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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189306082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-08
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1893
- Autor
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Riesaer ß Tageblatt Donnerstag, 8. Juni 1898, AvendS W> Paulig. La« Riesaer Tageblatt erscheint j«en Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in plirsa und Strehla!, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Mart SS Pf., durch die Träger frei in» Hau« I Mart SO Pf., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mart SS Pf. Unzetgen-Anmchnw für die Nummer de« Au«gabetage« bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Srschäft»stellr: Kastantenstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. beide in Nies« sind denselben die ihnen unter Nr. 375 und Nr. 386 auszefertigten Auf nahmescheine der Betriebskrankenkasse 6 verloren gegangen. Zur Verhütung von Mißbrauch werden diese Aufnahmescheine hiermit für ««gültig erklärt. Leipzig, am 6. Juni 1893. Der Vorstands-Borsitzende der Betriebskrankenkaffe 6 der Königlich Sächsischen Staatseifenbahnen. i V: von Lilienstern. Die Geschäfts- und Wohuräume des Hauses Cat -Re. 27S am oberen Frauenmarkt hier, erstere zeither und bis auf Weiteres zum Materialwaarenhandel dienend sollen ganz oder getheilt sofort vermiethet werden und sind nach Uebereinkommen zu beziehen auch ist der Besitzer des Hauses zum Verkaufe bereit. Großenhain, am 8. Juni 1893. Der Konkursverwalter in Kaufmann Ulbricht's daselbst Konkurs. Bernhard Bräuer. Verordnung, die Revision der Wahlliste» für die Landtagswahlen betreffend. Mit Rücksicht auf die im Laufe dieses Jahres vorzunehmenden Ergänzungswahlen für die 2. Kammer der Ständeversammlung werden alle nach § 23 des Wahlgesetzes vom 3. December L8K8 (<Äes.- u. Verordn.- Blatt Seite 1369) mit Führung der Listen der Stimmberechtigten beauftragten Organe hierdurch besonders darauf hingewiesen, daß diese Listen im Monat Juni jeden Jahres einer Revision zu unterwerfen und zu Anfang genannten Monats die in tz 11 der Ausführungsverordnung zu dem erwähnten Wahlgesetze vom 4. December 1868 (Ges.- u. Verordn.- Blatt S. 1378 vorgeschriebene Bekanntmachung zu erlassen ist. Dresden, am 5. Juni 1893. Ministerium des Innern. v. Metzsch. Bekanntmachung. Nach Anzeige der Hilfsweichensteller Johann Gottfried Weser und Friedrich Ernst Oehmigmr und Anzeiger Gstedlalt Md Lustiger). Telegramm-Adnss« Hd 4 ckL Ü I ckS 'M 4 Ferniprrchsteüc .Tageblatt', Rtesa. AKT- 4 4 H Nr. SO. der König!. Amtshanptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa H 180. Donnerstag, 8. Juni 1898, AvendS. 46. Jahr». Lertliches «nd Sächsisches. Riesa, 8. Juni 1893. — Die Riesaer Molkerei (Herren Grünberg u. Schäfer) befaßt sich jetzt auch mit der Herstellung sterilisirter Kinder milch und machen wir Interessenten auf das Inserat in heutiger Nummer aufmerksam. — Wir kommen Heuer aus den Wahlen nicht mehr heraus. Noch ist die große Reichstagswahlschlacht nicht ge schlagen und schon erscheinen die ersten Kundgebungen zu der uns zum Herbst bekanntlich auch bevorstehenden Landtagswahl. — Die Agitation der Parteien zur Reichstagswahl kommt jetzt aus ihren Gipfelpunkt an und an Wahlversammlungen und Wahlaufrufen und Wahlflugblättern ist jetzt nirgends Mangel, indeß kann man kaum behaupten, daß die große Wählerschaft sonderlich begeistert wäre, von dem kuror tsutonious ist enschieden nichts zu merken. Wie das Wahlresultat in unserem 7. Wahlkreise ausfallen wird, darüber läßt sich schlecht orakeln, als sicher erscheint nur die Stichwahl, welcke beioen von den drei in Frage kommen den Kandidaten indeß in dieselbe kommen werden läßt sich mit einiger Sicherheit nicht sagen. — Für morgen Freitag Nachmittag Hälen die Konservativen eine Wählerversammlung nach Prausitz einberusen, in der Herr Dr. Mehnert sein Programm entwickeln wird, während derselbe nächsten 'Montag hier in Riesa im Hotel Höpsner sprechen wird, diesbe züglich wird das 'Nähere noch bekannt gemacht werden. — Für den Kandidaten der Reformpartei Herrn Lieber-Stroga spricht nächsten Sonnabend Abend hier im „Wettiner Hof" Herr Curt Hertel! aus Meißen und wird sich dabei auch der Herr Kandidat selbst vorstellen. Nächste» Sonntag ist > sodann