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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191004048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-04
- Tag1910-04-04
- Monat1910-04
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1910
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««d A»r»kgrr («dtdlM M Zügckgaj. MMM AM I» tßmrd«MkMA WDM MMM M M^. MM > MM M M M»» "zch,»o^zzoWH0^ .Tageblatt-, Mesa. «u-L für dke Kvnigl. AmtShcmptmannschast Großenhain, -a- Kv^l. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Mesa, sowle dm Gemeinderat GrÄL 7S. Montag, 4. April 1910, Ghe«dS. «3. Jatzrg. La» «Nsoa Togebla« erscheint sch«, La, abend» »st Nnlnahme der Sonn- und Keftw,«. »MMjshU«ch« LqaM^L -Uttthowogv, »er «MwUM, I» Ntesa 1 Marl V0 VL, durch uns«, LMg« sret K» Hau« 1 Mark SS Wg., bet Abhedm- a» Schalt« der kalserl. PoslanfiaU« 1 Mart Sü Psg, durch den Briettrüg« s«t la» Hau» 2 Mart 7 Psz. tlvch Mooawabmm««» »«den angenonrmru. Aozrlzm-Amieho« sür die Nuunn« de» -luitgabetage« bi» vaouitta- v Uhr »hu» Gewühr. «otattonsdruck und Verlag vou Lange, L Winterlich in Vlesa. — Seichast»kI«Ue: SoetheNrah« dü — Mir die Rchaltiou vmmveorUiA: Hermann Schmidt in vles«. t Mit Genehmigung der Königlichen Amlthauptmannschaft ^Großenhain wird die Ateudrothstratze, Strecke Reichshof — Eisenbahnübergang Drebber, — Röderau wegen Neubeschottrrung vom S. 4. bi» 16. 4. 10 für den Fährverkehr gesperrt» Dieser wird inzwischen über Röderau—Traushaarstraß« oder Über Zeithain verwiesen. Truppenübungsplatz Zeithai«, am L April 1910. Der Gutsvorfteher. Nachdem di« Ergebnisse der diesjährigen Einkommen, und bez. Ergänzungsste»«- einschützuag bekannt gemacht word«n stad, werden nach ß 46 Abs. 2 und 3 de« Ein. kommensteuergesetze» vom 24. Juli 1900 und ß 28 Abs. 2 de« Ergäuzrmgsfteuergesetze» vom 2. Juli 1902 die Beitragspflichtigen, denen die Steuerzettel nicht behändigt werden konnten, aufgefordert, sich bet der hiesig«» Ottsbehörde zu melden. Gr»del, am 4. April 1910. Der Gentttndeparstanp. Oertliches und Silchfisches. Riesa, 4. April 1910. —* Tagesordnung zur Sitzung des Ttadtver- ordneteukollegiums am Dienstag, den 5. April 1910,' nachmittags 6 Uhr. I. Rattbeschluß, betreffend die Ein- legung der Gasleitung in das zweite Obergeschoß des Ver waltungsgebäudes im Schlachthof und Berwilligung der Kosten an 300 M. 2. Ratsbeschluß, betreffend die An schaffung einer Benzinmotorsprttze für Werdezüg und Der- wtlligung der Kosten von 11L50 M. 3. Ratsbeschluß, betreffend Berwilligung einer vethtlse von 20 M. der Deutschen Heilstätte für minderbemittelte Lungenkranke in Davos. 4. Entwurf einer Polizeiverordnung über den Branntweinkleinhandel. — Mitteilungen, nichtöffentliche Sitzung. —* Die gestern und heute in der Turnhalle am Alberiplatz veranstaltete Ausstellung von Lehrling»« arbeiten (Gesellenstücken) in Verbindung Mit der Aus- strllung der hiesige» Gewerblichen Fortbildungsschule wurde gestern vormittag 11 Uhr im Beisein von Vertretern der städtischen Kollegien und der hiesigen Innungen durch Herrn Bürgermeister Dr. Scheider eröffnet. In seiner Ansprache gab Herr Bürgermeister Dr. Scheider dem Wunsche ' Ausdruck, daß auch diese Ausstellung dazu beitragen möchte, das Ziel, das erstrebt werden solle, zu erreichen. Durch die Ausstellung sollten die Achtung vor unserem