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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190206119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020611
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-11
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1902
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E» wurde Fourage an sie auSgegeben. Pferde und Leute sahen durchweg abgehärtet und stark aus, ohne äußere Spuren überstandener Anstrengung, wenn auch die Leute in ihrer Kleidung etwas zerfetzt erschienen. Nachdem die Mahlzeit beendet war, fand die Schlußscene statt. In Abteilungen von etwa hundert Mann zogen die Buren an den englischen und den Burengeneralen vor über. Ruhig legten sie ihre Gewehre, Revolver und Ban deliere auf den Boden, bestiegen dann ihre Pferde und ritten in Heidelberg ein. Sie waren ungefähr achthun dert Mann stark und umfaßten die Kommandos von Middleburg, Bethel, Germiston, Boxburg, Heidelberg und Pretoria, unter den Kommandanten Alberts, Jean Meyer, Telange, Van Nieherk von Bvxburg. Sie brachten einige Kapkarren mit und etwas Vieh. General Bruce Hamil- tön und Louis Botha kamen gestern Abend in Standerton an, um die Uebcrgabe der Kommandos im südöstlichen Transvaal zu leiten." Ganz ähnlich spielte sich die Ueber- gabe in Standerton, Reitz und in Vredefort-Road ab. Tie Borberettungsmaßregeln für die Berthcilung der Buren sind jetzt so zu sagen fertig. Wegen der Schwierig keit der Verpflegung vereinzelter Abteilungen bei den verschiedenen Militärposten ist die Anordnung getroffen worden, daß die Buren sich möglichst in geschlossenen Abtheilungen an vorher bestimmten Punkten ergeben. Tiejenigen, die eigene Mittel besitzen, können sofort nach Empfang einer zehntägigen Ration auf ihre Farmen gehen. Tiejenigen, denen 'es an Mitteln fehlt, tonnen bei ihren Familien in den Lagern bleiben, bis für Alle die nöthigen Vorkehrungen getroffen sind. Ter Rest der Buren wird auf die verschiedene» Militärlager vertheilt. Tie ganze Angelegenheit soll mit möglichster Beschleunig erledigt werden. — Nach der ersten Aufregung, die der Friedenserklärung folgte, hat die Bevölkerung ihre ge wöhnliche Ruhe wieder gewonnen. Tie Engländer«: machen sich daraus jetzt eine Vorstellung von den Aussichten der Zukunft. Sie zweifeln nicht daran, daß die führenden Burghers die Situation angenommen haben und bereit sind, ihr Bestes zu thnu, um die von ihnen unterschrie benen Bedingungen erfolgreich zu gestalten. „Es sind Brünner", so heißt es in einem englisck-en Berichte, „die natürlich durch den Verlust der Unabhängigkeit deprimirt und, aber es ist eine ganz eigenthümliche Erscheinung, wie schnell sich die Mehrheit mit dem Gedanken ver trant gemacht hat, jetzt zu dem großen englischen Welt reich zu gehören. Viele Leute sprachen mir gleichzeitig mit dem Bedauern über ihren Verlust ihren Stolz aus, Bürger des größten Reiches der Welt geworden z» sein. Gestern unterhielt ich mich mit einer Anzahl Buren, die während des ganzen Feldzuges gekämpft haben, und ich war überrascht über die Fragen, die sie an mich über die Ausdehnung, den Reichthüm und die Macht des Reiches stellten. Sie wollten vor allen Ti »gen wissen, ob mar« den französischen Kanadiern in irgend einer Weise ihre Rechte schmälere. Tie Aussichten. sind sehr hoffnungs volle. Allem Anschein nach erhalten wir einen Zuwachs zum Reich, der au Loyalität hinter keinem anderen Theil des Reiches