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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190109101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-10
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1901
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im Jahre 1900 68825 Mark getilgt werden und nach dem Boranschlage für 1901 im Jahre 1901 abermals 74 210 Mark. Diese Beträge sind und werden sicher erreicht, so daß spätestens Mitte de» Jahres 1903 das Denkmal schul- denfrei sein wird. Auf der mit dem Denkmal verbundenen Wirthschast ruhte am 31. Dezember 1899 noch eine Schul denlast von 131398,55 Mark, welch« bisher aus den eigenen Ueberschüssen der Wirthschast Herabminderung erfahren hat. Da diese aber jährlich 4000 Mark nicht übersteigen werden, so wird im Jahre 1902 zu beschließen sein, ob die Landesverbände auch eine Tilgung der Wirthschaftsschuld bewirken wollen. Der lönigl. sächs. Militär-Vereins-Bund hat bis Schluß 1900 zu den TenkmalSkosten 51107,61 Mark beigetragen. Hierzu der Beitrag für das Jahr 1901, welcher nach 2 Pfg. und 173065 Mitglieder mit 3461,30 Mark einzustellen der Stand der Bundeskasse erlaubte, ergiebt die Summe von 54568,91 Mark. Tie mit Schluß eines jeden Kalenderjahres zu bewirkende Feststellung der Mitglieder in den Bundesvereinen hat auch für das Jahr 1900 ein abermaliges Anwachsen ergeben. Am 31. De zember 1899 gehörten dem Bunde 1491 Vereine mit 4832 Ehrenmitgliedern und 173065 außerordentlichen und ordentlichen Mitgliedern an; hingegen am 31. Dezember 1900 1524 Vereine mit 4938 Ehrenmitgliedern und 177 001 außerordentlichen und ordentlichen Mitgliedern, das sind mehr 33 Vereine mit 106 Ehrenmitgliedern und 3936 außerordentlichen und ordentlichen Mitgliedern. * Licht ensee. Der evangelische Arbeiterverein von Lichtensre und Umgegend hielt am Sonntage nach längerer Pause eine Versammlung ab. Die Beschlußfassung über den Eintritt in die freie Bereinigung evangelischer Arbeitervereine im König reich Sachsen wurde auf nächste Sitzung verschoben; dagegen wurde beschlossen, nächsten Sonntag einen Spaziergang nach Gröditz zu unternehmen, um da? Eisenwerk zu besichtigen. Hier auf erzählte aus besonderen Wunsch der Mitglieder ein anwesen der Chinokämpser in schlichter Weise von den Begebenheiten während der Fahrt, bei der Landung und von den Märschen und gab dabei ein anschauliche- Bild über chinesische Verhältnisse, auch zeigte er einige Geldstücke und eine chinesische Tabakspfeife mit Tabaksbeutel. Strehla. Ein interessantes Stück aus dem Sol datenleben im Frieden spielte sich gestern, Montag früh, an der großen Fähre hier ab und lockte Mle, die ab kommen konnten, an die Elbe, um dem Schauspiele beizu wohnen. Früh 1/26 Uhr zeigten sich die ersten Potons, mittelst welchen der rechts der Elbe liegenden Division eine Schiffsbrücke zum Uebergang gebaut werden sollte. Tie diesseitige Tivision aber hatte Besatzungstruppen in den Weidenbeständen an der Nbe stehen, welche die Position vertheidigten. Jenseits kamen aber starke Hilfstruppen an, die stromabwärts, an der kleinen Kahnfähre, über setzten und so die diesseitige Bedeckung „zur Flucht" zwan gen. Dadurch tvar den Pionieren Luft geschaffen worden und sie bauten nun, während an der kleinen Fähre fort während Infanterie übergesetzt wurde, in etwa drei Stunden den Uebergang, über welchen Kavallerie, Ar tillerie, Infanterie und Train marschmäßig übersetzten. (Wbl.) Meißen, 8. September. Einen erhebenden Verlauf hat das heute hier abgehaltene 5. Posaunenfest des Bundes der evangelisch-lutherischen Männer- und