Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190807134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-13
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1908
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatt Md Achtiger). Türgramm-Adress« 6 Fernstwechstell» „La,.blatt-. Rt.s» Nr. 2°. Mr die KdniA AmtShautztmannschast Großenhain, dar Königl. Amtsgericht «nd. den Rat der Stadt Riesa, sowie de« Gemeinderat Gröba. 1«». Montag, IS. Juli 1908, abeads. «1. Jaßrg. Das Riesaer Tageblatt «scheint jede» Tag abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Birrteljührllch« Bezugspreis bet Abholung in der Expedition In Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Trüg« sret in» Hau» 1 Mart SV Psg, bei Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postaustalten 1 Mark VS Psg., durch den Brirlträg« sret in» Hau» 2 Mari 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Auzrigrn-Auiüchmr sitr die Nummer de» Ausgabetage» bl» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goetheftraße SS. — Kür die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnlck in Riesa. Di« diesjährige ObftrmtztMg auf Abt. 1—3 der Zehren-Döbelner, Abt. 1—4 der Meißen-Leipziger, der Seerhausen-Riesaer und der Zehren-Niedermuschützer Straße soll Mittwoch, den 15. Juli d I. von nachmttt. 3 Uhr an im „Gasthofe zu Zehren" gegen sofortige Barzahlung und unter den vor der Ausbietung bekannt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden. Meißen, am 7. Juli 1808. Königliche Stratzeu- «uv Waffer-Vautuspettiou II. M chchO A uv w »v für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» Vorwittag» s Uhr der jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 13. Juli 1808. —)( Auf dem Truppenübungsplatz Zeit hain findet morgen Dienstag von '/.3 Uhr uachm. ab in der Nähe de» Wafserturme» bet den Husaren-Regimentern 18 und 19 Offizier».Rennen statt. — Die zu einer 14tägigen Uebung zusammengestellte Reseroe-Feldartillerie- Abtetlung wird am 15. Juli durch den kommandierenden General de» 12. A.-K., Seine Exzellenz General der Kavallerie von Vroizem, den Kommandeur der 23. Division, Sein« Exzellenz Generalleutnant Graf Vitzthum von Eckstädt, und den Kommandeur der 23. Feldartilleriebrigade, Herrn Generalmajor von GerSdorf, im Scharfschießen besichtigt. — Auf dem Infanterie-Schießplatzs bet Hatdehiiuser halten Schießübungen ab: da» 3. Bataillon de» Infanterie- Regiments 106 vom 14. bis 16. Juli und da» 1. Bataillon desselben Regiments vom 16. bis 18. Juli. Hin- und Rückbeförderung erfolgt mit Sondepzug. —* O diese Hitz«! lleberall kvnnte man gestern diese Worte hören, denn die NewyorkerHttzewelle hatte sich plötzlich über Mitteldeutschland verbreitet. Ge radezu unheimliche Hitze herrscht« von früh an bis zu der Zett, da die Sonne Hinterm Horizont verschwnnden war. Kaum wagten sich die Menschen tagsüber au» den Häusern, Tropenglut lagerte auf den Straßen. Im Juni wurden uns schon sehr heiße Tage beschert, aber die Tem peratur d«S gestrigen Sonntags war höher al» an allen bisherigen heißen Tagen dieses Jahre». Wenn man dem Thermomeler am Wetterhäuschen auf dem Kaiser Wilhelm- platz« glauben darf, so waren noch abend» 7 Uhr -j- 30 Grad Celsius zu verzeichnen! UebrigenS scheint ganz Sachsen gestern unter dieser-Hitze gelitten zu haben. AuS Leipzig wird gemeldet: „Die bekannten „ältesten