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Elbeblatt und Anzeiger : 04.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188203048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18820304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18820304
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-03
- Tag1882-03-04
- Monat1882-03
- Jahr1882
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 04.03.1882
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M. Jahr« Sonnnbend, de« 4. Miirz 1882. Donnerstag, den S. März 1882, Vormittags 10 Uhr, sollen an Königlicher Amtsgerichtsstelle hier 2 Regulator gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 2. März 1882. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. , Eida m. Druck und Verlag von Langer <L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. 27 ElbtblaU und Anzcigtr. Amtsblatt der Lönigl. Amtshauptmamischast Großenhain, der König!. Amtsgerichte Riesa and Mehla, sowie des Ztadtraths;u Riesa. Erscheint m 8iie ja wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. — Abonnemenlsprcis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Bestellungen nehmen alle Kaiser!. Poftawtalten, die Erxeditionen in Mesa und Strebla <E. Schön), sowie alle Voten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgcbreitetcn Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung' finden, erbitten wir uns bis Tags vorher Vormittags 10 Uhr. Textliches und Sächsisches. Riesa, den 3. März 1882. — Ain Kanal in der Nahe von Grödel wurde am Mittwoch Vormittag der Privatus Gottlob Wolf aus Pirna, welcher sich jetzt einige Tage bei Ver wandten in Grödel aufgehalten, erschossen aufgefunden. Es liegt Selbstmord vor und soll die Ursache desselben in verfehlter Häuserpeculation zu suchen sein. — Wir verabsäumen nicht, hierdurch nochmals auf die am Sonnabend, den 4. März im Kronprinz stattfindende Generalversammlung des Ber- s chönerungsvereins aufmerksam zu machen. Da in derselben außer den in der Tagesordnung ange führten Gegenständen wahrscheinlich auch das Colon - uaden-Projectzur Sprache und Berathnng kommen wird, so wäre es sehr zu wünschen, daß die Ver sammlung diesmal recht zahlreich besucht würde. — Allen Theaterfreunden können wir die ange nehme Mittheilung bringen, daß es unserer geschätzten Theaterdirection gelungen ist, Herrn Direktor Joseph Ferdinand Nesmüller in Dresden zu einem dreimaligen Gastspiel zu gewinnen. Da voraussichtlich Herr Nesmüller in seinen hervorragendsten Parthien auf treten wird, so dürfen wir wohl mit Sicherheit auf höchst genußreiche Abende rechnen. Wir wollen nicht unterlassen, unser theaterliebendes Publikum auf dies Gastspiel ganz besonders aufmerksam zu machen, da wir voraussichtlich kaum wieder das Vergnügen haben dürften, Herrn Nesmüller in unseren Mauern zu be grüßen. — Vergangenen Mittwoch Nachmittags gegen 5 Uhr hatten wir bei Wind und Regen am östlichen Himmel die Erscheinung eines wunderbar schönen Regen bogens von intensiver Färbung, der, in nördlicher Richtung entstehend, bald den ganzen Horizont über spannte, zeitweilig als Doppelbogen sich zeigte und nach längerer Dauer in südlicher Richtung endigte. Am folgenden Tage Nachmittags gegen 4 Uhr wieder holte sich das prachtvolle Phänomen, das zu beobachten wir in der Regel nur im Sommer Gelegenheit haben. — Nach dem jetzt veröffentlichten Sprechregister des Reichstages haben in der letzten Session von den sächsischen Abgeordneten gesprochen: Ackermann 14 mal (darunter 8 mal als Vicepräsident), Kayser 14 mal, I)r. Jrege 12 mal, Stolle 5 Mal, vr. Hartmann und Kutschbach je 4 mal, Ebert 3 mal, Buddeberg, Or. Stephani und Walther je 2 mal, Eysoldt und Richter je 1 mal. Die übrigen Abgeordneten haben das