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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190910097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-09
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1909
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1. Beilage z«m „Riesaer Tageblatt". RotaÜoaSdruck md B«tag boa Langer L vlnterllch in Riesa. — Für di« Redaktion vrrantioortlich: Hermann Schmidt in Ries». 8SS. - Sonaavend, 9. Oktober 1SVS, abends. SS. Jehrg. I II«,' D-L»_W^ III! IIII -ÜIM»,! 11 !!I I ! Tagesgeschichte. Lentsche» «eich. Die nationalliberale Landespartei in Bayern ge- denkt lt. „Leserztg." aus dem liberalen Block auszutreten, da die Rücksicht auf die Landwähler eine Weiterarbeit mit den Jungliberalen verbiete. Tie nationalliberale Parteileitung in Berlin hat deshalb dem bayrischen Lan- deSausichus erklärt, daß in solchen Fällen auch der Aus tritt aus der nationalliberalen Gesamtpartei folgen müsse. Die liberale Telegiertenkonseren» wird scheitern, da auch die Freisinnigen nicht mittun. Der Held von Manila, Admiral Tewey', hat sich in Beantwortung öffentlicher Aeußerungen des früheren amerikanischen Kongreßmitgliedes Landis über die Auf gabe der deutschen Flotte ausgesprochen. Landis hat nämlich gesagt,. die amerikanische Flotte sei ein gro ßer Bluff, da sie nicht über die nötige Anzahl Kohlen schiffe verfüge, daher Iverde ihr Aktionsradius im Kriegs fälle nur ein geringer sein. Admiral Tewey weist diese Bemerkungen zurück, da die Flotte jederzeit die nötigen Kohlenschifsc kaufen könne und setzt dann hinzu: Auch Deutschland baut Schiffe mit geringem Kohlenfassungs vermögen. Offenbar sind seine Kriegsschiffe für die Ver wendung in der Nähe der Heimat bestimmt. Ich habe früher geglaubt, Deutschland baue seine Schiffe zur Ver wendung gegen uns, letzt denke ich nicht mehr so. Ter Admiral fügt aber dann hinzu, daß er einen deutsch-eng lischen Konflikt für recht unwahrscheinlich halte. Der Hansabund veröffentlicht folgende Erklärung: Eine Berliner Buchdruckerei hat zwei Nummern -eines Blattes heräusgegebcn, das täglich erscheinen soll und sich „Organ für die Interessen der gesamten deutschen Kansabewegung" nennt. Als Redakteur zeichnet ein „zur zeit in Neustadt am Rübenberg" wohnender Herr. Wir stellen hierdurch fest, daß das in Rede stehende Blatt, das ganz falsche Angaben über den Hansabund enthält, Mit diesem nicht den geringsten Zusammenhang hat. Für das geplante Eugen Richter-Denkmal sollen demnächst die letzten entscheidenden Schritte getan Werden. Unter Vorsitz des Landtagsabgeordneten Schmidt '(Elberfeld), der an d er Spitze des Denkmalkomitees steht, findet im nächsten Monat eine Konferenz statt, in der die künstlerische und finanzielle Seite der Angelegenheit geregelt werden soll. Ms Standort ist bekanntlich der Platz vor dem Anhalter Bahnhof in Aussicht genommen, und zwar in einem stilleren, der Bernburger Straße zu gelegenen Teil. Ter Kaiser hat, wie erinnerlich, zu diesem Standort des Denkmals bereits seine Zustimmung ge geben. Ter ReichStagSäbgeordnete Tchack hat sich durch Flugblätter des Kreisverbandes der deutschen Kaufleute für Königsberg i. Pr. beleidigt gefühlt. Er strengte Pri vatklage an, die am 7. Oktober vor dem Schöffengericht in Königsberg znr Verhandlung kommen sollte. Tas Ge richt beschloß jedoch, das Verfahren auKznsetzcn. Ta in folge der bekannten Vorgänge Zweifel an der geistigen Zurechnungsfähigkeit des Privatklägers Schack aufgetaucht seien, soll das Resultat der ärztlichen