znrückstehen wird." Es wird im Wesentlichen von dein Verhalten der Engländer abhängen, Ivie lange diese Loyalität dauert; im Nebrigen weist der Bericht etwas viel englische Selbstverherrlichung auf. KriegSstatiftik. Auf Gruud amtlicheu Materials kann nunmehr fest gestellt werden, daß vom Beginn des südafrikanischen Krieges bis zu Ende 1901 von England, Indien und den Kolonieen an Streitmitteln nach Südafrika entsendet wur den: Bom Muttcrlandc und Indien im Jahre 1900: 5348 Offiziere, 131638 Mannschaften; im Jahre 1901: 3857 Offiziere, 69 867 Mannschaften. Von den Kolonieen wur- Ter junge Mann fuhr, wie aus einem Traume, auf und starrte den Steuermann eine Zeit lang verwundert an, ehe er antwortete: „Natürlich gehe ich mit Ihnen, Herr Stein. Was dach ten Sic sonst? — Sind Sie fertig?" „Es ist Alles bereit, Herr Toktor; aber ich möchte noch sagen, daß, wenn Sie — oder ich meine wenn die Dame — falls etwa. . ." stammelte der Alte, aber Forsberg brachte ihn mit einem Blick stummer Verwunderung zum Schweigen und wandte sich von ihm ab, um in das Boot zu steigen. Aus Befehl des Kapitäns folgten ihm zwei Matrosen nebst dem Steuermann, und einige Sekunden später be fand sich das Boot bereits auf seinem Wege nach der Insel, Forsberg am Steuer desselben, während die Ma trosen ruderten, und der alte Stein am Steuer saß, ost über seine Schulter blickend, um dem Boot die zum Um fahren des kleinen Vorgebirges erforderliche Richtung zu geben. Eine Zeit lang verharrten die vier Männer so in lautlosem Schweigen. Endlich wandte der alte Stein seine Äugen von der Insel ab, starrte wie in Gedanken ver sunken an Forsberg vorbei auf das Meer hinaus uud murmelte mit einem tiefen Seufzer vor sich hin: „Ach, hier wurde ich damals so entsetzlich vom Turst gequält. Beiläufig, Herr Toktor, haben Sie auch daran gedacht, etwas Cognac mitzunchmen?" „Ja, ich habe meine Reiscflasche zu mir gesteckt," ant wortete der junge Mairn. „Nun, dann schadet es ja nichts, Herr Doktor, daß ich ganz vergaß. Sie auf dein Schiff daran zu erinnern, wie ich's mir eigentlich vorgenommen hatte. Ter Cognac wird vielleicht sehr nöthig sein — man kann nicht wissen . . ." Er wandte sich wieder um und blickte auf die Insel. Tann fragte er die Matrosen: „Könnt Ihr dort irgend ein Lebenszeichen wahrnehmen? Seht Ihr irgend etwas sich bewegen?" „Nein," antwortete der eine Matrose leise. den entsendet 1900: 478 Offiziere, 8822 Mannschaften; 1901: 375 Offiziere, 7814 Mannschaften^ AnPferden wurden entsendet während der Krieg-- zeit aus England, Indien und den Kolonieen 89 814 Stück. Ta während dieser Zett 249 S75 Pferde an der südafrikanischen Küste für die Kriegszwecke der Engländer an Land gebracht wurden, so ergiebt sich, daß das Aus land die Kriegführung der Engländer mit der Gestellung von 175 749 Pferden unterstützt hat. Außer den in Südafrika vor Ausbruch des Kriege» garnisonirenden Truppen sind während der erwähnten beiden Jahre 10058 Offiziere und 217 641 Mann auf den Kriegsschauplatz geführt worden. regeSgeschtchte. Deutsche» «eich. Der Kaiser empfing gestern einen Amerikaner, Herrn Fredrric W. Holls, den Newyorker Rechtsanwalt und intimen Freund de» Präsidenten Roosevelt. Der Kaiser führte mit ihm rin längens Gespräch über amerikanische Verhältnisse, mit denen <r sich ausS Genaueste vertraut erwies. Er beschäftigte sich mit der Weltmachtstellung der Vereinigten Staaten und über die Beziehungen zu Deutschland, und sprach sich sehr