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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189301263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-26
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1893
- Autor
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Tele«r«rsm-ÄrG: ckL 6 FrmlpiMt«» .T«,rbla,t". Riesa. HsiG^VV^U»^ Rr . der Nni-l. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riefte. Donnerstag, 26. Januar 1893, Aöends. 46. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa nnd Strehla, den Ausgabestellen, sawie am Schalter der taiirrl. Postanstalie» I Mark 25 Ps., durch die Träger srei «nS HauS I Mark 50 Ps., durch den Briefträger srei inS Haus 1 Mark 65 Pf. Aazetgra-Aturahme flir die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Geivähr. Druck und Verlag van Langer L Winterlich in Niela. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Erlaß, Vie Sicherung des Verkehrs auf den öffentlichen Wegen bei Schnee fällen betreffend. Mit Rücksicht aus den eingetreteneil starken Schneefall nnd nachdem schon mehrfache Klagen über schwieriges Fortkommen auf den öffentlichen Wegen im hiesigen Bezirke zur Kcnntniß der unterzeichneten Königlichen Amtshauptniannschaft gekommen sind, wird unter Bezugnahme auf die schon in früheren Fahren wiederholt von hier ans erlassenen ähnlichen Bekanntmachungen Folgendes ungeordnet. 1. Nach jedem stärkeren Schneefall nnd insbesondere bei Schneeverwehungen sind die öffentlichen Verkehrswege alsbald auf ihre Fahrbarkeit zu prüfen und die schwer oder gar nicht passirbarcn Strecken derselben mit möglichster Beschleunigung durch Answerfen des Schnees smi zu machen. Hierbei genügt auf den Hauptverkehrswegen die Freilegung nur eines Fahr gleises nicht und es sind da, wo die Freilegung eines zweiten Gleises mit besonderen Schwierig keiten verbunden sein sollte, wenigstens Weichen in Abständen von 20 bis 30 Metern anzulegeu. 2. Kann das Schneeauswerfen nicht schnell genug gefördert werde», so sind bis zur Freimachung der Wege sogenannte Winterbahnen, seitwärts über die Felder zu legen nnd dieselben durch Aussteckeu von mindestens 2 m hohen Stangen, au deren oberen Enden Reistigbündcl oder Strohwische befestigt werden müssen, in Entfernungen von je 20 in zu bezeichnen, die verschneiten Wegcstrecke» aber an ihren Endpunkten mit Strohseileu zu sperren. Diese Winterbahnen sind sofort wieder ausznheben, wenn die betreffenden Wegestrecken fahr bar gemacht sind. 3. Auch da, wo an den öffentlichen Wegen die Bauinanpsiauzuugeu fehlen oder lücken haft und, oder die vorhandenen Bäume nicht die genügende Höhe haben, sind die unter 2 erwähnten Markirstangen in der Weise anzubringeu, daß die Entfernungen zwischen den einzelnen vorhandenen Bäumen oder Stangen nicht mehr als je 20 m betragen. >4. Bei Eintritt von Thanwctter ist das Schneeauswerfen besonders zu beschleunigen und für gehörigen Abfluß der Wässer durch Hebe» der Gräben und Oesfu^n der Schleusten Sorge zu tragen. Tie Ortsbehörden des hiesigen Bezirks — der Bürgermeister zu Radeburg, die Ge- meindevorstände und Gutsvorstehcr — werden veranlaßt, dir- vorstehenden Anordnungen zu Vermeidung von Geldstrafe bis zu 50 M. für jeden Unterlassnngs- oder Säumnißfalt gehörig zu befolgen. Großenhain, den 17. Januar 1893. Königliche Amtshauptmannschaft. c 168. v. WNutki. Tn. Am 18. Januar d. I. ist in Heyda eine W. L. Tanmnitz gezeichnete, kupferne Wärmflasche gestohlen worden. Ter That dringend verdächtig ist eine etwa 33 Jähr alte Frauensperson, von unter setzter, mittler Statur mit vollem Gesicht, welche an diesem Tage in Heyda gebettelt bat. ES wird gebeten, etwaige hinsichtlich dieses Diebstahls gemachte Wahrnehmungen der Polizeibehörde oder dem Unterzeichneten ungesäumt mitzutheilen. Riesa, am 25. Januar 1893. Der Königl. Amtsanwalt. Crchenbrocher, Res. , Bekanntmachung. Jur