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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190905081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-08
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1909
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H 105 , vroiüo» j moilrmreii liONMIllll II st« hat di« höchst« Achtung vor seinrn 1r«u«n Dienst«« d«m groß«« Nutz«« und Wert seiner Amtösithrung. Wasserstände, Beutile, HSH«e, Etauffer- büchsen, veler und alle Armaturen, Metallguß — in jeder Legierung — Alle vorkommenden Reparaturea. S-M L SitiM — Metallgietzerei, — Armaturenfabrik, - Da/r/e-r <8a. — such z« mach««, durch tntenstve Arbeit aller bürgerlich«« Partei«« mit dem Reichskanzler bi» zum Herbst «in gedeih- ltche« Resultat in d«r Frag« d«r Finanzresorm zu erziele« Di« kons«r»ativr Partei sei nicht nur nicht gegen d«» Reichskanzler, sondern ste sei im Gegenteil durchau» davon durchdrungen, daß kaum ein anderer ihn ersetze»^ kvnn«, und und Tagesgeschichte. Deutsche» «eich. Dk« wahkpritfungttommisston de» preußischen Abge ordnetenhaus«» bat di« Wahl der vier in Berlin gewählten so^t ldemokratischen Abgeordneten Borgmann, Heimann, Hirsch und Hoffmann mit allen gegen zwei Stimmen sür ungültig erklärt. Die Eröffnung de» Luftschisfbetriebe» auf der Streck« Friedrichshafen, Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf Köln ist sür da« Frühjahr 1910 gesichert. (B. L.-A.) Im ReichSamt de» Innern sind statistische Ausarbeit ungen angeferttgt worden, um an der Hand der endgültigen Ziffern de» auswärtigen Handelsverkehr» für da« Jahr 1908 den Einfluß der sinkenden Konjunktur auf Deutschland- Export und besonder» die Wirkung der neuen Han delsverträge darzustellen. Danach ergibt sich, daß di' deutsche Ausfuhr im Jahre 1908 gegen da« Vorjahr ir wesentlich geringerem Maße gesunken ist, al« die der ande ren großen Exportländer. Von ganz besonderem Interesse ist auch da« Ergont« de« Warenaustausche« zwischen dem Deutschen Reiche und den zehn europäischen Ländern, mit denen wir Zolltartfoerträge abgc schloffen haben. Die Ge samteinfuhr d«e'er Länder nach Deutschland im Jahre 1908 ist wegen der ungünstigen Geschäftslage um 14,7 Prozent gegen da« Vorjahr gesunken. Dagegen hat die Ausfuhr Deutschland« nach den 10 Zolltarifländern nur einen Rück gang von 1,1 P'"zent der Gesamtsumme erfahren. ES hat sich somit Deutschland» Ausfuhr nach den Tarifländern ganz erheblich besser behauptet, al« diejenige nach den übrigen Ländern. ... _ gestrengt, ließen schlucht. Der scheinend von den Wogen treiben, doch der glitzernde Stei Zur Reichsfinanzreform ßringt bi« offiziös« Leipzig« Zeitung folgende Mahnung: G«g«no»ärtig glaubt da» Zentrum mit Hilfe dm Ao»s«roatlv«n f«iu Ziel erreichen zu können, und so b«. stärkt «» die Konseroativen in ihrem oppositionellen Bor zehe«. Während die konservativ« Parteileitung di« Lage sür di« Partei al« bitterernst ansteht, malt di« Zentrum»- preffe ihr allerlei lockende Bilder an die wand, um ste zum äußersten zu treiben. So schreibt die Kölnisch« Bolts- zettungr .Wenn e» zu einer Reichstagsauflökung wegen dieser Frag« kommt, so würde« di« Konservative« eine «uSgezeichnete Wahlparole haben, denn wenn di« Frage so gestellt wär«: Soll der ererbte väterliche Besitz oder soll der unverdiente Spekulationsgewinn seiner Letstunosfähig- leit entsprechend herangezogen werden? dürfte den Wählern die Entscheidung nicht schwer fallen. Di« Konservativen würden daun zwar nicht de« künstlich gemachten Hurra- patriotiSmu», wohl aber alle staatserhaltenden Element« der Bevölkerung für sich habe«, e» würden ihnen auf allen Seiten Verbündete erstehen, die bei anderen Fragen ihnen