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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189401231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-23
- Monat1894-01
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1894
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2 will zwei Klassenzimmer, eine Aula, die zugleich die stärkste Klasse aufnehmen soll, sowie eine,« den Anforderungen der Neuzeit entsprechenden Zeichensaal darin unterbringen, sodaß dann 10 größere und S kleinere Zimmer sür Unterricht«, zwecke zur Verfügung stehen werden. Die kosten der Er» Weiterung sind auf rund 17 LOO M. veranschlagt. -f Dresden, 28. Januar. Se. Majestät der König wird sich in Begleitung de« Prinzen Fru brich August und de« Großherzog- und der Großherzogin von Toskana am Freitag nach Berlin begeben, um der Feier de« Geburtstage» Sr. Majestät de« Kaiser« beizmvohnen. Dresden, 22. Januar. Der gestern Abend im Viktoria-Salon erfolgte Entscheidungsringkampf zwischen dem bekannten Hamburger AbS und dem Griechen Pierri brachte eine große Ueberraschung, insofern es Pierri wider alles Erwarten gelang, nach etwa IS Minuten seinen herkulischen Gegner regelrecht zu werfen. Königstein. Commandont der Festung Königstein ist seit Kurzem, wie schon gemeldet, Oberstlieutenant von Pereira, zuletzt Commandeur des 1. Bataillons vom Leib- grenadier-Regiment und von 1880 bis 18S1 Intendantur rath im KnegSmiuisterium. Den deutsch-französischen Feld zug machte er als junger Lieutenant mit und holie sich damals das eiserne Kreuz. Der Commandant der Festung Königstein, des einzigen festen Platzes in Sachsen, wird ebenso wie der commandirende General des ArmcecorpS vom Kaiser ernannt und hat, wenn er, wie dies jetzt der Fall ist, den sächsischrn Truppen angehört, folgenden durch die preußisch-sächsische Militärconvention in Verbindung mit der Reichsverfassung vorgeschriebenen Eid bei Ueternahmc seines Amtes zu leisten: „Ich schwöre zu Gott dem Allmächtigen und Allwissenden einen leiblichen Eid, daß, nachdem Se. Majestät der deutsche Kaiser mich zum Commandanten der Festung Königstein ernannt haben, ich dieses Amt nur in Ueberein- stimmung mit den Befehlen des Kaisers handhaben und ver walten will, insbesondere gelobe ich, daß ich die mir als Commandant anvertraute Festung jederzeit wider alle feind liche Gewalt auf das Sorgfältigste und Eifrigste bewahren, sie auch in Belagerungsfällen gegen jede Art des Angriffes mit der tapfersten Gegenwehr und mit Daransetzung des Leibes und Lebens bis aus das Acußerste vertheidtgen will, so wahr mir Gott helfe!" Freiberg, 21. Januar. Nach dem Verwaltungs berichte des Sladtralhes zu Freiberg auf die Jahre 1891 und 1892 hat da« wirlhschaftliche Leben dieser Stadt neben manchen Schattenseiten, wozu vor Allem die wenig günstigen Ergebnisse des Erzbergbaues gehören, dessen Hauptsitz die alte Bergstadt ist, doch auch manche Lichtseiten aufzuweisen: die Fabrikation von Gold- und Silberdrahtwaaren, die Papierfabrikation und die Flachsspinnerei haben im Allge meinen recht zufriedenstellende Ergebnisse geliefert. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Steuerpflichtigen ist von 1185 Mk. im Jahre 1890 auf 1220 Mk. bez. 1256 Mk. gestiegen, während cs in den sächsischen Städten über 25 000 Einwohner iw Jahre 1890 nur 712,55 betrug, die Zahl der Unbemittelten (301—800 Mk. Einkommen) ,st wesentlich Hurückgegangen, während die Zahl der größeren und namentlich der mittleren Einkommen beträchtlich zugenommen hat. Einen breiteren Raum nimmt die Darstellung der Militärangelegen heiten und insbesondere der Vorgänge ein, die zur Verlegung der Artillerie-Garnison von Freiberg nach Riesa geführt haben, die anscheinend in vielen