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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191211011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19121101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19121101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-11
- Tag1912-11-01
- Monat1912-11
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1912
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flut uusrrr modeeuen ««tu «ntworUt «tcht, Oder >.» WS -L, «»« Wtch« nnd Wt« auch dt« MrtWrr Rnnuum, Umtea Beifall au»löstm. M« solmuer Bal beschloß da» Fest, du« l« «In» »«tim al« »otzlgAunßm ß^zetchnet »«den kmn. Großenhain» Autosahrende Einbrecher verübten in den Rachbardörfern Adelsdorf, Bauda und Perttz Sin- brache. An Peritz wurde in der Pfarrwohnung ein Schreibtisch erbrochen und verschiedene Sachen geraubt. Jtn dortigen Gasthofe verübten die Verbrecher ebenfalls einen Einbruch, wo ihnen 40 Mark in die Hände ge fallen sind. -8 Drei den. Lee Geweioderat von LangeSrück hait« vor einiger -eit di« Versagung er lassen, » müßten bei Villfikaussahrungeu und namentlich bei Grammophon- konznten sowohl in Goftwirtschaften und Reflaurationeu al» auch la Vrioathäusern di« Fenster geschlossen b leiben. Begründet wurde diese» Verbot damit, daß durch stundenlange» Klavlerfpielen «der durch da» Marlern von Grammophone« di« Rachdarschast in ihrer «uh» ge stört uud belästigt «erd« und lelu Mensch Verbund«» sei, stch solchen Lärm grolle« zu laffeu. Da« Vfseuhalten der Fenster wove di» Behörde nicht verbieten, solange «» stch um di, üblichen Berhültnisse handle. Durch laut« Musik- anfführungm und Srammophoukonzerl« milchen die Ein wohner in ihrer Ruh« und somit in ihren Rechten verletz» und di« zuständig« Behörde hab« da» Recht und dl« Pflicht, derartig« Störungen und Belästigungen zu verhindern. Der größt« »eil der Einwohnerschaft «or allerding» mit der Bersügung de» Gemeind,rate» einverstanden. Di« von dem verbot Betroffenen, namentlich di« Gastwirte und Restan rateure, wandteu sich an di« Königliche AmtShauptmann- schäft und erhoben gegen da» verbot Beschwerde mit der vegriinduug, daß da» verbot gesetzwidrig und gesetzlich nicht zu rechtfertigen sei. Da» Osfrnhalten der Fenster dürfe nicht verboten werde'-, denn «ine derartige Verfügung bedeute «ine Beschränkung der persönliche« Freiheit. Di« Amtthouptmannfchast pflichtete den Beschwerdeführern bei und bezeichnete di« Verfügung de» Gemeiuderate» -u Lange- brück al» rechttzungUtig. »Ein« Behörde habe*, so erklärte die Imt»hauptmannschaft, »kein Recht, einem Einwohner da» vssmhalten der Fenster zu verbieten". — Der Er» meinderat will di« Entscheidung der Amtshauptmannschaft anfechten und man darf gespannt sein, wie die oberste V-rwal«ung»behvrde, da» Öberoerwaltung»gericht, stch zu dieser Kommunen und Einwohnerschaft interessterrnden wichtigen Frage stellen wird. 88 Dresden. Zur Vusklärung über di« Bau verhältnisse der Stadt Dresden teilt die .Schutzgemeinschaft für vaulteseranten, Sitz Dresden" folgende» mit: Unter Bezugnahme auf den Zusammenbruch zahlreicher Bau- Unternehmungen in Berlin sehen wir un» auf Grund unserer Sachkenntnis zu der Erklärung veranlaßt, daß di« Vouverhältaiss« der Stadt Dre»drn nebst Umgebung zur- zeit im allgemeinen keinen Grund zur Beunruhigung weder für di« Baulieferantei,, noch für die Hypothekendarleiher hieteu und wir di« Wiederholung einer Katastrophe, wie sie vor zehn Jahren etntrat, de»halb al» auSgeschloffen betrachten, weil die ungesunde Baustellenspekulation mit den damit verbundenen PreiSvbertreibungen völlig beseitigt ist, die Qualität der Bauenden infolge der energischeren