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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191105295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-29
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1911
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Lurch die Wirtschaftliche Vereinigung and bei dm Ad- sttmmungen auch au» entgegengesetzten Motive» d«ch einige retchßländtsche Protestler, die Oppofittou gegen Li« Regierung und di« übrigen Parteien führt». Der sogen, schwarz-blau» Block, den die Link« sür ihr« Wahlagitation so nötig braucht, war verschwunden, und di« radikal« Presse mutz ihre Anstrengungen verdoppeln, um ihn wieder künstlich zu konstruieren. Auch andere» «ich von gewohnten Erscheinungen ab. Man sah, wie der süddeutsche Zentrum»- sührer Gröber den klerikal-nationalistischen Anhang seiner Partei in den Reichelanden krüfttg abschüttelte, und wie sich di« sozialdemokratische Partei der Mehrheit für ein, Vorlage gugesellte, di« die kaiserlichen Recht« in Glsatz- Sothringen wahrt und dem allgemeinen gleichen direkten und geheimen Wahlrecht den Hemmschuh eine» zur Hülste au» ernannten Mitgliedern bestehenden Oberhaus«» und ein« praktisch wirksamen, S«ßhaftigk«tt»klausel anfügt, — Auch di« Gegner der konservativen Partei müssen an er- kennen, daß st« sich von jeder persönlichen Schürf» gegen den Reich»kanzl«r freihielt und ein Muster von sachlicher Opposition lieferte. Die von ihrer Sette oorgetrageneu vedenkeu waren nicht von parteitaktischen Berechnungen diktiert, sondern beruhten auf ernst« Ueberzeugung, d« di« Achtung gebührt, di« ihr der Kanzler ««»sprach. Auf d« andern Seite kann auch von konservativ« Seit« nicht bestritte« werden, daß gegen die unerfreulichen Zustünde tu Slsaß-Lothringen etwa» geschehen mußte uad daß da», wa» unternommeu wmde, sich vollkommen in d« vahn de» alt«, vi»marckscheu Programm» bewegt. Die» gUt sogar von der Gewährung von vunde»rat»stimmen, die Fürst vt»marck schon tu ein« Rede von I87S al» ein wesentlicher Mittel d« Zukunft zur innerlichen Angliederung Glfaß-Lothrtugen» au da» Reich bezeichnet hatte. Da» stärkst« Argument für da» Wagni», den Slsaß-Lothringern nut« Beseitigung d« Berwaltung»recht« de» vunde»rat» «tu politische» Eigenleben zu gewähren, lag in dem Worte de» Retchrkauzler» von vethmanu Hollweg r »Ich kann die Verantwortung für die Untätigkeit nicht tragen.- Nach dem einmal di« Frag«, ob nicht die Zeit zur Fortbildung der elsaß-lothringisch«, Verfassung gekommen sei, von dem leitend«, Staatsmann angepackt worden war, mutzt« sie »mH iu positivem Sinne gelöst werden. Ein Scheitern der Vorlage, wie «» di« Wetterlö und Genossen so sehnlich wünscht«, «ad so hartnäckig betrieben, Hütte aller Voraus sicht nach ganz unerträgliche Zustünde erzeugt, wir hoffen, daß der große persönliche Erfolg, den der Kanzler erzielt hat, sich auch, nicht von heut« auf morgen, sondern in einem allmühlichen stetig«« Umschwung der Verhältnisse in, Reichsland«, ai» ein Erfolg sür da» Reich erweisen wird. —k— Deutsche» Reich. X Eestern, Sonntag, mittag fand in Stuttgart in feierlicher Weise die Einweihung de» Ltnden-Museum» für Völkerkunde statt. Zu dem Festakt hatten sich im Bor- IragSsaak eingefunden Mitglieder der königlichen Familie, die Witwe und die nächsten verwandten de» Grafen Linden al« de» Stifter», sämtliche EtaatSminister u. a. Um 11*/, Uhr erschienen der König und die Königin, empfangen vom Vorstand« de» handelsgeographischen