Kreisen der Bürgerschaft jetzt beklagt wird. Einen stetigen Rückgang scheint das Gymnasium Albertinum zu erfahren, während die Schülerzahl des Realgymnasiums gestiegen ist. Die neu errichteten Kock schulen sind von allen Seiten als ein Segen sür die Stadt, als ein wirksames Mittel für die bisher vielfach vernachlässigte Ausbildung der Mädchen für ihren künftigen häuslichen Beruf begrüßt worden. — An städtischen Abgaben sind im Jahre 1891 303 730 Mk., 1892 309 600 Mk. nach Ver- hältniß des Einkommens, 105000 bez. 105 900 Mk. durch 'andere Anlagen und Abgaben erhoben worden, davon sind nicht weniger als 52 Proz. für den Bedarf der evangelischen Volksschulen zu verwenden gewesen. Die erhobenen direkten Staatssteuern bezifferten sich dagegen nur auf 209 400 bez. 218 400 Mk. Chemnitz, 21. Januar. Die von der Firma Siemens L Halske in Berlin hier eingerichtete elektrische Zentrale ist nach dem Drehstromsystem eingerichtet, das sich namentlich zur Uebertragung auf die Entfernungen und zur Abgabe von Licht und Kraft auf einem und demselben Kabelnetze vortrefflich eignet. Es sind schon angemeldet 7100 Glüh-, 224 Bogenlampen und 160 Pferdestärken für elektrische Motoren von bis 25 Pserdekräften. Die Elektromotoren von Siemens L Halske wiegen nur 120 lrs, während ein Gasmotor 500 lex wiegt; ferner nehmen sie nur einen ge ringen Raum ein. Durch 3 bis 4 Schrauben ist der Motor am Fußboden zu befestigen; jeder Laie kann ihn durch einen einfachen Hebel reguliren, er erfordert wenig Bedienung, regelt den Verbrauch von Elektrizität völlig selbstständig, be darf wenig Reparaturen, da Dichtungen, Kolben und Keile gänzlich fehlen. Sobald einmal die Zentrale ihre Thätigkeit begonnen haben wird, werden sich noch viel mehr Theil- nchmer finden. Kann doch durch die Elektromotore jede kleine Maschine eben so gut angetrieben werde,:, wie viele Maschinen in einem großen Saale. Jedenfalls wird durch diese Einrichtung unsere Industrie noch wesentlich gefördert. Chemnitz. Zu einem bedauerlichen Unglücksfalle kam es am Montag in einem Fabrikgrundstücke der Wiesenstraße. Der 18 Jahre alte Markthelfer eines auf dieser Straße be findlichen Strumpf- und Handschuhgeschäftes hatte sich im Riederlagsraume bei Entnahme von Petroleum eine Cigarre angebrannt und das hierzu verwendete Zündholz auf den theilweise durch Oelreste angefcuchteten Boden geworfen. Letztere hatten sich hierdurch entzündet und gleichzeitig nicht durch das noch reichlich mit Petroleum gefüllte Faß zur Ex plosion gebracht, sondern auch einen nicht unbeträchtlichen Posten dort lagernder Cops im Werthe von etwa 400 M. ' in Brand gesetzt. Der beklagenSwerthe junge Mann, welcher mit brennenden Kleidern auf den Hof flüchtete, trug hierbei an beiden veiuen von den Füßen bi» zum Unterleib« so schwere Brandwunden davon, daß sich seine sofortige lieber- führung in das Krankenhaus nöthig machte. Die herbeige- rufene Feuerwehr war längere Zeit thätig. Nerchau, 22. Januar. Die Unsicherheit auf den Straßen mehrt sich von Tag zu Tage. Gestern Vormittag, also am lichten Tage, ist auf der Straße von Hohnstädt bei Grimma nach Trebsen eine Handelsfrau in räuberischer Weise angefallen und nicht unbedeutend am Kopfe verletzt worden. Nach ärztlichem AuSspruche ist die Verletzung mit einem hammerähnuchen Instrument, wie solches die Ziegel decker benutzen, herbeigesührt worden. Die durch die Gen darmerie angestellten Recherchen dürften bereits von Erfolg begleitet gewesen sein. Döbeln, 21. Januar. Heute Morgen brannte die isolirt auf der Höhe des Burgstadels stehende Dachpappen-, Theerproduct- und Benzol-Fabrik von Oswald Greiner. Das Feuer ist schon am frühen Morgen in der Abtheilung für Dachpappenfabrikation entstanden, wurde aber