Maßnahmen der staatlichen und städtischen Baupolizei behörden ein, viel beffer« geworden ist, die Herstellung von Wohnungen den Bedarf noch nicht überschreitet und des halb di« Bermietungrgelegenheit noch günstig genannt werden kann, weil ferner die Vergrößerung der Einwohnerzahl der Stadt Dresden stetig forlschrettet, die Vaustrllrnvrrkäufer sehr annehmbar» verkaussbedtngungen bewilligen und nach unserem letzten Geschäftsbericht die Zwangsversteigerungen in einer noch nie dagrwrseuen Weise nachgelassen haben. Die Zahlungseinstellung eine» Dresdner Vauverein», der schon zu veginn feiner Tätigkeit von un» abfällig be urteilt worden ist, einige ander« ZahlungSstockungen, die un» nicht überraschen, halten wir für Einzelfälle, wie sie in allen anderen Geschäftskreisen ebenfall» jederzeit vorkommen. Dresden. Die Friedensdemonstration, welche die Sozialdemokratie gestern nachmittag auf den Spielwiesen an der Leipziger Straße veranstaltete, war außerordent lich stark besucht. Die Zahl der Teilnehmer, meist Min ner, betrug etwa 30000. Auf dem Platze waren fünf Tribünen errichtet, die durch Nummern weithin kennt lich waren. Gegen V»4 Uhr zeigten Trompetensianale den Beginn der Versammlung an. Zuerst wurde di« Reso lution verlesen, die sich gegen den Krieg auf dem Val- kan wendete, und in der u. a. die sofortige Ginberufung de» Reichstage» gefasert wurde. Dann begannen die Redner ihre Ansprachen. Es sprachen ReichSratSabgeord- neter Glöckel und LandtagSabgeordneter Meißner, Reichs tagsabgeordnete Scheidemann, Dr. Grcchnauer und Wurm und Landtagsabgeordneter Riem, Reichs ratsabgeordneter Hillebrand (Men) und Landtagsabgeordneter Fräßdorf, Reichstagsabgeordneter Stadthagen und Landtagsabge ordneter Wirth. Gegen 4 Uhr erfolgte die Abstimmung der Resolution durch Händeaufheben, worauf sich die Massen zerstreuten. Die Straßenbahnen hatten umfassende Vorkehrungen getroffen, um den Massenverkehc bewäl tigen zu können. Ausschreitungen kamen nicht vor. Dresden. Zum Besuche des sächsischen Kron prinzen in Berlin am Mittwoch wird gemeldet: Der Kaiser empfing Ge. Königlich« Hoheit im Neuen Palais zu Potsdam «kurz nach V»l Uhr zur .Meldung. Kronprinz Georg war von Berlin mit der Bahn in der Station Wildpark eingetroffen und von dort mit einem könig lichen Wagen abgeholt worden. Er trug die Uniform des Garde-SchützenbataillonS und nahm nach der Mel dung in den Roten Kammern d«S Reuen Palais Woh nung. Der Kronprinz begab sich nach dem Frühstück im Reuen Palais nach Berlin zurück. Der Kaiser und der Kronprinz von Sachsen speisten abends 7 Uhr beim Offi zierskorps des Gardeschützenbataillons in Großlichter felde. Der Kaiser traf im «utomobkl vom Reuen Palai» in Lichterfeld« «in, vom Publikum lebhaft begrüßt. Der Kronprinz von Sachsen tra/ ebenfall» im kaiserlichen Automobil, von Berlin kommend, in Lichterfelde «in. Da» Kasernement der Gardeschütze« und viel« Privat- Häuser in Lichterfelde hatten illuminiert. Da» Bataillon bildete vor der Kaserne Spalier. Der Kronprinz von Sachsen verließ gestern früh Berlin. Pirna. Belm Kartenspiel veruneluigten sich am Sonnabendabend in Leidens« ein Oesterreich« «uv ein Italiener, und schließlich kam e» zur Schlägerei. Der Italien« erhielt mit einem Schlüssel derart schwere Wunden, daß der Verletzt« sofort dem Johanniter-Krankmhause Dohua- Heweuau zugeführt werden mußte. D« Schläger wurde ver haftet. Man fand bei ihm nahe an 80 Mark bare» Geld, da» er dem Italien« beim Spiel abgenommen hatte. Neugersdorf. Lin interessanter Fund wurde Im Holzlager einer Fabrik gemacht, die viele fremdländisch« Hölzer verarbeitet. An einem Stoße afrikanischen Holze», da» schon seit etwa acht