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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190804211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-04
- Tag1908-04-21
- Monat1908-04
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1908
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««d Anxrlgrr (Llbeblaü «ud AyckgeH. 6 vemsprechsieü» ^agsdlatt-.Mas» ^r. 20. Pir Lis König!. AmtShauptmannschast Gwßenhain, Las König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. n Dienstag, 21. April 1908, abends. «1. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis btt Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart VO Pfg„ durch unsere Träg« sret ins Hau» 1 Mart 6V Psg, bei Abholung am Schalt« d« lasierst Postanstalt«» 1 Marl SS Pfg„ durch den Briefträger srrt ins HauS 2 Mari 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werde» angenommen. Atlzeigen-Amtahme für die Nummer de» Ausgabetage» bis vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrahe SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. l ' -^7- Schulgemeinde Rvdera«. Die Aufnahme der schulpflichtigen Kinder erfolgt Goauadtvd, de» 25. Astril, vormitt. 10 Uhl und zwar die der Knabe« im Zimmer V (Eingang L) und die der Mädchen im Zimmer I (alte Schule). Röder»», den 21. April 1908. Anhrman», Schuldirektor. Die hier am 22. 2. 08 ausgestellte Radfahrkarte Nr. 133, lautend auf Karl Herman« Gerhardt, Maurer in Langeuberg, ist verloren gegangen; sie wird hiermit für ungültig erklärt. Blaubitz, am 18. April 1908. Der Gemeindtvorstand. Oertliches und Sächsisches. »I-l-, 2l. »x-il ISIS. —* Go wären die Osterseiertage vorüber, leider werden sie kein gutes Andenken hinterlassen, denn gar viel schlechter hätte da» Wetter kaum sein können. Als der erste Feiertag bei Regenschauern, stürmischen Winden und einer fast an den Nullpunkt heranretchenden Temperatur vorüber war, richtete sich die nicht leicht unter zukriegende Hoffnung auf den zweiten Feiertag. Aber dieser war nur eine Fortsetzung des ersten. Ziemlich an haltendes Schneetreiben mit Regen herrschte am ganzen Vormittag und al» am Nachmittag doch die Sonne einige Ausflügler verlockt hatte, ins Freie zu gehen, da trat gar bald eine solche Kühle auf, daß der Spaziergang kein Benutz mehr war. Weiße Ostern — die Freude am Oster spaziergang war gedämpft und nur ganz Wetterfeste wagten sich noch hinaus. In den Etablissements der Stadt, wo am ersten wie am zweiten Feiertage für Unterhaltung und Amüsement oorgesorgt war, ging «S dagegen recht lebhaft zu und alle Veranstaltungen hatten sich durchweg recht guten Besuchs zu erfreuen. Da» gilt von der Operetten vorstellung im Hotel Höpfner und auch von den „Drei Prinzessinnen aus Liliput", nicht ganz aber von dem Bor trag der Astronomischen Gesellschaft über den „Weltunter- gang", der im Wettiner Hof abgehalten wurde. Hier war der Besuch nicht übermäßig stark. Der Bortrag brachte für den, der den vor einiger Zett hier abgehaltenen ähn lichen Bortrag gehört hat, nicht viel neue», doch muß an erkannt werden, daß die gezeigten Lichtbilder sehr deutlich oorgeiührt wurden. Die Besucher folgten mit großem Interesse den Vorführungen. — Der heutige inoffizielle dritte Feiertag hat nun leidlich schönes Wetter gebracht; -war noch kein Frühlings- und Osterwetter, aber doch solche», daß man mit diesem zufrieden gewesen wäre, hätte man es während der Feiertag« gehabt. —* Die alarmierende NacMcht von dem! Ausbruch »eines Schadenfeuers durcheilte heute die