von derselben Partei und demselben Redner ein Vortrag in Glaubitz in Aussicht genommen. — Die amtliche Gewinnliste 5. Klasse der 123. König!, sächsischen Landeslotterie ist zur Ausgabe gelangt. Wir empfehlen jeden Spieler in unserer sächsischen Landeslotterie, sich bei seinem Kollekteur nach dem Schicksale seiner Nummer zu erkundigen. Viele erleiden dadurch Verluste, daß sie der irrthümlichen Ansicht sind, ihr Loos sei nicht gezogen, da sie die Nummer desselben, wie es leicht möglich ist, in den Tagesgewinnlisten übersehen haben. — Einem Privatbriefe eines Chicagoer Reisenden ent nimmt das „Meeraner Tageblatt" folgende 'Notizen: „Mir brummt der Kopf auf eine unglaubliche Weise, die Eindrücke sind zu kolossal anstürmend, und doch mengt sich ein enges Gefühl dazwischen, das der Bewunderung der Weltausstellung nicht freien Lauf läßt; wo soll diese Uebertreibung hinführen? Dabei ergeben sich auf geschäftlichem Gebiete Wandlungen in Chicago, die bei einem nicht ganz glänzenden Ausfall der Ausstellung zu einer gewaltigen Krisis hindrängen. Durch die Ueberspeculation und Geldknappheit ereignet sich Bankerott auf Bankerott, 3, 4, 5, 6 in einer einzigen Woche — und Alles hofft auf Fremde und Geldzustuß — und dadurch: Rettung. Die Ausstellung ist übertrieben großartig und unfertig und man thut gut daran, vor Juli nicht hierher zu kommen; bis dahin sind wenigstens die Wege in Ordnung. Was die Preise anbelangt, die in Chicago jetzt verlangt «erden, so stehen einem die Haare zu Berge; man wird hier ausgepreßt wie eine Citrone und ist ebenso machtlos dagegen wie diese; es sind sich auch Alle gleich,^Hoteliers, Wirthe und Zimmervermiether, — Alle» will nur das Geld des Besuchers." — Eine Meinungsverschiedenheit, welche zwischen mehreren Meißner Herren über die Größe und Schwere der eisernen Schaufeln eines der größten Radschleppdampfer entstanden war, wurde jetzt durch die Freundlichkeit der Verwaltung der Schiffswerft Uebigau, welche in diesem Falle als Schiedsrichter zu fungiren gebeten war, geklärt. Wir nehmen, da der schriftliche Bescheid noch einiges anderes Interesse auf diesem Gebiete enthält, gern Gelegenheit, den selben unseren Lesern zu unterbreiten. Hiernach sind die Radschleppdampfer „Aken" und „Habsburg" die größten ober halb Hamburg und ist die Schleppleistung des „Aken" von keinem Dampfer der Elbe erreicht. „Aken" hat in jedem Rad 7 Stück Schaufeln. Die eisernen Schaufeln der größeren Dampfer sind ca. 3Vr in lang, 90 em breit, 11 mm stark und wiegen etwa 7»/, Ctr. — Die Zwergcikade (cksssus ssxnotstu8) tritt in diesem Jahre auf den Haferfelderp der sächsischen Elbniederung in der verheerendsten Weise auf und sie hat sich auch bereits in der Riesaer Gegend gezeigt. Die Zwergcikade ist ein ungefähr 2 Millimeter großes, anfänglich ungeflügeltes und hüpfendes, später geflügeltes Jnsect von gelber oder gelb schwarzer Farbe. Sie legt ihre Eier auf Wintergetreide oder Gräser ab, aus welchen im Frühjahr die jungen Thiere ausschlüpfen. Mit dem Mundftachel saugt sie dann die Halme und Blätter der jungen Halmfrüchte aus, wo rauf diese braune Flecken bekommen, gelb und roch werden und schließlich ein Absterben der Pflänzchen herbeiführen. Bis voriges Jahr kannte man die Zwergcikade nur als Schädling des Weizens, Roggens und der Gerste, in diesem trat sic aber auch erstmalig im Mai in der Umgebung von Ortrand und Senftenberg als Haferverwüster auf. Dem Roggen hat sie nicht sichtbar, dem Weizen etwas geschadet, während sie befallene Gersten- und Haferpflanzen vollständig verwüstete. Eigenthümlich ist die-Art, wie sie. aus dem zu erst befallenen Wintergetreide kommend, bei dessen beginnender Reife auf anstoßendes Sommergetteide übergeht. Sie befällt nicht sogleich das ganze Haferfeld, sondern zunächst nur einen an der Grenze des Roggenfeldes sich hinziehenden, oft mehrere Hundert Meter langen, aber nur etwa einen Meter breiten Streifen, um allmählig in langer geschlossener Linie, sobald dieser nicht mehr Nahrung giebt, einen zweiten Streifen anzugreifen, sodaß der befallene Streifen einen Meter unge fähr breit bleibend langsam vorrückt. Eine Abhilfe ist schwierig. Nach einem in „Frühling's Landw. Zeitschrift" enthaltenen Gutachten halten Fanggräbcn das Jnsect nicht auf und ein Umpflügen nützt deshalb nichts, weil die unrer- gepflügten Thiere