Verein» mit dem Herzog« Wilhelm von Urach an der Spitze. Nach der Ein- wethuugSred« de» Herzog» von Urach erklärte der König da» Linden-Museum für eröffnet. Er knüpft« daran den Wunsch, daß r» sich zum Stolz« der Vaterstadt und de» Laude» blühend weiter entfalten möge. Sn die Eröffnung»- fei« schloß sich «in« eingehende Besichtigung de» Museum» und später «in Festmahl im Stadtgarten. DRV. Auf der vorgestern in Berlin, Hotel Adlon, abgehaltenen IS. Mitgliederversammlung de» Deutsch- Russischen Vereine» zur Pfleg« und Förderung der gegenseitigen Handelsbeziehungen wurde nach einem Referat de» Syndikus de» Vereine» M. Busemann ,U«ber die Ent- Wickelung de» deutsch-russisch«, Handel» unter der Wirkung de» bestehenden Handelsverträge»" einstimmig nachstehender Beschluß gefaßt: „Die am 27. Mat 1V11 tu Bersin tagende IS. ordentlich« Mitgliederversammlung de» Deutsch-Rusfi- schm Vereine» beschließt, daß der Verein ein« eingehende Spe^aleuqnet« darüber anstellt, wie der Außenhandel beider Sünder im Ganz« uad die HaudeUbeziehuugen untereinander in denjenigen Warm, auf welche der Zoll IVOS erhöht wurde, sich gestaltet hat, und welch« Wir kung der Handelsvertrag überhaupt auf die wirtschaftlichen Veztehungm zwischen Deutschland und Rußland auSübt." — Der Deutsch - Russisch« Verein ist damit der erste, der di« Vorarbeiten für di« nm« Gestaltung der Handelsverträge praktisch in die Hand genommen hat. Möchten bald ander« Fachverbünde diesem Vorgehen folgen. — Sa Stell« de» kürzlich verstorbenen König!. Geheimen Kommerzienrat- Hermann Wirth, der seit Begründung de» Vereine» zwölf Jahr« hindurch den Vorsitz geführt hat, wurde der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Kommerzienrat H. Friedrich», Potsdam, gewählt. Wie berichtet wird, hat sich die Generalinspektiov der Verkehrstruppen jüngst in einem Gutachten über di« Ver wendbarkeit der Automobtllastkraftwagen und über die mit ihnen bet dem deutschen Forschung», uutemehmen in Kairo-Kapstadt anzustellenden versuche ge- üußert. Da» Gutachten der Seneralinspeftio« führt auS: »Die Erprobungen im Dauerbetriebe mit Lastkraftwagen sind von nicht zu unterschätzender Bedeutung.. Der mecha nische Lastzug ist bisher an die feste Straße gebunden. Ge lingt eS, den Typ eine» Lastkraftwagen» herauSzubringen, der auch auf Nebenwegen Leistungen zu verzeichnen hat, so erhült dadurch da» BerwendungSgebiet de» militärischen Kraftfahrwesen« eine bedeutsame Erweiterung." lieber den Wert de» Lastkraftwagen» sür di« Kolovim sagt da» Gut achten folgende»: „In den Kolonien eröffnet sich dem Last- kraftwagen ein weite» Feld der Tätigkeit nicht nur al» Zu- bringer für die Eisenbahnen, sondern auch bet Btehseuchm oder in weidearmer Gegend." Au» Straßburg wird bestätigend gemeldet, daß die elsaß-lothringischen Abgeordneten Hauß und Will dm Bruch mit dem Zentrum vollzogen haben. Ein« wettere Nachricht, daß auch di« Abgeordneten Delsor, Wetter!» und Preiß au» der Retch»tag»ftaksiou LeS Hmtrum» auSgeschtedm sei«, ist um deswillen unsichtig, wetl dies« drei Abgeordneten der Fraktion gar nicht al« Mitglieder angehörtm, sondern sich nur sür di« KommtsstonSsttzungen dem Zentrum ange- schloffen hatten! Di» Gchtffahr't»abgab«uka«mtssion ist am Sonnabend zu ihrer letzten Sitzung vor der Bettagung zu- fammmgetteten. Staat»sekretür Delbrück teilte mit, «» sei der Wunsch de» Reich«kanzler», daß die Arbetten der Kam- Mission so gesördett würden, daß der Gesetzentwurf beim wiederzusammmtsitt de» Rsich»tage» im Plenum zur Ver handlung kommen könne. Die Kommission beschloß, diesem Wunsch« nach Möglichkeit Rechnung zu tragen und am 1. oder 11. Oktober di« Beratungen wieder aufzunehmen. Am Sonntag hielt der Deutsche Flottenveretn in Rürnberg unter dem Vorsitz de» Großadmiral» v. Köster seine elfte Hauptversammlung ab. Au den Kaiser, den Prinzregenten von Bayern und den Prinzen Heinrich von Preußen wurden Telegramme abgesandt. Prinz Georg von Bayern sprach al» Protektor de» bayrischen Lande»- verbandr» die Hoffnung au», daß der Verein stet» dafür sorge, daß di« Ueberzeugung von der Notwendigkeit einer starken deutschen Flotte im Rahmm der Leistung»fühigkeit de» Deutschen Reiche» gemeinsame» Gut aller Deutschen werd«. Nach einer Rede de» Präsidenten über die deutschen Seestrettkrüfte wurde ohne Debatte einstimmig ein Beschluß angenommen, in welchem der Deutsche Flottenveretn dafür etntrttt, daß al» Ersatz der ungepanzecten Kreuzer der Hertha-Klasse, sowie de» »eraltttrn Kreuzer» Kaiserin Augusta von 1S12 ab jährlich «in großer Kreuzer mehr gebaut werde al» in dem vauprogramm von 1S08 vor- gesehen ist, damit baldigst dem dringenden Bedürfnis der heimischen Schlachtflotte und de» AuSlandSdienstr» an großen Kreuzern genügt werde. Dem Bersin zur Verfügung gestellte Legale von etwa 84000 M. sollen zur Errichtung eine» Alter»- und Invalidität-Heim» für di« Veteranen der Krieg»- »nd Handelsmarine dienen. Au» den singegangenen Sammlungen in Höhe von 23000 M. wurden 1000 M. dem Bersin SeemannSerholungShetm überwiesen. Di« Anarchisten Deutschland» halten zu Pfingsten in Düffeldorf einen Kongreß ab, auf dem die Stellung der Anarchisten zur nächsten Reich»1ag»wahl, die anarchistische Jugendbewegung, die Ziele und Taktik der Anarchistischen Föderation zur Besprechung kommen sollen. Italien. X Der r,vsservrtore Romano" erklärt gang entschie den da» von mehreren Weitungen! Verbreitet« Gerücht Von einem OhnmächtSanfall, den der Papst vorgestern erlitten haben sollte, für unrichtig. Der Papst habe Vor gestern ebenso Wie gestern zahlreiche Audienzen erteilt. Oesterreich. X Die Korrespondenz Wilhelm Meldet au» Budapest: SN soll immers wieder betont werden, daß da» Befinden de» Kaiser» gantz vortrefflich ist. Der Kaiser hat sich gestern früh beim Erwachen sehr gekräftigt gefühlt und wirr ausnehmend wohl. Das prachtvolle warme Wetter hat den Kaiser bewogen, in den letzten Dagen länger« Spaziergänge zu unternehmen. Gestern hat der Kaiser da» Schloß um 12 Uhr mittag» Verlassen und ist erst nach einstündtgem Spaziergänge znrückgekehrt. ES war eine Freude hu sehen, wie straff und aufrecht der Kaiser schritt, lwie elastisch er nach dem Spaziergange war, und wie wenig ermüdet er sich der der Rückkehr fühlte. Auch Spazierfahrten hat Seine Majestät unternommen. Die Luft ist jetzt mild« und rein, und den Aufenthalt in der frischen Lust nützt der Kaiser aus ärztlichen Rat nach Möglichkeit au». Die günstige Wirkung hat sich auch schon eingestellt, und der Umstand, daß Seine Majestät so hange in der frischen Luft verweile« konnte, hat die Fdlge gehabt, daß er sich sehr frisch fühlte. Der Aufenthalt in Gödöllö wird nur noch Von kurzer Dauer sein. Bon maßgebender Seite verlautet, daß Seine, Maje stät am Donnerstag, den 1, Juni seinen Aufenthalt in Gödöllö beenden und nm 1 Uhr nachmittags die Rückreise nach Wien an treten wird. " Da» Unterrichtsministerium ordnete die sofotttge Er richtung einer tschechischen