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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190809074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-07
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1908
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WWW Riesaer H Tageblatt ,i 4^ ! 61. Jahrg Montag, 7. September 1NV8, avends 268 - 9 Ä' i Egon Richter und St.-V. Kaufmann Glafcrmeister Wetzltch- Tresüen). —* Am gestrigen Sonntag wurde leider die Freude an der sich herbstlich färbenden Natur durch einen ungemütlichen, kalten Wind getrübt. Deshalb blieb e» aus den Straßen und Fußwegen ziemlich leer, besonder- auch, da am späteren Nachmittag sogar noch regendrohende Wolken am Himmel standen. Allgemein schien man vor gezogen zu haben, zu Hause zu bleiben und Spaziergänge an mit schönerer Herbstwitterung ausgezeichneten Tagen auszuführen. Man hat da nur bis zum heutigen Montag warten brauchen. Denn ein recht prächtiger Herbsttag war der heutige und wer Zeit hatte, konnte an ihm den etwa unterlassenen Sonntagsspaziergang nachholen. —* Im Kino-Theater, Hauptstraße 51, ist mit heute wieder ein Programmwechsel vollzogen worden. Auch in dieser Woche werden die Vorführungen wieder interessant und sehenswert sein. DaS Programm ist aus dem In seratenteil ersichtlich. —7. Die 2. Strafkammer deS König!. Landgericht- Dresden verhandelte gegen den Schweizer Albert Barto» sinS ky wegen Diebstahls im wiederholten Rückfalle. Dem Angeklagten wird beigemefsen, am 21. Januar diese- JahreS in Riesa einem Speichereiarbeiter ein Porte monnaie mit 3 Mk. Inhalt, sowie daselbst aus der Woh nung eine- Mühlenarbeiters gelegentlich eines Besuche- 200 Mark bares Geld, am darauffolgenden Tage in Riesa bei einer anderen Gelegenheit drei Ringe und am 12. März d. I. in Forchheim bet Döbeln eine Damenuhr nebst Kette gestohlen zu haben. Die Beweisaufnahme dauerte mehrere Stunden. DaS Gericht erkannte den Angeklagten trotz seines Leugnens für schuldig, e- lehnte die Annahme mil dernder Umstände ab und verurteilte ihn deshalb zu 2 Jahren 9 Monaten Zuchthaus sowie 10 jährigem Ehren- rechtSoerlust, auch wurde die Stellung deS Angeklagten unter Polizeiaufsicht für zulässig erklärt. —Ll. Wegen einer Frau hatte der am 19. Oktober 1886 in Schlesien geborene, noch unbestrafte Kanonier Peter Kaleja vom 6. Feldartillerieregiment Nr. 68 (Riesa) in der Nacht vom 19. zum 20. Juli d. I. ein Renkonter mit dem Arbeiter R. in Riesa. Auf dem Wege von einem Tanzlokal nach der Kaserne „quasselte" Kaleja, in dessen Gesellschaft sich noch ein anderer Soldat befand, ein allein- gehendeS Frauenzimmer an, ging aber ruhig weiter, als dasselbe nicht darauf antwortete. Die Frau war die Ehe frau R.'s. Letzterem, der 20—30 Schritte hinterher ging, wurde von einem Bekannten weiß gemacht, daß seine Frau mit einem „Lanzer" nach Hause gehe. In eifersüchtiger Aufwallung lief der angetrunkene R. den Soldaten nach, packte sie beide an und versetzte dem Kaleja einen Tritt in den Rücken. Der Kanonier, der in Begleitung R.'S noch zwei andere Zivilisten sah, glaubte sich einem gemeinschaft lichen Angriffe der drei gegenüber, zog blank und hieb mit dem Seitengewehr blindlings hinter sich. Dabei erhielt R. einen Stoß vor die Brust und ein Begleiter R.'S eine» leichten Hieb an die rechte Kopfseite, der nur eine geringe Verwundung hervorbrachte. Kaleja war nun wegen ge fährlicher Körperverletzung und