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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190803035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-03
- Tag1908-03-03
- Monat1908-03
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1908
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««d Arrxergrr (LtbckM Ml- Atyriger). UlegraumEdreff« Femsprrchstrlle rag d att vtt.,» Nr. 20. De die KSnigl» Amtshcmptmcmnschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, , sowie den Gemeinderat Gröba. SA. Dienstag, 3. März 1908, abends. 61. Jayrg. Da» Riesaer Tageblatt «scheuet jede» Tag abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart VO Pjg., durch unser« Träger srei in» Hau» 1 Mark Sä Pjg, bei Abholung am Schalter der lasiert. Postansialtm 1 Mark SV Psg., durch den Briefträger srei ins Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. AnzeigemAunahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Perlag von Langer L Winterlich tu Riesa. — Geschäftsstelle: Goethesiratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Dar unterzeichnet- Amtsgericht hat heute im Bereinrregister für seinen Bezirk unter der Nummer 4 den Verein „Handelsschule Mesa" mit dem Titze in Riesa eingetragen. Riesa, am 29. Februar 1908. Reg. I. 122/08. « ö «isliches «mtSgericht. Der Ankauf von Weizen, Rogge«, Hafer und He« wird fortgesetzt. Stroh kann nur in Grenzen des verfügbaren Lagerraumes angenommen werden. Kgl. Proviantamt Riesa. DU mMMaa fiir >a- »Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» Vormittag» S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Ae Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 3. März 1908. —ft Aus den Uebermüt der Fastnacht folgt der Ernst besAschermittwvch! loder des Aschentages!, ohne Ueber- gang slolgt auf die Zeit des Lachens und Tanzens eins Zeit ernster Einkehr und strenger Enthaltsamkeit- „Alles hat seine Zeit! Es ist eine Zeit des Weinens und des Lachens, eine Zeit des Klagens und eine Zeit des Tan zens". Tiefe Morte des königlichen Predigers Salomo haben von jeher Geltung gehabt. Der Aschermittwoch, der die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern einleitet, hat seinen Namen von dem in der katholischen Kirche üb lichen Brauche, den Gläubigen ein Kreuz von Asche von verbrannten geweihten Palmenzweigen auf die Stirn zu malen mit den an die Vergänglichkeit des Lebens er innernden Worten: „Gedenke, lo Mensch, daß du Asche bist und wieder zu Asche werden wirst!" Das ist eine ein dringliche Mahnung für alt und jung, und für die Jugend erst recht, die wohl selten an das Ende denkt. Mer auch in den stillen Ernst der Üo-Mmenden Wochen fällt ein heiterer Schimmer vvn früher Hoffnung und wahrer Herzensfreude, und dem scheuenden Winter siolgt wie ein leises Ahnen der erste flüsternde Hauch des Früh lings. Und wenn dann die Ostertzeit voMtmt, wenn der Jubelruf durch die Welt braust: „Christ ist erstanden!", dann lacht uns auch der liebliche Lenz an Mit seiner hol den Miene, neue Hvffnung voMmt, neue Zuversicht und neue Lebensfreude. Tas ist die größere, die reinere Freude nach der Ausgelassenheit des Faschings mit seiner Lust. — Die Gewinnliste der Ziehung d« Lotterie zum Besten des Sächsischen Krüppelheims (Königin Carola- Stiftung) ist erschienen und kann in unserer Geschäftsstelle eingesehen werden. — Tie Königliche Kveishauptmännschsast Dresden hat beschlossen, dem Hafenarbeiter Friedrich August Steuer und dem Handelsmann Karl Robert Blei, beide in Zeithain, sür die vvn ihnen am 6. bez. 10. Januar ds. Js mit Mut und Entschbossenheit bewirkte Rettung je eines Kindes vvm Tode des Ertrinkens im Torfteich zu Zeithain eine lobende Anerkennung auszusprechen. —* Der März begann mit so schönem Wetter, daß man die beste Hoffnung auf baldiges echtes Frühlings wetter hegen konnte. Zwar war e» kalt, die Temperatur erhob sich nicht viel über den Gefrierpunkt, aber die Tonne meinte es schon recht gut, wenn sie sich nicht hinter den Wolken versteckte. Anstalt höher, ist die Temperatur aber immer niedriger geworden, und heute, am dritten März tage, schneite cS sogar. Da scheint eS, als ob der Winter überzieher und sonstige wärmere Kleider vorläufig noch nicht