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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191701299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-01
- Tag1917-01-29
- Monat1917-01
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1917
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Verl u tte x« >, während tte. Mvehrfener vtlll« »usam««nbracheu. Der 8 «xrste Verluste. An den von einer unserer bfiAten Gräben fanden wir ^00 türkische Heic^r Mere Beigabe nur einen _ 7 1.7 mittags. Auf dem linken MaaS-Ufer Handaranatenkampf in der «egend östlich von »unkt ÜO4. «u» de« rechten Ufer führten die Franzosen am Abend einen Handstreich au», der völlig gelang. Sie fanden zahlreiche Leichen und brachten eine beträchtliche Beute ein. An Lothringen dlr- tillerieattion in den Abschnitten von Lenonconrt und de» Drzange-Dalde». — Flugwesen: An der Gegend von Mou- ltnville wurde von unseren Speztalgeschützen ein deutsches» Flugzeug abaeschossen. «ngltscher Bericht vom 28. Januar: Heute früh bWNgen wir in feindliche Gräben nordöstlich von Neu- ville-St. vaast ein. Wir fügten dem Feinde viele Ver luste zu, bewarfen Unterstände mit Bomben und machten Gela mene. Ein anderer erfolgreicher Vorstoß nordöst lich von Festubert endete mit der Einbringung von Ge fangene«. Unsere Verluste waren gleich null. Beidersei tige Ärtillerietätigkeit nördlich der Somme, vier deut sche Flugzeuge wurden in Luftkämpfen zerstört. * « * Betrieb-rinschränkunnen infolge Kohlenmangel» in Dänemark. X Kopenhagen. .Politiken" meldet au» Lbriktiania: Sechs der größten Papierfabriken de« Lande« hätten bereit» ihren Betrieb wegen Kohtenmangels eingestellt. Eine Ver ordnung betr. Einschränkung de« Papierverbrauch» der Lei tungen wird erwartet. Bi« «euer Attentat-Versuch 1« Sv «nie«. X Madrid. (HavaSmelduna.)NachZeltung«meldnngen haben Verbrecher versucht, den königlichen Ang bei Granada »um Entgleisen zu bringen, doch wurde ein Unglück vermieden. E« haben zwei Verhaftungen stattaefunden. Das Unter- ftaatssekretariat des Innern soll den AnschlagSversnch amt lich bestätigt haben. Kaffeemangel in Schwede«. ^Kopenhagen. .National Lidende" meldet au» Stockholm: Im letzten Halbjahr lind die Kaffeezusuhren nach Schweden vollständig eingestellt worden, da England unerbittlich jede für Schweden bestimmte Kaffeeladüng be schlagnahmt. Man befürchtet baldigen vollständigen Kaffee- mangel in Schweden. Keine allgemeine Mobilisierung in Finnland. XKopenbagen. .Berlingske Lidende" meldet au» Haparanda, daß der Plan einer allgemeinen Mobilisierung in Finnland aufgegeben worden sei, da das russische Ober kommando bestimmt davon abgeraten habe. Bau von Privatbahnen t« Nustland. XKopenbagen. Laut .Berlingske Lidende" be schäftigt sich das russische Finanzministerium mit einem von russischen und amerikanischen Finanzleuten elnaereichten Angebot auf Bau einiger Bahnlinien für eigene Rechnung mit der Bedingung, daß die neuen Linien zunächst S Jahre in Privatbetrieb bleiben und erst dann in StaatSbesitzuber» geben. U. a. sind geplant die Linien Moskau Don. Trans- kaukasien-TifliS und mehrere Linien im Wolga-Gebiet. Die Sohlennot in Paris. X Bern. Die Kohlennot in Paris dauert fort. Statt der täglich notwendigen 6000 Tonnen können nur 3000 verteilt werden. Die Militärbehörden stellten dem TranS- vortminister Herriot IWO Lastautos und Arbeitskräfte zur Verfiiauna, um die in Dieppe, Le Havre und Rouen lagern den Kohlen nach Paris schaffen und verteilen zu können. Es kam mehrfach zu neuen Kundgebungen, doch sind die Nachrichten darüber in der Presse außer den Ueberschriften von der Zensur gestrichen. Die Nachmusterung i« Frankreich. XBern. Nach Besprechung mit dem Unterstaatssekre tär Besnard und im Einvernehmen mit der Regierung setzte der HeereSauSschuß der Kammer betr. des Nackmuste- rungsantraaes fest, daß nur di» vor dem Kriege Zurück- ,»stellten für untauglich Befundenen nachgrmustert werde« ollen. Die AuSaemusterten sollen die gleich« Zahl