befriedigt über den immer zunehmenden geistigen Verkehr zwischen den beiden Völkern und über dir große Zahl der in Deutschland studirenden Amerikaner auS. Auch über die Weltausstellung in St. Louis soll sich der Kaiser in anerkennender Weise geäußert und die Erwartung ausgesprochen haben, daß Deutschland auch dort den ihm gebührenden Rang als industrielle und geistige Großmacht elnnrhmen werde. Urber die Vorgeschichte der Erklärung de« Reich»- kanzlerS im preußischen Abgeordnetenhaus« g'gen die Kon- servation tauchen immer neue Gerüchte auf. So weiß der „Hamb. Korrcsp." zu erzählen, daß rin der Landwirtschaft be sonders nahe stehender preußischer Minister Vertrete»» der intrr- pellirenden Partien gegenüber sich vertraulich dahin geäußert Hobe, Graf Bülow würde wohl seine ablehnende Antwort aus die Interpellation in die übliche liebenswürdige Form kleiden und riar Erklärung abgeben, die sich wie ihre Vorgängerinnen in der programmatischen Diagonale bewege. Ob der genannte Minister, heißt e» weiter, zu dieser Mittheilung autorisirt war, oder ob er lediglich Bermuthungen aussprach, zu denen er auf Grand allgemeiner Erwägungen gelangt war, mag dahingestellt blciben; jecrnsallS sahen die Konservativen infolge dieser An deutungen der Beantwortung der Interpellation völlig sorglos entgegen. Inzwischen aber war in einer Audienz, die Graf Bülow beim Kaiser hatte, festgestellt worden, daß eine sehr energische Erklärung abgegeben werden sollte, die den Agrariern jede Illusion über einen möglichen Erfolg ihrer jetzigen und späteren Agitation benehmen sollte. Der Wortlaut dieser Er klärung wurde in einer Sitzung des StaatSmlnisteriumS for- mulirt. Der oben erwähnte Minister mochte eS aber für un vereinbar mit seinen amtlichen Pflichten gehalten haben, seine Vertrauensmänner von der veränderten Situation zu unterrichten. So kam die Ueberraschung zu stände. Ueber d!e Vorbildung der zur Lehre i» einer Apotheke zuzulassenden Frauen und Mädchen hat der preußische Kultusminister nachstehende Bestimmung getroffen: Nach der Be kanntmachung drS R-ichSkanzlerS vom 5. März 1875 ist der Nachweis der wissenschaftlichen Befähigung für den Apotheker beruf durch Beibringung deS wissenschaftlichen BefähigungSzeug nisirs für den einjährig-freiwilligen Militärdienst zu führen, da? oon einer als ber chligt anerkannten Schule, aus der daS Latein obligatorischer Lehrgrgmstcmd ist, ausgestellt ist. Nach dem Be schlüsse des Bundesrathes vom 20 April 1899 ist dem wisien- fchastlichrn Brsähioungszeugnisse für den einjährig sreiwilligrn Militärdienst daS Zeugniß einer als berechtigt anerkannten Schule über den Erwerb der entsprechenden wissenfchastl'chrn Tann wandte Stern sich wieder an den jungen Schiffs herrn und bemerkte: „Wenn Leute auf der Insel sind, Herr Toctvr, so befinden sie sich sicherlich auf der andern Seite dieser Hügel. Drüben ist glattes Wasser, und es ist selbstverständlich, daß sie sich ans der windgeschützten Seite niederließen, wäre es auch nur des besseren Fischens wegen und nm weiter weg von dem Brüllen der Brand ung zu sein. — Ja, es ist eine Zeit der Erwartung, das läßt sich nicht leugnen, und es ist ärgerlich, daß einein gerade die beiden Hügel da im Wege sein müssen, und man daher nicht sehen kann, was man sehe« will." Als er aber wahrnahm, daß Forsberg völlig außer Stande war, sich aus irgend welche Unterhaltung einzu lassen, versank der alte Seemann wieder in sein früheres Schweigen. Tie