Wort im Plenum nicht ergriffen. — Es sei noch besonders darauf aufmerksam ge macht, daß am 1. März theilweise veränderte Be stimmungen für die Eilbestellung von Postsendungen in Krüft traten und geben wir in Kürze die wesentlichsten Punkte der amtlichen Bekanntmachung wieder. Das Verlangen der Eilbestellung, für alle Arten von Post sendungen zulässig, ist durch den in die Augen fallen den tzu unterstreichenden) Vermerk: „Durch Eilboten" auszudrücken. Bezeichnungen wie cito, dringend, eilig rc. bleiben unberücksichtigt. DaS Eilbotenlohn kann voraus bezahlt oder vom Empfänger getragen werden. Im ersteren Falle sind dem obigen Vermerke die Worte „Bote bezahlt" hinzuzufügen. Bei Nichtvorausbezahlung des Botenlohnes ist zu beachten, daß die Sendung un bestellbar wird, wenn der Empfänger nicht zahlt. Such Packete bis 5 Kilo und Werthsendungen bis 400 M. j werden vom Eilboten in die Wohnung bestellt. Zu j zahlen sind: u) bei Vorausbezahlung des Botenlohns: Innerhalb des Ortsbestellbezirks 25 Pf. für jede Brief- i Postsendung und 40 Pf. für jedes durch den Boten auszutragende Packet; im Landbestellbezirk für jede Brief sendung 80 Pf., für jedes auszutragende Packet Mk. 1,20. b) im Fall der Entrichtung des Botenlohns durch den Empfänger die wirklich erwachsenen Botenkosten, welche aber für Bestellungen im Ortsbestellbezirk mindestens die untern, genannten Sätze erreichen. Die vorstehenden Bestimmungen gelten für Postsendungen innerhalb Deutschlands (also' im Reichspostgebiet und im Verkehr mit Bayern und Württemberg). — Die „Leipziger Zeitung" meldet: Wie wir ver nehmen, hat Se. Maj. der König vom 1. April d. I. ab den Regicrungsrath bei der Kreishauptmannschaft zu Leipzig, vr. Fischer, zum Amtshauptmann in Freiberg, den Regierungsassessor bei der Amtsbaupt- mannschaft Rochlitz, Or. Schnorr von Carolsfeld, zum Amtshauptmann in Grimma ernannt. Ferner ist von demselben Zeitpunkte ab der Regierungsrath v. d. Mosel von der Kreishauptmannschaft Zwickau zur Kreishauptmannschaft Leipzig versetzt worden. Großenhain. Am 28. Februar wurden zwei der hiesigen größeren Jndustrieetablissements, die Tuch fabriken der Gebrüder Zschille und Fedor Zschille und Co. durch einen seltenen Besuch ausgezeichnet. Der seit 5 Jahren bei der Reichsregierung in Berlin accreditirte chinesische Gesandte Li Fong Pan nebst Gemahlin kam in Begleitung eines Dolmetschers dircct von Berlin nach hier und nahm während eines mehr stündigen Aufenthaltes in der hiesigen Stadt eine ein gehende Besichtigung der Einrichtungen beider Eta blissements vor. Auf dein Berliner Bahnhofe wurde er von den Herren Geh. Commerzienrath Fedor Zschille und Richard Zschille empfangen und zunächst in die Behausung des Letzteren geleitet, während er später bei Besichtigung der Fabriken auch dein Ersteren einen Besuch in seiner Villa abstattete. Am Spätnachmittag setzte er seine Reise nach Dresden fort, um noch einige andere sächsische Fabriketablissements, darunter das der sächsischen Maschinenfabrik, vorm. Richard Hartmann, in Chemnitz zu besuchen. Radeberg. Grauenerregend sind die Thatsachen, die durch die behördlichen Nachforschungen in der Seifersdorfer Leichenschändungs- und Beraubungs-Af- faire festgestellt worden sind. Auf Betrieb der Kgl. Staatsanwaltschaft sind auf dem Seifersdorfer Gottes acker vier Kindergräber geöffnet worden. Das Ergebnis; war folgendes: Die Särge zweier Gräber waren leer, im dritten fanden sich im Sarge einige Knochenreste vor, die keinen Zweifel daran übrig lassen, daß der Leichnam zertheilt wordey ist; — im vierten Grabe fand man den Sarg verkehrt, den Deckel nach unten liegend, im Sarge selbst bei der unversehrten Leiche ein Stück Stearinlicht. Es läßt dies vermuthen, daß beim Aus graben dieser Leichen