Jünglingsvereine im Königreich Sachsen genommen. Gegen 240 Bläser aus 29 Chören (35 aus den 4 Dresdner Chören, 34 aus deu 3 Leipziger Chören, 11 von« Chemnitzer Chore ic.). waren zum Feste gekommen und hatten durch die Bemühungen des unter dem Ehrenvorsitz des Bürgermeisters Tr. Ay und des Superintendenten Grieshammer thätig gewesenen Festausschusses in den Meißner Familien gastliche Auf nahme gefunden. Ter gestrige Abend brachte den Bläsern eine vierstündige Probe, heute früh 6 Uhr aber klang von den Meißner Höhen (Burgkcller, Martinsfriedhof, Stadt parkhöhe, Spaarberge) feierlicher Posaunenschall hernie der und »neckte die Schläfer. Nachdem bereits einzelne Chöre in den Morgengottesdiensten der Meißner Kirchen mitgewirkt hatten, begann um 10 Uhr in der Frauenkirche der liturgische Festgottesdieust. Pfarrer Kretzschmar-Chem- nitz hielt die Predigt auf Grund des Psalms 150. Er mahnte, das aus diesem herausklingendc Lob des Herrn, das 130 Bläser auf dem Altarplatze erneut mit der das Gotteshaus füllenden Gemeinde anstimmtcn, »veitcrklingen zu lassen im Vorhofe der Kunst, im Heiligthum einer christ lichen Persönlichkeit und endlich im Allerheiligsten des himmlischen Jerusalem. Tic Wirkung der Musik »var eine »vahrhaft erhebende, trotz der ungünstigen akustischen Eigenschaften der Stadtkirche. Ter Dom mit seiner herr lichen Akustik, um deswillen Meißen diesmal als Feststadt erwählt worden war, blieb dein Feste leider verschlossen, weil nach Ansicht des Tompredigcrs die Mitwirkung der Chöre an dieser Stelle eine unpassende Demonstration ge wesen sein würde. (?) Urn 12 Uhr vereinigten sich sämmt- liche Bläser auf der Terrasse des städtischen Waldschlößchen- Restaurants im Stadtparke zum Vortrage von Kirchen-, -vaterländischen und Volksliedern. Eine nach Tausende»» zählende Zuhörerschaft füllte die Wege des Stadtparks. Auch iin „Sonnen-Saale", in dem um 4 Uhr die Festver sammlung begann, »var jedes Plätzchen besetzt. Bürger meister Tr. Ay entbot die Grüße der Stadt, Superintendent Grieshammer Gruß und Dank der Kirche, Pastor Wcidauer- Dresden den Willkomm des Landesvereins für innere Mission. Auf diese Begrüßungen erwiderte der Bundes vorsitzende Hofprediger Dr. Friede-Dresden. Dann folg- len Einzel- und Gesammt-Vorträge der Posaunenchöre, die unter der energischen Leitung des Cand. Müller-Leip- -ig wieder einen machtvollen Eindruck hinterließen. Der Letztgenannte war es auch, der eine Sammlung anregte, um ärmeren Vereinen den Besuch dieser Feste zu er- leichtern. Die Sammlung ergab über 100 Mark. Bundes- Pfleger Zacharias hielt einen lüngeren Vortrag über di« Entstehung und Entwicklung der Posaunenchöre. DtakonuS Weinberger-Meißen sprach da» Schlußwort, indem er für die Unterstützung des Feste« dankt«. (Seh. Tbl.) Weinböhla, 9. September. Le« Eisenbahnzug über« fahren ließ sich heute aus der Streck« zwischen Weinböhla und Niwerau der Hausbesitzer Wilhelm Rox. Gchwennuth hat den BedauernSwerthea in den Tod getrieben. Ihm wurde der Kops glatt vom Rumpfe getrennt. Radebeul. Herrn Bahnhof-tusprktor Schnädrlbach ist für die von ihm mit Muth und Entschlossenheit und unter eigener LebenSgrsahr bewirkte Errettung eine» Mädchens aus der Ge- sahr, von einem Eisenbahnzuge überfahren zu werden, die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Besugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Die Medaille wurde dem Genannten am 8. d. M. durch Herrn Amtshauptmann Geheimen RrglerungSrath v. CrauShaar auSgrhändigt. Dresden. Die Unzufriedenheit der Aktionäre der antisemitische« .Deutschen Wacht' kommt in einem Cirkular