heimischen Handwerk gefördert, die Beziehungen zwischen Werkstatt und Gewerblicher Fortbildungsschule inniger gestaltet und vor allem auch gezeigt werden, wie wichtig und segensreich es sei, wenn Werkstatt und Schule gerade während der Ausbildungszeit zusammengingen. Dieses Jahr sei ein« Neuerung insofern eingetreten, al« jeder Lehrling ein Zeug- niS ausgehändigt erhalte, lediglich de« Inhalts, daß er sich an der Ausstellung beteiligt habe. Man hoffe, durch diese« Zeugnis den jungen Leuten in ihrem Fortkommen etwa« behilflich zu sein. Herr Bürgermeister Dr. Scheider schloß mit einem von den Anwesenden freudig aufgenommenen Hoch auf den hohen Schutz, und Schirmherr« des sächsischen Handwerk«, Ge. Maj. König Friedrich Artgust, worauf er die Ausstellung sür eröffnet erklärte. Diese machte auf alle Besucher einen sehr guten Eindruck. Sie gab einer- seit» ein schöne» Bild von dem, was unser Handwerk zu leisten vermag, andererseits ließ sie auch erkennen, daß unsere Gewerbliche Fortbildungsschule ihrer Aufgabe, die ihr bet der Ausbildung der Lehrlinge zufällt, in bester Weise gerecht wird. An der Ausstellung waren beteiligt: 8 Lehrlinge der Schmiede-ZwangS-Jnnung, 2 Lehrlinge der Sattler-, Riemer-, Täschner- und Tapezierer-ZwangS- Innung, 6 Lehrlinge der Schnetder-ZwangS.Jnnung, 2 Lchrling^ der Stellmacher-Jnnung, 8 Lehrlinge der SHchmacher-Jnnung, 10 Lehrlinge der Tischler-Innung und 11 Lehrlinge der Handwerker-Innung. Außerdem waren noch mit Gegenständen vertrete» die Kunstglaseret von Richter und die. Waagenfabrik von Zeidler. Der Be such der Ausstellung Par erfreulicherweise ein sehr zu friedenstellender. . —»Die Unsitte, kleine Kinder in verschlossenen Woh nungen allein zu lassen, hat heute in der Felgenhauerstr. 22 wieder zu einem tiefbedauerlichen Unglück geführt. Die Ehefrau des dort wohnhaften Gpeichereiarbeiter» L hatte ihrem MLnn da« Mittagessen nach der Arbeits stätte zu trogen. Ihre beiden Kinder, ein Mädchen im Alter von vier Jahren und einen Knaben im Alter von drei Jahren ließ sie daheim und schloß die Wohnung ab. Der Knabe hat sich nun in^er Küchel am Herd zu schaffen gemacht, wobei seine Kleider Feuer fingen. Der Lärm des Mädchens, -aS ^laut zu schreien begann, machte einen Hausbewohner aufmerksam. Nachdem sich dies«; Lurch Anschlägen einer Glasscheibe Eingang in die Wohnung verschafft hatte, leistete er dem brennen den Knaben so gut als eS ging Hilfe. Leider ist da» be dauernswerte Kind den schweren Verletzungen heute nach mittag int Krankenhause, wohin man eS gebracht hatte, bereits erlegen. Me Eltern sollten sich diese« Borfall zur Warnung dienen lassen. Es mag nicht immer zu um gehen sein, daß Kinder allein gelassen werden müssen, aber man sollte dies nicht eher tun- bevor man nicht alles getan hat- was ein Unglück als ausgeschlossen gelten lassen kann. —* Der gestrig« Jahrmarktssonntag war von einem trockenen, sonnigen und warmen Wetter be günstigt. Gleichwohl war der Aufenthalt im Freien nicht der angenehmste. Auf de« Landstraßen wie auch in der Stadt und auf dem Jahrmarkt «achte sich ein heftiger Wind, der Leu Straßenstaub zu dicht«» Wolken aufwirbelte, lästig bemerkbar. Der ungestörte Anblick all der schöner» Sachen war den Jahrmarttsbesuchern nicht immer ver gönnt. Oft mußten sie vor den heranwirbHade^ Staub wolken die Schritte hemmen und