Woche« hier lagert, wurde ein lebender Skorpion aufgefunden. Chemnitz. Auf dem Wertstättenbahnhofe Chemnitz ist der HilfSmateriäl-AuSgeber Hartig Lurch Sinen Ran- gierzug überfahren und getötet worden. Er hatte.auf diesem die Borüberfahrt Lines Güterzuge- nicht beachtet, Frauen st ein. Aus dem Gefängnis entsprungen sind hier der IS jährige Peter FrtngS aus Freiberg und der 14 jährige Johannes Gruppengteßer aus Lößnitz. Da die beiden Knaben ihren Eltern entlaufen waren und eine ganze Anzahl von Diebstählen verübt hatten, soll ten sie der Fürsorgeerziehung überwiesen werde». In folgedessen waren sie verhaftet und in das Gefängnis gebracht worden. s Ob erwachsender q Ein guter Fang ist der sächsi schen Grenzwache am Eisenstein hinter dem Aschberge gelungen. Ein 10 Mann starker Pascherzug, der zoll pflichtige Waren, namentlich Tabak, Streichhölzer nsw., von Oesterreich nach Sachseil schmuggeln wollte, wurde von mehreren Grenzbeamten angehalten. Bis auf einen, der festgenommen werden krnnte, gelang es den Schmugglern, im Dunkel der Nacht zu entfliehen: aller dings mußten sie ihre Waren im Stich lassen. Es sind dies eine beträchtliche Menge von mehreren Zentner Ge wicht. Tie Hucke eine» der Schwärzer wog über 80 .Pfund. Zwickau. Gerüchte behaupten, ein Angestellter einer Zwickau« Bank habe sich groß« Unterschlagungen — man spricht von etwa 100000 Mark — schuldig gemacht. Eine gerichtliche Untersuchung soll bereits im Gange sein. Aue. Wie ein Taubstummer die Sprache wiederfand, konnte man hier erleben. Der Mann ging hausieren und zeigte dabei einen Zettel vor, auf dem geschrieben stand, dast er taubstumm sei. Dieses bedauernswerte Geschick er regte natürlich das Mittest» der von dem Mann Aus gesuchten, weshalb das -Leschäst vielleicht besser ge gangen jein wag, alZ Wenn cs sich um einen normalen Manschen gehandelt hätte. M» nun einer von denen, bei denen der Mann Vorgesprächen hatte, später auf den: Postamte am Schalter den armen Taubstummen stehen sah, war er nicht wenig verwundert, als der Taubstumme den Mund öffnete, um zu fragen, ob eine Postanweisung für ihn cingegangen sei, Ter freche Betrüger wurde verhaftet. — Die 18 Jahre alte Fabrikarbeiterin Sstel aus Oberwiesenthal, die dieser Tage hier mit den Haaren in die im Gange befindlich gewesene Transmission geriet und schwer verletzt wurde, ist ihren Verletzungen erlegen. — Außer einem Seefischverkauf bekommt unsere Stadt auch einen städtischen Fleischverkauf. Verkauft wird erst- Hastiges dänische» Rindfleisch, das Pfund zu L3 Pjg. Die Rinder werden in Zwickau geschlachtet. Plauen i. V. Die Wahlen zur Angestelltm-Ber- sicherung im Stadtgebiete Plauen brachten insofern ein überraschendes Ergebnis, als alle 3 Vertrauensmännersitze, um die sich 10 HauvtauSschußverbände mit S Listen und außerdem mit besonderer Schärfe die sozialdemokratische „Freie Bereinigung" bewarben, dem Deutschnationalen tzand- lunaSgehilfenverbande in die Hände vielen. Der Deutsch- natwnale HandlungSgehilfmverband errang außerdem noch einen Ersatzmann, während je einen weiteren Ersatzmann der Kaufmännische Verein Plauen, dn Leipziger Verband, der Werkmeisterverband und zwei die „Freie Vereinigung" zugesprochrn «Hilten. Die S8er-Liste und die Liste der Frauenvereine gingen le« au». Der außerordentliche Erfolg des Deutschnationalen HandlungSaehilfenverbandes wird noch erhöht dadurch, daß auch feiten» der Arbeitgeber ein deutsch nationaler Vertrauensmann und zwei deutschnationale Hand- lungSaehilfen-Ersatznänner (Prinzipale) gewählt wurden. Wurzen. Die vom Ländlichen Wirtschaftsverein zü Kühren in Wurzen an der Dresdner Straße neurrbaute Kartoffelflockenfabrik ist in Betrieb