weiße Brandung schäumte zitternd am Strande hinauf und rollte donnernd wieder zurück. Wenn man er wog, daß sich die Wellen sogar bei einem so stillen, schönen Wetter mit solcher gewaltigen Brandung an die ser K'orallenküste brachen, so konnte man kaum zweifeln, daß bei einem heftigen Sturme die Springfluthcn dieser Brandung die ganze Insel verschlingen mußten. Springbrunnenarlig, in allen Farben des Regen bogens leuchtend, brachen sich die Wellen am nördlichen Vorgebirge, welches die kameelartige Gestalt der Insel am auffälligste«« vervollständigte. Tie ganze Vegetation der Insel zeigte die gesättigte Farbenpracht der Tropen, welche sich bei weiterer Annäherung in immer höherem Maße geltend «nachte, ivährend über dem Ganzen die glühende Lichtfluth der Sonne das Auge blendend sich verbreitete. Ueber den Brandungswogen, welche jetzt gleich einer unablässigen Kanonade das Ohr betäubten, flogen Möven und Secvögel hin und her, aber sonst warenjlebende Wesen nirgends zu erblicken. „Um jene Ecke herum kommen ivir nach dein Bach — dort ist klares Wasser. — Vorivärts, meine Jungen!" rief der Steuermann in plötzlicher Erregung. Vorblldnnß Gleich zu «acht«. Eta solch«» Zrogntß können ab« auch Frauen «wert«; sie werd«» dir» am «tnfachstrn be wirke« , lade« st« an eine« Progyawastum oder Realprogym- nafiam di« Reifeprüfung al» Exdnmrrinnrn ableg«. Di« At- solvirung dr» Lrhrkursu» ein« höher«« Töchterschule ist al» hi«- reichende wifienschastliche Vorbildung sür d« Eintritt in d» Apothrkrrberus auch dann nicht auzusrhrn, wmu von der Be werberin gleichzeitig dn Nachwri» über da» Vorhandensein ge nügender Kenntnisse in der lateinischen Sprache «bracht wird. Professor Haste hat dm Vorsitz in d« Rechnung» - kommission dr» Reichstage» niedergelegt und ist au» ihr auSgeschiedm; eingetreten ist für den Abg. Hast« der Sbg. Beck-Heidelberg. Ueber di« Gründe seine» Rücktritte» sagt der frühere Vorsitzende in dem an di« RechnungSkowmilsion gerich teten Schreib«: weil er von kein« Seite genügende Unter stützung gefunden zur rechtzeitigen Erledigung der w'chtigm und schwierigen Geschäfte der RechnungSkommisston. — DaS Bor- komumiß hängt zusammen mit dn in den letzten beiden Sitz ungen dn Commission verhandelten staatsrechtlichen Frage über den Verkehr der Kommission mit den Chefs der Behörde", die ausführlich im Plenum behandelt werden wiid Der Abg. Haste wird dabei den Standpunkt vertreten, die RrchnungSkommisfion überhaupt aufzulösen und mit ihren Obliegenheiten di« Budget kommission zu betrauen. — Die Rechnungskommission hielt gestern Vormittag eine kurz« Sitzung und wählte Beck-Heidel berg zum Vorsitzenden. Die „Nordd. Allg. Zig.- schreibt: DI« „Rhein.-Westf-Zig.- hat sich auS London melden lassen, daS dortige deutsche Bot- schastSpalais sei am 2. Juni reich illuminirt gewesen, und zwar, wie sie mit einer „verhetzenden Wendung- binzusügt, zu „Ehren deS Unterganges der Burenrepubliken-. Diese Nachricht stellt sich als eine böswillige Erfindung heraus; daS BotschastSpalaiS ist nicht illuminirt gewesen. Die Reich? - Asenbahngemeinschost ist bei der Beraihung deS E-senbahnetctS im Finanzausschuß der bayerischen Abgcord- netenkamwer am Montag zum Gegenstand einer Anfrage ge macht worden. Ministerpräsident Graf v. Crailsheim antwortete daraus, wie auS München geschrieben wird: Niemand denke daran, die Selbständigkeit der bayerischen StaatSeisenbahnen aus« zugeben, und auch eine RelchSeisenbrhngkmeinschast