di« Augen schließen. Der Besuch de» Marktes war wieder ein sehr starker, wenn auch weh! nicht ganz in dem Maße, wie beim letzten Herbstmarkt, den «in selten schöne» Wetter begünstigte. Da» Geschäft dürste gestern für die Marktfieranten be friedigend ausgefallen sein. Die Schaustellungen und Be lustigungen auf dem Vergnügungseck sanden wie immer starken Zuspruch. Auf der Großenhainer Straße, dem Altmarkt und der Meißner Straße herrschte in den vor gerückten NachmittagSstuuden oft ei« so dichte» Gewühl«, daß nur schwer vorwärts zu kommen war. Di« Besucher schienen auch alle über jene widerstandsfähige» Nerv« zu verfügen, die man haben muß, um all den Ohrenschmau» und den Duft von Rostwürsten, Backwaren usw. über sich ergehen zu lassen. Der heutige zweite Jahrmarkt»»»- machte vormittags ei« trübe» Gesicht, nachmittag» hellte sich jedoch, nachdem eS in der zweiten Stunde einen kleinen Sprühregen gegeben hatte, der Himmel auf und e» gab freundlichen Sonnenschein. —* An sämtlichen hiesigen Schulen beginnt morgen, nachdem der Jahrmarkt die gesetzmäßigen Osterferien noch um einen Tag verlängert hatte, der Unterricht wieder. Die FottbildungSschulpfltchttgrn haben sich nnter Vorlegung ihre» Schulzeugnisse» morgen nachmittag von 4 bi» 5 Uhr im Schulhaus am Llbertplatz anzumelden. — Für unsere A-B-T-Schützen ist morgen ein wichtiger, feierlicher Tag angebrochen: der erste Schultag. Der kleine Max und da» Nein« Lieschen, sonst die Kobolde de» Hause», find ganz gegen ihre Gewohnheit ruhig und artig, die Wichtigkeit de» Gange», den sie unternehmen sollen, wirft bereit» ihre Schatten in da» sonst so übermütige Seelchen. Da» Früh stück will gar nicht recht munden, die Blicke «andern in der Stube umher, um bald auf dem neuen Ranzen, bald auf dem Antlitz der Mutter hasten zu bleiben, da» heute einen besonder» milden Ausdruck trägt. Endlich ist «» so »eiti Feldmarschmäßig bepackt steht der kleine A-V-T-Schütz« da, tapfer di« Tränen hinunterschluckend, die unwillkürlich in ihm emporsteigen wollen. Ein kurze», recht zaghafte» Adieu an die Zurückbleibenden, dann geht e»au Mütterchen» oder der großen Schwester Hand dem Schulgebäude zu, und bänger und bänger klopft da» kleine Herzchen. Endlich am Portal der Schule angelangt, hebt sich die kindliche Brust in freieren Atemzügen; denn mehr al» der tröstlich« Zuspruch der Mutter wirkt hier der Anblick der von allen Geile« hrrbeiströmenden Kinder «leichternd auf da» kleine Ermüt. Da» läuft und fchwatzt durcheinander! Endlich kommt etwa» Ordnung in bet» Bienenschwarm. Di« Schul bänke füllen sich, und schließlich fitzt die kleine Schar voll gespannter Ermattung reihenweise in den Bänke«. Mit dem Eintritt de» Herrn Lehrer» geht wieder ein kleiner Ruck durch all di« zaghaften Herzchen, aber die Sorge, von » de» BeztrE Riesa und - — — -t sna vsr der dieselben erfüllt waren, schwindet gar bald; den» der Herr Lehrer erweist sich al» ein recht lustiger und freund licher Mann, der sie all« erst nach ihrem Namen fragt, der wissen will, nm» der Papa jede» einzeln«» ist, und der sich nach ihren Geschwistern daheim erkundigt. Die anfangs «tt leiser Stimme und nur ganz schüchtern vorgebrachten Ant worten werden immer Heller und zuversichtlicher. D« Baun weicht von der Klndesseele. Al» nun aber noch der Herr Lehrer eine schnurrige Geschichte vou einem Dachshund, einem Frosch und einem Kätzlein erzählt und schließlich die ganze Klaff« anssordert, einmal eia hübsche» Liedchen zu fingen, da strahlen die vor einer Stunde noch so ernsten Kindergefichtchen 1» hellstem Vergnügen, und nach Schul schluß erklärt Mäxchen feiner Mama, daß sie ihn am näch sten Tage gar nicht mehr hinzubrtagen brauche, er könne ganz allein gehen, und in der Schicke wäre «» überhaupt sehr hübsch, und der Herr Lehrer wäre so luftig «ab wüßte so schöne Geschichtcheu. Freudig erregt sprudelt der Kinder mund da» alles hervor. Mütterchen aber streicht wrhmütig über den Blondklpf und denkt: Gott erhalte dich immer so froh und glücklich, mein Liebling! —k— —* Im Monat März 1910 worden im hiesigen städtische» Schlachthof geschlachtet 901 Tier und zwar: 23 Werde, 126 Rinder, (12 Ochsen, 19 Bullen, 87 Kühe, 8 Jnugrinder) 228 Kälber, 420 Schweine, 95 Schafe, 1 Ziege, 7 Zickel und 1 Lamm. Bon diese» Tieren wurde» bei der Fleischbeschau beanstandet und für gänzlich untauglich zu« menschliche» Genuß befunden: 3 Kühe uud 1 Schwei», welche der Abdeckerei überwiesen wurdeu. Al» bedingt tauglich wurden befunden. 2V, Rind, 1 V, Schwein, sowie da» Fett eine» Schweines, da» Fletsch wurde nach vorherigem kochen, da» Fett nach vorh«tgem Ausschmelzen auf hiesiger Freibank verkauft. Al» tauglich aber minderwettig waren anzuschen: 6»/. Rinder, 4»/. Schweine »mb 3 Kälber, denn Fletsch im rohen Zustande auf der Freibank zum verkauf gekargte. An untauglichen Organen waren zu vernichten bei Werden: 1 Leber; bei Rindern: 76 Lungen, 15 Lebern, 8 Darmkanale, 8 mal sämtliche vaucheingeweide, 5 sonstige Organ«, V» Kopf und 3 Lg Muskelfleisch; bei Schweinen: 130 Lungen, 9 Lebern, 2 Darrnkanale, 11 mal sämtliche vaucheingeweide, und 4 sonstige Organe; bet Kälbern: 1 Lunge uud 2 Lebern; bei Schafen: 11 Lungen uud 7 LSenr. Boa auLwätt» wurden in den Stadtbezirk etugeführt uud zur Kontrollbe- fichtigung vorgelegt: 7 Riuderviertel, 9 ganze und 2 halbe Schweine, 8 Kälber und Schaf. —* Der Ballon .Heyden II' der gestern vormittag 10,03 Uhr auf dem Ballonfüllplatz in Nünchtttz-Weitzig aufgeftiegen war, ist gestern nachmittag bet Gar beleben glatt gelandet. Führer de» Ballon» war Herr Roskowsky, Mit fahrende die Herren Hauptmann Gemmering - Döbeln* Hauptmann Mantelsloh-Chemnitz uud Leutnant Bode-Chem-' nitz. Ballon .Heyden I", da Sonnabend vormittag mit Herrn Hauptmann Müller-Riesa und Leutnant Kob-Riesa an Bord eine Auffahrt unternommen, ist Sonnabend abend 5,45 Uhr nach sehr schöner und genußreicher Fahrt sehr glatt bei Osnabrück gelandet. —* Ein auf dem Gebiete der Sozialpolitik hervor ragender und vorbildlicher Praktiker, Pastor v. Bodel- schwingh- ist Sonnabend nachmittag in Bielefeld gestorben. Pastor Friedrich v. Bodelschwingh wurde am 6. März 1831 in Haus Mark bei Tecklenburg in Westfale» geboren- besuchte die Universitäten Basel, Erlangen und Berlin, war vor dem Universitätsstudium als Bergmann und Landwirt tätig und wurde 1858 Geistlicher der deut schen Gemeinde zu Patts, dann 1864 Pfarrer zu Dellwig bei Unna, machte die Feldzüge von 1866 und 1870/71 als DivifionSpfarrer mit, war von 1872 ab im Dienste der inneren Mission tätig und begründete in Bielefeld und Umgegend eine Anzahl von Stiftungen- u, a,: di« M- »K«ttEr»ta rstttzMI.
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