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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191812167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19181216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19181216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-16
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1918
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we neue !N, ... ,jer» srühzeitig genug Truppe« au» de« östlichen 4 dtngungen auf finanziellem »«Megm» «G forderte fl« zu« Ausriuaudergebe« auf. Al», die» »tcht aefchÄ, überschüttet, die »ach, die Lärmenden mit ' Wasser aM dem Senerhybraut«. Da auch da» nicht half. die «eng» im Gegenteil di« Zerstö«,»-« fartsetzte, wurde ,1 in ollen geräumten Gebieten die Fort- . .mwokner« untersagt sei, nnd dem Eigen tum der Einwohner kein Schade» oder Nachteil zugefügt Ehrungen und Aus- >«»»^ cp ivtrt» dem Eigentum der teil zugefügt. irrikel 26 gesagt war: „Die Blockade bleibt ' isn Umfange bestehen", ist die Ab- >s dadurch verschärft worden, datz der Verkehr mit den neutralen Nachbarstaaten noch Wetter eingeengt wurde, di«, nicht geschah, üdrrschüttet ' Wasser «M da» Seuerhydra, die Mena, im Gegenteil di« nochmal» M» »«»ktnanderge! Gebrauch »er Mass« ß^r^tzt. die Meng« Micht- Dm milttäi schllff- in hi, Luft bi« au» der M«S« ö»r» S«e erwidert wurden, «ei Retz» Gcht«fü,,iru wurdet,, so bt» fetzt festster«» ließ, b Mau« leicht verletzt. Di« tuante« zeaen »««auf «ach de« StänbehauS.wo sie vermutete«. Gi, »rangen atzet nicht in da» Äebägs« sonder« begnügten sich mit der Entwaffnung der etze« a«. rüchmde« Wachverftärkung von »0 Man«, vergaben aber, dtefen Mannschaften die scharfe Munition abzunehmen. Da« rauf zog die Menge nach der Altstädter Hauptwache, »er« tkümmerte dort ein Fenster nnd setzte sich gewaltsam in den Besitz einer Liste scharfer Patronen. Der Führer »er Meng, verteilte die Patronen und rüstete auch Zivilisten «U vor. gefundenen Gewehre« an,. Die Menge zog dann «ach dem Delearaphenamt, un» «rftuaffnat« »1, dortige Vach«, die, wie all« vom Sicherheit»»«»!»«» de»Lsokdate«rate» die strengste Weisung hatte, nur im »«»ersten Notfall zu schieben. Die Härmmacher zogen nun wiebel vor da» Polizeivräsi- diuvt, w, sie etwa 2 Stunde« lang umher lärmte«, ohne datz e» ,u ernste« ««»schrettunge, kam. Gegen » Nhr morgen» w«r»e auf den Vorschlag besonnener Leute bin, «in »«»schütz getzildet, der sich »« da» Gebäude begab, und dem/» gelang, «ach einstündiger Verhandlung de« Streit »u schlichten «n» die aufgeregt« Meng« ,« beruhigen, »t« sich daraufbin zer streute. Dau« trat Ruh« ei». — Da» Presseamt de» Ar. beite*, nutz Soldat,«rate» Groß-DrrSden teilt mit, da» die Frag«, von welcher Seit« zuerst von der Echutzwafs« Ge brauch «mach» wurde, noch nicht geklärt ist. Zeugen geben au, dab die «rstenSchüste au» der vor demGebäude lärmenden Menge gefalle« seien, und dab dann erst die militärisch, ei. cherhettSwache au» de« Gebäude da» Feuer erwiderte. --- In der Nacht zum Sonntag Haven sich in Dresden neue Um- tri«»« einer radikalen spartakifttschen Gruppe vollzogen, bt« blutig verlausen sind. Nachdem schon vor Mitternacht per. schied««« Zusammenrottungen und Ruhestörungen zu ver. zeichnen waren, zog nach Mitternacht eine Meng« von etwa söo Kopsen unter Führung von 8 Mateos««, des Jäger» Bellmann und eines Redakteur» Kaufmann tumulneren» durch dir Hanpistrasten: erbrach schltestlich die Dor« des Kon» zerthguseS an der Neitbahnstraste und durchsuchte diese» Lo kal nach LebenSnvtteln. Tie Menge sührte Nassen hei stch. Al» nach etwa einer Stunde Truppen der Nachrtchtenabtei. lnna 12 und des