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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189607095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-09
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1896
- Autor
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Riesaer ß Tageblatt 1 «WWWG ». AM IVB, WM» 4».. Atz», Hmtzsch. Bekanntmackung. Der WGMfferzi«O auf das 2. Vierteljahr 1896 ist baldigst, längstens aber bis zum 15. dieses Monat- an die hiesige Stadthaupttaffe abzuführen. Gegen Gäumige wird gemäß der Bestimmungen in K 11 der Waffe» Werksordnung borge, gangen werden. Riesa, am 7. Juli 18S6. ' Der Rath der Stadt * I. «.: «chwmezenberD, St-dtrath. Montag, de« 13. Juli 1896, Borm. 11 Uhr, lallen im Gafthofe zu Grotzrügrlu 2 Kühe, einem Dritten gehörig, gegen sofortige Be zahlung meistbietend versteigert «erden. Riesa, S. Juli 1896. Der Ser.-Vollz. beim Königs. Amtsger. Sekr. Eidam. u«d Auzetge« Mcklsll «k Llyetzch. Amtsblatt der König!. «mtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «ich des Stadtraths Hu Mesa. 157 ' »a» Messer Tageblatt «scheint jeden Tag Abend» mit Au»«ahm« der Son», und Festtags Vierteljährlicher Vezn-Speei» bet Abholung t» dm Uxpedttton« t« Mesa und Strehla oh« hurch uns«, Träg" frei in» Hau» 1 «art SO Pfg., bet Abholung am Schalt« der laffrrl. Postanstaltrn 1 «hark 25 Pfg., durch dm tzriefträger frei tu» Hau» 1 Mark « Pfg. >»»et^»U««ch»» sitr die Rümmer de» Ausgabetage« bi« Vormittag S Uhr ohne G«Mr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäst»pelle: »apanienstraß« 59. — Mr dir «edaetim verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Oertliches und Sächsisches Riesa, 9. Juli 1896. — Während der Beurlaubung des Herrn Oberst Schmidt vom 9. Juli bis mit 8. August hat Herr Oberst lieutenant Stelzner das Garnisonkommando Riesa und die Führung des 3. Feld-Art.-Reg. Nr. 32 übernommen. — Die Jahresversammlung des „Landesvereins der Hausbesitzer im Königreich Sachsen" findet am 22. und 23. August in Pirna statt. — Auf dem Poppitzer Platze sind nunmehr an den beiden an der Straßenseite gelegenen und dazu vorzerichteten Plätzen schöne Sitzbänke aufgestellt, die wachem müden kirch- hosswanderer ein Ruheplätzchen bieten werden. Die schönen Sträucheranpsianzunzen, welche um diese Plätze an gelegt sind und die, wie sämmtliche Anlagen des Platzes, gut gedeihen, werden die Ruhenden später auch vor den brennen den Sonnenstrahlen geschützen. Auch die Anlagen am Albertplatz haben eine solche Ruhebank erhalten, die schwäch, lichen Kindern während der Schulpause dienen soll. Die Fürsorge unserer städtischen Kollegien zeigt sich auch in diesen „kleinen Mitteln" und es ist nur zu wünschen, daß dieselben anerkannt werden dadurch, daß die mit großen pekuniären Opfern hergestellten staatlichen Anlagen vom Publikum ge schützt, jede Uebertretung aber der Polizei sofort zur Anzeige gebracht wird. —* Anläßlich des vom 1. bi« 3. August dieses Jahres in Stuttgart stattfindenden fünften deutschen Sänger- bundesfeste» ist von den bethrilizten Staatsbahn-B erwal- tungen die Ablassunz vonSonderzügen zu ermäßigten Preisen von Dresden.Altstadt, Chemnitz und Leip, zig nach Stuttgart in Aussicht genommen worden. Dieselben werden Donnerstag, den 30. Juli von Dresden- Altstadt Nachm. 6 Uhr 20 Min., von Chemnitz Ruhm. 9 Uhr — Min. und von Leipzig (Bayer. Bahnhof) 9 Uhr 55 Min. Nachm. abgehen, um in Stuttgart am Freitag, den 31. Juli Nachm. in der 2. bezw. 3 Stunde anzukommen. ES findet direkter Wagendurchgang von den genannten säch sischen Abgangsstationen bis nach Stuttgart statt. Die Fahr karten erhalten eine 30 tägige Giltigkeitsdauer. Die Fahr preise und die sonstigen Bestimmungen (Anschlußkarten pp.) werden in einer in etwa acht Tagen erscheinenden Ueber- sicht von der Sächsischen Staatsbahnverwaltunz bekannt gegeben. Die Ueberstcht ist unentgeltlich von den Stationen der Sächsischen Staatseisenbahnen zu beziehen. — In der gestern stattgefundenen Versammlung des Hausbesitzervereins wurden nach Erledigung einiger Eingänge und Vertagung zweier Anregungen, betr. die Straßen reinigung in den Städten und den Zinssatz der Sparkassen bei Hypothekendarlehen, — beide Angelegenheiten werden jedenfalls bei der Jahresversammlung des Landesvereins mit zur Verhandlung gelangen — lebhafte Klagen laut über das Beschmieren der Häuser seitens gewisser „junger und alter Kinder." Es ist diese Schmiererei in der That höchst ärger lich und es sei deshalb auch auf das Ersuchen des Bor- standes de« Hausbesitzervereins in heutiger Nr. aufmerksam gemacht und dasselbe zur Nachachtung empfohlen. — ES ist kürzlich die für Jedermann interessante Frage aufgeworfen worden: ob es gesetzlich erlaubt sei, Schuldbeträge öffentlich in den Zeitungen zum «auf auszubieten? Die Frage ist wohl ohne Zweifel dahm zu beantworten: Ist die öffent liche Mittheilung unter Nennung des Namens de« Schuldners erfolgt, so kann dieser den Offerenten mit Erfolg wegen Beleidigung vor dem Strafgericht verfolgen, selbst wenn die Forderung rechtskräftig ausgeklagt war, denn in dem öffent lichen Ausbieten kann alSdann ein Verächtlichmachen oder eine Herabwüroigung des Schuldners in der öffentlichen Meinung, ja, unter Umständen eine Gefährdung seines Credit» gefunden werden, (tz 186 R.-Str..v..v.) Ist es doch auch nicht zulässig, eine mit Zuchthaus bestrafte Person öffcn:lich mit „Zuchthäusler" zu. bezeichnen, wenn man sich nicht der Beleidigungsklage aursetzen will. Geschah dagegen daS AuS- bieten der Forderung ohne Nennung des Namens des Schuld- nerS, so ist dasselbe unbedenklich gestattet; jedenfalls steht dem eine positive Gesetzvorschrift nicht entgegen. Großenhain, 8. Juli. Neben vielen Priiathäusern werden hier im laufenden und nächsten Jahre auch zwei grö- Herr öffentliche Gebäude gebaut werden, eine große Turn halle mit zwei Sälen und da« Bürgerhospital. Die Turn- Halle wird im Garten der neuen Bürgerschule mit einem Kostenaufwande von 34300 M., das HoSpitalgebäude, das einen stattlichen Eindruck machen wird, im ehemaligen Garten- der „Gesellschaft" mit einem Aufwande von rund 40000 M. hergestellt werden. Im Südosten der Stadt beabsichtigt da« Direktorium der hiesigen Webstuhlfabrik in diesem Herbste noch 6 Arbeiterhäuser erbauen zu lassen. f Dresden. Uebermorgen wird im Auftrage des Kaisers in Schloß Pillnitz ein hoher Offizier eintreffen, um dem Könige anläßlich seiner vor 25 Jahren erfolgten Er nennung zum General Feldmarschall ein kaiserliches Glück wunschschreiben zu überreichen. Kamenz, 6. Juli. Heute Morgen >/,4 Uhr brantrn in Lückersdorf das dem Herrn Moritz Pollack gehörige Bad, nebst Restauration und Dampfbrennerei vollständig nieder. Da- Feuer breitete sich mit solcher Schnelligkeit aus, daß die Bewohner nur das nackte Leben retten konnten. Sämmt- liches Mobiliar, auch eine Geldsumme von 1200 Mk., meist Papiergeld, verbrannte. Johanngeorgenstadt. Am Sonntag wurde in Neudeck bei Karlsbad der Mörder de» Fabrikanten Joseph Gchmieger in Zwodau in der Person de» Nachtwächters An ton Kreidl verhaftet. Man hatte bekanntlich bisher ange nommen, daß sich der Mörder von einem Eisenbahnzuge habe überfahren lassen. Kreidl ist der That geständig. Vom Vogtland«, 7. Juli. Unter denjenigen Er- werbszweigen, die sich jetzt eines besseren Geschäftsganges erfreuen als im vergangenen Jahre, ist auch die Musik- instrumenten-Jndustrie zu nennen. Al- Beweis dafür kann auch die Thatsache gelten, daß im Mai 1895 nur 2828, im Mai 1896 aber 3623 D.-Ctr., in den ersten 5 Monaten de» vorigen Jahre« 14520, in der nämlichen Zeit dieses Jahres jedoch 16018 D.-Ltr. Musikinstrumente in« Aus land versandt worden sind. Der erfreuliche Geschäftsgang hat namentlich die Arbeiter auf Kinderinstrumente veranlaßt, in eine Lohnbewegung einzutreten. Sanz unberechtigt ist das Vorgehen nicht, da die Löhne jetzt Ur Vergleiche zu früherer Zeit sehr gesunken sind. Die Richter verdienten z. B. vor 10 Jahren mehr als jetzt. Reichenbach, 7. Juli. Ein neue» Modell von Schnellzugsmaschinen mit ungewöhnlich hohen Triebrädern und einer Einrichtung, welche es ermöglicht, daß der Raum für Fahrer und Heizer durch GlaSthüren und Fenster gegen Witterungseinflüsse völlig abgeschlossen werden kann, ist neuer ding» auf den hier durchführenden Hauptlinien erschienen. Diese Lokomotiven tragen die Jahreszahl 1896 und sind an der Fabrik von Hartmann in Chemnitz hervorgegangen. Mügeln, 8. Juli. In der rohesten Weise verletzte man in der vergangenen Nacht den hier angestellten Nacht wächter Neubert. Bei der Verfolgung einiger junger Leute, deren Personalien wegen verübter Rüpeleien sestgestcllt werden sollten, wurde der Nächtwächter von einem der Verfolgten mit einem sogenannten Schläger bearbeitet, und zwar derart, daß man ihm die Kinnlade entzwei schlug, so daß er mehrere Zähne verlor. Mit Hilfe des inzwischen einzetroffenen und im Orte stationirten Gendarmen schritt man zur Verhaftung der Leute, nachdem zuvor der Ortspolizist Ulitzscher von seiner Waffe hatte Gebrauch machen müssen. Zwickau. Ein FortblldungSschüler hatte sich bei Voll streckung einer Carcerstrafe seine« Schuldirector widersetzt. Das königliche Landgericht verurtheilte ihn wegen Wider- standes gegen die Staatsgewalt zu 3 Moneten Gefängniß. Der Verurtheilte focht diese« Urtheil mit der Revision an, «eil der Lehrer kein Executivbeamter sei. Da« Reichsgericht hob das Urtheil auf und verwies die Sache zurück an die Borinstanz. Diese verurtheilte nun den FortblldungSschüler wegen Beleidigung zu derselben hohen Strafe. Auch diesmal wendete der Vertreter de« Schüler« die Revision ein, jedoch ohne Erfolg. Berlin. Die Ueberwachung der Ausstellung gegen FeuerSgeiahr kostet für die ganze Zeit 80000 Mark. Von den zur Ueberwachung abkommandirten Feuerwehrleuten er hält — so schreibt ein Berichterstatter — jeder für 24 Stunden 6 Mark, die Fettwebel und Brandinspektoren jür je 24 Stunden 8 bi« 15 Mark. Dafür werden aber auch sehr bedeutende Ansprüche gestellt. Die Feuerwehrleute müssen ihren dienstfreien Tag opfern und haben in Folge dessen nicht wen^er als 120 Dienststunden in der Woche. Ihre Tätig keit in der Ausstellung erstreckt sich am Tage auf Kontroll gänge, sowie auf Aufstellen fester Popen i« Hauptgebäude. Mit Eintritt der Dunkelheit müssen Patroutllrngänge zu drei Mann die sämmtlichen Gebäude durchstreifen. Das Hauptgebäude, sowie die Maschinenhallen werden durch Ma dige Doppelpatrouillen kontrolirt. In Folg« dieser pein lichen Vorschrift ist e» gelungen, einzelne Brände sofort rm Entstehen zu löschen. Di« verschiedenen Feuerwachen auf de« Ausstellungsgelände sind untereinander durch Fernsprecher verbunden, so daß sofort die gesammten Löschmannschaften alarmirt werden können. Berlin. Einem raffinirten Hochstabler mit dem wohlklingendcn Namen „Graf Erich v. Hopfgarten, Ritter gutsbesitzer aus Suderode", ist von der Polizei wieder da» Handwerk gelegt worden. Der Herr „Graf' hatte «S ver standen, das Herz einer Kellnerin eines der besseren hiesigen Bierlokale zu erobern, worauf er sie veranlaßte, ihre Stellung aufzugeben, damit er sich mit ihr — verlobet» könne. Die „Verlobung" fand denn auch im „engsten Familienkreise" statt, worauf der Herr Graf zur Feier de« Tages seine „Braut" in verschiedene Etablissement- und schließlich auch in ein Weinrestaurant ersten Ranges führte. Nachdem das Paar hier ein Souper eingenommen hatte, bemerkte der Gras zu seinem Erstaunen, daß er nicht mehr genug Geld bei sich hatte. Kurz entschlossen, trlephonirte er darauf nach dem — Kasino des Garde - Feldartillerieregiment» und ver langte den Grafen L. zu sprechen, der ein Vetter von ihm sein sollte. Derselbe war aber gerade nicht anwesend, und so blieb dem Grasen nichts weiter übrig, als seine Braut um 25 Mark anzupumpen, die er am nächsten Tage, nach- dem er von seinem Bankhause Geld geholt, zurückzugeben versprach. Spät Abend» besuchte daraus da« Paar auch da« Lass Bauer Unter den Linden. Hier sahen sie an einem Nebentische eine« Herrn sitzen, der zu der Schwester der Verlobten in Beziehungen stand. Ohne Weiteres stellte der Graf sich jenem vor und forderte von ihm, daß er seine zukünftige Schwägerin schleunigst heirathen solle, zumal er dafür sorgen müsse, daß auch sie ihre Stellung als Kellnerin aufgebe, weil die Schwägerin eines Grafen nicht in dienender Stellung leben dürfe. Der andere Herr stimmte den An sichten de» Herrn Grafen vollk^nnun vci und ging auf Alle rt«. Nebenbei aber beobachtete er ihn genau und fand dabei, daß der Suderoder Gras einen echt Verlier Dialekt spracb und es auch mit dem Da'iv und Akkl ^üo nicht sehr genau nahm. Ferner erfuhr er am nässten Tage, daß die sich ! schon als Gräfin sühlende Kellncri.c ihrem Verlobten einen l Brillantring geschenkt hatte. Außerdem machte die Verlobte » bald darauf nach einem Besuch ihre» Bräutigams die Ent-
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