der oder die Thäter gestört worden sind. Der beim Ausgraben der Leiche seines eigenen KindeS ertappte und verhaftete Lumpenhändler Kunath war bei den amtlichen Erhebungen zugegen. Derselbe scheint ein äußerst verstockter Mensch zu sein, denn er hat bis jetzt chvch nicht das geringste Zugeständniß ge macht, sondern simmer nur die leere Ausrede gebraucht, sein Kind nochmals sehen zu wollen. — Wo sind nun die fehlenden Leichen hingekommen, und was ist aus denselben geworden? Zu welchem Zwecke sind die Leichen zertheilt worden? Und was hat das ganze für Zweck? Die Antworten auf diese Fragen sind Räthsel, welche der geschäftigen Fama zu haarsträubenden Vermuthungen und ungeheuerlichen Behauptungen Stoff geben, aber auch die ohnehin schon vorhandene Erregung zur Erbitterung steigert. Bei der Stupidität des Ver hafteten dürfte an eine Lösung des Räthsels auch so leicht nicht zu denken sein, es gelänge denn, Complicen ausfindig zu machen. Dresden. (Vom Landtag.) In der letzten Sitzung erledigte die 1. Kammer mehrere Gegenstände des Vereinigungsverfahrens und nahm den von der 2. Kammer bereits mit einigen Abänderungen ge nehmigten Gesetzentwurf über das Knappschaftswesen, für den sich der Minister des Innern aufs wärmste verwandte, gegen 4 Stimmen an. Präsident v. Zehmen gab einen Rückblick über die Verhandlungen dieser Session, gedachte namentlich der 50jährigen Jubelfeier der Verfassung und der Fortschritte, welche das Land seit Erlaß derselben gemacht, erinnerte an die lange Krankheit Ihrer Maj. der Königin und mit warmen Wünschen für ihre völlige Kräftigung an ihren jetzigen Aufenthalt im Süden, dankte den Ministern und Re gierungsvertretern für die freundlichen Beziehungen, die sie mit der Kammer erhalten, und den übrigen Präsidialmitgliedern für die ihm gewordene Unter stützung. Nachdem Vicepräsident Landesältester Hempel dem Präsidenten für seine Amtsführung und Minister v. Nostitz-Wallwitz für die an die Regierungsvertreter gerichteten Worte gedankt, und die Mitglieder ihre Zustimmung zu Hempels Dank durch Erheben von den Plätzen auszedrückt, widmete Präsident v. Zehmen Sr. Maj. dem Könige herzliche Wünsche für dessen bevorstehende Reise und seine glückliche Rückkehr, worauf die Sitzung mit einem dreimaligen Hoch auf den König, in das die Mitglieder begeistert einstimmten, schloß. — In der Abendsitzung der 2. Kammer er innerte Präsident Haberkorn gleichfalls an die zurück gelegte Thätigkeit; in erster Linie des Verfassungs jubiläums gedenkend, hob er hervor, wie die Regierung bemüht sei, den Staatshaushalt für die Volksver tretung immer durchsichtiger zu gestalten, sowie auf Ersparnisse hinzuarbeiten und dadurch den Wegfall eines 30procentigcn Steuerzuschlags zu ermöglichen. Er gedachte des Fleißes und der Gründlichkeit, mit der die Deputationen ihre Arbeiten erledigt, des ein trächtigen Zusammenwirkens mit der 1. Kammer und des großen Entgegenkommens der Organe der Re gierung, denen er besonders dankte. Er schloß mit Dank an seine Kollegen im Direktorium für die ihm gewährte Unterstützung und an die Kammermitglieder für die Nachsicht, mit der sie ihm die Geschäftsleitung erleichtert. Bicepräsident Streit drückte die Anerkennung der Kammer für die Geschäftsführung des Präsidenten aus, die Kammermitglieder gaben ihre Zustimmung durch Erheben von den Plätzen kund, Kultusminister vr. v. Gerber dankte für die der Regierung gewidmeten freundlichen Worte und Präsident Haberkorn schloß die Sitzung mit einem dreifachen Hoch auf den König, die Verfassung und das Vaterland, in welches die Ver sammlung lebhaft einstimmte. C h e mni tz. Von einem hiesigen Monteur namens Meißner ist eine Dampfmaschine ohne Verdichtung er-
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