Jägertzatatllon» 1» anmarschiert käme«, sie« le« sofort Schüsse a«S der Meng, auf die Truppe», was von einigen Haupttzcteiligten später unumwunden zugegeben «er. den mutzte. Dir Folge war eine länger, Schieberei, bt, einem Soldaten und einem Zivilisten da» Leben kostete. Der Soldat wurde von einer Fran auf nahe Entfernung Mittel» »IneS Revolvers getötet, den sie auS dem Muff hervorzog. Leider gelang es ihr, in dem allgemeinen Durcheinander zu entkommen. Weiter wnrdeu 6 Soldaten und S Zivilisten ver wundet. ES gelang, It der Haupiveteiligten sestzunehmen. Am Sonntag nachmittag hat sich der Marinerat mit der An gelegenheit beschäftigt, das Tre'ben scharf verurteilt und ein. stimmig erklärt, datz er jede Gemeinschaft mit den Beteiligten entrüstet ablehnt. Plauen i. V. Ta- Eisenbahnunglück bet Syrau i. B. ist, wie der „Vogtl. Anz." mlttetlt, erfreulicherweise nicht ganz so schwer gewesen, wie nach den ersten Meldungen von der Unsallstelle angenommen werden mutzte. Immerhin sind vvn den Insassen des Militärzuges «72 bet dem Unglück Ne tzen sofort getötet, zehn mehr oder minder schwer und eine gröbere Anzahl leicht verletzt worden. Di, Schwerverletzten haben ttnocheubrüche, Kopfverletzungen u. dgk. «rlittenr einem Soldaten sind beide Be'nc abgerissen worden, ein an- derer hat ein Lein bez. einen Fuß ringetzützt. Auch «in Beckenbruch ist zu verzeichnen. In dem verunglückten Zuge tzefanden sich der Stab de« Armee-Oberkommando» S und der Stab der 6. Division. Leipzig. Wie W. T. N. erführt, wird die „Leipziger Zeitung* am 31. Dezember 1V18 daS Erscheinen als Amt», olatt elnstellen. BerdmSrecht und ZeitungStitel sind durch Kaufvertrag ans den Verlag de, „Leipziger Abendzeitung" ütztrgegangen. : Leipzig. Gestern sand hier der Einzug der 107 er statt, denen «in überaus herzlicher Empfang bereitet wurde. Leipzig. Der,Rat Ker Stadt Leipzig bewilligte für Teuerungszulagen an die städtischen ständigen Be amten, Angestellten, Arbeiter und RuhegeballScinpfänger, nachdem erst in, Oktober eine solche bewilligt worden ist, 37ü0000Mmr. Die Verhandlungen öder die Verlängerung Sei Waffenstillstandes. )( Berlin. tAmtlick.) Zu den Verhandlungen über die Verlängerung des Waffenstillstandes war Marschall Fach im Gondrrzuge auö seinem Hauptauartier nach Trier ge kommen, und zwar in Begleitung seines GeneralftatzSchess Weygand und des ersten englischen ScelordS Wemvtz. Di« Besprechungen fanden in demselben Eisenbahnwagen statt, in welchem der Waffenstillstand im Walde von Eom. piegn« abgeschlossen worben war. Von deutscher Seite nahmen an den Besprechungen teil: Staatssekretär Erzberger, Gesandter Graf Ovettnborss, Ge neralmajor von Winterfeldt, Kapitän vansclow. Marschall Fach eröffnet« die Verhandlungen mit her Ne, merkung, der einzige Gegenstand der Tagesordnung set hi« Verlängerung deö Waffenstillstandes. Dann lieh er durch seinen Generalstabschef eine Note übergebe», worin die B«r- stötze, hie bet der Ausführung des Waffenstillstandes von deut scher Seite vorgekommen sein sollten, vertreten waren. Staqtsfekretär Erzberger erklärte, er werde diese Note, wenn möglich, noch heut« schriftlich tzeautmorten. Staatssekretär Erzberger gab hieraus vom deutschen Standpunkt ein« Uetzersicht über di« Durchführung brr Was. fenstillstandSbebtnaungen. Marschall Foch erwidert«, er sei bereit, vnter gewiss«« Bedivgungen den Waffenstillstand um eine» Monat zu ver« länger«. Er bitte um ein, Antwort innerhalb »»» n Stunden. Di, Darlezuuge« des Staatssekretär» Srztzerge» über di, tzvet^U! Avsfaffuut^^von^ der Durchführvng des Mafievsii», Ein REttckÄV«eseit Abschluß de» «affensttllstand». Vertrages