Unterhaltung der hiesigen Straße» werden 1800 Kubikmeicr Klarschlag ftiur gute Qualität) aus den Brüchen bei Meisten gebraucht. Dieses Material soll nach nnd nach bis I. Angnst 1893 frei Elbnfcr Riesa geliefert werden. Die Preisvsfenen sind versiegelt und mit derAusschrist „Nlnrschlagliesernng" versehen dis zniu 8. Februar 1893 Mittags an den Unterzeichneten einznreichen. Ries«, am 25. Januar 1893. Der Vorfitzende des städtischen Bauausschusses. * F. A. <6r«ndma«n, Ltadtrath. Gr. Ium Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers. Zum Geburtslage gelstirt ein Geburtstagsgeschenk. Was köuuen wir aber unsere» Kaiser Anderes geben, als das erneute Gelübde der Treue? Als unser Kaiser im Jahre 1888 die Regierung über nahm, da sagte er zu den Vertretern des preußischen Volkes: „In bewegter Zeit habe Ich die Pflichten drS Königlichen Amtes übernommen; aber Ich trete an die Mir nach Gottes Fügung gestellte Ausgabe mit der Zuversicht des Pflichtge fühls heran und halte mir dabei das Wort des großen Friedrich gegenwärtig, daß in Preußen der König des Staates erster Diener ist." Wenn der Kaiser seine Ehre darin findet, zu dienen, so muß erst recht der Untcrthcmen Wahlspruch sein: „Ich dien'." Zum rechten Dienst gehört vor Allem aber rechte Freu digkeit. Leider geht diese Freudigkeit immer weiteren Kreisen verloren. Woher stammt die stätig wachsende Unzufriedenheit, die Niemand mehr leugnen kann? Ich gebe es zu, das; Vieles in unseren« Vaterlande besser sein könnte; aber wo wäre dies nicht der Fast? Und ist eS darum schon nökhig, daß unser zur Schwermuth neigendes Volk gleich Alles grau Lu grau sieht ? Ein Christ darf kein Schönfärber jein; er muß ein offenes Auge für die sittlich«« Schäden seines Volkes haben und mit heiligem Ernste an der Heilung der selben arbeiten. Aber er darf noch viel weniger ein Schwarz seher werden. Wir befinden uns in einer Uebergangszeit, und eine solche gleicht immer einer Wanderschaft durch die Wüste. Da darf ein Volk nicht fortwährend nörgeln und murren, sonst geht es demselben wie dem Volke Israel, dos um seines Murrens willen vierzig Jahre in der Wüste bleiben mußte. Israels Fehler war, daß es in den Zeiten der Roth und Bedrängpiß alle Schuld auf den von Gott erwählten Führer des Volkes schob, niemals aber der eigenen Sünden und Versäumnisse gedachte. Aehnlich geht eS jetzt bei «nS. Wir verlangen, daß alles Heil von Oben her, von den Re gierenden im Hande komme, und vergessen, daß eS aas den« Volke selbst herauSchachsen muß. Ein sittliches, für seine Ulißsten M-r.heMextes BP» ist immer stark und groß. Es karnr wohl vorübergehend Niederlagen erleiden, aber nir- mak WjuUunde Wenn Sturm droht, dann birgt «ich der Seemann nicht feige, grollend in die Kajüte, dann heißt es: „Alle Mann auf Teck!" So must in dieser ernsten Zeit jeder Bater- landsfrennd ans seinen« Posten sein und dafür sorgen, daß in seinem Hanse, in seiner Umgebung Gottesfurcht nnd Sittlichkeit, Einfachheit und Pflichterfüllung herrsche. In Zeiten heiteren Sonnenscheins sich nm den Thron zu schaare», ist leicht, in trüben Tagen zeigt sich erst die wahre Treue. Wir «vollen uns die Freude am Vaterlande nicht ver derben lassen nnd zu unseres Kaisers Geburtstage geloben: „Wir wollen jein ein einzig Volk von Brüdern, In feiner Noll; uns trennen von Gefahr." Ten« Kaiser Heil! Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Se. Majestät der König von I Lachsen hat am Dienstag dem Reichskanzler General Grafen von Caprivi einen längeren Besuch abzestatlet, und der Reichskanzler hat sich gestern zu König Albert begeben und ebenfalls längere Zeit bei Sr. Majestät verweilt. Gestern Nachmittag 4'/, Uhr fand die kirchliche Trau ung der Prinzessin Margarethe mir dem Prinzen Friedrich Karl von Hessen in der Schloßkapclle, wohin sich in feier lichem Zuge das Brautpaar, gefolgt von den Majestäten und den fürstlichen Gästen, begaben, statt. Die Traurede hielt der Generalsuperintendent Dryander über den Konfirmations- spruch der Prinzessin-Braut. Das übrige verlief programm mäßig. Der Trauung folgt« eine Cour im Weißen Saale, eine Ceremonicntafel im Rittersaale und dann ein feierlicher Fackeitanz im Weißen Saale. Der langsame Schritt, dessen sich der HeereSausschuß bei Berathung der Militärvorlage bedient, ist aus politischen Rückfichten, welche eine ^dilatorische Behandlung", wie eS Bismarck nannte, angemessen erscheinen lassen zu erklären. Man wartet die Ergebnisse der Verhandlungen ab, die hinter den Kulissen stattfinden und namentlich die Bekehrung des Centrüms zum Ziele haben. Nach der „N. 8ib. Corr." soll dort Herr von Schorlemer-Alst eiftig für eine Verständigung wirken. Ob man die eigentliche Entscheidung überhaupt in der Kommission erwarten darf, oder erst in einer z,veiten Plenarsitzung, ist noch fraglich. Auf freisinniger Seite ist man sehr beunruhigt, daß das Lentrum schließlich doch noch umfallen könnte, und behauptet, es werde mit der Kurie über einen Druck auf die Ultramontanen verhandelt. Um somehr Mrd vo» freisinnigen Blättern ei« beschleunigte Prüfung der Berlage gefordert, ohne daß sich der Ausschuß durch Angelegenheiten hemmen lasse, „die mit der sachliche» Prüfung ter Entwürfe in keinem Zusammenhänge stehen." Die Meldungen, die über die Stimmung im Reiche einlausen, bestäcigen die Auffassung, daß ein Umschwung zu Gunstcn der Vorlage zu verzeichnen ist, es liegen dafür jetzt fast täglich Beweise vor. Die Abgg. Dr. Baumbach und Dr. von Bar haben den Antrag gestellt, der Reichstag wolle beschließen: die ver bündeten Regierungen zu ersuchen, die auf Grund des tz 29 ter Gewerbeordnung erlassenen Vorschriften über den Nach weis der Befähigung als Arzt einer Revision in dem Siinee zu unterziehen, daß auf Grund dieses Nachweises auch Frauen die Approbation als Arzt ertheilt werden muß. In Köln beschloß das nationalliberale Centralkomitce der Rheinprovinz betreffs der Militärvorlage mit allen gegen eine Stimme: „Getreu den Grundsätzen und Traditionen der nationalliberalen Partei sind wir mit unseren Abgeordeten vollkoinmen darin einverstanden, daß alle zur Sicherstellung , des Vaterlandes nolhwendigcn Opfer gebracht werden müssen. Wir stimmen hiernach ter Bewilligung der Militärvorlage in denjenigen Grenzen bei, welche der hochverdiente Führer der Partei im Plenum und der Kommission des Reichstags mehrfach gezogen hat. Wir erklären ausdrücklich, daß für diese unsere Zustimmung zur Militärvorlage lediglich die achlichen Bedürfnisse des Reiches und patriotische Beweg gründe maßgebend sind. Das „Mil.-Wochenbl." kommt auf seinen Aufsatz über „Militärische Jugenderziehung" zurück, indem es einem Einsender das Wort läßt, ter den Vorschlag, gut gedienten Unteroffizieren nach Ablegung eines Examens eine Be stallung als Bolksschullchrer auf dem Lande zu gewähren, als unpraktisch und undurchführbar bezeichnet. Zugleich wird ein anderer Vorschlag gemacht, nämlich der, den Lehrern ohne Unterschied eine bessere militärische Ausbildung zu Theil werden zu lassen. „Jetzt dienen die Volksschul lehrer nur sechs Wochen. Sie Kernen auf diese Weise eigentlich nur die Schattenseite emer kurzen militärischen Dienstzeit kennen. Sie selbst erfahren nicht die körperliche und moralische Stärkung, die Mit einer längeren Dienstzeit verknüpft sein würde, und sind deshalb auch nicht im Stande — beim besten Willen nicht —, aus ihrer kurzen Dienstzeit das in ihren Beruf mit hinkberznnehmen, was unserer Jugend allgemein und militärisch zu gute käme. Warum sollen allein die Lehrer, denen das Volk Zein Liebstes, seine Kinder anvertraut, nicht den Ehrendienst in Waffen hinlänglich kennen lernen? Sie würden dadurch sicher noch Mehr ßrskhigt »erden, rin wahrhaftes Md rin
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