genommen worden. Leipzig. Vorgestern wurde auf der Güterabferti gungsstelle de» Eilenburger Bahnhöfe» der 30 Jahre alte verheiratete Güterbodenarbeiter Han» Glrrssa unter einer umstürzenden mehrere Zentner „schweren Buchbinder maschine begraben und so schwer verletzt, datz er ans dem Transport ins Krankenhaus verstarb. Halle a. d. Saale. Hi« ist eine große Hunde schlächterei eröffnet worden. Laüenburg. Billige Fische hat «ne Häu-fran aus dem Markt gekauft. Al» sie zu Hause einen 30 Zentimeter langen Hecht ausnahm, fand sie in dem Fisch ein Zwanzig- markstück mit der Jahreszahl 1872. — D« Fisch ist in der Elbe gefangen worden. Ob man auch bei un» solch „Petri Silbach. Mit dem Leben gebüßt hat der 24 jährige Reinhold Sittig au» Silbach eine Unbedachtsamkeit. Ge legentlich ein« HochzeitSfei« hatte sich der junge Mann an einem Mädchen vergriffen. Al» ihm die Mutt« de» Mädchen» üb« sein Anhalten Vorhaltungen machte und mit Anzeige drohte, eilte Sittig an einen Teich, durchschnitt sich nut einem Rasiermesser die Kehle und stürzte sich in» Wasser. Als « aufgefunden wurde, war da» Leven bereit» ent schwunden. put uusri modernen Kultur da» Glück W»r»chtI Mit ein«« Nein antwortet »lcht nur da» groß« H«r der Praletarter, sanden, auch die Mehnahloer PHUasap-en. Unter dem FünlS alt« Kon- väemch zelat ssqUersch» eine tt«ft MelauchaU«, zu» «uden, «in AV»l»mu» nud et« vlasteNheit, di, nicht» mit dem Glück ^»ein sam haben. Di« Berneinung etne» Fortschritt« mag beftäude«, dich Mi» Sied der Sehnsucht^nach dem nie «rreichten Glück klingt un» nur zu »ft entgegen. Vie kommt da-k Da« Veste ist lang« unterdrückt worden, da« wahr« Menschentum, da« persönlich« Lebe«. Di« Menschen müssen darum zurückkehren auf «in« Stuf«, auf der sich der Mensch al« Mensch fühlen kann. Nach eine« Wart Goethe» müssen wir meiden wa» unserem Wesen fremd ist und ihm nicht» angeht. Wir müssen unser« Lebensführung persönlich gestalten. Da« in der Gegenwart erwachende Sehnen und Such« aus dem Gebiete religiösen Leben» berechtigt zu neuen Hoffnung«» h»ss«tlich wird e». nicht durch Dogmen einaeenat. Der echte deutsch« Mann,»mut muß sich wieder zeigen, deutsch« Denkart, Zucht nnd Sitte müssen gepflegt werden, dann wird di, Ebb« wieder hinauf zur Mut führ«. — Stlmmung»voll glücklich umrahmt wurd« der Vortrag durch di« AuMvahl der Lieder, di« der Männergrsangvereln „Orpheu»" unter straffer Leitung seine» Dirigent«, de» Herrn Lehrer Schiefer, darbot. Dllrrner»-Tturmbeschwörung" unvAlten- hoser» „Swrndfeier" leiteten den Vortraglabend «in. Den Appell de« Redner« an da» deutsch« Volk ließ »er MLnnerchor au»klinarn in da» prächtige Lied vom „Tr«u«n deutschen Herz". Di« Ver sammlung spendet« sowohl d«m Vortrag al» auch den GesSna«, reiche« Beifall, dem auch der Vorsitzende de» Verein«, Herr Lehrer SNch. Hofmann, in herzlichen Danke«worten Au«druck verlieh. E«. —* Mit der Bitt« um Ausnahme schreibt man un«: Der hiest»« Konsum-Verein für Riesa und Umgegend hielt am 31. Oktober feine 12. Generaloersammlung ab. Au» dem G«fchäft»bericht, welcher zum Vortrag kam, war zu «utaehmen, daß dl, Geuosseuschaft bei einem Umsatz« von 886816,78 Mark im eigenen Geschäft, sowie 168 550 Mk. im Lieseranten-Geschäft einen Ueberschuß van 100 427,78 Mark erzielte. Der Verein gewährt 10 Prozent Rückver gütung und stärkt den Reservrsond» mit 5000 Mark, Di«, pasltionüsoud» 4200 Mark, Grundstück»-Gr«erb»sond» 6000 Mark und UnterstützungSfoud» 1000 Mark. Di« Reserven -atzen dadurch »un die Höh« non 61108 Mark «rrelcht. Der Umsatz mit Firmen v»n Riesa und näherer Umgegend beträgt 270256 Mark. — Die Anwalt»kamm«r tm Königreich Sachse« beschloß in ihrer außerordentlichen Gesamtsitzung nach längerer Debatte mit 150 g«gen 140 Stimmen dl« Teilung der Kammer und die Grrichtung einer zweite« AnwaltSkammer mlt dem Sitze in Leipzig, sowie «inen dieübezügltchen Antrag beim Justizministerium zu stellen, weiter beschäftigte stch die Kammer «och mlt einem An- trag« der auswärtigen Mitglieder de« Kammeraorstande» aus Abänderung de« 8 8 der Geschäftsordnung. — Der Anwaltskammer Leipzig sollen die GertchtSbezirk« Leipzig, Ehenmitz und Plauen -ugewtrsen werden. —* Im Rhetngau hat man den 1911er Wei« den Marokkaner getauft, um damit gleichzeitig die Grinne- rnng an die afrikanisch« Gluthitze, die diesen außgezeich- neten Wein reifen ließ, und an die politischen Vorgänge dr» Geburtsjahre» diese» Weine» wachzuhaltrn. Der sicher lich um sehr viele» schlechter« 1912 er, der, wie dle „Köln Zeitung" schreibt, nach den vielen Schäden nicht nur der Güt«, sondern auch der Meng« nach «in „kleiner Vein" »erden wird, hat nun auch schon einen Namen, der nicht minder aktuell wie der dr» Vorjahre» ist. Man hat ihn uümlich — nach dem kleinsten der valkanstaaten — den Montenegriner genannt. —* Der November war im altrömischen Kalender der neunte Monat des Jahres, und vom lateinischen Zahl- wort novvm, das heißt neun, hat er auch seinen Namen. Er heißt auch Ncbelmonat oder Rcifmonat, denn er pflegt mit Nebel, Regen nnd Kälte nicht zu kargen. Aber gerade so wünscht ihn sich der Landmann, wie die alten Bauern regeln besagen. So heißt eS: Im November viel Naß, Auf den Wiesen viel Gras. Wenn im November Donner rollt, Wird dem Getreide Lob gezollt. Dagegen November, trocken und klar, Bringt wenig Segen fürs nächste Jahr. Draußen ist die Feldarbeit im großen und ganzen beendet, nur Zuckerrüben und Kartoffeln werden oft erst in den ersten Rovembertagen geborgen. Die letzte Wintersaat wird in den Boden gebracht, mich macht sich der Landmann nunmehr daran, das Getreide auszudreschen. Di« Mesen werden rv- gullert, und im Weinberg werden die Rebm bedeckt. Im LauSaartm aber schützt man die Pflanzen, die im Freien uberwmtem sollen, vor dm Unbilden der Witterung, auch manche Obstbäume, wie Pfirsiche und Aprikosen, müssen für dm Winter besonders geschützt werden. Die Jagd ist im November auf ihrem Höhepunkt, und namentlich am 3. No vember feiern die Jäger ihren Schutzpatron, dm heiligen Hubertu», durch fröhliche Jagden. Der 11. November ist der Kalendertag des heiligen Martin, Bischof von Tours, der in alter Zeit mit üppigen Schmausereien und festlichen Gelagen begangen wurden und noch heute wird in Deutschland vielfach der MartinStag durch ein fröhliche- Essen gefeiert, bei dem die MartinSganS nicht fehlm darf. Der November ist überhaupt der Monat des Gänsebratens, und manch«» fette Gänschen muß fein Leben lassen. Der 30. November ist der GedächtniStaa de» Apostel» Andrea», de» Bruder» des Petrus. Am AndreaSakmd Pflegen die jungen Mädchen Blei zu gießen oder Aepfelschalm zu werfen, um zu erfahren, ob sie bald heiraten werdm, wie der Zukünftige auSsieht, wo er wohnt, ob die Ebe glücklich sein wird und dergleichen mchr. Auch zwei ernste, mahnmde Tage fallen in dm Monat November, der Bußtag und da» Totenfest, di« so recht in die Stimmung paffen, die draußen in der ganzen Natur herrscht. —k— * Brötza. Unter reger Anteilnahme der Mitglieder und g,laden,n Süst« feiert« gestern der hiesig« Turnverein tm Gast-au» „zum Anker" da» 22. Stiftungsfest. Di, BemiuSltttUng hatte auch diesmal Müh« und Arbeit nicht «scheut, um dm Besuch«« durch gediegene Darbt,tuugm Mmcheu «memhuwr Lntechalttwa »u benitm. Musik- MBÄP» ßSt M, Kapelle Wechselten mit turnerischen
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