Untersuchung ab gewartet werden. Ter aus der bayrischen Ordcnsprovinz der Kapu ziner yervorgcgangene Pater Benno Auracher, einer der berühmtesten Kanzelreduer der Gegenwart und bekannter Soziologe, hat in Rom als Generaldefiuitor des Kapnziuerordens demissioniert. Er hat keinen Zweifel darüber gelassen, daß er sein OrdenShabit aus gezogen hat und aus^der Kirche ausgetreten ist. Ueber die Gründe dieses Schrittes ist bis jetzt noch «nichts bekannt geworden. In katholischen Kreisen Bayerns und Deutschlands wird dieser Abfall, der vorerst jedenfalls noch geheim gehalten werden sollte, die größte Bestürzung Hervorrufen. Pater Benno war lt. „B. T." zweifellos der geistig bedeutendste Mann unter den deutschen Kapuzinern. Er hatte die höchste Würde erreicht, die seine Ordens- Provinz zu verleihen hatte. Zum Generaldefiuitor wurde der hochgebildete Mann, der sich immer durch ein maß volles Auftreten auszcichuete und als unerschütterliche Stütze seiner Ki»cho galt, vor zwei Jahren gewählt. Bei der jüngsten Erledigung des Erzbischofstuhles in München glaubte man anfänglich, daß er die besten Aussichten habe, als oer neue Erzbischof in München einzuziehen. Zentrumsblätter melden nur, daß Pater Benno Auracher als Generalstcfinitor des Kapuzinerordens resigniert hat. Der Zentralverbaw der Vereine deutscher Holz interessenten hielt in Düsseldorf seinen zahlreich besuchten Vsrbandstag ab. Abg. Dr. Beumer (Düssel dorf) erstattete den mit großem Beifall aufgenommenen Jahresbericht, der die im Aufsteigen begriffene Lage des Holzgewerbes an der Hand statistischer Mitteilungen dar legte und eine Uebersicht über die hauptsächlichen Arbei ten des Zentralverbandes gab. Konossemente und Ar bitrage, Maßnahmen gegen kontraktbrüchige Mladcr, der Paragr. 270 des preußischen Strafgesetzbuches, die Be dingungen des Staates als Holzabnehmer, die Staats- bahngüterwagengerneinschafi. u. a. m. bildeten die Gegen stände der sehr eingehenden Verhandlungen. Bezüglich dec Reichsversicherungsordnung wurde beschlossen, an den Bundesrat das Ansuchen zu richten- er möge den neuen Entwurf, bevor er an den Reichstag gelange, der! öffent lichen Kritik rechtzeitig unterbreiten. Als Tagungsort des nächsten Verbandstages wurde Frankfurt a. M. bestimmt. In der Sitzung der Zweiten hessischen Kammer am Mittwoch teilte Finanzminister Dr. Gnauth in seinem Berichte über die hessische Finanzlage mit', daß die nun mehr abgeschlossene Rechnung des Staatshaushalts für 1908 einen Fehlbetrag von über 500000 Mark, ergebe. Unter diesen Umständen werde im Hauptvoranschlag für 1010 allein schon die Herstellung des Gleichgewichts und die Sicherung einer besseren Schuldentilgung zu einer Erhö h n n g der direkten Steuern um 25 bis 30 Pro zent zwingen. Tie Anforderung weiterer Mittel zur Auf besserung oer Beamten usw. werde voraussichtlich nicht möglich sein. Neber den Rückgang der deutschen Auswanderung nach Amerika wird geschrieben: Im Jahre 1908 be trug die Auswanderung ans Deutschland 19 880 Perso nen^ 1.1816 weniger als im Jahre 1907. Zunr! erstenmal, seit das Deutsche Reich besteht, ist damit die Zahl 'der Auswanderer unter 20000 gefallen. Tie Auswanderung seit der Gründung des Deutschen Reiches erreichte im Jahre 1881 ihren Höhepunkt; in Diesem Jahre wanderten 202900 Personen nach Amerika ans. Dann begann die Zahl Der Auswanderer jährlich zu sinken, bis im Jahre 1893 ein Durchschnitt von 100000 erreicht würde' Im Jahre 1894 fiel Die Zäh. der Auswanderer plövlich auf 40964 Personen, 1895 auf 37 490, und 1896 auf 33 820. Von 1897 bis 1907 wanderten jährlich durchschnittlich 27 526 Personen oder 47 v. H. der Bevölkerung aus Deutschland nach Amerika ans. Seit 1871 hat das Deutsche Reich nur 2 750000 Personen durch Auswanderung nach Amerika verloren. Oesterreich-Nngarn. Bürgermeister Lueger benutzte die vorgestrige Bürger beeidigung zu einer neuerlichen Aeußerung über den deutschen Charakter der Stadt Wien. Der Bürgermeister sagte Unter anderem: „In dem Bürger eid wiro ausdrücklich und gesetzlich anerkannt, daß Wien deutschen Charakter hat und daß die Stadt Wien auch NeichShaupt- und Residenzstadt Oesterreichs ist. Dieser Eid hat jetzt eine erhöhte Bedeutung, und zwar deswegen, weil man bestrebt ist, unserer Stadt einen zweisprachigen Charakter zu verleihen. Wenn Wien zweisprachig wird, dann verliert es jene Bedeutung, die eS bisher gehabt hat. Denn nur dann kann Wien Reichshaupt- und Residenzstadt Oesterreich-Z sein, wenn es einsprachig ist. In der Wah rung des deutschen Charakters der Stadt Wien liegt nicht eine Feindseligkeit gegen irgendwelche Nation. Ich werde streng daraus sehen, daß hier! in Wien nur deutsche Schulen existieren und gar keine anderen." — Auf Anregung Deut scher Abgeordneten soll an-. 16. oder 17. Oktober ein w sdlriukpiik an die Wähler -es IS. ländliche« Landtagswahlkreifes. Am 21. Oktober dieses Jahres sollen, wie die Wahlberechtigten im ganzen Königreich Sachsen, so auch die Wähler des 19. ländlichen Kreises an die Wahlurne treten, um zum er8leamal nach den Bestimmungen des neuen Landtagswahlgesetzes diesmal in üirvktvr Wahl sich ihren Vertreter im sächsischen Parlamente auf die nächsten 8evb8 Jahre zu erküren. Wir waren bisher in der glücklichen Lage, in Herrn 6ut8-68it26i- kobvi-t in Q^übs einen a»88vr»räe»tl1eb Ke8ekivktvu, ekarab1erktz8tvn, vom rvälivb8te» Wolle» kür äie Woblkabrt u»8vre8 8aek8v»Ia»äv8 bereite» Ab geordneten zu haben. Einen kreucklKe» Wlckerkall wird in den Herzen unserer nationalgesinnten Wählerschaft die Nachricht wecken, daß Herr Hrenllek sich hat be reitfinden lassen, absrmal8 ru kanäiälereu. llerr 6lrtz»lieli ist ein varmer rrvavä der La»ävirt8ebakt und des Ke8»mtvu Slittel8ta»äe8. Er hat <lere» I»tvre88vu, in der Er kenntnis, daß diese Stände das Fundament des Staates und einer gesunden Entwicklung bilden, Immer a»k ä»8 Llltsebivävystv vertrete», jedoch öd»« dabei das Interesse irgend eines anderen Berufsstandes zu vernachlässigen. ' Er ist auch ganz besonders warm eingetreten für die berechtigten Wünsche der LlbavlivKvr. Fecker WLblvr cke8 Lrvl8«8 fand in ihm allezeit einen krv»»ckllebe» und K»te» Vvratvr. Als AitKlleck cker 6iv8v1rKedu»K8ävp»t»1io» hat Herr 6srv»lieb an allen Gesetzen der letzten Jahre üei88lK und erlolKreieb mitKvarbvilvt; bei seinen Landtagskollegen war er wegen seines lautere» Wv8e»8 koebKeaebtet. Er ist gewöhnt, seiner edrlleke» Vvbvrrv»8«»K oüeu ^»8ckr«eb zu geben und dieselbe e»vrKi8eli r» vertrete» ohne Rücksicht auf die Gunst der Regiemng oder der Mafien. Er ist ein aufrechter, furchtloser, wahrheitsliebender, ganzer Mann, dämm empfehlen die Lo»8erv»ttve», kekormer, die SH1tel8t»»68-Vvrel»lK»vx, der v»»ck cker I-a»ckvlrts im Kreise die abermalige Kandidatur de- Herrn Gutsbesitzers Lodert krenlleb aufs wärmste. Wir bitte» cklv WLdler, es möge am 21. Oktober Leiovr L» Lrnme bleibe», sondern ein Decker 8tzl»v Stimme xebe» unserem im Landtage bevübrte» KukbsAktzl' Kobold in kr-üks. Ttk WMatz im IS. liiMW LackaDMeist.
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