Leute" schüttelten ihre Köpfe und kramten im Schatz ihrer Erinnerungen nach Vergleichen und Beispielen einer äqua torialen Temperaturhöhe in den verflossenen Jahren. Wir wollen ihren Medikationen hier nicht nachgehen, sondern bloß konstatieren, daß tatsächlich der gestrige Sonntag der bisher heißeste Tag diese» Sommers war. Die Quecksilber säule de» Thermometers hatte vormittag« um 7 Uhr die noch immerhin genießbar« Höhe von 21,1 Grad Celsius eingenommen. Diese Temperatur deckt sich mit der Beo bachtung einiger Frühaufsteher, die auch am Sonntag nicht von ihrer gewohnten Lebensweise abwichen, daß e» in den Morgenstunden von 5 bis 7 Uhr „sehr angenehm und schön" gewesen sei. Wer später die Straße betrat, konnte diese Beobachtung allerdings nicht mehr machen, im Gegen teil, er mußte konstatieren, daß Leipzig auf dem besten Wege war, sich in einen gut geheizten Backofen zu ver wandeln. Die höchste Temperatur, di« am Nachmittag gemessen wurde, war 33 Grad Celsius im Schatten! Sichtlich litten Menschen und Tiere unter dieser Hitze." Also dasselbe Bild wie hier. Trotz der Glut spielte aber dir Kapelle de» 32. Feldartillerieregiments die Platzmusik auf dem Kaiser Wtlhelmplatzeßprogrammgemäß. Auch die sonstigen Beranstaltungen des Sonntag» erlitten durch die Hitze keine wesentliche Störung; Ausflüge wurden unter- nommen per Omnibus, Rad oder Schiff. Der Personen- verkehr bet den gestrigen Dampfschiffahrtcn wird al» be friedigend bezeichnet. Einzig schön aber war'» auch zur Zeit der Hitze im Stadtpark« unter den hohen schatten- und kühlungspendenden Bäumen. Die Sonne vermochte nicht mit ihren heißen Strahlen hineinzudringrn und die angenehme Frische zu vertreiben. —r. Nach 60 jährigem fvestehen hielt der Ge- werbeveretn Riesa vergangenen Sonnabend im ver- rtnlztmmer des Ratskeller» seine Generalversammlung ab, in der JahrkS- und Kassenbericht oorgetragrn wurden. Der vom Schrisiführer au»gearbeit«te Jahresbericht konstatiert ein ersprießliche» Wirken im Interesse der Allgemeinheit, wie auch im Interesse der Belehrung und Unterhaltung. Die Mitgliederzahl ist recht erfreulich gewachsen; ausge nommen wurden im letzten Ter«tn»jahre 38, au»grschieden ind 18 Mitglieder, teil» durch Tod und Verzug, sodaß der Verein jetzt 4 Ehrenmitglieder und 222 ordentliche Mit glieder zählt. Trotz bedeutender Ausgaben zeigt auch der Kassenbericht einen günstigen Abschluß. DaS VereinSver- mögen beträgt 3769,20 Mark und ist gegen da» Vorjahr um ca. 30 Mark gestiegen. Dem VereinSkassterer wurde al» Anerkennung für 10 jährige gewissenhafte Kaffenführung namens de» Vereins ein Ehrengeschenk überreicht. Der BereinSvorstand hat sich in der letzten AuSschußsttzung neu gebildet. Bier Herren traten neu in denselben und an Stelle des freiwillig vom Amte zurücktretenden Schrift führers wurden zwei neue gewählt. Die anderen Der- waltungSämter blieben in den bisherigen bewährten Hän- den. Al» Beitrag zur Stadtbibliothek wurden für da« laufende Jahr 40 Mark bewilligt. Ein Meinungsaustausch entstand über die im Vereine bestehenden Lesezirkel der „Illustrierten Zeitung", die In 3 Exemplaren gehalten wird. Besonder» geklagt wurde über säumige» Weitergeben und Beschmutzen der Zeitschriften, worüber vielfach Mißhellig- keilen entstehen. Den Mitgliedern wird an» Herz gelegt, auf Abstellung der Uebelstände hinzuarbeiten und für regel mäßige, saubere