wieder aus der Erde hervorkriechen und weil neue Schaaren aus dem Roggen nachdrängen. Ferner ist eine Nachsaat von Hafer nach dem Umpflügen bedenklich, indem dadurch dem Jnject nur neue Nahrung zugeführt wird. Ein Ueberstreuen um Kalkstaub oder Besprengen mit Kalk milch hat sich ebenfalls als nutzlos erwiesen. Auch das Abwalzen oder Verbrennen der befallenen Stellen hat keine Wirkung gezeitigt, da, wie gesagt, bereits neue Schaaren aus dem Roggen nachkommen können. E» bleibt somit nur ein wiederholtes Ueberziehen der befallenen Streifen mit einem Fangapparat übrig. Einen solchen kann man sich aus einem starken Holzrahmen selbst Herstellen, welcher 2»/, m lang und 1 m hoch zu machen ist und an den man hinten einen aus Leinwand gefertigten Sack anbringt. Mit Hilfe von vier Leuten, je zwei au jeder Seite, wird dieser Apparat von zwei Leuten so dicht über das Haferfeld g schleppt, daß möglichst alle Thiere hineinspringen müssen. Das liebet- schleppen ist natürlich zu wiederholen, sobald Vn neuer Zuzug von Cikadcn aus dem Roggen bemerkbar wird. An Stelle des Leinwandsackes kann der Rahmen auch straff mit Lein» wand bezogen und letztere getheert werden, so daß die auf springenden Thiere beim Ueberschleppen kleben bleibe». Ein Ueberstreuen mit Chilisalpeter verspricht nur dadurch Erfolg, daß die Haferpflanzen im Wachsthum schneller geförderi werden und so dem Schädling bald aus den Zähnen wachsen. — Dr. Steglich, Vorstand der landwirthschaftlichen Vers.- Station Dresden bemerkt noch Folgendes: Die Nachrichten über das verheerende Auftreten der Zwergcikade mehren sich täglich, es ist dringend gerathen, den Schädling an den Brutstätten, welche meist noch von geringem Umfange sind, zu vertilgen. Als geeignetes Mittel hat sich ergeben: Bespritzen oder Begießen der befallenen Fläche mit einer der nachstehen den Flüssigkeiten: 500 Liter Wasser, 500 Liter Gaswasser, 10 Kilo Schmierseife — oder 1000 Liter Wasser, 10 Kilo Kainit, 10 Kilo Schmierseife, 1 Kilo rohe Carbolsäure. Auf 1 qm sind 2 Liter Flüssigkeit erforderlich. Stach der Behandlung ist die betreffende Fläche umzupflügen. — In Sachsen giebt es gegenwärtig 53 Herbergen zur Heimath mit 1812 Betten. Diese wurden im Jahre 1892 von 319 349 Nachtgästen und 1307 Logisgästen besucht. Es konnten gegen eine halbe Million Nachtlager an die Wanderer und Arbeitslosen gewährt werden. Die innere Mission, der diese Einrichtungen zu danken sind, hat in den letzten Jahren auch Wanderverpflegungsstätten eingerichtet, welche mittellosen Wanderern entweder kostenfrei oder enr» sprechende Arbeitsleistung Nahrung und Obdach bieten. Man zählt jetzt bereits 64 solcher Stätten. Nach dem Vorbild des GesammtverbandeS deutscher Verpflegstationen wurde bekanntlich im Februar 1892 ein Verband von Verpfleg, stationen im Königreich Sachsen gegründet, der bis jetzt auf recht erfreuliche Ergebnisse zurückblicken kann. — Seit 1888 haben sich in Sachsen die Fabriken von 12 981 auf 13 806 vermehrt. Die Zahl der Dampfmaschinen und Motore ist von 9355 auf 10440 gestiegen. — Aus den Kreisen der Lehrer kommen in neuerer Zeit beachtenswerthe Kundgebungen gegen die neue Ortho graphie. Es wird in denselben heroorgehoben, daß nun bereits mehr als ein volles Jahrzehnt seit der durch die CultuSministerien der einzelnen deutschen Staaten erfolgten amtlichen Einführung der neuen Orthographie in sämmtlichen Unterrichts-Anstalten des Deutschen Reichs verflossen sei, und noch mangele jedweder Erfolg hinsichtlicb ihrer An wendung im praktischen Leben. Die neue Rechtschreibung sei in den unzähligen Bureaus, im amtlichen wie im geschäst- lichen Verkehr, in der Presse, der Literatur noch heute i» Acht und Bann erklärt und die Schule müsse etwas lehre, was für das spätere Leben nutzlos, ja Manche gerade-, störend sei. Bon vielen Seiten wird darum jetzt der Neber» zeugung unumwunden Ausdruck verliehen, daß ein Zustand auf die Dauer unhaltbar sei, der die Schule gesetzlich ver pflichtet, etwas zu lchren, was im öffentlichen Leben verflhn und geächtet sei. — Sehr richtig! — Der um die Holzstoff- und Cellulose-Industrie ver diente Prof. Mitscherlich tritt mit einem neue» Patente a, die Oeffentlichkeit, durch das er die Holzfaser für Spinner» zwecke verwendbar zu machen gedenkt. Zu diesem Zwece
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