Schule in Leitmeritz an. Gegen diese» Vorgehen der Regierung werden tu Nordböhmen große Protestkundgebungen stattfinden. Belgie». X Die Besatzung des Dampfer» kKroonland" von der Read Star Line, der von Antwerpen nach Southamp ton abgohen sollte, verweigerte den Dienstantritt mit der Begründung, sie wisse nicht- ob nicht vor der Rück kehr van Southampton der internationale Seemann»- streik erklärt werden würde. Frankreich. Der Zustand de» Kabinettschefs Moni» ist andauernd befriedigend. Di« Bruchstelle am Vein wurde gestern mittelst RöNtgenapparats photographiert, damit die Aerzte sichivon einem normalen Verlaufe des Heilprozesses über zeugen können. Die Nachklänge zum Champagnerkrieg kommen nun mehr. Nächsten Donnerstag wird der Staatsrat seine Entscheidung in der Lham^gnv-AbgrenzungSangelegen- heit verkünden. ES ist nicht mehr zweifelhaft, daß er dem Antrag seines Berichterstatters beitreten und die Aube in die Champagne einverlekben wird, allerdings mit der Einschränkung, daß der Aubewsin Champagner und der Marnewein großer Champagner genannt wer den soll. Die Aube wird sich Mit dieser Entscheidung zufrieden, geben. Dagegen ist zu besorgen, daß die Marn« sich geopfert fühlt und sich, gegen die Neuordnung auflehnt. Für da» französische Heer sind bindende Vorschriften über die Sonntagruhe, für die Ruhe an Feiertagen und am 1. Januar erlassen worden. Für die Mannschaften soll die Sonntagsruhe absolut sein, bi- auf die Aus räumung der Zimmer, die LebenSMittelausgabe, und die für Mann und Pferd nötigen Arbeiten. In den Ge schäftszimmern sollen Sonntag morgen nur der Leih« —e» — VMM Null) bvNövvtnnnerllk ßMk «rikfv vuZMUzj »We a» eklig bezeichnet find. RckekAguk» Der Wahltag in Lissabon ist ruhig verkaufe«. Die Republikaner erhielten die große Mehrheit. Ein Tele gramm meldet: Der Wahltag ist« ruhig verlaufe». Pau den 281 tz» wählende« Deputierten wich der größere Dell au» dm Kandidaten der Leitung der republikanischen Par isi bestehen. Dle unabhängigen Republikaner find sehr zahlreich. Mehrer« Verschwörer wurden tu der Nacht in Ponte d« Lima Verhaftet. Wie englische Zeitungen «S Lissabon meldens herrscht im ganz« Lande Aufregung Dl« Straß« Von Lissabon find verödet. Die wohlhabenden Leut« haben die Stadt verlassen, mch zahlreiche Polizisten Lissabon» sollen fahnenflüchtig geworden sein. Hun derte von Tarbonario» pattwuillimm tu dm Straßen und tun freiwillige Nachtdienste tu der Stadt «nd in dm Mklitärbaracken. Die Handel-Vereinigung nnd die Kaufleute Lissabon» haben der Regierung ihr unbeding te» vertrauen in die republikanischen Einrichtungen aus gesprochen. Wie di« Lissaboner Zeitungen berichten- hat die jpmsische Regierung allen auf spanischer Seite an der Grenze wohnenden verdächtige« Portugiesen befohlen, di« Grenz« zu verlassen und nach Madrid zu ziehe«. In Lissabon erregt e» peinliches Aufsehen, daß der Marquis Ltvradio- der Sekretär deS König» Manuel, tu Galizien Zusammenkünfte der Royalisten veranstaltet, trotz der Versicherung der spanisch«, Regierung, daß ste derglei chen nicht erlauben würde. Bulgari«. X Gestern vormittag gruben Soldat« sine» tür kischen Posten» «inen «Grab« aus bulgarischem Gebiete im Bezirke Küstendil. Al» bulgarische Soldat« herankamen- gckbi der türkische Offizier Befehl zu feuern, worauf Tür ken und Bulgaren sich gegenseitig beschoss«. Wie e» heißt- sind auf türkischer Seite ein Offizier und zwei Soldat« gefallen, auf bulgarischer Seite wurde ein Manu