Ablieferung besorgt zu sein, ev. Schuldige dem Vorstande namhaft zu machen. Vielleicht ist auch dieser kurze Hinweis dazu angetan, eine Besserung herbei- zuführen. —* Im Welt-Kino-Theater, Hauptstraße 51, gelangt in dieser Woche ein besonder» reichhaltiges Pro gramm zur Vorführung. ES befinden sich unter den Auf nahmen recht sehenswerte und interessante Sachen, sodaß ein Besuch deS KinotheaterS sich auch in dieser Woche empfiehlt. — Gin Geschichtchen auS dem Barackenlager deS Truppenübungsplatzes Zeithain macht jetzt die Runde durch die Blätter. Eine Batterie eines sächsischen Feldartillerke- Regimente» hatte im Schulscharfschießen beim Ginschteßen vielleicht infolge ungünstiger Nebenumstände einen schlechte» Erfolg beim Kampfe gegen ein Schützenztel. E» stellte sich heraus, daß prozentual berechnet nur ein Schütze ge troffen worden war. Als der AbtetlungSkommandeur hier von erfuhr, fragte er den Batteriechef, was sein Geschütz bei jenem Schießen getroffen hätte, worauf der Hauptmann pflichtschuldig^ und wahrheitsgetreu antwortete: „Einen Schützen, Herr Major." Antwort: „Getroffen? DaS glauben Sie doch selbst nicht. Dor Lachen ist der Schütze umgefallen." Bei dem nächsten Schießen schnitt die Batterie jedoch wieder sehr gut ab. — Al» Zeit für die Nordlandreise deS Königs und der königlichen Prinzen sind jetzt endgültig die Wochen vom 18. Juli bis Anfang August festgesetzt worden. Für die Reise ist der neue Lloyddampfer „Kron- Prinzessin Cecilie" gechartert worden. Der König soll, wie man hört, mehrere Kavaliere und Mitschüler der Prinzen zur Teilnahme an der Reise eingeladrn haben. Die Reise deS Monarchen und seiner Söhne ist auf die Ferienzeit gelegt worden, weil der König streng darauf hält, daß in ber Prinzenschule auch nicht ein Tag unnötige Versäumnis de» Unterrichts eintritt »nd die Ferien in Rücksicht auf die Lehrer und Mitschüler der Prinzen mit denen der übrigen höheren Schulen de» Lande» zusammenfallen. — Wie verlautet, ist eine Neubewaffnung der Landgendarmen insofern in Aussicht genommen, als dieselben an Stelle Le» Karabiner» einen Armeerevolver al» Schußwaffe erhalten sollen. E« ist schon früher darauf htngewiesrn worden, wie lästig und unpraktisch der Kara- biner für die Gendarmen ist, die ost in heißestem Sonnen- brand von Dorf zu Dorf wandern und im Fall« der Gefahr diese Waffe nicht einmal im Nahkampf verwenden können. Auch haben di« Landgendarmen eine Sümmer- uniform erhalten, die au» grauem leichten Tuch besteht und den Beamten mancherlei Erleichterungen gewährt. — Eine interessant« Erscheinung auf den.Korüseltern ist da» Mutterkorn, das jetzt ebenfalls seiner Reife entgegen steht. Da jedoch dieses violette, harte Gebilde höchst giftig ist, so sei vor einer Berührung nanvrUi^, .-re Kindermund gewarnt. DaS Auftreten einer Krankheit, wie über diese vor einiger Zett in den Blättern von Ungarn berichtet wurde, dürfte bet unseren Getreide- reinigungSvorrichtungen in Scheune und Mühle ausge schlossen sein. — Da« 11. deutsche Turnfest in Frankfurt a. M. nahm am Sonnabend mit der Einweihung der Riesenfesthalle seinen Anfang. Die Vorfeier beträgt etwa 8 Tage. Die Festhalle, die etwa 18000 Personen faßt, wurde durch Oberbürgermeister AdtckeS beim Festmahl eingeweiht. GesangSoortrVge und Reden füllten die Feier aus. Auf dem Festplatze ließen die Militärkapellen die ersten Weisen ertönen. Bereits