rechtswidrigen Waffenge brauchs angeklagt. DaS Urteil lautet auf Freisprechung. Dar Gericht nahm an, daß der Angeklagte glauben konnte, sich in Notwehr zu befinden. —w. Die Jagd gen offen schäft Bahra mit Neuhirschstein, Althtrschstein-Gosa im Anschluß mit Ritter- gut Hirschstein verpachtete am vergangenen Sonnabend die Jagdnutzung dieser Fluren an Herrn Hauptmann Schultz- Riesa, für den Herr Baumeister Zäncker-Riesa das Höchst gebot abgegeben hatte. — Se. Majestät der König wird nachstehenden Manövern in diesem Jahre beiwohnen: ») vrigade- manöoer. Am 11. September dem der 45. Infanterie brigade bei Lommatzsch (Grenadiere verstärkt durch Ulanen regiment 17, Feldartillerieregiment 48); am 12. September dem der 63. Jnfanteriebrigade bet Großenhain (Infanterie regimenter 103 und 178, verstärkt durch Husarenregiment 18, Feldartillerieregiment 28 und 3. Kompanie Pionier bataillon» 12); am 14. September dem der 88. Infanterie brigade bet Plauen (Infanterieregiment«! 104 und 181, Da» Mesa« «schAat jeden Ta» abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtags Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SV Psg., durch unsere Träg« tut in» tza«s 1 Mark 6V Psg, bei Abhoii-Pg am Schalt« der katserl. Postanstalten 1 Mark 08 Psg, durch den Briefträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzei,«-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Bewähr. , Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — BeschästSstrlle: Boethestraße SV. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick tn Riesa. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 7. Geptember 1908. —* In der Trinitatiskirche erfolgte gestern vormittag Uhr im Beisein der Kirchenpatron», Herrn Bürger- meister Dr. Scheider, und de» Kirchenvorstandes durch Herrn Superintendent Pache die Ordination und Einweisung des Herrn PredigtamtSkandidaten Römer zum Hilfsgeistlichen in Riesa. Der Herr EphoruS mahnte den Einzuwetsenden auf Grund deS SchrtftworteS Mark. 7, 31—37 an das rechte Wirken al» Geistlicher, verpflichtete ihn nach Abnahme des TreugelöbnifseS al» HilfSgetstlicher und überreichte die AnstellungSurkunde de» «vang.-luth. LandeSkonststoriumS. Herr Pfarrer Friedrich verlas hiernach den Lebenslauf deS Neuangestellten und verabreichte ihm sodann da» heil. Abendmahl. In üblicher Weise verlief dann die Ordnung de» Gottesdienste», bet dem Herr Hilfs geistlicher Römer, der erstmalig da» geistliche Amt in einer öffentlichen Gemeinde versteht, seine Antritt-Predigt über Jeremias 15, 16 hielt. Besonder» ausgezeichnet wurde der Gottesdienst noch durch den Gesang einer Mottet« des Kirchenchores. —* Heute sand in Großenhain die Jahres- Hauptversammlung der Lehrerschaft der Schul- inspektionSbezirkeS Großenhain statt. Aus diesem Anlässe hatten die Kinder einen schulfreien Tag. —* Der hiesige Gewerbe.Verein nimmt, wie auS dem betr. Inserat in dieser Nummer ersichtlich, seine Versammlungen im neuen Vereinsjahr wieder auf und wird seinen Mitgliedern in nächster Zeit eine hochinter essante Besichtigung bieten. ES ist dem Vorstand gelungen, vom Rat der Stadt Dresden die Genehmigung zum Besuch der Dückeranlage in Dresden zu erhalten. Diese An lage, die einzig in ihrer Art ist und die wir schon mehrfach an dieser Stelle erwähnt haben, (so z. B. der Unfall beim Legen des zwei Meter im Durchmesser fassenden RohreS unter da» Flußbett der Elbe), kann auch nur jetzt, vor der Inbetriebnahme, gezeigt werden. Man darf wohl hoffen, daß viele diese nie wiederkehrende Gelegenheit zur Besichtigung benützen werden. Besonderer Beschluß hierüber soll in der Dienstag stattfindenden Versammlung erfolgen. !