wett weniger Sympathien entgegenbringen. Sie können also einer Reich»tag«auflösung mit aller Ruhe entgegen, sehen. Die Befreiung de« Reichstag« von der liberal freisinnigen Herrschaft, der sich die Konservativen in der letzten Zeit nur mit sichtlichem Unwillen gefügt haben, stände al» Ergebni» der Neuwahlen wohl außer Zweifel." Daß den Konservativen die dann sich im Reichstage etab lierende Zentrumsherrschaft sympathisch sein könnte, ist nicht anzunehmen; darum wird nach wie vor auf eine wirkliche Blockpolitik de« gegenseitigen Nachgeben« Wert zu legen sein. Da» läuft den ZentrumSabfichten zuwider, und deshalb wird von jener Seite vlockpartri gegen Block partei aufgestachelt. Bon der letzten konservativen Kund- gebung betsptelrwetse, die im konservativen Lager selbst mehrfach angefochten worden ist, sagt di« Kölnische Volks zeitung, ste sei der Ausdruck de« guten Gewissen«, de« Bewußtsein«, offen und ehrlich an der Finanzreform mit gewirkt und zu ihrem Zustandekommen da« Möglichste getan zu haben, ste werde deshalb auch ihre Wirkung nicht verfehlen. Ganz anderen Charakter trag« der freisinnige » Lüsteranzüge und -Jacketts z W — Mock für Knaben — d 8 Gürtelwesten, Fantasiewesten 8 8 Waschanzüge, -Blusen u. -Hosen 8 D grötzte Auswahl bet M S kram M-mr-, üauptellLssv 28. -8 Zickige Ick M! KWits-MiMWtsitt. Die bekannte« roten Pakete sind zu haben bet Oskar Förster und Fr. Büttner. I» ckvr Lei. ?orrsLIrv-Lls,vulLktur m Msssu findet an den HVorlrteexe» vom 10. bis Mit 10. Mat d. I. Vormittags 10—12, nach- statt, bei welcher mittags 2—4 Uhr eine TM-llUUm MU.AWZK färb. Porzellan, waren zweiter Wahl aller Ar», darunter vollständige Gedecke, sowie beschädigte und zurückgesetzte Kunstgegenstände, öffentlich gegen Bar- . zahlung versteigert werden. in seiner kleinen Welt, viel Unbegreifliches, worüber er sich kein Kopfzerbrechen machte, so war dieser Schrecken doch zu groß. Erst nach einer Weile siel ihm ein, daß er ja selbst als Kind ost gegen die Felswand gerufen, um den Schall der Worte daran hinauf laufen zu lassen. Aber daß cs so laut und deutlich klingen könnte, hatte er nicht mehr gewußt. Und gerade jetzt und in unmittelbarer Nähe der Teufelsschlucht, dieses verrufenen, von bösen Geistern heimgcsuchtcn Fclsein- fchnittes. Abergläubisches Entsetzen durchschüttelte ihn und auf seinem hübschen gebräunten Gesichte mit den kecken, schwarzen Augen und de« blitzenden weißen Zähnen zwischen den roten Lippen prägte sich die größte Furcht aus. Gegen Wind und Wetter, auch gegen Banditen und Räuber fühlte er keine Angst, aber jetzt —! Mit großen Schritten eilte Lippone davon, nicht ohne angstvolle Rückblicke, nur fort aus dem Bereiche der Teufels- - : Schnee fiel ;etzt in großen weichen Flocken als irne auf feinen braunen Mantel und den form losen Hut, den er fest auf sein dunkles Haar drückte, als er den schmalen Pfad zur Höbe hinan stieg. Der Berg war steil und felsig, zeigte aber verschiedene Terrassen und Talmulden, die zu Anpflanzungen benutzt waren, zwischen denen einzelne Landhäuser lagen. Lippone war an einem großen Gebäude, dessen Veranden und Laubengänge mit jetzt blattlosen Weinreben umsponnen waren, schon vorüber gelaufen, als er plötzlich stehen blieb, sich vor die Stirn schlug, leise auflachte und wieder umkehrte. Seitlich vortretende mit Grün bewachsene Fels- und Berg hänge schützten das Haus gegen den Sturm, gestatteten aber einen Durchblick nach dem Meere, dessen Brausen, wenn auch sehr abgeschwächt, noch manchmal zu hören war. Die Fenster waren durch Jalousien geschlossen, doch schim merte durch rhre Spalten Licht. Der Bursche pochte vorsichtig an die große HauStür, die nach einer Weile geöffnet wurde. Ein