vergangene« Woche» zeigt, baß die dottsch« R«. gierüng di« übernommene« Berpstichtungen loyal erfüllt hat. Die Absicht unserer Gegner war, stch durch di« Bedingungen des Vafsensttllftandes bi« Gewißheit zu verschaffen, da» Deutschland außerstand gesetzt würde, nach Ablauf et««, Ruhezeit den Krieg neu zu eröffnen. Die Ausführuug d«, Bedingungen hat die verwirklich»«« dieser Absicht gebracht, N« sei«, fast« Absicht, zum Frieden zu kommen, nach deut- kicher zu dokumentieren, hat Deutschland bereits mit drr De ¬ chen Druppeu «Ginntte« Gebieten sind t, ebenso habe« St« bt« Mtnrnkarten d«r rre« erhalte». Dee Abtransport der E'L'S„>NL lLL-AW: ^rderguae» tn Bezug ans bt« Gestellung personal Gr d>, v«rk»hr»riHichtu»g«n und auf »»etzetü- deutsch«, Beamte in öe» besetzten G«. entsprochen worben. Der Rückzna ber deutschen ru» den östliche» Länder» »nlMht sich. Die vc- «», Gebiet sind zvm Teil erfüllt, zum Teil in der Ausführung. Die Internierung der ver. langte» Vlvttenetnbelt«» uud sie Ueberkühruvg der »erwen- dnvüsberefto» U-Boot« »S Harwich ist anSgestthrt. Di, Abgabe der den alliierte« uud assoziierten Mächte« gehörigen Handelsschiffe ist tu» Gange. Der «eg in dir Ostsee ist Mi- «ensret gemacht.^ D«e GeschüUe «nn ÖHseeetnsaug sind des- armiert. Sämtkiche Luftstrettkräste de» Hreresund »er Ma- si«tr«ntroll bereit gesammelt «mb wlt der -ua-standeyen AuSnahM, einiger verkevrssluazeug, aiL,rüstet. Sm Sch««»«« Meer u»ch in LeLten Mat von Deutschlanü -«. »utztt Material in bi« verpianug ber «lliterten »hergega«, »««. Di» verlangten Mitt,Lunge» an di, neutralen R«. aterunmin über dtz Aufhebung der Etnschräukungeu tu Ha«, dttsverkehr uvd Benutzung der Seewege sind erfolgt. Der Ueberoava deutscher HaudelSschiftr an «in, ander« Flagg« tft «Och Abschluß des «affrvsttllstaude» «erboten worbe». So Mr«N all» deatsche« Brhsrben, trotz der naturgemäße« Er. Möttun«» infolge der »roßen Revolution eifrigst bemüht, bi« auferlegt«« Bedingungen zu erfüllen. Walde von Svmptdgn« habe ich Fhnen je- doch erklären müssen, tz-gtz Eie etwas Unmögliches ver- saugten, wenn Sie.gleichzeitig mit der Rückführung der Armee, der Honnführung der Kriegsgefangenen und der RäunOnst der,Gebiete bis zun, Rhein dis AuSliese- ?unll, Lokomotiven und 150000 Eiienbahuwagen beanspruchten. ^Selbstverständlich hat die deutsche Regie- runa sich auf das Äeußerste angestrengt, um auch dieser Forderung «recht zu werde». Ich kann aber nicht unter- lassen, hei D«s«r Gelegenheit darauf tztnzuwetfen, daß die an sich hart«« Bedingung«« «och während der AuSfüh« xung van ^Schrer Tefte dadurch verschärft worden sind, daß über den Ubakt de» Waffenstillstandes hinaus nc> Bedingungen gestellt, und Einzelheiten beansprucht wurde! die außerordentftch zeitraubend sein mußten, und daß autze dem Ur« Abnahmekommissionen nicht frühzeitig genu« urdcitSbereit waren. . , Wahrend ich so tu der Lage bin, darzulegen, daß Deutschland alles getan hat, was. in seinen Kräften stand, um Ihren Forderungen gereckt zu werden und dadurch dem Nriedeu schnell nahe zu kommen, muß ich zu mei nem Bedauern sagen, daß Ihr« Organe m den klaren Wortlaut der Waffenstillstandsbedingungen Verschärfungen hmeingebrackt Hatzen, die über das Ziel, Deutschland wehr- los zu machen, weit dinauSgegangs» sind. Trotzdem Ar. tikel 6 HeS Waffenstillstandsvertrages uns ausdrücklich die Zusage gab, daß in allen geräumten Gebiete» die Fort führung van Einwohnern untersagt set, und dem Eigen tum der Einwohner kein Schaden oder Nachteil zugesügt würde, haben In Elsaß-Lothringon Fortführungen und Aus« Wellungen stzttaesunden, und er wird dem Eigentum der Einwohner Nachteil zugefügt. Trotzdem