in die Mottenkiste wandern könnten. Der Winter will die Herrschaft noch behalten, hoffentlich nicht mehr all- zulange und nicht etwa gar bis zu der Zeit, da Frühlings- anfang im Kalender steht. Bis dahin sind ja noch drei Wochen und eS kann sich noch viele- ändern. Durch die kleinen Schneegefechte wie heute läßt sich doch niemand die zuversichtliche Hoffnung verkümmern: dem Frühling gehts entgegen! — Neber das Für und Wider in der Frage der öffent lichen Schulprüfungen ist jüngst, wie erwähnt, im Bezirk Chemnitz-Land vvn Herrn Schuldirektor Adler aus Neukirchen ein Dvrtrag gehalten würden, in dem die Gründe ft: Beibehaltung, aber auch sür Abschaffung der Osterprüfu igen klargelegt wurden. Für die Beibehal tung dies r Einrichtung sprechen: 1) Tas Prinzip der Oeffentlich "eit, wie es auf allen Gebieten durchgeführt und noch rftrebt wird, soll auch in der Schule zu seinem Rechte vor imen. - 2) Tas wachsende Interesse aller Kreise MnnugsnaWeis an der Bolksschule und ihrer Erziehung verdankt man in nicht geringem Maße den öffentlichen Schulprüfungsn. 3) Staat und Kirche bedürfen der Prüfungen nicht, aber Eltern, Gemeindemitglieder und Lehrer selbst haben ein Recht, Einblick in die Schularbeit zu nehmen. 4) Für dis Kinder liegen in den Schulprüfungsn wichtige erziehliche Momente, vür allem in der Richtung der Willensbildung. 5) Tie Osterprüfüngen setzen die Beachtung eines not wendigen positiven Wissens im Unterrichte voraus im Gegensatz zu neueren Bestrebungen, die ein vvrgeschrie- benes Maß vvn Kenntnissen nicht anerkennen Mollen. 6) Tie Gegnerschaft der Schulprüfüngen gründet sich zuM größten Teil auf die Ortsschulaussichjt und auf die falsche Handhabung der Einrichtung. — Für Abschaffung die ser Einrichtung sprechen! folgende berechtigte Gründe: 1) Für den Lehrer sind die Schulprüfungen inflolge seiner Ausbildung und rechtlichen Stellung entbehrlich. Ter Staat überzeugt sich durch seine Aussichtsorgane, üb die Ziele des Unterrichts erreicht werden. 2) Für die Schüler sind sie insofern schädlich!, als die Prüfungen geeignet sind, Eitelkeit und Selbstüberhebung grvßzuziehen. 3) Auch die Schularbeit leidet unter deM Einflüsse der imMer näher rückenden Osterprüfung, wenn deM Stoss wissen eine gar zu bevorzugte Stellung eingeräumt wird. 4) Die Prüf ungen sind ferner geeignet, ein falsches Bild über Schul arbeit und Lehrer zu geben. — Neber den Festplatz des deutschen Turn festes teilt der Presse-Ausschuß für dieses Fest folgen des Mit: Wie gewaltig groß der FestplaH ist, geht daraus hervor, daß die große Festhalle, die über 15000 Personen saßt, nur eine bescheidene Ecke ausfUlt. Ter Platz für die Freiübungen mit seinen 49500 Quadratmetern ist fast zehnmal größer, und auch der anstoßende Geräteturn platz umfaßt immerhin 11300 Quadratmeter. An diese Plätze schließen sich! drei große Wetturnzelte entlang der EMser Straße. Ten ganzen Platz aber übersieht man vvn einer großen Tribüne, auf der auch der KoMmandoturm angeordnet ist. IM Empfangsgebäude sind große Räume für die Presse vorgesehen. Tie Varrentvappschule, die in den Bereich des Festplatzes einbezogen ist, gibt den Kampf richtern Gelegenheit, sich zu ihren wichtigen Beratungen zurückzuziehen. Außerdem ist in ihr eine Ausstellung von allerhand Durnerliteratur und ein Leseraum vorgesehen. Natürlich sind auch Vorkehrungen getroffen, daß keiner vvn den 50000 Turnern und den hunderttausend Zu schauern verhungert und verdurstet. Ter Wirtschaftsaus schuß hat auf ein tüchtiges Stück des verfügbaren Raumes Beschlag gelegt. — Am Donnerstag, den 5. März, finden in den Morgenstunden internationale wissenschaftliche Ballon aufstiege statt. ES steigen Drachen, bemannte oder un bemannte Ballons in den meisten Hauptstädten Europas auf. Der Finder eines jeden unbemannten Ballons erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorg fältig birgt und an die angegebene Adresse sofort tele graphisch Nachricht sendet. —* Vom österreichisch-ungarischen Konsul in Leipzig bringt das „Alldeutsche Tagebl." (Folge 49) folgende intereffant« Mitteilung aus der Feder eines Rechts- anwalte»: „Die RechtSkenntnifle der österreichisch-ungarischen Vertreter im Auklande werden beleuchtet durch die