Stadt. Es brannte im Dachgeschoß des an der Bahnhofstraße stehen den Beamten Hauses. Schon bald darauf, nachdem man durch aufsteigenden Qualm auf den Ausbruch eines Feuers aufmerksam! geworden war, schlugen die Hellen Mammen durch das Dach und zu den Dachluken heraus. Auf noch unaufgeklärte Weise war das Feuer in einer Ml der nördlichen Seite des Daches gelegenen Kammer ausgevommen. Der herrschende Sturmwind fachte die Flammen heftig an, sodaß der ganze Boden bald ein änziges Flammenmeer bildete. Auf dem Dache war ein Delephondraht-Gestänge angebracht, das gar bald krachend herunterstürzte, wodurch natürlich der Telephonbetrieb, soweit er durch diese Drähte vermittelt wurde, völlig gestört war. Durch die notwendig gewordene Absperrung 5er Starkstromleitung wurden viele Betriebe in der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. Das Haus gehört dem Staat und es wohnen in ihm Beamte der Staatseisenbahn, insgesamt acht Familien. Diese konnten, da man noch rechtzeitrg aufmerksam geworden war, ihr Mobiliar in der großen Hauptsache retten und sie dürften nur toenig Verlust erleiden. Die hiesige Feuerwehr war bald zur Stelle und bekämpfte den Brand energisch im Verein mit den von auswärts erschienenen Wehren. Nach 4 Uhr, zu der Zert, da wir dieses schreiben, schien die Gewalt des Feuers gebrochen. Man kann annehmen, daß das Feuer lediglich auf den Dachstuhl beschränkt bleiben wird. Natürlich hatte das Ereignis zahlreiche müßige Zuschauer, Heine und große, herbeigelockt. Sie wurden in Schranken gehalten durch Angehörige des hiesigen Pionierbataillons, welche zum Absperrdienst kommandiert worden waren. —* Sine Lotteriekollektion der ungarischen StaatSIotterte in Budapest hat in den letzten Tagen ihre Lose auch hiesigen Euiwohnern «»geboten. Sie wird damit nicht viel Glück haben, denn da» Vorurteil gegen dergleichen auswärtige Lotterieunternehmungen ist allge mein und vielfach auch nicht unberechtigt. Trotzdem er scheint es aber angemessen, noch besonders darauf hinzu weisen, daß das Spielen in auswärtigen Lotterien ver- boten und mit Strafe bedroht ist. Ziemlich originell ist die Art und Weise, wie der Kollekteur Abnehmer für seine Lose zu gewinnen sucht. Er versendet eine Anzahl „Glücks marken", auf denen neben zwei Frauennamen die Nummer eine- Loses verzeichnet ist. Die Nummer neben einem Namen, der dem Adressaten nun besonders ltÄb ist, also vielleicht derjenige seiner Frau, soll er spielen und dann könnte eS an einem Gewinn nicht fehlen! „Das Schicksal jedes Manne« ist dar Weib!" so leitet der Kollekteur seine Anpreisung ein. Hoffentlich variiert jeder sächsische Em pfänger dieser Wort dahin: Da» Schicksal jedes solchen Angebots ist der Papierkorb! —* Der 4. Esperanto-Weltkongreß wird vom 16.—22. August 1908 in Dresden stattfinden. Gr soll beweisen, daß eS möglich ist, mittels einer leicht erlern- baren Kunstsprache sich mit vielen Nationen verschiedener Sprache zu verständigen. Sowohl bei den GeschäftSsitzuvgen wie auch bei sämtlichen Festlichkeiten wird nur die Esperanto sprache benutzt werden. Nach der Zahl der vorliegenden Anmeldungen aus allen Weltteilen schätzt man die vor- aussichtliche Tetlnehmerzahl auf 2000, und der kommende Kongreß dürfte damit die bisherigen 3 Kongresse (1905: 1200; 1906: 1400; 1907 — Cambridge —: 1500 Teil- nehmer) weit übertreffen. Nicht nur die König!. Sächsische Regierung nimmt regen Anteil an dem Kongreß durch Ueberweisung der Technischen Hochschule zu den Geschäfts- fitzungen, sondern auch der