Mann- «basten der ältesten Jahrgänge an der Front ersetzen, dir m LandeSinnern für LanbeSverteidigungSzwecke beschäftigt werden sollen. Melinit-Explosion. XPari». (Reuter. In einer Fabrik in Masty bei Paris ereignet« sich eine Explosion von Melinit, bei der eine Person getötet wurde- Fünfzehn Personen wurden verwundet. Der Pariser Arbeiterverband fordert Maßnahme« gegen die Lebensmittelnot. X Bern. Lyoner Blätter melden aus Pari«: Der allgemeine Arbeiterverband in Frankreich fordert in einem Manifest an Regierung, Parlament und Oeffentlichkeit schnelle und wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung der Lebensmittelnot, die durch die schlechte Ernte, die U-Boot- Tätigkelt und die Saumseligkeit der Behörden sich auf« Aeußrrft« verschärft habe. Das Manifest fordert u. a. Be schlagnahme und Bestellung unbebauter Ländereien, sowie Entlastung der zur Territorialarmee einberufenen land wirtschaftuchen Arbeiter. A«S der Geheimst»««« der französische» Kammer. X Bern. Laut Lyoner Blättern ist au» der der Geheim sitzung folgenden öffentl., sehr bewegten Kammersttzung nach- »utragen, baß der Sozialist Bon, der ständig unterbrochen wurde, und schließlich unter ungeheuerem Lärm die Tribüne verlassen mußte, forderte, daß di« Verhandlungen der G«< beimsitzung schnellsten« bekannt gegeben würden, damit di« Oeffentlichkeit die Unentschlossenheit, die Unzulänglichkeit und Schwäch« der Regierung kennen lerne. Luch Beontst tadelte Briand« Politik der Untätigkeit. Der Sozialist Bedouce verlangte größere Beständigkeit der Ententeviplo- matte. Zur Lage in Griechenland äußert« er, man «olle e« nicht zur Aufgabe seiner Neutralität zwingen. Briand« Politik sei niemal« auf jenen Grad der Erniedrigung ge sunken, wie diejenige DrlcasteS. Die Tagesordnung wurde unter andauernder Unruhe angenommen. Die nächste Sitzung, in der über die Kohlrnnot interpelliert werden soll, findet Dienstag statt. Heftiger Gchneesturm i« England. X Rotterdam. Reuter meldet, daß Großbritan nien von einem heftigen Schneesturm heimgesucht wurde. Ein Fischerdorf bet Dartmouth wurde bi» auf ^vei Häu- tzr vom Winde umgerissen. In Lancashtre brach in einer Baumwollspinnerei ei» Streik aus, wett di« Arbeiter sich weigerten, in ungeheizten Sälen wetterzuarbeiten. Die Stabte und Dörfer in West-Jrland sind durch große Gchneemasf« von der Umwelt abgeichnitten. . 1A»Utch.) Grrtze» Han-tqnnrtter, 29. Iannar 1917. Westlicher KrießöschnuPlntz. Heereügruppe Kronprinz Rupprecht. USrdlich Vs« ArntenttereS qriffe« die Vn-Iünder in drei Welle« die Etel» klMste» des dsthrische« J«f«nterie-Reii»evt- Nr. 28 n», d«S de« Feind tzerlnst- reich -«rückwieS. Westlich do« AromelleS, östlich do« Ne«dtlle-Gt.-Voost, oaf dem Nordnfer der Allere »d Nördlich do« Bik-snr-AiSne dliede» Unternehm»«^« jeiodlicher rtreisnßteilungen otzue Erfolß. Südwestlich do« Le LrinSloy w«rde ei« en-lischer Poste« o»f-ehode«. Heereüstruppe Kronprinz. Auf dem Westufer der Maa» herrschte tagsüber rege KampftStigleit. Morgens versuchte» die Franzosen, ohue Keuervordereituug überraschend gegen die am 25. Januar gewonnenen Stellungen ans Höhe 804 Vorzubrechen. I« «userem sofort eiusetzeude« Feuer fluteten sie zurück, vo« Mittag an lag starke Artilleriewirkung auf nnferen Grüben. SS erfolgten nach heftigen Feuerwelle« «och drei französische Angriffe, die sömtlich erfolglos znsammenbracheu. Die bra ve» weftfittischen Infanterie-Regimenter Nr. 18 und 15 «nd das badische Reserve- Jllfallterie-Regiment Nr. 109 hielten in züher Verteidigung de« eroberten Bode«, vo« dem trotz hohem Einsätze von Menschen und Munition kein Futz breit do« de« Franzosen zurückgewounen werde« konnte. I« den Vogesen brachte ein Grlnndungsvorftotz 9 Gefangene ei«. Nach starker Feuervorbereitung drangen au dem Hartmannsweilerkopf StnrmtrnppS de- württembergischen Landwehr-Infanterieregiments Nr. 124 in die französische« Grüben und kehrten mit 85 Gefangene« «nd einem Maschinengewehr zurück. Vestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. An