—1 Ter sächsisch!« Parteitag d er Deutschen Reformpartei (Jahresversammlung des Landesper eins) wird Sonntag, den 20. September in Riesa ab gehalten. Er soll zunächst eine Reihe geschäftlicher Fra gen behandeln, die sich aus dem Anschlüsse des Landes- Vereins an den Reichsbund ergeben, sowie die Neuge staltung einer sächsischen Zentralstelle, deren Tätigkeit sich vornehmlich auf sächsische Angelegenheiten (Land- tagswahlen) beschränken soll. Am 1. Oktober jloll der Landesverein mit Aktiven und Passiven vom Reichsbund übernommen werden, dem er seine Mitglieder zuführt. Es besieht aber auch die Absicht, daß zwischen den säch sischen Vereinen «in engeres Band erhalten bleibt. Schon die Landtagswahlen, speziell sächsische Fragen, wie die Wahlrechtsreform, die Vorbereitung der Reichstagswahlen in sächsische» Kreisen und die Verhandlungen mit anderen Parteien machen nach Ansicht des Vorstandes des Landes- Vereins! eine besondere Spitze nötig, ohne dadurch irgend wie dem Reichsbund Abbruch zu tun. Nach den Beschlüssen des Vorstandes soll der neue Landesverein als.korpora tives Mitglied dem Reichlsbunde beitreten. Tie endgültige Entscheidung über die Dorstands-Borschläge liegt in den Händen des sächsischen Parteitages. Tie neue Zentralstelle wird mit der Geschäftsstelle der „Deutschen Reform^ in Tiresden verbunden bttiben. Zur Wahlrechtsreform in Sachsen wird der Landesverein eine Kundgebung erlassen und darin auch Stellung nehmen zu dem' Wahlrechts- kompromitz der konservativen und nationalliberalen Frak tion des Landtages. Weiter sind Vorträge in Aussicht genommen 1. über die Frauenfrage, unter besonderer Be rücksichtigung des Vordringens der Frauen in selbständigen Berufen, vom nationalen und wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet (Berichterstatter: Justizrat St>V. Schnallst- Leipzig), 2. über den Gesetzentwurf betreffend den un lauteren, Wettbewerb (Berichterstatter: Rechtsanwalt Tr. Beschluß vom S7. August 1908. Der von dem unterzeichneten Amtsgericht am 13. Juli 1906 den Erben de- am 18. April 1906 zu Riesa verstorbenen Privatmann» Karl Theodor Richter erteilte Erbschein wird für kraftlos erklärt. Königliche» Amtsgericht Riesa. Mittwoch, de« S. September 1908, vormittags 11 Uhr soll im BersteigerungSraume de» Königlichen Amtsgericht» hier 1 Wanduhr gegen »ar. zahlung versteigert werden. Riesa, dm 5. September 1908. Der Gerichtsvollzieher. La LWWtAack .SiamtM jm Am Rr. 7?' ji M kann in diesen Tagen auf ein 25 jähriges segensreiches Wirken zurüablicken. Als anfangs der 80er Jähre die Stammtisch« „zum Karenz" sich bildeten, fanden sich auch in Mesa Herren zusammen, die hier einen „Stammtisch" ins! Level, riefen. Tie Gründung erfolgte am Sonnabend den 8. September 1883 im Ratskeller, der das Vereins- lokal deS Vereins biS heute geblieben ist. Aus der Zahl der Gründer sind allerdings viele im Laufe der Zeit hinübevgegangen in'S Jenseits und nu klein noch! ist die Zahl derer, die dem Verein seit seiner! Gründung ange hören. Sechs der damaligen Gründer ist es vergönnt, zu sehen, was aus dem damals gepflanzten Reis für ein starker Ust an deM grasten Baume der Stammtische zum Kreuz geworden ist Tie noch lebenden Gründer des Vereins sind die