älterer Mann, offenbar ein Diener, groß, grauhaarig, sehr hager und schon gebückt, vielleicht mehr infolge stete« Untertänigkeit, al« hohen Alters, sah heraus. Er behielt de» Türgriff mißtrauisch in der Hand, während er kurz nach Lip- pone« Anliegen fragte. .Ich hätte etwas mit dem Herrn Baron zu reden, ist er zu Hause, Jnnoccnzo?" Des Burschen Stimme klang faust und einschmeichelnd, er wünscht« den Alten günstig zu stimmen, zweifellos. Donnernd schleuderten die weißgekrönten Wogen des. tyrrhenischen Meeres ihren Gischt hoch an den schroffen! Küstenfelsen der Sorrentiner Halbinsel empor und der Nord ostwind fang sein wildes, großartig erhabenes Lied durch die Schluchten und Höhlen des S. Angelogebirges. ! Es war im Jahre 1899 und Italien hatte schon dem Frühlinge entgegengehofst, statt dessen jagte ern eisiger Sturm Schnee, und Hagelschauer vor sich her, die sowohl die Orangen- und Mandarmenernte gefährdeten, wie den Menschen die Vor stellung deS arktischen KlimaS nahe brachten. Seit Wochen schon verhüllten schwere dunkle Wolken die Sonne und gab r« Nachtfröste. Auf einem der zerklüfteten Felsvorsprünge unweit der Concabucht zwischen Amalfi und Prajano lag an einem der kältesten, stürmischsten Februartage ein junger Mensch und blickte mit gespannter Aufmerksamkeit nach dem brausenden Meere hinab. Ein brauner Schiffermantel schützte ihn gegen die Kälte, vielleicht machte ihn auch der Anblick, der sich ihm dort unten bot, unempfindlich gegen da« Wetter. Auf den unruhigen Wogen tanzte ein Schiff, noch dazu ein fremdes. Der Jüngling kannte die gewöhnlich hier verkehrenden Fahr- »euger ste hatten sich alle in Sicherheit gebracht. WaS wollte die« Schiff gerade hier? E» konnten nur Schmuggler sein, > di« ihre Waren tn Ker Teufettschlucht unterhalb de« Felsen«, aus dem Lippone, der junge Mensch lag, bergen wollten. Bei dem schlimmen Wetter ließ sich die Küstenwache nicht sehen, die Zeit war günstig und der Bergevlatz gut gewählt. Der Bursche besaß di« echte passive Ausdauer de« hiesigen Landvolk«». Er wollte wissen, was da« Schiff hier abzuladen hatte, denn, nur zum Vergnügen hatte «S sich bei dem Sturm« nicht hrrgewaat. Er zählte die Stunden nicht, ließ Schnee, Regen und Hagel aus sich niedergehen und rührte sich nicht. E« ward dunkel, der Sturm ward schwächer, dir Wolken wurde« lichter, hin und wieder brach sogar da« Mondlicht durch, und nun erkannte Livponr mit seinen scharfen Augen tinr gewiss« vewegüng an Bott» de« Schiffe«. Er späht« umher — keine Küstenwach« zu sehen. Die > Gewagtes Spiel. Roman von H. von Schreibershofen. Machdmck ixrloka.) Kapitel 1. Seaeebea», 8. Mei 1909, ebenes. Aufruf, der weiter nicht« bezweck«, al» di« Koufervattvrn «inzuschüchtern. Dies» Rechnung dürft« aber verfehlt sein, denn die Konservative« wissen ganz genau, daß viel« sret- finnig« Mandate nur noch von ihrer Gnad« abhängig find und daß sie diese Partei im Wahlkawps um so weniger zu sürchten Haden, weil ihnen im gegebenen Fall, wirksame Unterstützung von anderer Seit« kommen wird. So sucht da» Zentrum die Konservativen tn den Konflikt mit der Regierung zu treiben, nm selbst wieder mit Hilf« der noch ihrer Rechnung von einer etwaigen RetchStagsauflösung am meisten profitierenden Sozialdemokratie in eine herr schende Stellung zu gelangen. La» müssen doch di« Kon- siroattvrn durchschauen. In einem Artikel Kanzlerkrtsi« tritt die Kreuz- zeitung dafür ein, daß die Reichsfinanzreform mit Hilfe de» Zentrum« gemacht werde, wa» ihrer Meinung nach durchau« keine Veranlassung für den Kanzler sein könne, zurückzutreten. Zum Schluß faßt da» Blatt sein« Aul führungen nochmal» in folgende Sätze zusammen: »Selbst wenn zugegeben werden