Rat der Stadt Dresden durch Unterrichtung von 24 BerkehrSbeamten in der Esperanto sprache. Diese Maßnahme erschien zweckmäßig, weil viele Ausländer — auch solche aus Indien, Japan — außer ihrer Muttersprache nur Esperanto als Vermittelungssprache benutzen. Diese werden eS auch begrüßen, daß man ein deutsches klassische» Werk, die „Iphigenie auf TauriS" — in die Ssperantosprache übertragen — durch den berühm ten Schauspieler Reicher vom Berliner Lesstng-Theater so- wie ander« bedeutende Kräfte aufzuführen gedenkt. Nähere Auskunft über die Esperantosprach« durch: Esperanto-Aus- knnfirstelle, Leipzig, Städtische» Kaufhaus, Laden 20 (Ber- kehrSoerein). —* Vertrauliche Mitteilungen 1. über die einheimische Industrie in Indien und 2. Über direkte GeschäftSverbind- ungen mit Japan können in der Kanzlet der Handels- kammer Dresden, Ostra-Sllee 9, kostenfrei einge sehen werden. — Die Sächsische Hauptbibelgesellschaft hat fett ihrer Gründung im Jahre 1814 1508627 Heilige Schriften verbreitet. Auf das Jahr 1907 entfallen davon 42348 Heilige Schriften: 30355 ganze Bibeln, 11876 Neue Testamente und 117 Bibelteile, wie Psalter und andere. Dar Werk der Bibelübersetzung in deutschen Kolonial, und MissionSgebieten wurde im Borjahre wieder mit 1000 M. unterstützt. Die Osterkollekte 1907 belief sich auf den vorher noch nie erreichten Betrag von 21004 M 77 Pf. Bon den Zweiggesellschaften gingen im Borjahre an Gaben 2810 M. ein. Zweiggesellschaften bestehen 42, Agenturen 600. — Wie der „DreSd. Anz." mitteilt, ist für den Herbst die Einstellung der vierten Wagenklasse an Sonntagen im sächsischen StaatSetsenbahnbereiche be stimmt vorgesehen. Bereits jetzt werden Vorkehrungen ge- troffen, um dann dem Mangel an solchen Wagen steuern zu können. Die auf den Linien der sächsischen StaatSeisen- bahnen verkehrenden sogenannten Sommerwagen werden zu ständigen Wagen vierter Klasse umgewandelt. Ueber 200 solcher Sommerwagen erhellen einen neuen Anstrich und werden mit DampsheizungSeinrtchtung versehen. Di« Einstellung der Wagen vierter Klaffe an den Sonntagen bedingt, daß der Wagenpark in Lachsen bedeutend ver- mehrt werden muß. — Bon der Elbe. Im Plothoer Fall erlitt der Kahn de» Schiffseigner» Otto Klamann in Grünewald (Uckermark) am Karfreitag nachmittag» 4 Uhr dadurch Havarie, daß er an einer Buhn« anfuhr; er legte sich quer vor diese und ging dann in Grund. DaS Fahrzeug war mit 4000 Zentnern Braunkohle beladen. —88 Zum Leipziger Parteitag der Deutsche« Reformpartet, der am 25., 26. und 27. d. M. statt findet, ist ein Antrag v. Holleuffer-Kypke und Genossen bett. Landtagswahlrecht eingegaugen: „Der Parteitag möge beschließen: in allen Bundesstaaten ist grundsätzlich eine Verfassung anzuftreben, die für LandtagSwohle« alle Standes- und Klassenvorrechte beseitigt und die direkte, geheime Wahl mit Wahlzwang fordert. Alle Einzelheiten (wie Zusatzstimme mit 40 Jahren, Proportionalwahlen, Reichstagswahlsystem und dergl.) sind der Parteiorgani sation in den Etnzelstaaten zu überlassen." — Nach der Tagesordnung deS Parteitages finden am 25. April nach mittag« 3 Uhr im Vereinsheim „ZillS Tunnel" Vorbe sprechungen der Parteiführer und Delegierten statt. Am Sonntag, den 26. April, nehmen um 11 Uhr im „Volks wohl" die Beratungen des Parteitages ihren Anfang, die nachmittags fortgesetzt werden. Auch am folgenden Tag« finden noch Beratungen statt, denen sich nachmittag» eine Besichtigung des Völkerschlachtdenkmal« anschließt. Abends 8 Uhr findet AbschiedSknetpe im „Thüringer