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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191409020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-09
- Tag1914-09-02
- Monat1914-09
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1914
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Riesaer W Tageblatt ««d A«x»rgrv MM« tl«d RlyklgM. Telegramm-Adresse: I» Fernsprechstell« .r-geblatt- Riesa. Nr.«. für die König!. ArntShauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 203. Mittwoch, 2. September 1014, abends. 07. Iahrg. Dal Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bierteliührlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Marl SV Psg., durch unsere Träger frei in- Hau» I Mark 68 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalte» 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigen-Aimahme siir di« Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Preis für die kleingespaltene 43 nun breite KorpuSzeile 18 Psg. lLokalprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer. Sah nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st ratz« Slt. — FLr die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Kohlenlieserung. Für die städtische» Anstalten und Gebäude werden 11050 Zentner böhmische Braunkohlen in verschiedenen Sorten und 3550 Zentner Briketts gebraucht. Nähere Autkunst wird im Rathaus, Zimmer Nr. 4, erteilt. Angebote mit Angabe de« Ge- winnungSorte« werden bis 8. diese« Monat« erbeten. Der Rat der Stadt Riesa, am 2. September 1914. K. Freibank Glaubitz. Morgen Doaurrtztag von 6 Uhr nachmittag kommt Schweinefleisch, roh, Pfund 40 Pfg., ,nm Berkans. Ter Gemeindevorstand. Freibank Gröba. Donnerstag, den 3. September 1914, vormittag« 8 Uhr wird rohes Schweine fleisch verkauft. Preis 40 Pf. für i/z kg. Der Gtmeindevorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 2. September 1914. —* Au« Anlaß de« heutigen Sedantage« geigte die Stadt reichen Flaggenschmuck. —* Zum Gedächtnis de« Tage« von Sedan ver sammelten sich heute früh Lehrer und Schüler unseres Realprogymnasiums mit Realschule in der Aula. Nach dem feierlichen Gesänge des Liede«: Harre, meine Seele! richtete Herr Prof. Dr. Göhl eine Ansprache an die Schüler. Wie wir, so führte er aus, vor 44 Jahren Anlaß hatten, Gott zu danken, al« er nach ruhmvollen Kämpfen im August die Festung Sedan samt de» franzö sischen Kaiser in die Hände unsrer siegreichen Truppen gab, so hat Gott auch in diesem Weltenbrand des Jahres 1914, den um un« und um das verbündete Oesterreich-Ungarn die Feinde angezündet haben, so sichtbarlich unsre gerechte Sache gesegnet, daß wir nur immer wieder aus tiefsten Herzen ihm danken können. In die ungeheuren Lücken, die der Krieg auch in unser deutsches BolkStum reißen wird, einzuspringen ist die Jugend berufen. Möge sie körperlich und geistig gerüstet sein, opferwillig und arbeits freudig wie die Väter und Brüder, die jetzt um das Höchste kämpfen, um de« deutschen Baterlande« Existenz. Bewegten Herzen« gab hierauf der Redner bekannt, daß ein ehe maliger Schüler der Anstalt in Frankreich gefallen ist, Herr Kaufmann Edmund Kramer, der Ostern 1907 die Unter sekunda mit dem Zeugnis der Reife verließ. Die Schule wird e« sich nicht nehmen lassen, an seinem hier statt findenden Begräbnis teilzunehmen, und da« Andenken de« für sein Vaterland Gestorbenen für alle Zeit hoch in Ehren halten. —* In pietätvoller Weise, dem Ernste der Zeit ent sprechend, begingen heute morgen die vereinigten Militär vereine den Erinnerungitag von Sedan durch Niederlegung eines Lorbeerkranzes am Kriegerdenkstein auf dem Poppitzer Platze. Herr Fabrikbesitzer H. Richter richtete hierbei an die erschienenen Kameraden folgende Worte: Kameraden! Wir feiern heute Sedantag. Dieser Tag, welcher wohl als ein Ehrentag -für unö Deutsche in der Geschichte von 1870/71 eingetragen ist, verpflichtet wieder, uns heute hier an diesem Denkstein zu versammeln und unserer teuren Kameraden, welche auf dem Felde der Ehre auf Frankreichs Boden den Tod für unser deutsches Vaterland fanden, zu gedenken. Als Dankeszeichcn legen wir diesen Lorbeerkranz nieder. Kameraden! Der heiße Kampf auf Frankreichs Boden hat sich nach 44 Jahren wieder entspannen, bei dem wohl schon so manches Soldatenherz, ja manches Vater herz verblutete. Mehrere Feinde haben sich zusammengetan, um unser schönes und so friedliches, einiges Deutsches Reich zu unter drücken und zu zersplittern. Aber unsere deutschen Männer sind Mann für Mann, jung und alt, eingetreten zum Schutze unseres deutschen Vaterlandes; ihrer haben wir wohl mit Recht auch heute schon an dieser Stelle zu gedenken und ihnen zu danken. Wir bitten unfern Herrgott, daß er uns Deutschen, die wir zum Kampfe herausgefordert wurden, zum Siege und zum Wohle des deutschen Vaterlandes führt. Das walte Gott! —* In der gestern abgehaltenen Versammlung de« Kriegerverein« «König Albert* wurde wiederum tzle dankbar aufgenommene Mitteilung gemacht, daß ein BereinLkamerad der von ihm errichtete» Stiftung auf« neue 200 Mark zukommen ließ. Innerhalb eine« Jahre« war e« die dritte Zuwendung de» betr. Kameraden, der nicht genannt sein will. Er spendete insgesamt 1000 Mark, deren Zinsen für bedürftige Kriegsteilnehmer bestimmt sind. Vom Kriegeroerein «König Albert* sind bi« jetzt ca. 110 Mitglieder zu den Fahnen etnberufen. Mehrer« dieser Kameraden hatten sich de» Verein« durch Einsendung von Jeldpostkarten erinnert. —* Da« SubmisfionSamt (Geschäftsstelle in Dresden, Albrechtstr. 15) ist bemüh», durch Gründung von LieferungSvrrbänden für Mtlitärarbeiten eine möglichst gleichmäßige Beteiligung der Gewerbetreibenden an der Beschaffung de» Heererbedars« herbeizuführen. Zunächst ist di« Bildung gelungen, betr. Uniformlieferungen. Schneider- neikker, dw solche Arbeiten übernehmen können und wollen, >' r!> anhetmqqeben, sich an da» TubmisstonSamt zu wenden. — ZumKampfegegenvasalberneAdieu! Es gibt keinen lächerlicheren und inhaltloseren Gruß als das sächsische „Hatje", bei dem sich auch niemand »ehr etwas denkt. Es genügt zu seinem Ersätze ein fach, wie es im Alemannischen Sprachgebiete heißt: „Die Zeit zu bieten": >,Guten Morgen, guten Tag, guten Abend, gute Nacht" zu sagen. Aber außerdem bietet sich eine Fülle deutscher Grüße dar: Z. B. „Leb wohl, leben Sie wohl, Grüß Gott, behüt Sie Gott, Gott befohlen", und wie man oft in Deutsch>-Oesterreich bören kann: ,,Heil!" In diesen Tagen sollte man nur grüßen mit den Worten: „Heil und Sieg!" -,M T." — Zu der Nachricht, daß eine Anzahl von Mitglie dern der.Zweiten Kammer der Ständeoersammlung um baldige Einberufung des Landtages gebeten haben, wird an zuständiger Stelle mitgeteilt, daß nicht die Absicht besteht, in nächster Zeit den Landtag einzu berufen. Soweit sich jetzt voraussehen läßt, wird ein außerordentlicher Landtag erst gegen Anfang des nach- sten Jahres zur Beschlußfassung über eine Kreditborlage der Negierung zusammentreten. — Se. Majestät der König hat anläßlich des Sie ges in Ostpreußen an das Oberkommando im Oster: folgendes Telegramm gerichtet: Generaloberst v. Hinden burg, Oberkommando der Armee Ost. In Erinnerung an nu inen letzten Besuch Ostpreußens habe ich an den- glänzenden Siege bei Ortelsburg besonders freudigen Anteil genommen. Möge die schwergeprüfte Provinz wissen, daß Sachsen die tapfere Wacht an der Weichsel und ihre für die Sicherheit unseres Vaterlandes ge brachten Opfer dankbar zu würdigen weiß. Friedrich August. — Da es für die Kriegsführung und die Bolkser- nährung von größter Wichtigkeit ist, daß die glücklich e'ngeheimste Ernte nicht von ruchlosen Brandstiftern vernichtet wird, fei zur Warnung darauf aufmerksam gemacht, daß während des Kriegszustandes Brandstif tung und Inbrandsetzung 307 und 311 RStGB.) mit dem Tode bestraft wird. — Weg mit dem Aberglauben! Gewissenlose Schwindler, die das Land durchziehen, versuchen in der ge genwärtigen KriegSzeit sogen. „Himmelsbriefe" zu ver kaufen. Meist werden sie solchen Familien angeboten, in denen der Ehemann oder Söhne zum Heeresdienst eingezogen sind. Selbstverständlich enthalten diese Himmelsbriefe krassen Blödsinn. Leider sollen sie, obwohl neulich schon von Leip zig aus vor dein Unfug gewarnt wurde, immer noch zahlreiche Käufer finden. —* An Angehörige des Feldheeres gelangen kleine, fabrikmäßig hergestellte Pappkartonsin Briefform zu Tausenden und Abertausenden zur Auflieferung. Bei vielen dieser Feldpostsendungen mit Schokolade, Zigarren, Zigaretten usw. ist der Verschluß der zur Verpackung ver wendeten Kartons und Päckchen derart mangelhaft, daß die Sendungen sehr oft ihren Inhalt verlieren, bevor sie zur Feldpostsammelstelle gelangen. Dadurch erwächst aber dem Personal, das nach Möglichkeit bestrebt ist, die Schäden durch Zusammensuchen deS Inhalts und durch Verschnürung der Pappkartons rc. mit Bindfaden zu beseitigen, eine ganz er hebliche Arbeitslast, die mit großem Zeitverlust verknüpft ist und Verzögerungen in der Beförderung der Sendungen her beiführt. Im Interesse der Absender und der Empfänger der Liebesgaben wird das Publikum dringend gebeten, für einen zweckmäßigen und sicheren Verschluß derartiger Sen dungen — am besten durch kreuzweise Umschnürung mit Bindfaden — zu sorgen und ungeeignete Pappkartons beim Einkauf zurückzuweisen. * Gröba. Frauen und Mädchen in Gröba, welche geneigt sind, an einem Abendkurs»« in Krankenpflege teil- zunehmrn, sowie solche, welche in Krankenpflege ausgebildet odw geübt sind, werden gebeten, sich Donnerltap, den 3. Sept, abends 8 Uhr im Zimmer Nr. 13 der Schule zu einer Besprechung einzüfinden Zöschau. Im Zöschauer Gehölz wurde eine abge schlachtete Henne, in einem Sacke liegend, aufgefunden, die offenbar von einer Wilddieberei hcrrührte. Gestern wurden nun drei junge Leute aus Oschatz, E. M. W., in der Fasanerie als Täter vom Oschatzer Gendarm festgenommen und zwei von ihnen an das Oschatzer Amtsgerichtsgefängnis abgclicfcrt. Dresden. An Stelle des bet einem Großfeuer kürz lich tödlich verunglückten Brand Inspektor» Mittmann ist bi« auf weiteres der im Ruhestand lebende frühere städtische Brandinspektor Herrmann mit seiner Einwilligung