müßte, daß die Finanzreform innerhalb de» Blocke» ohne Erweiterung der Erb'chailS- steuer nicht gemacht werden kann, so find gleichwohl die Konservativen berechtigt, unter Festhaltung an dem ab lehnenden Standpunkt gegenüber dieser Steuer der Regierung andere Steuern mit einer anderen MehrheitSb'ldung vor zuschlagen und der Reichskanzler Fürst Bülow, sowie di« verbündeten Regierungen find gleichfalls vollkommen tn der Lage, diese Mehrheit außerhalb de« Block« zur Durchführung de« großen Werkes zu benutzen. Wer da« Gegenteil onnimmt, steht nicht auf dem Boden unserer Verfassung, sondern fordert die Einführung parlamentarischer Regierungsgrundsätze, deren Durchführung der geschichtlichen Entwicklung und dem Aufbau de» Deutschen Reiche» nicht entspricht und nach konseroativen Grundsätzen ans da» leb- Hafteste zu bekämpfen ist. — Eine Berliner Korrespondenz erklärt, daß die konservative Partei mit ihrem Verhalten in der Finanzreform keineswegs einen Vorstoß gegen den Reichskanzler beabsichtigt. Die konservative Partei würde e« für da« Zweckmäßigste halten, den Reichstag jetzt bi« zum Herbst zu vertagen und in der Zwischenzeit den Der- eilage zum „Riesaer Tageblatt". «twetwuMmck «d Berta« emr Lauge» » Mtutertt» M Ateiw — Wir A, Mdaltwa mwnNoortttch: HeemaunSchmtdl M Meta. «2. Jehrz steilen Abhänge des Gebirges bildeten zahllose kleinere und größere Buchten, auch schmale Einschnitte, welche einzelnen Fischerhütten Raum und Schutz gewährten. Doch Ortschaften oder Städte wie Positano, dessen steinerne Kuppelhäuser dicht aneinander gedrängt den Berg hinaus zu klettern scheinen, aab es hier nicht. Unberufene Augen waren hier am wenigsten zu fürchten. Ein Boot löste sich vom Schiffe und schlug die Richtung nach der Teufelsschlucht ein. Es war ein gefährliches Wag stück, Fremde konnten eS nicht ausführen, es mußten Bekannte, Wissende sein. Der Bursche schob sich vorsichtig noch näher an den Rand der Klippe vor. Der Wind heulte schauerlich in der Schlucht, wühlte rauschend in den Kronen der tief unten wachsenden Pinien und unheimlich mischte sich das chrille Geschrei der pfeilschnell vorbei schießenden Möven »mein. Lippone schauerte zusammen, aber seine Neugier hielt hn fest. Die Leute im Boote arbeiteten angestrengt, ließen ich bann anscheinend i „ Steuernde vermied das Riff am Eingänge in die kleine Bucht sehr geschickt und eine letzte Welle hob das leichte Fahrzeug ein gutes Stück über die Ufcrbrandung hinweg auf den ein zigen ungefährlichen Landungsflcck. Mit atemloser Spannung verfolgte Lippone jede Be wegung deS Bootes, so gut es bei dem ungewissen Dämmer lichte möglich war. Seine Augen funkelten. Um so kühn zu sein, mußte eS etwa« sehr Wertvolles, Gutes abzuladcn geben. Drei Leut« sprangen aus dem Boote, etwas Schweres ward behutsam herausgehoben, womit zwei in die Schlucht ver-! schwanden. DaS konnte keine Tonne, keine Kiste sein, damit ging man nicht so sorgsam um. LipponeS Spannung ward immer größer. I Geduldig wartete er auf die Rückkehr der Leute. Tie Schlucht führte sehr stell aufwärts, weit konnten ste mit so schwerer Last nicht gehen, doch dauerte eS länger, als er ge dacht. Endlich hört« er ein Geräusch gerade unterhalb deS! Felsens, auf dem er lag. Zugleich trat der Mond hinter eine dunkle Wolke, die einen Schauer von wild durcheinander wirbelnden Schneeflocken hrrniedrrsandte. „Wenn auch kein Grad, so doch ein schönes, weiches Leichentuch, man könnte sich kein besseres wünschen." — WaS war daSl Im Nu war Lippone zurückgeschnellt und hinter einem Felsrnblock« verschwunden. Dicht neben ihm schienen dir Wort« gesprochen zu sein und gab eS auch, sogar
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