Tat- fache, daß einer von mir. vertretenen Partei (lutherischen Bekenntnisse») vom österreichisch-ungarischen Konsul in Leipzig mitgeteilt wurde, ihre Ehe mit einem Katholiken sei deshalb ungiltig, weil sie nicht vor dem katholischen, sondern vor dem evangelischen Pfarrer geschloffen worden sei; ganz abgesehen davon, daß die Ehe auch vor dem StandeSamte geschloffen wurde, ist eS gerade unglaublich, i. b. Txprd. d. Bl. für Wohnung-Suchende kostenfrei. Für Ver mieter: bei Selbsteintrag in die Liste 10 Pf., bei verlangtem Eintrag durch unseren Beamten 20 Pf.; die im Tageblatt annonicerten Wohnungen rc. finden kostenfreie Aufnahme. wie bet dem klaren Wortlaute de» Z 75 A. b. G. von einer Amtsstelle, die zur Rechtshilfe für die Staats angehörigen errichtet und bezahlt ist, derlei im Ernste be hauptet werden kann. Der angeführte Paragraph lautet: „Die feierliche Erklärung der Einwilligung muß vor dem ordentlichen Seelsorger eine» der Brautleute, er mag nun, nach Verschiedenheit der Religion, Pfarrer, Pastor oder wie sonst immer heißen oder von dessen Stellvertreter in Gegenwart zweier' Zeugen geschehen." Dem fraglichen Konsul ist jedenfalls unsere Ehegesetzgebung noch nicht katholisch genug. — Vom Evangelisch-Lutherischen GotteS- kast en im Königreich Sachsen wurden im vergangenen Jahre sür das LiebeSwerk an den Lutheranern in der Zer- streuung 25377,90 M. vereinnahmt. Darunter befinden sich 609 M. vom eoang.-luth. Landeskonsistorium für Brasilien. Für das vom Jghre 1906 verbliebene Defizit, für Ver waltungsaufwand und ein angelegtes Legat von 1500 M. sind von der Einnahme bereit» 3458,08 M. auSgegeben worden, so daß zur Verteilung im laufende« Jahre 21919,82 M. verbleiben. Von dieser Summe sollen 21752,69 M. zu Unterstützungen verwendet werden. — Wie bereits milgeteilt, ertrank am Mittwoch, den 26. Februar der Bootsmann Kunze au» Schöna, der bei Aussig vom Keltendampfer Nr. 7 in die Elbe gestürzt war. Die Angehörigen haben auf die Auffindung der Leiche eine Belohnung von 30 Mark ausgesetzt. D« Er trunkene war bekleidet mit dem üblichen Schifferanzuge, er ist von untersetzter Statur und stark gebaut. An d« linken Hand fehlt der Daumen. DaS Haar und der Schnurr bart sind blond. — Da» Königliche Ministerium des Innern hat für da» Jahr 1908 die von dem Ausschuss« für soziale AuSbtldungSkurse in Leipzig zur Förderung seiner Bestrebungen erbetene Genehmigung zu einer Geldsamm lung im Wege eines öffentlichen Aufrufe» sowie durch Veranstaltung von Haussammlungen für das Königreich Sachsen erteilt. -—88 Zur Verbreitung d« wissenschaftlichen Grund lagen für den sachgemäßen Betrieb von Dauerweiden sollen auf Veranlassung de» Landeskulturrates im Königreich Sachsen künftig Wetdekurse abgehallen werden. Der erste derartige Kursus wird am 12. und 13. März d. I. im Landwirtschaftlichen Institute der Universität Leipzig mit nachstehendem Programm stattfinden: Donnerstag, den 12. März, 11—12 Uhr: Die Stellung der Weide- wirtschaft im deutschen Landwirtschaftsbetriebe und ihre Bedeutung für die tierische Produktion (Geh. Hofrat Prof. Dr. Kirchner); 12—1 Uhr: Anlage und Dünpung der Dauerweiden (Prof. Dr. Falke); 4—5 Uhr: Züchterische und hygienische Bedeutung deS We degangeS (LandeS- Tierzuchldirektor Medizlnalrat Prof. Tr. Pusch); 5—7 Uhr: Anleitung und Uebung im Zusammen stellen von Samen mischungen (Prof. Dr. Falke). Freitag, den 13. März, 9— 10 Uhr: Die Erkrankung der Tiere auf der Weide (LandeS-Tierzuchtdireltor Medizinakat Prof. Dr. Pusch); 10— 11 Uhr: Benutzung und Erträge der Dauerweiden (Prof. Dr. Falke); 11—1 Uhr: Anleitung und Uebung im Erkennen der auf den Dauerweiden auftretenden Pflanzen und Beurteilung des NutzungSwerteS der Weiden (Prof. Dr. Falke). Nachmittags 2 Uhr 55 Mm. findet eine Exkursion nach der Versuchsanstalt Oberholz statt. Von den Teilnehmern wird ein Lehrhonorsr nicht erhoben. * Gröba. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Februar 153 Einzchlungen im Betrage von 9917 M. 80 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 26 Rück zahlungen im Betrage von 4056 M. 98 Pfg. Der Bar bestand betrug am Schlüsse des Monats 1061 M. 99 Pfg. Wojllilllgsnajweis!
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