stehe nicht in Frage. Einer Herabsetzung der Personentarifr war der Minister abgeneigt. Ueber Vereinheitlichung der Tarife werde mit anderen deutschen Eiserbahnverwaltungen noch weiter berathen werden. )l( Ron« Reichstag. Nachdem der Reichstag vor gestern zur Brüsseler Konvention seine Zustimmung er klärt hatte, stand gestern die Novelle znin Zuckersteuerge setz auf der Tagesordnung, die den Zweck verfolgt, die deutsche Zuckergesetzgebung mit der Brüsseler Konvention in Uebereinstimmung zu bringen. Tie Zuckersteuer ko m- mission hat in dem vorgelegten Entwurf die von der Regierung fallen gelassene Kontingentirung wieder aus genommen. Es soll zur "Verhütung der Ueberproduklion den Zuckerfabriken auch fernerhin nur die Produktion einer bestimmten Jahresmenge gestattet sein, die das Kon tingent übersteigende Zuckermenge soll mit einem Steuer zuschlag von 4,40 Mk. belegt werden. Hierüber kam es zu einer längeren Debatte, in der Sozialdemokraten, Frei sinnige und Nationalliberale gegen die Kontingentirung; sprachen, während der Reichsschatzsekretür sie für werlh- los erklärte. Tas Ergebniß war die Ablehnung der Kon tingentirung mit 194 gegen 114 Stimmen. Tie Zucker steuer wurde nach langer Debatte ans 14 Mark pro Dop- pelcentner festgesetzt. Mali««. Die Regierung beschloß, angesichts deS onwochseudkn Aus standes der Landarbeiter und Bauern das Parlament gegcn den 20. Juni bereits In dl« Ferün zu schicken, um fr»!e Hand zur Un eidrückung deS AuSstandeS zu g winnrn. In der Provinz Bari streiken sömmtliche Lendarbeiier, und Gendarmen muß en zrm Schutze der Gutsbesitzer entsendet werden. In Pliigrola ii »i.;, !^ii,m > i Dem Vorgebirge, welchem sie sich bis jetzt wegen seiner besonders gefährlichen Brandungswellen fern gehalten hat ten, näherten sie sich jetzt mit schnellen Ruderschlägen, und bald wurde auch die jenfcit dieses Vorgebirges liegende Seite der Insel sichtbar, auf welcher jener Bach als breiter Silberfaden sich in einer Entfernung von wohl 100 Faden weit in das Innere der Insel hinein von den« grünen Pflanzenwuchs deutlich sichtbar abhob. Ta das Boot jetzt die Richtung nach der Mündung dieses Backes hin einschlug, lief es Gefahr, sich mit seiner Breitseite gegen die Brandungswellen des Vorgebirges zu wenden. In diesem Augenblick sprang Forsberg mit einem lauten Aufschrei in die Höhe: „Seht, seht dort!" und zeigte nach dem Ufer. „Setzt Euch! — Um Gottes Willen setzt Euch, Herr Toktor," rief der Steuermann, „oder Ihr bringt das Boot zum Kentern!" „Alle Wetter, da ist ja ein Mann!" rief der eine Ma trose. Der Steuermann packte den jungen Schiffsherrn und drückte ihn nieder auf seinen Sitz. Während er ihn noch auf demselben festhiclt, blickte er nach dein Ufer und sah dort, rechts von dem Bache, Halbwegs zwischen seiner Mündung und dem äußersten vom Boot aus wahrnehm baren Punkte seines Laufes eine große männliche Gestalt stehen, welche mit bewegungslos herabhängenden Armen starr dein Boot entgegenblickte. Forsberg klammerte sich so lrampshaft an de,« Bord rand des Bootes, daß die Adern seiner Hände bind fadendick anschwollen, während sein Gesicht sich dunkel röthete, seine Lippen »veit von einander abstandcn, sein Athen, sich in kurzen keuchenden Stößen der Brust ent rang, und eine rothe Gluth in seinen Augen brannte, daß es schien, als ob das Feuer des Fiebers oder des Wahn sinns ihnen entströmte. Fortsetzung folgt.
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