merkwürdiger Weise erst gegen 8 Uhr in der Stadt bemerkt, so daß fast die ganze Fabrik schon über und über in Flammen stand, als die Feuerwehr ausrückte. Bei dem äußerst gefährlichen Material und einem brausenden Sturm war auch ein Ein greifen nicht möglich; es konnten nur einige Theerfässer bei Seite geschafft werden, die Mehrzahl derselben ging aber sammt dem Niederlazsschuppen in Flammen auf. Ein großes Glück war es, daß das Feuer in den durch starke Mauern geschützten Benzol-Filterraum nicht übergreifen konnte ; eine furchtbare Explosion wäre sonst unvermeidlich gewesen. Die fünf großen Behälter waren eiligst mit einer Schicht Erde belegt worden. Das Feuer bringt dem Besitzer einen großen Schaden. Eben war die Vergrößerung der Fabrik beendet und es sollte in den nächsten Tagen mit der Herstellung eines neuen chemischen OeleS begonnen werden. Die Fabrik hatte gerade viel Aufträge zu erledigen. Leipzig, 21. Januar. Nachdem der Rath und die Handelskammer dem Plane des Elster-Saale-Kanals ihre Zustimmung ertheilt haben, werden wir hoffentlich in 3 bis 4 Jahren die längstersehnte Verbindung mit der Elbe haben. Die Westendbaugesellschaft, die den Kanal schon auf eine Strecke von fast 3 Kilometer hergestetlt, 6 Brücken darüber gelegt und im vergangenen Jahre schon mit den Arbeiten für den Vorhafen angefangen hat, beansprucht für ihre Arbeiten keine Entschädigung. Da aber einige der schon vor handenen Brücken zu eng sind, müssen die Hauptbogen er weitert, und zwischen der Einmündung des Hafens in die Elster und dem Haupthafen müssen zwei neue Brücken ge baut werden, well die vorhandenen nicht hoch genug sind. D ie Elster, die jetzt an der Flurgrenze von Plagwitz-Lindenau ein scharfes Knie macht, wird verlegt, so daß sie von Neu- schleußig ab geradlinig nach dem Hafen hinsührt. Das Hafen becken erhält Hufeisenform, so daß viele Schiffe darin Platz finden und viele Ladestellen angelegt werden können. Die in Frage kommenden Grundstücke gehören alle der Stadt, so daß große Unterhandlungen mit betheiligten Besitzern nicht nöthig sind. Alle Güter, die hier von der Bahn ins Schiff oder vom Schiff zur Bahn verladen w rden müssen, kommen gar nicht in den Haupthafen, sondern werden im Vorhafen an der Lützener Straße umgeladen. Dadurch wird die Kanal strecke Lindenau - Haupthafen wesentlich entlastet. Dennoch wird auch der Haupthafen mit Bahngleisen versehen, die von der Plagwitz - Connewitzer Linie abzweigen und mit allen hiesigen Bahnhöfen in Verbindung stehen. Dar. it die Nord vorstadt der Segnungen des Kanals theilhaftig werde, wird ein Zweigkanal dorthin gebaut; ebenso leicht kann Connewitz mit einem solchen bedacht werden. Die Ostvorstadt würde allerdings am besten durch einen Zweigkanal des geplanten Hauptkanals Leipzig-Riesa an das Schifffahrtsnetz angeschlossen werden können; doch liegt dessen Zustandekommen vorläufig wohl noch in weiter Ferne. Die größten Fabriken, z. B. auch die Wollkämmerei, würden direkt an den Kanal zu liegen kommen können. Die Photographie nach der Ratnr hat nach der „T. R." abermals einen wichtigen Fortschritt zu verzeichnen. Es ist jetzt gelungen, einen Apparat herzu- stellen, mit welchem Augenblick, aufnahmen nach der Natur in Lebensgröße gemacht werden können. Was das bedeutet, werden nicht nur Künstler, sondern die Männer der verschie densten Wissenschaften zu ermessen wissen, denn bisher konnten Augenblicksaufnahmen nur im keinsten Maßstabe hergestellt > werden. Diese kleinen Aufnahmen wurde«« dann, damit man sie deutlicher sehen konnte, nachträglich vergrößert. Bei diesem Vergrößerungsverfahren gingen natürlich viele Fein heiten der Zeichnung verloren, und die allerkleinsten Linien erschienen überhaupt nicht auf der