der Aa schrüukte unsichtiges Wetter und Schneetreiben die Gefechts- tütigkeit ein. Die bewührten osmanische« Truppe« deS 15. Korps schlugen an der Alota- Lipa russische Angriffe zurück, die nach heftigem Feuer mit starke« Mafien ein setzte«. An einer Stelle säuberte schneller Gegenstotz de« eigenen Grabe«. I« Nachdrünge« wurde dem Gegner eine Anzahl Gefangene abgenommen. Deutsche Stotztrupps holte« an der Rarajowka ans der russischen Stellung 9 Gefangene. Front de» Generaloberst Erzherzog Joseph. Im MestieaneSei-Abschuitt Unterhielt der Feind nachts starke-Keller. Zwei Angriffe der Russen schlugen fehl. vo» der Heeresgruppe Mackensen «nd der Mazedonische« Fro«t »st nichts Besonderes zu berichte«. Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff. WM WUMM „Unter dem Sachsenbauner." EtaeSammlunghervorragenderTatenuusererFeldgrarren. Im Auftrage des Königlich Sächsischen Kriegsministeriums, bearbeitet vom Königlich Sächsischen KriegSarchtv. Bei vroodseyude. (kf) D<r Feind lag in stark besetzten Schützengräben, ihm gegenüber die 244 er. Der Hauptmann von der 3. Kompagnie, in allen Gefechten hochbewährt, führt einen stolzen Namen: Degen heißt er, und dieser Name mutet «n wie ein Sinnbild seiner Tapferkeit. Mit gezücktem Degen stürmt er weit vor feiner Kompagnie dem Feinde entgegen und wirft ihn aus den Gräben. Am späten Abend machen dre verjagten Francos«? drei Gegen angriffe und dringen wieder in ihre Gräben ein. Haupt mann Degen mit seinen Mannen wirft sie aufs neue hinaus. Es gibt eine heiße Schlacht, und die Franzosen haben viele Tote, Verwundete und Gefangene zu bekla gen. Dem wackeren Degen, kaltblütig und leuchtenden Mute» wie selten einer, ihm ward der Militär-St.-Hetn- richS-Orden. In RelmS 1914. (kf) Die 45. Reserve-Jnfanterie-Brigade lag vor der alte» Stadt in den ersten Septembertagen 1914. War der Feind noch in der Stadt der Jeanne dMrc? Ritt meister von Humbracht von unseren sächsischen Reserve- Husaren löste die Frage kurzer Hand. Er ritt mit ein paar Leuten in die stille Stadt hinein, fand sie vom Feind« leer. Er ritt vor das Rathaus und lieh sich den Bürger meister herauSrufen. „Eure Stadt nehme ich. in Besitz! Linier mir und meiner Patrouille folgt das Heer der siegreichen Deutschen." Sie nahmen Quartier und hiel ten gute Nachtruhe in der Stadt Reims, di« paar deut- schen Soldaten mit ihrem kecken Offizier. Andern Tags zogen unsere Truppen «in. Zwar lxwen sie Reims spä ter wieder räumen müssen, aber die Heldentat des Hu- iaren-RittmeisterS ist längst in die deutsche Geschichte, inS deutsche Lied übergegangen und in aller Mund und Her zen geblieben. Sein König hat ihm den St.-Heinrichs- Orden verliehen. Wir sind quitt. (kf) Am vorletzten Augusttage 1914 lag das 48. Feld artillerie-Regiment bei Retbel im schärfsten Granatseuer. S» war kein Aushalten mehr, und die Führung, willens, wenigstens Mannschaften zu schonen i» dem mörderischen Feuer, gab strengen Befehl, daß die Geschützbedienungen aus dem Gefecht zurückzunehinen seien. Die letzten Ka noniere suchten sich eine Deckung, krochen rückwärts und ließen schweren Herzens ihr Geschütz, ihr teures und ge liebtes Geschütz allein. An höchster Not! Nur einer blieb, entgegen dem Befehl: Sergeant Winkler. Er blieb als einziger bet den zwei Geschützen seines Zuges und feuerte sie abwechselnd ab, lud, schleppt selber di« Munition herzu und lud von neuem, das eine, das andere. „Die Hund« sollen doch denken, meine ganze Batterie feuert. Wer weiß, wozu uns das nütze ist! Vielleicht >vagen sie sich doch nicht ran." Und er feuerte wieder seine beiden Geschütz« ab und wandte sich, der nahe um ihn platzenden Granaten nicht achtend, dem Munitionswagen zu, neues Futter für seine beiden heißgeschossenen Kanonen herbei- »uholen. Dal ' Ein Krach! Und em Svlittrrn und Pras seln! Bor Winklers Augen ist der Wagen in tausend Trümmer und Splitter geschossen. Ihn selber warf der Luftdruck gegen einen Baum. Nun ivar er ohne Äu° mtton, waren