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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191601252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-25
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1916
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wehrhaft« Venen an «esSnaen. Seher Bchtck friedtat von dannen «eben, find'« doch avsfchli die »nm Herzen sprechen. Da« mufik- and a Publikum sei an dieser Gtell« nochmal« aus — stunden aufmerksam gemacht. Sin volle« Hau« Ist zu wünschen, da der Reingewinn de« Abends edlen -»eck«« der Gohuser Gemeinde dienen soll. Ostrau. Auf Antrag von mehr al« zwei Drittel der Geschäftsinhaber wird angeordnet, daß während der Winter. Halbfahr«, d. 1. in der Zeit vom 1. Oktober bi« 81. Mär», die offenen Verkaufsstellen aller Geschäftszweige um 8 Uhr abends, mit Ausnahme an den Vorabenden von Sonn- und Feiertagen usw., für den geschäftlichen Verkehr »u schließen sind. Die Anordnung tritt für das laufende Winterhalb, fahr am 1. Februar in Kraft. Lommatzsch. Unter reger Beteiligung der Bürger» schäft wurde am Sonntag die Weihe des Lommatzscher KrieaSwabrzrlchenS vollzogen. Oschatz. Hier werden ab Februar Buttermarken «in. geführt. Bis dahin verkauft die Stadt noch einmal pro Woche an alle Einwohner unter 8000 M. Jahreseinkommen V, Pfund Auslandsbutter zum Preise von 1,88 M. Radebeul. Am Sonntag abend nach S Uhr wurde in der Nähe der Station Weintraub« die 28 Jahre alt« Frau Johanne Claußnitzer geb. Bayer in einer Blutlache liegend tot aufgefundem Beamte der in der Räbe de« Lat- orteS befindlichen Gendarmeriewache und der OrtSpolizei stellten fest, daß der Toten zwei tiefe Schnittwunden am Halse betgebrackt worden waren. Die näheren Umstände taffen darauf schließen, daß dem Morde ein Kampf voran, gegangen ist. Um Mitternacht trafen Beamte der Lande«, kriminalpolizei aus TueSden am Tatorte «in. Gegen den 26jährigen Ehemann der Toten, den Fabrikschloffer Bern. Hard Claußnitzer, der sich seit September 1914 im Feld« befand, jetzt aber für einige Zeit beurlaubt war, ist «in Steckbrief erlassen worden, da er der Tat verdächtig und flüchtig ist. Beide Eheleute stammten aus Löbtau. Zittau. Eine Bekanntmachung deS Stadtrat« ver- bietet den Verkauf des schußwaffenartigen KinderspielzeugS, aller Arten Zündhütchen, Zündblättchen, Knallerbsen und dergleichen an Kinder und jugendliche Personen bi» zu 16 Jahren. — Sonnabend nachmittag wurde ein auf Urlaub weilender Soldat aus Neu-Eibau in Neugersdorf auf der GeorgSwalder Straße verhaftet, weil er versucht hatte, ohne Urlaubspaß und Erlaubnisschein die österreichische Grenze zn überschreiten. Auf dem Transport nach dem Wachtlokal in der Wachtschenke versuchte der Arrestant in der Nähe der Rosenstraße ans österreichisches Gebiet zu flüchten, obwohl er von dem Wachtposten darauf aufmerk sam gemacht worden war, daß iedcr Fluchtversuch durch Gebrauch der scharf geladenen Waffe vereitelt werden würde. Als der Arrestant ans wiederholten Anruf nicht stehen blieb, wurde von dem Transporteur nach ihm geschossen. Der Schuß traf Len Soldaten so unglücklich, daß der Tod so- fort cintrat. Schandau. DaS hiesige Schöffengericht verurteilte elne Kartoffelbändlcrin wegen Ueberschreitung der Höchst preise zn 40 Mk., und eine Gutsbesitzerin wegen NahrungS- mtttelfälschnng zu 500 Mk. Geldstrafe. Kirchberg i. Sa. Der kürzlich verstorbene Kommer zienrat Doerfel hier hat der Stadt Kirchberg zwei Ver- mächtnisse hinterlassen, und zwar 3000 Mk. zur Veranstal tung von Volks-Musikaufführuugcn im Königswalde und 10000 Mk. für Freistellen im