Bildfläche, weil die ur sprüngliche erste Aufnahme nach der Natur zu klein war. Für die Bildnißphotographie hat der Hofphotograph Brasch, Berlin, Leipzigerstraße 9, jetzt einen Apparat eingerichtet, welcher die Person in Lebensgröße photographirt, und er ist damit der Erste, welcher die wichtige Erfindung bei uns ein führt. Tie ganze Art des Verfahrens hat etwas Ueber- raschendcS. Der Besucher des Ateliers wird in einen merk würdigen, etwa birnenförmigen Raum, der von allen Seiten mit beweglichen weißen Platten und weißen Vorhängen be deckt ist, hineingeführt. Dort nimmt der Besucher auf einem Stuhle Platz, und ehe er sich dessen versieht, zuckt der Blitz einer Magnesiumflamme vor seinen Augen auf. Damit ist die Sitzung beendet, und das Bild ist fertig. Gewiß be kommt der Ahnungslose, der da Platz nimmt, einen leichten Schreck, wenn der Blitz zuckt. Aber bevor sich dieses Er schrecken in seinen Züzen ausspricht, ist die Aufnahme längst fertig. Denn der Apparat arbeitet in der kaum denkbar kurzen Zeit von einem 50. Theil der Minute. Eine Wimper des Auges kann nicht so schnell zucken, wie der Apparat ar beitet. Kein Kopfhalter und nichts von den sonst üblichen Vorrichtungen ist dabei nöthig um die Person zu einem künstlichen Stillhalten zu bringen. Zwanglos sitzt der zu Photographirende da, und selbst eine leichte Bewegung der Lippen, der Augen oder des ganzen Kopfes stört nicht die Schärfe der Aufnahme. Die Bilder, welche wir in dieser Weise hergestellt gesehen haben, sind daher von einer großen Natürlichkeit des Ausdrucks und zugleich von bemerkenSwer- ther Schärfe. In dem Atelier hängen die großen Bildnisse des greisen Malers Adolf Menzel, des Professors Leyden und des Schriftstellers Schmidt-Cabanis voll sprechendstem Leben. Deutlich tritt der Un erschied gegen die Aufnahmen der älteren Art hervor, wenn man diese Bildnisse mit den in denselben Räumen hängenden Photographien nach der alten Methode vergleicht, z. B. mit der großen sorgfältig retou- chirten Photographie des Geheimraths Krupp in Essen. Durch das Retouchiren kommt nur zu leicht eine unwahre Glätte der Schattirung in die Bilder, während bei dem neuen Verfahren von keiner Retouche die Rede ist und nur die ungeschminkte Natur wiedergegeben wird. BermifchteS. " Nicht wenig erschreckt war in der Nacht zum Sonntag ein Rentier, der in einem Berliner Ball-Etab lissement in einer besonderen Nische in lustiger Gesellschaft gekneipt und dann in Begleitung einer jenen Damen das betr. Lokal verlassen hatte. In einem Wiener Cafs, in welches das Paar dann noch eingekehrt war, vermißte der lebens lustige Rentier ein Packet Banknoten im Betrage von 49 300 Mark, welches er in das Balllokal mitgenommen hatte. Er begab sich ganz bestürzt in das betreffende Lokal zurück, das er aber bereits verschlossen fand; auf sein Pochen wurde ihm geöffnet, und es erfolgte auch eine sofortige Durchsuchung der Räumlichkeiten, der verlorene Schatz fand sich aber nicht vor. Am nächsten Morgen meldete sich indeß die Garderobiere des Etablissements, welche das kostbare Packet nach Schluß des Geschäftes im Borflur gefunden und einstweilen an sich genommen hatte. An dem Gelde fehlte nichts, so daß der leichtsinnige Rentier mit dem bloßen Schrecken davon ge kommen ist. Daß der „Kaviar für das Volk" sehr bedenklich ist, zeigte eine in Berlin wegen Verstoßes gegen das 'Nah rungsmittelgesetz verhandelte Anklage gegen den Kaufmann T., den Inhaber einer größeren Kaoiar-Airma, >ie in der Centralmarkthalle ihren Stand Hal. Dieselbe verkauft soge nannten Elb-Kaviar zum Preise roi« zwei Mark pro Pfund und hatte durch diese billigen Prcisnotirungen wiederholt den Verdruß von Konkurrenten erregt. D«e Polizei wurde eines Tages veranlaßt, eine