ca. 20000 Turner sind in Frankfurt eingetroffcn. — Die diesjährige SchiffSjungeneinstellung bet der Kaiserlichen Marine steht jetzt kurz be vor. Die Anwärtrrliste wird bereits am 1. August ge schlossen. Auf die großen Vorteile, welche die Einstellung als Schiffsjunge bringt, sei hiermit hingewiesen. Jungen Leuten zwischen 15 und 18 Jahren steht der Eintritt frei, bei besonder» kräftiger Körperentwickelung werden auch solche im Alter von 14^/, Jahren zngelassen. ES wird besonders bemerkt, daß das Reich vom Augenblick der Ein stellung an die Sorge für die Ausbildung, Bekleidung und Verpflegung der Schiffsjungen übernimmt, so daß den Eltern gar keine Kosten entstehen. Bei den gesteigerten Anforderungen, die an die seemännischen Unteroffiziere der Kaiserlichen Marine gestellt werden, haben allerdings nur solche Anwärter gute Aussichten auf Annahme al» Schiffs junge und auf ein gutes Fortkommen als Unteroffizier und Deckosfizier, die gesund sind, sich moralisch gut geführt haben und eine ausreichende VolSschulbildung nachweifen können. Für diese aber sind die Aussichten recht gut und werden bei dem weiteren durch das Flottengefetz geregelten Ausbau der Marine auch auf Jahre hinaus noch gut bleiben, so daß der Dienstgrad eines DeckosfizierS, mit dem bekanntlich Pensionsberechtigung erworben wird, in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht wird. Alle die Ein stellung betreffenden Bestimmungen sind in einem kleinen Heft: „Nachrichten für Freiwillige, die in die Schiffsjungen division eintreten wollen", zusammengestellt; das Heft kann jederzeit von dem Kaiserlichen Kommando der Schiffs- jungendiviston in Kiel und von den BeznkrkommandoS kostenfrei in beliebiger Anzahl bezogen werden. DaS Heft gibt außerdem Aufschluß über die verschiedenen seemännischen Laufbahnen in der Marine, welche die Schiffsjungen ein schlagen können, ihre Beförderungsverhältnisse und son stigen Aussichten. — Ueber den sog. Krampf im Wasser, dem all- jährlich viele Personen, auch gute Schwimmer, zum Opfer fallen, hat der amerikanische Arzt Dr. Roche interessante Unterfuchungen angestellt. Danach ist bei solchen Unglücks fällen niemals Krampf im Spiel. DaS schnellste Nachlassen der Muskelkraft soll vielmehr dadurch erzeugt werden, daß Schaum oder Wasserstaub mit der Einatmung in den Schlund gelangt und von den Luftwegen eingesogen wird, oder wie e» bei dem Publikum heißt, in die falsche Kehle gerät, wodurch eine augenblickliche Stockung sämtlicher At- mungsorgane stattfindet. Kommt da» Wasser bei Beginn einer Einatmung in die Luftröhre, wenn die Lungen ganz luftleer sind, dann singt der Körper sofort. Bemerkt man daher, daß jemand beim Baden ungewöhnliche Bewegungen mit den Armen macht, so muß sofort Hilfe geleistet werden, weil der Bet, essende unter den beschriebenen Umständen keine» Hilferuf auSstoßen kann. Gohlis. Vom Schulzeschen Gute brannte am Montag die Scheune nieder. Als Brandstifterin ist jetzt das 15jährige Dienstmädchen Schulzes in Haft genommen worden. Da« Mädchen war wegen zu späten Nachhause- kommen» am Sonntagabend von ihrer Dienstherrschaft gc- scholteü und zurechtgewiesen worden, wa« sie so verdroß und ärgerte, daß st« die Scheune anbrannte. Großenhain, 12. Juli. In den Tagen vom 26. bis 29. Juli begeht die Priv. Schribenschützen-Gesell-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite