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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190910307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-30
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1909
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H sss Sonuavead, 8V. Oktober ISO-, abeovS. 3. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". NalatloeEdruck «d Vortag mm Laug«, t Wlutorllch l» vlosa. — Mr di» Redaktion verantwortlich: H.rmau« Schmidt dr Nl«sa» «2. Johrg. Herbstlicher Blätterfall. Senn des Frühling» Linder sterbe« von des Nordens kaLtem Hauch, Blatt und Blume sich entfärben, Traurig steht der nackt« Strauch. So gibt Schiller seiner wehmutsvollen Hervststim- «arg Ausdruck. Doch bezieht sich daÄ nur auf unfern deutschen Wald; denn südlich der Alpen behalten auch tue Winter die Laubbäume ihre grünen Blätter. Unser Laubwald aber gewährt im Gegensatz zu den immer grünen LrubwSldern des SüdenH einen abwechselungs reichen Anblick. Wie hoffnungSerwteckend wirkt nicht da« junge Grün der Birken im Frühling! Gleicht sie nicht inmitten d«S Fichtenwaldes dem Bräutchen im Kirch stuhl? Fn den Strahlen der heißen Sommersonne geht unser Laubwald über vom lichten Grün bis ins tiefe Dunkelgrün, und brennt er endlich im Herbst in seinen letzten Freden, so wird sich wohl keine Stimme erheben, die das Gemüt bewegende Farbenspiel in Gelb, Rot und Bvaun entbehren möchte. Es ist ein unvergleichlich schöner Anblick, wenn im Nadelwalde, wie z. B. am süd lichen Abhange des Erzgebirges, die Buche im letzten Abendrot erglüht; aber besonders in dem gemischten Laubwalde, wie z. B. bei Tharandt in Sachsen, entzücken die zahlreichen und wechselvollen Farbentöne. Gesteigert hat an letzterem Orte der Forstmann die Farbenpracht LeS herbstlichen Waldes durch Anpflanzungen von nord- Amerikanischen Laubbäumen, z. B. der schnellwüchsigen nordamerikanischen Eiche. Geben wir uns einmal an einem schönen Herbsttage der Betrachtung des eigenartigen Naturschauspiels des Blätterfalles hin. IM goldigen Lichte der Herbstsonne löst sich an den prangenden Baumkronen ein Blatt nach dem andern ab und schwebt tanzend in Spiralen zur Erde nieder. Wir sinken bald, daß jede Baumart ihren besonderen Blättertinz ausführt. Die herzförmigen Blät ter der Linde beschreiben andere Linien als die lappigen Blätter des Ahorns oder! die handförmigen Fächer der Roßkastanie. Kommt der erste Reis, so fallen die von Eis beschwerten Blätter Für Grdie. Führen aber den Laubfall, nicht frühe Fröste herbei, so geht ihm eine Verfärbung der Blätter und die Bildung einer Trennungs schicht ior Blattgeknk voraus. Die Erle wechselt ihre Farbe näht, sondern läßt das Laub grün abfallen, während die Birkenblätter vor dem Abfallen ein lichtes Ockergelb annehmen. Am lebhaftesten färbst sich die Buche. Der Buchenwald erglänzt im vollen Sonnenlicht, als werde er von einem leuchtenden Schimmer durchstrahlt. Der tmlde Kirschbaum färbt sich im Herbste lebhaft karminrot. Am düstersten erscheint die Eiche, »veil ihr Gelb in em tiefes Braun übergeht. Neue Reize ent hüllt unS die Entfärbung der Blätter, wenn wrr diesen Vorgang nicht nur im großen betrachten, sondern dem einzelnen Blatt noch unsere Beachtung schenken. TaS Blatt entfärbt sich gleichmäßig und allmählich oder stufenweise. Im letzteren Falle entstehen, wie bei der Birke uno dem Spitzahorn, zierliche Zeichnungen und Muster. Tie Wissenschaft weiß, daß der Farbenwechsel auf einer Zersetzung d«S Blattgrüns beruht. Mr finden in den Blättern «ine gelbe oder rote Flüssigkeit. Mr wissen jetzt, daß die Abkühlung des Bodens, die kein Master mehr aufsteigen läßt, den Blätterfall verursacht. Doch kann auch lange Dürre im Sommer einen teil weisen vorzeitigen Laubfall herbeiführen, und der erste btÄchtsrost kann den Laubfall wesentlich beschleunigen. Wintereiche und Hainbuche behalten das verdorrte Laub oft den ganzen Winter, während der Laubfall der Ka stanie stellentveise schon im August «intritt. Nicht alle Bäume Wersen ihr Laub vollständig ab. An der Esche, dem Ahorn, der Erle und der Pappel bleibt kein Blatt am Baume, während in den Kronen der Eichen und Buchen dürres Laub bis zum Frühjahr hin, bis die neuen Knospen aufbrechen, erhalten bleibt. Zuweilen bleiben auch aus andern Ursachen ganze Büschel von Blättern im Mnter lrn der Eiche. In ihnen Hausen die Raupen von dem Goldafter, Liparis chrysorrhoea, dessen unentwickelte Raupen in "den dürren Blättern ihre Winter quartiere bezogen und sie darum mit ihren Stielen fest umsponnen haben. Tie immergrünen Bäume behalten ihre dunkelgrüne Farbe auch im Winter. Eine Ausnahme machen nur die Stechpalme (Ilex aquifolium), der Efeu und der Lebens baum. Sie sehen im Winter mißfarben und erfroren aus, bekommen aber im Sommer ihre tiefgrüne Färbung wieder. Von den Nadelbäumen Neidet sich nur die Lärche alljährlich neu, während die Kiefer älle drei und die Dann« erst nach acht bis neun Jahren neu« Nabel« bekommt. Auger der Entfärbung der Blätter Acht dem Laub fall die,Entwicklung einer TtennungSschicht Vorau». Stel len wir uns an einem ruhigen, warmen Herbsttage unter eirren Ahornbaum oder unter eine Schwarzpappel, so können wir bald da bald dort ein leises Knacken ver nehmen, obgleich kein Lüftchen sich rührt. ES wird daS hervorgebr^cht durch das Abspringen eineS Blattes, da» gleich darauf zu uns herniederschwebt. Schneiden wir einen Ast ab, so können wir leicht einzelne Blätter, die zum Abfallen bereit sind, abstoßen, ohne daß eine Riß wunde entsteht. Im Sommer dagegen können wir dis Blätter nur gewaltsam abreißen. An den abfallende« Blättern ist zu bemerken, daß die Flächen, an denen sie sich vom Aste lösten, glatt sind. Eine Drennungsschicht hat sich schon wochenlang vorbereitet. Hervorgerufe« wird diese Trennung durch die Bildung einer dünnen Kork schicht. Die Kvrkzellen bilden sich, wie wir wissen, um absterbenoe Gewebsmassen gcgm die lebend bleibende« obzusperren, oder um Wunden durch den Abschluß von äußern Einflüssen zu heilen. Tie Korkschicht löst das abgelebte Blatt vom Aste ab und hellt im voraus die ent stehende Wunde. Ter herbstliche Blätkerfall regt zu neuem Nachdenken und Forschen an, wenn man in ihm nicht nur die Sprach« der Vergänglichkeit vernimmt, wie der Unkundige glaubt, sondern in ihm noch ein« beruhigende und verheißend« Sprache hört. TaS überflüssig geworden« Laub fällt nicht mit seinem Inhalt ab, sondern alle wertvolle« Stosse, die es noch führte, sind vorher in die Holzteil« zuruckgewandert, um im Frühling ein neues Leben zn beginnen. Tie Natur spart also weise alle vorhandene« Stosse für die Zeit auf, wenn sie wieder zu neuem Leben erwacht. Tie herbstliche Natur predigt also nicht nur auf Schritt und Mitt "den Tod, sondern zeigt ander seits deutlich, wie Stoff und Kraft erhalten bleiben. Wen fesselte nicht d.rscherrliche Farbenspiel in Gelb', Rot und Braun? Doch fragen wohl nur wenige Men schen darnach, wie eS zustande kommt. Wer sich oavon eine Vorstellung machen will, der muß sich zuerst da rüber klar werden, woher die Pflanzen ihre grüne Fär bung bekommen. Am leichtesten verschaffen wir uns von dem Stoffe, der den Pflanzen die grüne Färbung MM LZ »AM. USM. von 12-45 Mk. i«-22 S75-20 Kathreiners Malzkaffee ist nur echt in geschloffenen Paketen mit Bild de» Pfarrer Kneipp. Ueberzieher und Ulster . Joppe« warm gefüttert . . Sportjoppe«, elegante Fa§on Suaberrurärttel in Pyjeks . Warum ahmt man immer nur Aathrei«erS Malzkaffee nach und niemals einen anderen? Antwort: Weil Kathreiners Malzkaffee der beste in der ganzen Welt ist. ^sekLaUonsu Sestrmtttoilsu Herren- mü Men-selerinen feiler ßreirlsge mul 8tLrke. Znnlsriewerten, Knmmimllatel. 5et>!sfr8eke, einrelne Zseketk, Deen nat Vesten, rnek für flnsden. M»- ArdeileWnlerobe nnS SernfskleUnnz feilem Vnnrel» mtspreedeuü. — Mitglied des Rabattsparvereins. — Herre«a«züge, modernste Fa§on . . von IS—42 Ml. «ehrockauzüge, in schwarz .... „ 27—4S Kuabe«lmzüge, stets das Neueste . . 2.75—25 Suabeujoppen, die verschiedensten Fa§ons „ 2 60—12 MS" ttsi-bslssison empfehle mein großes Lager fertiger Am, WlMlt-I.Mil! ruSunitsn ci.Pension,nnotnlt ck. 0«atr»I-V«rd»nües voutsok« louIUM-U« uo<j Vereln, (L. V > »irr a.villv«, ge«»mtv. 200000 S0W0 sooov «HM. USM. »1 HerliL (kort« iw» LS kl. «tr».) Lu »lsxsncksi' ttsssvl No», bpste V?25ckmittel. A Paket tS?lA
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