Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1906

bände unter den Arbeitern Vertreter hatten, deren Auf gabe es war, die Ausstandsbewegung zu schüren und die Erregung wachzuhalten. Zu diesem Avecke seien beträcht liche Summen hingegeben worden. )( Paris. Tie Lithographen, Schneider und Nähar beiter beschlossen, vvm 1. Mai ab in den Ausstand zu treten. In Cette beschlossen alle Gewerkschaften, am 1. Mat zu feiern. In DouÜon sind die Arbeiter von dem unabhängigen, Syndikat der Hafenarbeiter ausgefordert worden, aM 1. Mai nicht zu feiern. Hingegen tritt der Bund der Staatsbediensteten für die Einstellung der Ar beit ein. rr Dux. Auf dem Alexander-Schachte wurden durch den Einsturz einer Wand 4 Bergleute verschüttet. Einer wurde tot, die anderen schwer verletzt herauigezogen. )( Gtngapore. Reutermeldung. Das Transport- schiff „HarSham", mit 3000 Russen nach Odessa an Bord, stieß mit dem Dampfer „Bentong" in der Malakkastraße zusammen. Der „Bentong" sank. Man glaubt, daß 30 Chinesen ertrunken sind. Der „HarSham" nahm 71 Mann und ein anderes Schiff ebenfalls eine Anzahl Leute auf. Der „HarSham" kam in Singapore mit von Wasser ange fällten Vordersteven an. Europäer sind bei dem Zusam menstoß nicht umgekommcn. )( Petersburg. Rechtsanwalt Moirgoline erhielt aus Berlin ein Schreiben von Frauenhand mit augen scheinlich verstellter Handschrift. Mit denr'Schveiben folg ten 1300 Rubel, die Brieftasche GaponMund der Schlüssel zur Stahlkaminer Eaipons! im CrÄrit Lyonnais mit der Bitte, nach Vorschrift zu handeln. Margoline hatte aber keine Borschristen erhalten. )( Hastin g s. Tas Feuer am Bord des deutschen Tainpfers „Lugano" ist «roch nicht gelöscht'. Tas' Schiff wurde gestern in den Hafen heveingebrächt. )( Lublin. In Cholm wurde gestern abend der Chef der Gendarmerieverwalftrng, Oberstleutnant Pujol, er mordet. Ter Täter entkam» )( London. Tgs „Reutersche Bureau" erfährt: Tie sich aus der türkischi-egyptischen Grenzftage ergebende Lage wird als ernst Ungesehen. Es besteht Grund zu der Annahme, daß die Angelegenheit im, heutigen Kabinetts rat beraten wurde, doch ist die getroffene Entscheidung nicht bekannt. England hat aufs den ablehnenden Be schluß des Aultans noch, nicht geantwortet, aber man hat Anlass anzunehmen, daß die Regierung sich dafür entschieden hat, daß die türkischen Truppen ohne Ver zug von dem Egypten gehörigen Gebiet zurückgezogen' werden Müßten. Inzwischen^ sind die Erörterungen zwischen Kairo und Konstantinopel eingestellt. Infolge dessen werden die Verhandlungen zwischen Konstantinopel und London fvrtgeführt. )( Losj Angeles. In der letzten Nacht wurden in Salinas (Kalifornien) drei schwere Erdstöße wahrgenvm- men, von denen! jeder etwa vier Sekunden dauerte. So weit bis jetzt bekannt ist, wurde kein Schaden ange richtet. . I Sport. * Für den nächsten Dresdener Renntag am Sonntag, den 6. Mai, nachmittags 2i/s Uhr sind die Aus sichten wieder sehr gute. In der „ArMee" wurden für 15 Pferde die Gewichte genommen und die übrigen Rennen des Tages haben eine überaus befriedigende Anzahl von Unterschriften erhalten, das Mai-Verkaufs-Iagd-Rennrn 15, der Preis von Mtfranken 8, das Mwi-Verkaufs- Hürden-Rennen 14, der Preis von Pillnitz 11, und das Saxonia-Hürden-Handicap 11. Ter Vorverkauf für Ein trittskarten und Programme hat in deck durch Plakate kenntlichen Vorverkaufsstellen! bereits begonnen; während ein rechtzeitiges Besorgen von nummerierten Logen und Tribünensitzen, die nur im Sekretariat des Dresdener Rennvereins während der Geschäftszeit von 9—4 Uhr er hältlich sind, anzuraten ist. Stterarischo». Bei der Redaktion eingegangen: KnrsSchstsche Etretf» jüge. Dritter Band Aus der alten Mart Meißen. Von Otto Eduard Schmidt. Verlag von Fr. Wilh. Grünow in Leipzig. Preis: broschiert 4 Mark, gebunden 5 Mark. Mit 4 Autotypien und 15 Federzeichnungen von Max Näther. Inhalt: 1. Meißen. 2. Die Lommatzscher Pflege und das Geschlecht derer von Schleinitz. 3. AuS den Meißner Elbdörfern. 4. Großenhain und die Großenhainer Pflege. 5. Zabeltitz. 6. Eine Fahrt um die Meißnisch-Lausttztsche Nordostgrenze. 7. Siebeneichen und Scharfenberg, die Bur gen der deutschen Romantik. Wetterwarte. Barometerstand L ». N-q«, Mittag, 12 Uhr.>8 Sehr trocken 770 Beständig Ich»» Schön Wett« »erilndnNch 750 W Regen (Wind) —W Biel Stegen 7tv M Sturm Wetterprognose für den 29. April. (Ortg.-Mttteilung vom Kgl. meteorolog. Institut zu Dresden.) Witterung: Regnerisch, in den höheren Lage» Schneefall. Temperatur: Unternormal Wiudurspruug: Westwind. Luftdruck: Tief. s, s.ss 4,75 7,40 «IS 7,60 11IS K,40 5,4» SIO 5,30 L- 3,10 7,70 8,30 7, es 8, — Mk. 4,80 bis 5,- 4,40 2,10 4,80 4,S0 S,7S 5 75 2,90 7,10 7,75 7,25 7,50 «,5V S,30 6, — 7, — 10,80 «,— 4,70 EocoSnußkuchen u. -Mehl 28—34°/, Fett u. Protein Palmkernkuchcn u.-Mehl 22—26 - - - , " ' " 38—44. . . 38—42° . - 85-80- . . 18—24. . . 40—45. . . 24—30. . . 48—52. . . 48-52- . . »Hamburger Antiermittelmarkt. Originalbericht von G. L O. LüderS. Hamburg, 25. April 1906. In letzter Berichtswoche war' der Bedarf an Futtermitteln gering. Da der ausländische Markt aber sehr fest ist, blieben die Preise unverändert. Reisfuttermehl 24—28"/, Fett und Protein - ohne GehaltSgarantir ReiSkleie (gemahlene Retshülsen) Weizenkleie, grobe Roggenkleie Gerstekleie Gundol MaiSkleie Erdnußkleie (gemahlene Erdnußschalen) Erdnußkuchen und Erdnußmehl zgllzg'/' Baumwollsaatkuchen , und Baumwollsaatmehl 58—62°/ „ unenthülsteS 30—40'/" Palmkernkuchen u. -Meh Rapskuchen und -Mehl Leinkuchen und -Mehl Fleischfuttermehl, Liebig Maisölkuchen u. -Mehl Getrocknete Schlempe Getrocknete Treber Sesamschrot Sesammehl Malzkeime (Preise verstehen sich per 50 Kilo ab Hamburg.) Dresdner vom 28. April 1906 «chs. Bod-Sr..»«-. April 139,50 » 8S.2S b SSM»«« Gute und dauerhafte BürfteAwKrsK 1 fast noch neuer do. 202.20 « 15S « Exr,. 188,50 « 155 » 230 b 116 b« 338 t« 8-T. Juli Skt. kdm, tatlit svn. itere^ möch. beid, Heul! c Ai- msge. 1 hi« n diS !3U nächst >eooi" dann rngeii GraS> htetei dieski streck:! fer ii! »Pf«' ! auf Mei- noch etzter rvös ie zu Otto ! zur Bett lehr- >r zu anne Da8 rdete il in ' gut wie- ; die treikS :rden 0Mk! nebst nögen sstrllll heken- rurid- ) M jedoch tldeii. i ver- nerik Dkl urück- empfiehlt bei Bedarf Kranz Schrock, Biemarckstr. 8, 3 Tr. /S 6 15 4 14 n hat et. - «haust mden. g da, Seral- 178 50 r« 764 B 157,50 « 2 .3 B 159 bO kB 167 B ichli,, wi s, lfsahn oe bs. dmch sroai, m«hi lfang, nfolzi zieh», wegea WOG Mühlberg a. E. Unter dÄnft Borsitz des'' Herrn Bürgermeister Häufte fanden zwischen den! Baumeistern und zwei Vertretern der streikenden Maurer Einigungs verhandlungen statt. Tie Maurer forderten einen Mindest- Ctundenlohn von 31 Pfg. in diesemsrind 32 Pfg. im näch sten Jahre. Tie Meister lehnten diese Forderung ab. Ter Borschlag eines Mei ters, 29 Pfg. jetzt zu zahlen und Vvm' 1. Oktober ab 30 Pfg., wurde gleichfalls abgelehnt- So mit verliefen die Verhandlungen resultatlos. hem sten- kuf- kün- nach vor am die- I övh- >hne Mu lden mrf, urde rann rieb, und c be- «NMl rats- steci- niach :rge- etbt. Überzieher zu verkaufen (Sröba, Kirchstraße 2, 1. l. April Jan. Juli Sept. Jan. Luß.-Te-l. Gold Böhmische Rordbahu Österreich. Südbahu Prag-Dnxrr Gold Obligat, tndustrtrller Ars. 20 8 35 10 15 6 50 3 11 7 8 10 N: 2 4 vermischte». Ist die Peitsche nötig? Wer da glaubt, daß min destens bei den Pferden, wo man sie zur Arbeit braucht, die Peitsche ganz unentbehrlich sei, der möge nach Norwegen reisen. Dort leisten die sehr guten und fast mit mensch licher Klugheit begabten Pferde die schwersten, anstrengend sten Fuhren — ohne Peitsche. Dort werden die Haustiere allgemein als Freunde und nicht als Sklaven der Menschen angesehen und behandelt. Böswilligkeit der Pferde ist in folgedessen völlig unbekannt. Sobald die Füllen genügende Kraft haben, folgen sie der Mutter zur Arbeit, sei eS auf das Feld oder auf die Landstraße, und gewöhnen sich so allmählich an daS Geschirr. In Norwegen gehorchen Pferde der Stimme des Führenden fast mehr, als der leitenden Hand. Aufsatzzügel kennt man nicht, und die Peitsche wird, wenn man sie überhaupt führt, wenig oder gar nicht ge braucht. Mit großer Sorgfalt verhütet man Ueberladung der Wagen, besonders wenn junge Pferde angespannt sind. Die Pferde find wohlgenährt und bleiben bis zu dem hohen Mer von 24 bis 30 Jahren zur Arbeit fähig. Norwegi sche Pferde und Kühe sind so zahm, daß sie Liebkosungen Borübergehender willig gestatten, ohne von ihrem Ruhela ger aufzustehen. Neueste Nachrichten und Telegramm« vom 28. April 1906. )( Berlin. Der Staatsminister, Minister -er SffeaHtche« Arbeiten, von vndde ist Henle früh 6'/, Uhr gestorben. )( Karlsruhe. Amtlich. Am 26. d. M. abends entgleisten bei der Ausfahrt deS GüterzugeS 7770 auf Station Triberg sechs Wagen. Von dem Personal deS MerzugeS erlitt ein Bremser schwere Verletzungen, an denen er inzwischen verstorben ist. )( Wiesbaden. Durch Umschlagen eines Geschütze- verunglückten drei Artilleristen und erlitten schwere Ver letzungen. Einer wurde tödlich verletzt. )( Posen. Zwei bei einem Kunstschlosser beschäftigte Lehrlinge wurden wegen Falschmünzerei und Verbreitung falschen Silbergeldes verhaftet. )( Pa risst In amMchen Kreisen wird bestätigt, daß die gestrigen Haussuchungen ziemlich dedenteübe Ergeb nisse gehabt hätten. Namentlich Hütte mpjns Beweise da- Pr erlangt, daß royalistische vdeis bonopartistische Ver- do. Deutsch« Straßenbahn klrktt.-BetriebS-Ets. üramwayr-Losch. Lette Speicherri Zcljenkeller-Br- Friedr.-Mg.»Hütt« Bankattiru. Leipziger Lred.-Lust. Dresdner Van! Dresdner Bankverein Zächs. Bent KSH!.Bod«ncr«dsttmst, Diverse Zudnstrlr-Akt'.en. Aergmawr. ckcktr. Anl Zimmermann Eschebach Schubert L Salzer Jung« Akt. Leipz. EieitrizitätSw. Lauchhammer konv. Maschtuenfabr. Kassrl Metßn. Etseug. Jacobi Seidel L Raum. A. do. Seuuhschein« Süchs- Eußstahl-Mt. do. Genußschein« Hartmann Akt. Schönhrrr Wanderer Fahrräder Dresdner Papsbr. Peniger Papsbr. Thodeschr Papsbr. Bautzner Papsbr. Wetßenborner Papsbr. Lulmbacher Rizzi do. 8 do. Petzbräu Dresdner Frlsrnkellrr do. Amußschrin« SambrtuuS Alt. do. Grmißfchür.« Mst-ÄSHo« I Aganisatton«fragen nicht betstimmte. Otta war für die I sozialdemokratische Organisation, Nägler war Anhänger der fHirsch - Dunckerschen Richtung. Da« Motto der Eifersucht ist ausgeschlossen. Nägler hatte alS Mitglied eine» Gesang vereins UebungSstunde im Gasthof zum Trompeter in Groß- zschocher-Wtndorf. Otto legte sich auf der von Großzschocher nach L.-Kletnzschocher führenden Landstraße in den Hinter- halt und gab dann aus unmittelbarer Nähe einen Schuß auf Näglrr ab. Die Kugel streifte indes nur da- Jackett Nägler«, sie prallte an dem Hinteren Themtfettknopf zurück und ritzte nur leicht die Haut. Otto floh querfeldein und gelangte auf feiner Flucht über bie Felder bi» zu einer Sandgrube bet Großzschocher. Hier hatte er auf sich ge schossen. Die Kugel traf ihn unterhalb der Brust in den Leib. ES läßt sich zur Stunde noch nicht sagen, ob' Otto am Leben wird erhalten werden können. Ldw. Psdbrft. do. do. Lau,. Psdbrsi. do. Sächs. «rbl.Pfdbttrsr. do. Mstteld.Bodrnk. 190« do. 1909 do. Gruubrrntbrs- lll Stadt-Anlrthrn. Dresdner v. 1871 u. 75 v. 1886 v. 1900 Gut erhalleve «oazertzither -wie zebr. Reißschiene «. Winkel Bettstelle« mit und ohne Matratzen, und 1 gr. gut erhaltener illig zu verkaufen. ... 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