zum Ausdruck, das jetzt von einem an der Sache Betheiligten an die Aktionär« der Aktiengesellschaft Deutsche Wacht gesandt worden ist. Daraus erfährt man, daß da» Unternehmen mit einem Aktienkapital von 250000 Mark gegründet, jetzt bei der Liqui dation aber an einen Herrn Faber für 58731 Mark verkauft wurde. Fast das ganze Gründungskapital wurde in 7'/, Jahren verwirthschastet und die Aktionäre bekommen nicht einen Pfennig auf ihre Aktien. (Frb. Anz.) Niedersedlitz. I« der Hausflur eines hiesigen Fabrik grundstücke» sand vor Kurzem ein Angestellter ei« daselbst an- gelehntr» Gewehr und zielte damit, in der Annahme, daß es nicht geladen sei, auf ein die Stufen herabkomwende» Fräulein. Plötzlich kracht« ein Schuß, und wurde dadurch das Letztere so verletzt, daß sich desien Aufnahme in das Krankenhau» noth- wendig machte. )-( Chemnitz, 10. September. Der Abschluß der sächs. Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann für da» Geschäftsjahr 1900/01 wird, wie von zuständiger Stelle mitgelhetlt wird, noch im Lause diese» Monat» bekannt gegeben werden können. Scho» jetzt steht sest, daß ein den Verhältnissen entsprechende» Ergebniß erzielt worden ist, da» nicht allzusehr hinter dem vor jährigen zurücktreten wird. Zwickau, 9. September. Ganz bedeutenden Schaden verursachte da» diesjährige Sedanfeuer unserer Bi»marcksäule. Zur Erzielung eine» höheren Effekte» wurde außer dem Feuer in dem Eisenbrcken auf Anregung dr» ErzgrbirgSverein» — wie vor der Kuhbergsäule — auch auf unserem Windberg ein Fasiadenfeuer vor der Säule ungebrannt. Große getheert« Holz massen, die im Halbkreis vor der Feuersäule ausgeschichtet waren, loderten in Heller Gluth auf, zweifellos eine brillante Wirkung erzeugend. Indessen mußte man hinterher den nicht ganz un bedeutenden Schaden, der anfänglich auf 2000 Mk. geschätzt wurde, entdecken. Die Säule ist auf der Vorderseite arg mit genommen. Die mächtigen Quader sind thells gesprungen, theil» locker geworden. Eine Deputation de» städtischen Bauamte» hat den Schaden bereit» besichtigt und aus 1200 Mk. geschätzt. Da die BiSmarcksäule im vorigen Jahre Eigenthum der Stadt wurde, dürste man sich in einer der nächsten Stadtverordnetensitzungen mit der Sache beschäftigen. Zur Zeit ist die Säule mit einem hohen Bretterverschlag umgeben, hinter dem man bereit» mit den Reparaturen beschäftigt ist. rr Zwickau, 10. September. Vorbehaltlich der Zu stimmung der Stadtverordneten wurden nach den .CH. N. N.' in heutiger Sitzung de» Gesammtrathr» die zur Zeit al» Schau spieler am Leipziger Stadttheater angestelltrn Herren Julius Otto und Erich Grelle zu Direktoren de» hiesigen StadtthraterS gewählt. Der Letztgenannte war früher am Hostheater in Gera sowie am Stadttheater in Annaberg thätig, während der Erst genannte in der vorigen Saison hier gasttrte. rr St. Egidien, 10. September. Verschwunden find seit einigen Tagen die Inhaber der Firma Reimann L Berthe! hier. Borgenommene Pfändungen und nicht in Ordnung be. findlichen Bücher lasten daraus schließen, daß finanzielle Schwierig ketten vorzuliegen scheinen und dir» der Grund zur plötzlichen Abreise sein kann. (A. L.