Krankenhaus. Zwickau. Der Eiscnbändler Otto König in Crimmit schau, der an verschiedene Firmen in Ronneburg, Crimmit schau nnd Meerane größere Posten Altkupfer, Kupfcrdraht, Messing usw. im vorigen Jahre verkauft und neben den Höchstpreisen noch besondere Entschädigungen und Ver gütungen in Geldbeträgen von 105 bis zu 1600 Mk. ver langt batte, wurde von der kiesigen Strafkammer wegen Ueberschreitung der Höchstpreise zu 2500 Mk. Geldstrafe verurteilt. Plauen i. D. An den Folgen des Wundstarr krampfes, der durch eine Scbußverletzuna an der rechten Hand eingetretcn war, starb im hiesigen Krankenhaus« der 16jährige Güterbodenarbeiter Kurt Heinrich aus Syrau. Der junge Mensch batte sich die Verletzung vor einer Woche beim Soldatenspieten durch Unvorsichtigkeit im Umgang mit einem geladenen Revolver zngezogen. )( Leipzig. Der „NeichSanzgr." veröffentlicht die Er nennung deS ordentl. Professors an der Universität Leipzig, Kal. Sachs. Geb. Rats Dr. Rudolf Sohm in Leipzig nach erfolgter Wahl zum stimmberechtigten Ritter des Ordens pour le merite für Wissenschaften und Künste. Leipzig. Tödlich überfahren wurde in der Lützner Straße in L.-Lindenau ein bei seinen Pflegeeltern in der RadiuSstraße wohnender 5'/, Jahre alter Knabe von einem Straßenbahnwagen der Linie P. Der Kleine fall nach Zeugenaussagen noch dicht vor dem hcranfahrenden Wagen über die Fahrbahn gelaufen sein. Senftenberg. Am Donnerstag nachmittag ver- nnglückte in dem Betriebe der Matador-Bergbaugesell- schäft in Reppist der Fabrikarbeiter Josef Guder. Er soll beim Bücken dem in Bewegung befindlichen Schwungrad« zu nahe gekommen und von diesem mit solcher Wucht an den Kopf getroffen worden sein, daß er einen Schädel bruch und innerliche Verletzungen davontrug. Der Tod trat auf der Stelle ein. Halle a. S. Am IS. Januar ist hier in einer vom UniversitätSrektor Professor Dr. Kern einberufenen und von zahlreichen Akademikern besuchten Versammlung «in Ortsausschuß des Akademischen HilsSbundes gegründet worden. Ein ungenannter Freund der Universität hat dem Ortsausschuß bereits 20000 Mark zugesagt. Kan« Englands Weltmacht gebrochen werden? Eines der schwierigsten Probleme, vor daS die Mächte deS BierbundeS gestellt find, ist die Frage, ob und wie l ie Weltmacht Englands, das nach einem AuSspruche Friedlich Lists die Schlüssel zu allen Meeren erobert und allen Nationen eine Schildwache gestellt hat, gebrochen werden kann. UeberauS klar und überzeugend behandelte diese Frage da» Mitglied deS preußischen Abgeordnetenhauses Walter Daemeister (Elberfeld) in einem Bortrage imPal- mengarten in Dresden. Der Redner erörterte die Grundlagen, auf de nen die Weltmacht England» be-uht. Seit Jahr hunderten beherrscht die englische Politik und da» gesamte Volk der Glaubenssatz, daß England die Macht zur Ge« «Nein gehöre. Mit brutaler Rücksichtslosigkeit hat eS die sen Gedanken, auf dem sich letzten Endes seine Weltmacht Überhaupt aufbaut, verfolgt; eS hat sich alle MeereSstra- tzen gesichert, eine Kette von Flottenstützpunkten angelegt und sich ein gewaltiges Kolonialreich geschaffen. G« be herrscht eS heute ein Viertel der gesamten Erdoberfläche. Reben diesem Gedanken der unbedingten Seeaeltung läuft der wirtschaftliche Grundsatz der Ausfuhr von Manufaktur waren und der Einfuhr fremder Rohstoffe. Auf der An- «kennung diese« Grundsätze» und der unbedingten Auf- »wtzberbaltuna aller Möglichkeiten keiner Durchführung Zur Kriegslage. (AmtlUH.) Grstze» H*»pt<«*rtt«r, W. 1-LS, Westlicher SrtegSschnnplntz. 