Hof" statt. — Wochen-Spielplan der Königlichen Hoftheater zu Dresden. Opernhaus. Mittwoch „Fidelio". Donnerstag „Tiefland". Freitag 6. Stnfoniekonzert, Serie L. Sonn abend: Auf allerhöchsten Befehl: „Lohengrin". Sonntag „Die Fledermaus". Montag „Carmen". — Schauspiel haus. Mittwoch „Der Raub der Gabinerinnen". Donners tag „Kriemhilds Rache". Freitag „Othello". Sonnabend „Zweimal zwei ist fünf". Sonntag .Kriemhild« Rache". Montag „DaS alte Heim". —* Die ReichS-Telegraphenlinien sind häufig vorsätzlichen oder fahrlässigen Beschädigungen, namentlich durch Zertrümmern der Isolatoren mittels Stetnwitrfen pp. ausgesetzt. Da durch diesen Unfug die Benutzung der Telegraphenanstalten verhindert oder ge stört wird, so wird hierdurch auf die durch das Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich festgesetzten Strafen wegen dergleichen Be schädigungen aufmerksam gemacht. Gleichzeitig wird bemerkt, daß demjenigen, welcher die Täter vorsätzlicher ooer fahrlässiger Be schädigungen der Telegravhenanlagen derart ermittelt und zur An zeige bringt, daß dieselben zum Ersätze und zur Strafe gezogen werden können, Belohnungen bis zur Höhe von fünfzehn Mark in jedem einzelnen Falle auS den Mitteln der Reichs-Post- und Lelegraphenverwaltung werden gezahlt werden. Diese Belohnungen werden auch dann gezahlt, wenn die Schuldigen wegen jugendlichen Alters oder wegen sonstiger persönlicher Gründe gesetzlich mcht haben bestraft oder zum Ersätze herangezvtzen werden können; des gleichen wenn die Beschädigung noch mcht wirklich ausgeführt, sondern durch rechtzeitiges Einschreiten der zu belohnenden Person verhindert worden ist, der gegen die Telegraphenanlage verübt« Unfug aber soweit feststeht, daß die Bestrafung des Schuldigen er folgen kann. Die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs für da» Deutsche Reich lauten: 8 317. Wer vorsätzlich oder rechtswidrig den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden Telearaphenanlage dadurch ver hindert oder gefährdet, daß er Teile oder Zubehörungen derselben beschädigt oder Veränderungen daran vornimmt, wird mit Gefängnis von einem Monat bis zu drei Jahren bestraft. 8 318. Wer fahrlässigerweise durch eine der vorbezeichnete» Handlungen den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden Telegrapyenanlage verhindert oder gefährdet, wird mit Gefängnis bis zu einem Jayre oder mit Geldstrafe bis zu neunhundert Mark bestraft. Gleiche Strafe trifft die zur Beaufsichtigung und Be dienung der Telegraphenanlagen und ihrer Zubehörungen ange stellten Personen, wenn sie durch Vernachlässigung der ihnen ob liegenden Pflichten den Betrieb verhindern oder gefährden. 8 818 a. Die Vorschriften in den 88 317 und 3r8 finden gleich, mäßig Anwendung auf die Verhinderung oder Gefährdung de» Betriebes der zu öffentlichen Zwecken dienenden Rohrpostanlaqen. Unter Lelegraphenaniagen im Sinne der 88 317 und 318 sind Fernsprechanlagen mitbegriffen. * Bobersen, 21. April. AIS Tag der Schul einweihung wurde in voriger Nummer versehentlich der kommende Freitag angegeben; e» muß jedoch Montag heißen. M t dem Schulbeginn nach Ostern wi d da» neue Lchulhau« in Benutzung genommen. — Eine schöne Zu wendung wurde dem Verein für Wohlfahrtspflege hier zu» teil. Am Gründonnerstag überreichte im Namen der Fa milie Schäfer Herr Prokurist Max Schäfer au» Gröba in Kniffe'» Restauration unter entsprechenden Worten etnm Krankenfahrstuhl, einen Nachtstuhl und Badewanne. Herr
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