von dem Angeklagten in der Centralmarkthalle entnommene Probe sich etwas näher an zusehen, und da stellte denn der Gerichtschemiker Dr. Bischoff fest, daß dieser Kaviar verdorben und ungenießbar war. Nach der Auskunft des Sachverständigen ist die Qualität manches , Elb-Kaviars" oder, wie er bisweilen genannt wird, „konscr- virten Kaviars" äußerst verdächtig. In der Elbe kommen Störe so gut wie gar nicht vor, und was als „Elb-Kaviar" seilgeboten wird, ist zumeist amerikanischer Kaviar, der in oft sehr fragwürdigem Zustande ankommt, in Hamburg zu sehr billigen Preisen verkauft und dann einem „Konservirungs- verfahren" unterworfen wird. Das letztere besteht darin, daß er gewäsftrt und mit frischer Salzlake bedacht wird. Der Gerichtshof erkannte den Angeklagten des fahrlässigen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz schuldig und ver- urtheilte ihn zu 30 Mark Geldstrafe. Lebendige Hasen berühren auf ihrer Reise aus der Heimath Schlesien nach Dänemark die ReichShauptstadr. Die erste Senduug, die durch einen dänischen Forstbeamtcn geleitet wurde, ging am Montag in Stärke von 50 Stück durch Berlin. Die Thiere werden in vergitterten Kisten befördert. Das beliebte Wildpret, von dem noch 10 Sen dungen nachfolgen, soll in Dänemark ausgesetzt werden. Jeder Hase kostet bei seiner Ankunft in seiner neuen Hci- math nicht weniger als zwanzig Mark. G F 12. oh' S' A. K' Marktberichte. Dresden, 22. Jenuar. (Schlachtviehmarkt). Das Berkauss- geschüst verlief heute in sämmtlichen Fettviehgattungen langsam. Der Ctr. Schlachtgewicht von Primaqualität der Rinder wurde mit 58— 63 Mk. und in ausgesuchten Stücken auch noch darüber hinaus be zahlt, während Mittelwaare 54—57 Mk. und geringe Sorte 45 bis 50 Mk. galt. Die Preise von Hammeln erster Gute mußten des hohen Auftriebes halber von 62—65 Mk. auf 61—63 Mk. pro Ctr. Fleischgewicht weichen, während solche zweiter Qualität 55—58 Mk. und jene dritter Wahl 45—50 Mk. kosteten. Der Ctr. lebendes Gewicht von den Landschweinen engl. Kreuzung wich im Preise von 47—49 aus 46—48 Mk. und von solchen geringerer Sorte von 44 —46 auf 43—45Mk., während die galizischen Landschwcine von 35 bis 37 Mk. auf 40—42 Mk. anzogen. In den drei letztbezeichneten Sorten wurde eine Taravergütung nicht bewilligt. Für den Ctr. lebendes Gewicht von den Bakoniern legte man unter Gewähr von 40—50 Psd. Tara pro Stück 49—51 Mk. an, indeß dieselbe Fett viehsorte, soweit sie,im ausgeschlachtetcn Zustande vorhanden war, abermals 50—53Mk. erzielte. Die Abnahme der Kälber erfolgte zu dem bisherigen Preise von 45—55 pro hundert Psd. Fleisch. Dresdner Vörsen-Rachrichteir vom 20. Januar 1894. Mitgethetlt von Gebr. Arnhold, Bankgeschäft. Weizen, neu, pro 1000 Kilogr. netto: Weibweizen, Land 149—151 Braunwcizcn do. 140—146. Roggen, Sächsischer 122—126, fremder —, neuer, feucht —. Gerste: böhm. und mähr. 164—177, Futtergerste 115—125. Hafer: Sächsischer 159—172, neuer —. (Feinste Waare über Notiz.) MaiS pro 1000 Kilogr. netto Linquanttne 123—128, rumänischer 118—122. Buchweizen pro 1000 Kilogr. netto: inländischer 150—155. Oelsaaten pro 1000 Kil-gr netto: Winterraps, sächs. —. Winterrübsen, neuer — Rapskuchen Pro 100 Kilogr.: lange 13,50, runde 14,—, Leinkuchen, einmal gepreßte 18,50, zweimal gepreßte 17,—. Malz (ohne Sack) 27—29, Weizenmehl pro 100 Kilogr. netto (ohne Sack, Dresdner Marken», exklusive der städtischen Abgaben: KatserauSzug 29,—. Grieslerauszug 26,50, Semmelmehl 24,50, BSckermundmehl 22,50, GrieSlermundmehl 16,50, Pohlmehl 14,—, Roggenmehl (ohne Sack, Dresdner Marken) exklusive der städtischen Abgaben: Nr. 0 21,50 Sir. 0/1 20,50, Nr. 1 19,50, Nr. 2 16,50, Nr. 3 14,—, Futtermehl
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