verwundet. Um 7 Uhr abend» wurde das Feuer eingestellt. Serble«. Bereits am Sonnabeno begann« neue Verhand lung« zwischen der französisch« und der serbischen Regierung Über den Pariser Besuch de» Königs Peter- der voraussichtlich Anfang Juli erfolg« wird. Tie fran zösische Regierung zieht diese» Datum dem Herbst vor der zuerst als Zeitpunkt für den Besuch in Aussicht ge nommen War, al» seine Vertagung nötig wurde. Fal liert wünscht den König Peter vor seiner Reise nach der Normandie und «nach H olland zu empfang«. An dem Programm, das für den Maibesuch sestgestellt war, wird im Juli nichts geändert. Dänemark. Prinz Han» Von Glücksburg, dessen Erkrankung ge meldet wurde, ist vorgestern abend kurz nach 7 Uhr an den Folg« der Auingenmtzündung im 86. Lebensjahre gestorben. Wegen seiner Verwandtschaft mit dm meist« Höf« Europas hatte er den Beinamen „Der Onkel Europas". Um 10 Uhr versammelt« sich die Mitglieder der königlich«« Familie zu einer kurz« Andacht am Sterbelager. Die Festlichkeit«, die anläßlich der An wesenheit des amerikanisch« Geschwaders und des be vorstehenden Besuchs des Königs von Schweden geplant War«, haben infolge des Todesfalls eine bedeutende Einschränkung erfahr« Nordamerika. X Ein Telegramm aus Veracruz meldet, daß die Bundestrupp« von einer Schar von 700 Rebellen bei Tepeyahuabco in ein Gefecht verwickelt wurd«, al» sie Diaz hierher begleiteten. Nach heftigem Kampf zogen sich die Rebell« unter Zurücklassung von 30 Tot«, ihrer Fahnen und einer Kasse mit 1000 Pesos in größter Ver wirrung zurück. Die Bundestrupp«, der« Zahl 300 betrug, hatten drei Verwundete. Diazl nnd sein Sohn Oberst Porfirio Diajz, die in einem Zuge folgt«, nah men an dem Gefecht teil. Die Frau Diaz war Zeugin de» Kampfe» vom Zuge auL Die Aufrührer floh« wahrscheinlich, al» ste den dritten Zug, der ebenfalls Bundestruppen mit sich führte, sich nähe« sah«. Diaz Wurde mit größter Hochachtung ausgenommen. Türkei. Rußland dürste sich hier eine bemerkenswerte diplo matische Niederlage geholt hab«. Di« Türkei wird nach dem „B. D." keine weitere Antwort auf die russische sogenannte „Rote" gebe«. Es bleibt bet der mündlichen Antwort Rifaat», die dahin ging, daß die türkische Regierung sich sehr friedlich gcgen iHv« Nachbar ge zeigt habe, daß also. Wenn, Vorstellung« notwendig sind- diese in Letinje gemacht werd« müssen. Da zu diesem abweisend« verhakt« der Türkei der ResuS konrmt^ den Rußland sich auch an ander« Stellen, so in England, geholt hat, stellt sich sein Vorgehen- do» d« slawischen Balkanvölkern imponier« sollte- al» «tu starker diplomatischer Mißerfolg dar. Der türkische Oberstkourmandierende in Albanien hat die Einberufung von sechs Wetter« Redrfbataillonen aw geordnet: A«S aller Welt. Berlin: Der au» dm Moabiter Unruhm bekannte Schlosser Paul Bock, der in wochenlanger Verhandlung vor der Strafkammer des Landgericht» I wegen Körper verletzung und Aufruhr sowie Beleidigung zu 8H Jah ren Gefängnis verurteilt wurde, hat tu der Nacht zum Sonnabmd Selbstmord begangen, indem er sich in seiner Zelle im Untersuchungsgefängnis Moabit am HeizungS- rohr aufhängte. Al» er aufgefunden wurde, war der Tod bereits «ingetretm. Bock hatte bekanntlich dm Schutz mann Köppen durch einen Messerstich in den Unterleib so schwer verletzt, daß Köpp« monatelang zwischen Leben und Dod schwebte, — Der deutsche Schooner „Hermine", der am 31. Mürz mstt eia« WpiÄaduag von Lwvemüode
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