vom Rate der Stabt Dresden wieder zur Dienstleistung heran gezogen worden. — Bet den Erneuerungsarbeiten am Turme de« alten Rathauses, in Dresden sind in der Kuppel des Turmes interessante Funde von Urkunden und alten Münzen gemacht worden. Der Rat beschloß, darüber gelegentlich der Oeffentlichkeit ausführlichen Bericht zu geben, die ge fundenen Original« nach Befinden dem Stadtmuseum zu überlassen und Abschriften dieser Urkunden mit Beifügung einer kurzen Darstellung der jetzigen städtischen und all gemeinen Verhältnisse in den Turm wieder einzufügen. Dresden. Irr den Kämpfen bei Rethrl starb am Sonntag der Fahnenjunker im Schützen-Regiment, Christoph Edler o. d. Planitz, den Heldentod fürs Vaterland. Der Verstorbene ist ein Sohn des Kommandeurs der 3. Division Nr. 32, Herrn Generalleutnants Exz. Edler v. d. Planitz, der mit noch einem zweiten Sohn im Felde steht. Pirna. Der Besitzer der Apotheke, Herr Dr. Leo, hat sich erboten, allen nachweislich hilfsbedürftigen Familien der Kriegsteilnehmer auf Rezeptur einen Preisnachlaß von 20°/» zu gewähren. Außerdem stellt er 6 Räume für Lazarettzwecke zur Verfügung. SkaSka. Am Sonnabend ereignete sich hier ein recht bedauerlicher Unglücksfall. Der 12 Jahre alte Schul knabe Paul Walther von dort hantierte auf dem Hofe des WirtschaftSbesitzerS Andreas Mathefchke mit einem Tesching, wobei er im Scherz auf das dort ebenfalls aufhältliche gleichaltrige Schulmädchen Klara Kubin aus SkaSka an legte, den Hahn spannte und abdrückte. Der Schuß ging in die rechte Brustseite. Das Mädchen ist nach etwa 30 Minuten gestorben. Marienburg. In Dörfel geriet der 12 Jahre alte Sohn Johann des Holzdrechslers Karl Arnhvld beim Spielen mit einer nm einen Baum geschlungenen Schnur mit dem Kopfe auf unerklärliche Weise in eine Schlinge und erstickte. Mittweida. Bon den kürzlich verhafteten und nach Waldheim gebrachten russischen Technikern wurde« dieser Tage 14 entlassen und wollten nun am hiesigen Technikum ihr Studium fortsetzen. I» den betreffenden KollegS machte sich jedoch eine starke Abneigung gegen sie geltend, und eS kam so weit, daß die deutsche» Technik» einfach — streikten, wenn gleichzeitig mit ihnen Russen unterrichtet werden sollten. Die russischen Techniker sollen gesondert unterrichtet werden. Leipzig. Ein hiesiger Anwalt hat dem Leipziger Polizeidirektor eine große Geldspende zur Verfügung gestellt. Die eine Hälfte des Betrages soll demjenigen Leipziger Schutzmann znfall-n, der zuerst an der Eroberung eines feindlichen Geschütze« oder einer feindlichen Fahne beteiligt ist, die andere Hälfte aber der Witwe und den Waisen desjenigen Schutzmannes, der al« erste» Organ der Leipziger Tchutzmannschaft den Tod für da« Vaterland erleidet. > Reichenbach i. V. Unter den französischen Kriegs gefangenen, die in den letzten Tagen mit der Bahn hier durchkamen, befand sich eine größere Anzahl Schwerver« wunderer, die zum Teil durch die SanitätSkolonne vom Roten Krenz neu verbunden werden mußten. Einige, deren Zustand die« erforderte, wurden dem hiesigen Stadt- kcankenhau« zugesührt. Dort ist einer der untergebrachten französischen Kriegsgefangenen, ein Leutnant Thori« vom 4. franz. Jäzerbataillon zu Fuß, in der Nach» zum Sonn tag seinen schweren Verletzungen (Kopfschuß) erlegen. Di» Beerdigunfl wird vorau»sichiltch hier stattfindsn
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