8» Mlmtzer» «eh» «nsere Artillerie die feindliche Stell»*- «ater Irltf« ttgeS Feuer. PKtrsnille«, die an einzelne« Stellen in die stark zerschossenen Gröben de- Gegners eindraa-ea, stellten -rotze Verluste bei ihm fest, machte« eiai-e Gefangene nnd erbeateten 4 Mtnenwerfer. Der Templer Turm und die Kathedrale do« Rienport, die dem Feinde -ute Beobachtun-Sstelleu boten, wurde« «m-ele-t. vestltch da» Reudille -rissen unsere Truppen im Anschluffe au erfolg reiche Minenspren-un-e« Teile der vordersten französtschen Gröben au, erbeuteten 8 Maschineu-ewehre und «achten über 108 Gefau-eue. Mehrfach angefetzte feind liche Gegenangriffe gegen die genommenen Stellungen kamen über klügliche Anfönge nicht hinaus. Rur einzelne beherzte Leute verliehen ihren Graben; sie wurden «iedergeschoffen. Deutsche Flugzeug-Geschwader griffe« die militörischen Anlagen von Raney und den dortigen Flughafen sowie die Fabrik von Baccarat an. Ein französischer Doppeldecker fiel bei St. Benoit (nordwestlich von Tiauconrt) mit seinen Insassen ««versehrt in unsere Hand. Vestlicher Kriegsschauplatz. Russische vorstötze wurden an verschiedenen Stellen leicht «-gewiesen. Balkan-Kriegsschauplatz. RichtS Renes. Oberste Heeresleitung. durch staatliche Machtmittel ist di« britische Weltmacht auf gebaut. England fühlt sich dank seiner insularen Lage, so lange e« freie Einfuhr und Ausfuhr hat, die durch «in« ausreichende Handelsflotte unter dem Schutze einer starken Kriegsflotte gesichert wird, in seinem wirtschaftlichen Le ben unangreifbar. In dieser Erwägung konnte es also den Krieg anscheinend ohne Wagnis beginnen, da e» der Meinung war, daß keine Macht der Erde in der Lage sein würde, diese britische Handelsflotte zu zerstören und damit Einfuhr und Ausfuhr »u vernichten. Me bei allen Völkern, so hat auch in England der Krieg zahlreiche Ueberraschungen gezeigt, vor allem auf wirtschaftlichem Gebiete. Sie sind hervorgerufen durch den Grundfehler der britischen KriegSpolitik, nämlich durch Englands starke Be'ttllgung an den Fesslandskämpfen. Es leiiet darun ec derartig, daß nur eine Einschränkung nach dieser Richtung ^xcuoet sclmffen kann. Z»vei Fragen be herrschen heute das englische Volk: die Frage der Ausfuhr und der Handelsflotte, sowie die der Finanzen. Die eng lische Finanz wirt schäft hat zweifellos besser ge wirtschaftet als die auf Staatsbankrott hinarbeitende fran zösisch«. England hofft, die Zinsen der Kriegslasten durch neue Steuern aufbringen zu können; daS dadurch bedingte Anziehen der Steuerschraube hat aber das Wirtschaftsleben aufs schwerste belastet. Die Kriegskosten Englands wach sen in einer nie geahnten Weise. Es wird 1916, wenn der Krieg andauert, 40 bis 50 Milliarden ausgegeben ha ben gegen vielleicht 25 Milliarden in Deutschland. Selbst wenn es diese Mittel in bar zu verschaffen versteht, was noch sehr zweifelhaft ist, so werden 2 bis 2'/- Milliarden Zinsen das britische Wirtschaftsleben derart, belasten, daß auch eine starke Einwirkung auf alle staatlichen Einnahme- guellen unausbleiblich ist. Diese finanzielle Gefahr liegt aber erst in der Zukunft; England wird die Kosten für den Krieg zweifellos aufbringen, und so ist die Annahme, daß e- finanziell niedergerungen werden könne, vorläufig je denfalls nicht rich ig. Weitere wichtige Faktoren sind die NuSfuhrfrage in Verbindung mit der Arbeiterfrage auf der einen und die Frage der Handelsflotte auf der anderen Sette. Die Erzeugung von AuSsuhrfabrikaten ist durch den Krieg derart zurückgegangen, daß England schon im Laufe des Krieges gezwungen war, über 10 Milliarden mehr an das Ausland für Einfuhrwerte zu zahlen, als eS für die Aus fuhr bekam. Je mehr Männer nun durch die jetzt be- kchlossene Wehrpflicht dem Wirtschaftsleben entzogen wer den, um so mehr wird die Ausfuhr lahmgelegt, und damit wird auch die Spannung zwischen Einfuhr und Ausfuhr immer größer. Während eS Deutschland gelang, sich zum geschlossenen selbsterlntttungSfähtgen Wirtschaftsgebilde um zugestalten, verschuldet England angesichts der unvermeid baren Einfuhr. Durch die ungeheure Umwälzung der englischen Handelsbilanz wird bei längerer Dauer des Krie ges oaS englische Wirtschaftsleben vernichtet. Nicht minder großen Einfluß als die Ausfuhrfrage hat die Kriegsentwicklung auf die HandelSschtffahrt genommen. Etwa ein Drittel der britischen Handelsflotte ist von der Regierung beschlagnahmt und zwar infolge der Beteiligung an den FestlanvSkämpfen. Ein ungeheurer Nachschub ist für Truppen auf dem Festland erforderlich, und der Mißerfolg de» DardanellenunternekmenS ist nicht zuletzt aus die Unmöglichkeit -urückzuführen, diesen dringen den Nachschub zu bewerkstelligen. Weiter kommt hinzu, daß seit Beginn de» Kriege» die britischen Werften für Kriegszwecke derart beschäftigt find, daß sie nicht einmal den normalen Verschleiß der Handelsflotte von 600000 Tonnen jährlich ersetzen können, und erst in der letzten Zeit wurden die Werften der Not gehorchend ermächtigt» wieder Handelsschiffe zu bauen. ES kommt weiter hinzu, daß 1,4 Millionen Tonnen von den deutschen Unterseebooten versenkt worden sind. Im ganzen sind etwa 10 Millionen Tonnen von insgesamt 21 Millionen auSgeschieden. Der Wegfall einer so ungeheuren Tonnage hat eine gewaltige Krise auf dem Frachtenmarkt hervorgerusen, denn überall fehlt e» gegenüber der Nachfrage an verfügbaren Schiffsraum. Durch staatliche Organisation ist diese Fra ge, wie Balfour selbst erklärt hat, jedenfalls nicht zu losen. England hungert zwar noch nicht, aber eS steht auf dem Gebiete der NahrungSmittelversorgung, namentlich durch da» riesige Anschwellen der Frachtpreise, nicht günstiger da al» Deutschland. Der Redner besprach hierbei die Mög- lichkeiten, aus diesem Widerstreit herauszukommen und sah die einzige Löiung in der Verkürzung der festländischen Fronten feiten» Englands. Mit jeder Tonne versenkten ScbiffraumS wird die bereits jetzt vorhandene Spannung »wischen Nachfrage und Angebot immer schärfer, und in dem Augenblicke, wo der vorhandene Schiffsraum nicht mehr auSreicht, die Einfuhr und Ausfuhr vollständig zu ver mitteln, entstehen für England Schwierigkeiten größter Art. Diese Besprechung der Frachtenfrage führte den Red ner auf den Unterseebootkrieg und die Stellung Amerikas gegenüber Deutschland. Er war der Ansicht, daß wir allerdinas Rücksichten nehmen müßten, anderseits glaubt er aber sehr wohl an die Möglichkeit, wenn auch nicht allzugrohe Wahrscheinlichkeit einer Kriegserklärung Amerika» an un» und erörtert« im Anschluß hieran die Frage, ob diese etwaige KrleaSerkläruna so schwere politische und wirtschaftliche Folgen haben würde, daß die von uns vorgenommene Einschrankuna de» Unterseebootkrieges ge rechtfertigt erscheine. Amerika schadet uns, fo führte der Redner hier etwa auö. Bereit» mit al.en Mi. eln auf; stellung erschien unerwünscht, da er nur dazu beitragen konnte, der Zigarettenindustrie den Bezug von billigerem Rohtabak noch mehr zu erschweren. Tre Nachrichten über die Ernte 1915 an Orienttabaken ließen darauf schließen, daß die Quantität nicht groß sei, wodurch bei dem gro ßen. schwerste und die Vermutung liegt sehr nahe, daß zwischen Wilson und England bereits vor Ausbruch deS Krieges da hingehende Abmachungen getroffen worden sind. Glau ben unsere Marinefachleute, daß wir trotz der englischen Abwehrmaßnahmcn genügend torpedieren können, um die Spannung zwischen Angebot und Nachfrage an Schiffs raum in England unerträglich zu machen, so ist England durch den Unterseebootskrieg niederzuringen, und daraus entsteht dann weiter die schwerwiegende Frage, ob wir diese Waffe aus der Hand geben sollen. Weiter untersuchte der Redner die Frage, ob Eng lands Weltmacht in Aegypten zu brechen ist, und ver neinte sie, denn durch den Verlust Aegyptens schwinde weder die Kriegs- noch die Handelsflotte Englands, und der Verlust Aegyptens würde es nicht ohne weiteres zwingen, den Krieg aufzugeben. Nur in Verbindung mit dem jetzt schon vorhandenen Tonnagemangel in der Handelsschiff fahrt und in Verbindung mit der Snrae um Iudieu könne ter Verlust AegyplenS Eng an, unter Umsiä den z in en, Frieden zu schrieben. Das Rückgrcw der englischen Macht, die Kriegsflotte und die auf der Handelsflotte beruhende Weltwirtschaft würde wohl stark geschädigt, aber nicht ge brochen. Der Durchbruch Serbiens und die dadurch ge schaffene Verbindung zwischen Orient und Okzident be deutet die Schaffung eines großen wirtschaftlichen Kriegs blocks. Ob dadurch aber eine Bedrohung des britischen Besitzes im Orient wirksam gemacht werden kann, ist erne rein militärische Frage, die nur von den zuständigen Stel len beantwortet werden kann. Der Friede wird jedenfalls nach der Ansicht deS Redners über den Orient nicht kom men. Wenn England nicht ganz gebrochen wird, wird eS sicher wieder eines Tages die Waffen gegen uns erheben, denn dieser Krieg ist ein echter Handelskrieg; eS ist der Versuch, daS aufstrebende Deutschland zu vernichten, und wer hofft, England durch Verträge zu binden, die uns ge gen künftige Angriffe von seiner Seite schützen, der hat aus dem Kriege nichts gelernt. Das Ziel des Krieges muß jedenfalls für uns sein, eine Absperrung Deutschlands vom Wellverlehr für alle Zeiten unmöglich zu machen. „Dr. An»." Ae M in UWnitkitM'Wnle. Von zuständiger Seite wird uns geschrieben: «Infolge deS Krieges fehlen zurzeit in Deutschland billige orientalische Tabake, während der Verbrauch dieser Tabake in Deutschland (wie in der ganzen Welt) eine stei gende Richtung zeigt. Der deutsch-orientalische Frachtver- rehr wurde in der KrieaSzeit zum größten Teil lahmge- legt. Man fing daher in Deutschland an, seine Zuflucht zu Ungar-Tabaken zu nehmen, die an sich für die Zi garettenherstellung m Deutschland wenig geeignet sind und für die verhältnismäßig hohe Preise gezahlt wurden. Der Ankauf von billigen Javatabaken zur Zigarettenher stellung erschien unerwünscht, da er ni " ' ' konnte, der Zigarettenindustrie den Bezi Rohtabak noch mehr^zu erschweren. Tu daß die Quantität nicht groß sei, wodurch bei dem gi ße» Wettbewerbe Preissteigerungen in Aussicht stanbc Der Konsum der Zigarette in Deutschland erhöhte sich in der KrieaSzeit über alles Erwarten. Dazu kam, daß auch grpße Teile der oklnpiecten Gebiete von Deutschland aus mit Zigaretten versehen werden mußten. Turcy die Gründung einer gemeinnützigen Einkaufs zentrale sollte die Möglichkeit gegeben werden, nament lich den kleinen und mittleren Zigarettenfabrikanten ihr Rohmaterial »u angemessenen Preisen zu verschaffen. Es war zu befürchten, daß nach Eröffnung deS unmittelbaren DegeS nach dem Balkan ohne eine Regelung der Einfuhr nur einige große Fabrikanten von der neucn DcrkehrSmSg- lichkett Bor eil ha en würcen, während die Allgemeinheit der deutschen Zigarettentaba.verarbetter und-Händl« im Nach»
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