seine beiden beißen Kanonemriäuter stumm. Er mußte sie verlassen. Zähneknirschend und mit ge ballten Fäusten wich er vor: dem verlorenen Posten. Daß ihn der Feind durch einen einzigen guten Tref fer doch außer Gefecht gesetzt batte, es wurmte unser« Sergeanten gewaltig, und er sann auf eine grimmige Vergeltung. ES sollte sich schon acht Tage später so ein richten, Winkler strahlte im Triumpfgefübl. Die feind liche Artillerie lag auf 4000 Meter m»i Sompuis in so guter Deckung, daß man nichts über ihre Verluste zu er kunden vermochte. ES mußte versucht werden, mit Schleichpatrouillen möglichst nahe an sie heranzukommen. Winkler meldete sich als erster, und es wurde ihm auch in Anerkennung seines so tapferen Aus harrens erlaubt. Er empfand es al- eine Auszeichnung, gerade diese Er kundung machen zu dürfen, und machte sich auf den Weg. Die eigen« Artillerie in seinem Rucken schoß gut um> viel. Bald hatte Winkler ein« Stelle entdeckt, von wo aus er die feindlichen Batterien etnsehen konnte. Schuß auf Schuß saß, mittendrin. Unser Sergeant frohlockte und gab seine Zeichen rückwärts über die treffliche Lag« der Schüsse. Eigentlich wäre ja nun sein Auftrag auf geführt gewesen, aber Winkler harrte aus, bis die feind liche Batterie kurz 300 Meter vor ihm zusammengeschossen war. Die Artilleristen liefen in wilder Flucht von Pen Geschützen. Da klang in das wilde Heulen der Geschosse sein Hohnlachen hinterdrein. Und er machte sich auf den Heimweg, immer den einen frohen Gedanken: „Jetzt sind wir quitt, ihr da drüben!"... Seine Meldung brachte ihm neues Lob. Und das Regiment beantragte, für den tapferen Sergeanten die silberne St.-Heinrichö-Mrdaille, welche er denn auch bald erhielt. Patrouille Wackernaqel. (kf) Unteroffizier Wackernagel vom Briaabe-Trsatz- Batl. 45, 4. Kompagnie, mit drei Mann auf der nach Parux sich wendenden Straße als Patrouille vorgeschickt, bemerkte am Südende de» Hölzchens 324 dicht westlich an der Straße Cirev-Parux gemischte feindliche Abtei lungen von 30—40 Mann (Reiter und Fußtruppen) im Anmarsch von Parux her. Er sandte sofort Meldung an die Dorpostenkompagnie und zog sich dann langsam an der Straße nach dem Nordrande des Hölzchens 324 zurück, immer die Bewegungen deS Feindes beobachtend. Der Gegner hatte seine Gruppenkolonnen östlich und westlich der Straße in den Wald abaebogen und Schützen linien entwickelt. Diese gingen rcksch vor, um die Pa trouille Wackernagel abzufangen. Unteroffizier Wacker nagel hielt daher etwa 150 Meter nördlich des Wäldchens 324 hinter Erdhaufen und Bäumen am Straßengraben gedeckt, um die weiteren Bewegungen des Feindes zu be obachten. Einige.feindliche Schützen sprangen aus dem Walde vor, offenbar um Wackernagel zu fangen. Wäh rend Wackernagel lebhaft auf sie feuerte, und sie fallen sah, hörte er die lauten Rufe: „Allez vite vite par derrier«, passe» C'arbre a droite." Er erkannte die Gefahr der Gefangennahme, feuerte noch lebhafter, unterstützt von Re servist Nauke und ging dann 100 Meter zurück. Dort nahm er das Feuer wieder auf, indem er die Patronen seiner linken Lasche bis zum Reste entnahm. An dieser Stellung wurde Wackernagel an der linken Hand ver lebt. Er ging wiederum 100 Meter zurück, erhielt unter wegs einen Streifschuß am rechten Oberschenkel, eine an dere Kugel -erschoß sein Seitengewehr. Wackernagel seuerte dessen ungeachtet in der letzten Stellung die letz ten in seinem Gewehr verbliebenen Patronen ab und be gab sich erst dann zur Kompagnie zurück. Nachdem er verbunden >var, wollte er sofort wieder zu seiner Pa trouille »urückkehren, unterließ dies aber auf ausdrück liches Eingreifen deS bet der Kompagnie eingetrofsenen Dataillonslommandeurs. Das Verhalten des Unteroffiziers Wackernagel zeigt eine über das DurchschnittSmaß sich erhebende Tapfer keit, entschlossenes Vorgehen, dabei kühle Ueberleaung, Entschlossenheit und Kaltblütigkeit. Er erhielt di« silbern« St.-HeinrichS-Medatlle.
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