Herren: Buchdrückereibesitzer Hermann Schmidt', Tischlermeister Gustav Heinrich, Privatus Ernst Kaulsuß, Prokurist Richcnä» Seidel, Drogist Adolf Henn icke und Sparkassenkafsierer Bruno Schuster. Ter Verein ist in den 25 Jahren seines Be stehens, seinem Zwecke, Sorgen Au mildern, bedrängte Arme zu unterstützen und überall Wohlzutun, wo wirk- liF» Not zutage tritt, in schönster Weise gerecht geworden. Groß ist die Zahl derer, die durch die Hilfe des Vereins ein festliches Gewand zur Konfirmation erhielten, noch größer die Zahl derer, denen durch den Verein eins echte Meihnachtsfreude bereitet worden ist. Und außer zu die sen beiden hohen Festtagen, Ostern und Weihnachten, wirkte der Verein fort und fort in segensreicher Weise. Schön war der Erfolg, so güotz und reich, wie ihn die Begründer des Vereins wohl kaum vorausgeahnt haben. Tis Erwartungen, die man in die Tätigkeit des Vereins setzte, sind in erfreulichstem Matze übertroffen worden. Freilich darf män eins nicht vergessen: T!ev Verein, der anfänglich! selbst arm War, hätte wohl kaum in solcher Weise wirken können, wenn er sich nicht des Wohlwollens und der tatbereiten Förderung der gesamten Bewohner schaft Mesas erfreut hätte. Mesas Bewohnerschaft unter stützte allezeit gern die Veranstaltungen, die getroffen waren, um dem edlen Zwecke des Vereins neu« Mittel zuzuführen. Sie wußte, daß dort ihr Scherflein in die rechten Hände geleitet wurde und deshalb kann die Ge samtheit Mesas mit teilnehmen an der Freude, die die Mitglieder des Stammtisches beseelt, wenn sie beim 25- jährigen Stiftungsfest auf die geleistete Arbeit und die Erfolge zurückblicken. Wenn Man dankbar der Mitglieder des Stammtisches zuw Kreuz und derer, die in uneigennützigster Weise an seiner Spitze gestanden haben und gegenwärtig stehen, gedenkt, dann dürfen diesen Tank alle diejenigen mit auf sich beziehen, die die Bestrebungen des Vereins gefördert haben. Tas sei in der Öffentlichkeit anerkannt. Der Hauptdank gebührt allerdings dem Vereine selbst, der die Devise „MohltUn ist edel !" auf seine Fahne schrieb und nach ihr handelte seit seinem Bestehen bis heute. Und er möge weiter wirken zum Segen der Armen und deren Not lindern in Betätigung christlicher Nächstenliebe, wel ches die heiligste und schönste aller Lieb« ist. NM Morgenden Dienstag, den 8. September, der, wie erwähnt, der wirkliche Gründungstag ist, wird nun der Verein die Feier seines 25 jährigen Bestehens durch onzert und Ball begehen. Er wird aber diesen wichtigen lbschuitt seines Bestehens nicht vorübergehen lassen, ohne eine größere Summe zu! einer Stiftung, die an diesen Tag erinnern soll, auszuwerfen. Tas Nähere über diesen hochanzuerkennenden Entschluß wird bet der Festlichkeit den weiteren Kreisen bekannt gegeben werden. Tiefe Stif. , tung soll das 25 jährige Wirken krönen und dann, wenn die Freuden des Festes verrauschst sind, geht es tveiter mit neuem Mut und neuem Eifer auf den betretenen Bahnen, die zwar mühevoll doch aber auch freudeerweckend sind. Wir wissen uns ein- mit der gesamten Bewohner schaft, wenn wir dem Verein beim Beginne des zweiten Kie.rjeljyhrhundertS zurufen: Klückgus zu weiterem edlen Dunk ««d MebM «O AWgrr). »»»egramm-Adrrfl« I! > Fernsprechstekl, .La«»dlat^,M»s» iNr.^ 'Mr -je Mnigl. AmtShanptmannsHast Großenhain, das Königs. Amtsgericht und dm Rat -er Stadt Riek sowie den Gemeinderat GröVa.
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