-C.) rr Colmnitz. Der in weiten Kreisen bekannte Gutsbe sitzer und Gemeindeälteste Welkheit ist hier am Sonntag früh lödtlich verunglückt. Er fuhr mit einem Zweirad nach Hause, kam jedoch, da er in der Nähe de» Hause» Nr. 16 in Nkeder- colmnitz gegen einen Prellstein fuhr, zu Fall, überschlug sich und stürzte in den dort vorbeifließenden Bach und ertrank (CH. N. N) Marienberg. Die Kirchgemeinde Steinbach, welche bisher eine Schwestergemelnde von Satzung war, wird ein «igene» Pfarramt erhalten. Bereit» seit dem 1. Oktober 1893 ist in ihr eine HilsSgeistlichenstelle errichtet. Zum Pfarrer ist der jetzige HtlsSgetstliche daselbst, Ernst Hermann Köhler, er nannt worden. Reichenbach, 8. September. Der landwirthschaftltche KrelSverrin im Bogtlande verlieh an zehn Dienstboten und Ar beiter de» Rittergute» Neumark jüngst Auszeichnungen, und zwar je einmal die vergoldete silberne Medaille, die silbern« Medaille und da» vergoldete silberne Kreuz und sechsmal da» Anerkenn- ung-zrugniß für 15. bi» 37 jährige Dienste. Frohburg. Die letzten Plüschwrber haben hier im Laufe diese» Jahre» die Arbeit einstellen müssen, die sich schon seit Jahren verringerte. Frohburg büßt dadurch eine seiner drei Hausindustrien rin, von denen sonach nur noch die schwach betriebene Töpferei und die schwunghafte Ctgarrenherstrllung der Stadt verbleiben. Noch 1893 arbeiteten 100 Webstühle. Die Weberei bestand Hierselbst seit dem 14. Jahrhundert. 1756 gab e» unter 1450 Einwohnern 186 Webermeister. Niederschöna, 9. September. Lor etwa vier Wochen starb in Oberschöna die Frau dr» Tagearbeit«» Herklotz und wurde beerdigt. Nach der Beerdigung ging da» Gerücht um, Frau Herklotz hab« sich die Kehle durchschnitten. E» wurde daraufhin bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. Die Heimbürgin hatte bei Ausübung ihre» Berufe» auch nicht die geringste Spur entdeckt. Dir Todte war, al» sie die Heimbürgin in Behandlung nah«, mit reiner Wäsche verspür» und hatte a» Halse nur rin«, kleinen Ritz, welche» di« Heimbürgin «eiter keine veachtung schenkte. Aus Antrag der StaatSamnoltschaft und i« Beisein zweier Arrzte wurde die Todt« am vorigen Freitag wieder auSgegrabrn. E» bestätigte sich, daß der Todte« die Kehle durchschnitten war. Ob Mord oder Selbstmord vor» liegt, wird die nähere Untersuchung, ergeben. (Lpz. R. N.) Lengenfeld. Am Sonnabend stütz >/,1 Utzr konnte hier infolge Fahrlässigkeit der »Sächsische Hof' ein Raub der Flammen werden. AS zwei Töchter der Frau Götz«, Besitzerin d«S Sächsischen Hose», zu dieser Zeit von einem Besuche »ach Hause kamen, bemerkten sie, daß rS in der Schlafkammer dr»- Dienstmädchens brannte. Infolge des Lärmes, den di« beide» Damen sofort schlugen, kamen die Dienerschaft deS Hause» und auch einige Reisende herbei, welche deS Feuer» Herr wurde». Da» Dienstmädchen hatte, trotzdem «S ihr wiederholt verboten worden war, in ihre Kammer ein offen brenneWr» Licht mitge nommen. Angrlletdrt hatte sie sich zu Bette gelegt und dann wahrscheinlich gelesen, wobei sie ringeschlafen ist. Diele unb Alckderschrank sind erheblich angekohlt, die Kleidungsstücke dr» Dienstmädchen» sind verbrannt. . AuS dem Bogtlande. Der starke Frost in der Nacht zum vorigen DkenStag hat der Pflanzenwelt viel Schaden ver ursacht. Man begegnet an vielen Stellen erfrorenen Kartoffeln^ Bon den Blumen find r» besonder» Georginen, welche durch den Frost gelitten haben. Auf dem Teiche der Psaffenmühle bei RöttiS sah man am DienStag früh bereit» Ei». Wurzen. Nach der nunmehr gewordenen Zusammen stellung der Verluste an Pferden bei den Kavalleriemanövern in unserer Gegend soll derselbe rin recht beträchtlicher gewesen sein. Da» Großenhainer Husaren - Regiment hat einen Abgang von rund 80 Pferden, das 18. Ulanen-Regiment einen solchen von 60 Pferden, da» Karabiner-Regiment einen solchen von ca. 20 Pferden gehabt. Wurzen, 9. September. Heute morgen fand man den Mörder Reinhold Nitzschke, welcher in der Nacht zum 2. September die 16 jährige Apitz im Walde zwischen Börln und Heyda ermordet hatte, erhängt vor. Die Leiche der er mordeten Apitz ist bi» jetzt noch nicht aufgefundrn worden. Aus aller Welt. Der Leichrnfund in Angermünde, über de« kürzlich berichtet wurde, hat nunmehr eine vollständige Aufklärung ge funden. Der Ermordete ist der 13 jährige Schulknabe Erwin Tiedtge au» Berlin, der Mörder rin 18 jähriger Barbiergrselle HarandarSki au» FriedrichSberg bei Berlin. Der Mörder hat sich selbst gerichtet. Er wurde im Torfmoor bei Angermünde vorgestern ertränkt aufgefundrn. Al» Motiv für die Mordthat ist anzunehmen, daß HarandarSki den Knaben zu Handlungen, verleitet hatte, deren Entdeckung er befürchten mußte. — Die Zulassung weiblicher Privatdozenten ist von der Züricher Universität abgelehnt worden. — Aus Gera theiit man mit, daß in den letzten Nächten der vergangknen Woche eS in ver schiedenen höher gelegenen Orten deS Saalethalcs, so in Lindig und Seitenroda, E's gesroren hat. — Auf außergewöhnliche Weise kam jüngst in der ungarischen Ortschaft Marasztt eine 70 jährige Arbeiterin umS Leben. Die Frau schritt das Bahngleis entlang und wurde durch den Lustdruck eines daher kommenden Eisenbahnzuges mit solcher Gewalt gegen einen Baum geschleudert, daß sie auf der Stelle ladt blieb. — In Lemberg ist in die Geschäftsräume des Bankhauses Ionas vom Keller aus eingebrochen worden. Aus cincr feuerfesten Kass« sind ungefähr 80 000 Kronen in Werthpapicren und> Baargeld geraubt, die übrigen Kaffen sind unberührt. — Vnr Unter »berg (Salzburg) ist in der Dunkelh.it der 18jährize Sohn de» LandtagSabgeordneten Lrttmayer auf FelSgrund ab gestürzt. Er blieb mit zertrümmerter Schädeldelaccke liegen. Sein Zustand ist hoffnungslos rr Eger. Am Sonntag Abend wurde ein Mann, disserc Identität noch nicht festgestellt ist, von 3 Unbekannten bei Kie- bach, unweit Königswart angefollen und erschlagen. Der Er schlagene hatte 300 Gulden bei sich, die sich die Mörder an eigneten. Nähere Einzelheiten hierüber sind bis jetz: noch nicht bekannt. (CH. N. N) rr Gera, 10. Sept. Seit einigen Tagen befindet sich die hiesige Lederfabrik von H. L. Scheibe in Zahlungs schwierigkeiten und bietet ihren Gläubigern einen Ver gleich von 45 0/0, der aller Boranssicht nach nicht angenom men werden wird. Etwa 290000 Mark Passiven stehen etwa 110000 Mark Aktiven gegenüber. Tie Grundstücke sind gegen Hypotheken verpfändet, so daß sie für die Gläubigen nicht in Betracht kommen. Der Vergleich wird deshalb keine Aussicht auf Erfolg haben, da die nöthige Garantie fehlt. Heilwirkung der Traubenkuren. Bon Dr. Robert Schultze. Nachdruck verboten. Tie Traubenkur besteht darin, daß einige Wochen hin durch Weintrauben in reichlicher Menge (3 bis 4 Kilo gramm täglich) genossen werden. Sie ist besonders wirk sam bei Skrofeln, Blutstockungen in Nerven, Leber, Milz, und Magen, Hämorrhoiden und Gicht, in gewissen Fällen auch gegen chronische Brustkatarrhe. Da Hülsen und Kerne der Beeren als unverdaulich nicht genossen werden sollen, kommt nur die Wirkung des Traubensaftes in Betracht. Tiefer enthält auf 1000 Theile im Durchschnitt: Woff r — 800, Zucker ---- 218, Säure — 7, Eiweiß — 13. Salze 3. Ter Hauptbestandtheil ist also Wasser. Der zunächst hervorragende Theil, der Traubenzucker, schwankt in seiner Menge sehr bedeutend, je nach den Gegenden, in wel chen die Trauben wachsen, und nach den Witterungsver hältnissen, unter denen die Traube reift. Wie verschie den der Zuckergehalt bei derselben Traubensorte je nach der Witterung des Jahrganges ist, zeigt folgendes Bei spiel: Ter Hattenheimer (Rheingau) Most enthielt im
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