im Artikel 26 gesagt war: „Die Blockade bleibt im gegenwärtigen Umfange bestehen", ist die Ab sperrung Deutschlands dadurch verschärft worden, datz der """ ' '' ' m neutralen Nachbarstaaten noch weiter 'strengt wurde, als dies im Kriege der Fall war. Eine . -liier« Entscheidung geht dahin, das besetzt« deutsche Ge biet durch Einbeziehung ,in die Absperrung von d«m nichtbesehten Deutschland zu trennen. Dies widerspricht nicht nur d«m Artikel 6, letzter Absatz, und S6 des Was, fenstillstandSapkommen», sondern auch den Besprechungen im Walde von Compihgne. Ich gebe aber auch der Hoff nung Ausdruck, daß die jetzigen Verhandlungen dazu füh le«» werden, daß unbeschadet der Kontrolle der alliierten und assoziierten Mächte, di« volle Berkehrsfreihett zwischen dem besetzten deutschen Gebiet und den übrigen Teilen Deutschlands gewährleistet wird. Mit tiefem Bedauern mutz ich weiter feststellen, daß bie wertvolle Zusage, die im Walde von Campagne durch einen Zusatz zum Artikel 26 die außerordentliche Härte der Waffenstillstandsbedingungeu milderte, bisher nicht ge halten worden ist. Dieser Zusatz lautete: „Die Alliierten und die Bereinigten Staaten nehmen in Aussicht, während der Dauer Pes Wasfenstillstandes Deutsch!«^ in dem als notwendig erkannten Maße mit Leben-mitteln zu versorge»«." Deutschland steht in kürzester Zett vor der Erschöp fung d«r für die Verteilung an die Bevölkerung verfüg baren Lebensrnittel. Seien Hie sich selbst klar, wcjche Ver antwortung Sie durch -ine weitere Verzögerung der Le- benSmittelznfuhr auf sich laden. Fch verzichte darauf, in, einzelnen auszuführen, daß die Dedingimgen deö Waffenstrllstand-abkommen» von Ihrer Seit, au» durch, «ine für Deutschland ungünstige Auslegung und durch willkürlich« Zusätze verschärft wor den sind. ES irren nur erwähnt die schon gestreiften Verschärfungen tu Bezug auf da» SisenSqhnmatertal, die Forderung, rechtskräftig verurteilte Prisen auszuliefern, di« Eingriffe in bas Verkehrswesen der besetzten Gebiet« und die Gesang,nnahme der auf Ihre«« Vorschlag in Bel gien gelassenen Kranken und Verwundeten. Deutschland hat auch bas aus sich genommen, nnil es -um Frieden kom«n«n will. Mein« Herren! Dir stehen vor der Verlängerung des Waffenstillstandes, die hoffentlich recht bald zum dauern de»« RechtSfrieden führt, um den dartgeprüfteu Völkern die Ruh« und damit die Möglichkeit der Gesundung zu bringen. Fch hoffe, daß Sw nuftuen Wunsch teilen, daß der Fried« nicht «ine Stunde spater geschloßen wird, al» es geschehen kann. Bis zum Fneden blewt aber noch e«ur Ueberaangtzeit. Ich spreche heute den Wunsch ans, daß in dieser UebergangSzeft der Tatsache Rechnung getragen werden möge, .daß da» deutsche Volk mit sernen 64 Ml- lipneu Köpfen sich durch AuSsübruns der WasfrnsttUstands- bedinaunaen vollkommen in Ihr« Hand gesehen hat. La/- wollen. Nehmen Sie dem Arbeiter nicht, mehr durch die DN-V MH vR'iAkN'M'' Sie setzen sich sonst vor de« Urte« der »euhichta dem Borwurf aus, das, nicht lediglich Krleasnotwenpigkeit yhr Handeln diktiert hat. Erklär-» Sie sich nunmehr bereit, nähern uns dem Weihnacht-feste, dem Feste des Friedens! Die jetzige, nach der ttefgretfen. d«n Umwälzung gebildete deutsch« Regierung hat wieder- hvlt f«tt UnkerzeicMruna de» Waffenstillstand» um wwrttge Ausnahme der Verhandlung«« über einen Präliminarfrieden ersucht, ohne ein« Antwort von den Alliierten ,u erbat- ten. Äch stelle heute im Austrage dieser Regierung er neut die» verlangen und bitt« um baldigste Ort- und Zeitbestimmung Möge der versöhnend« Getst d«s «eils. nachtsfeste« unsere Arbeit letten, so daß wir schnell »um Ael« kommen: „Fried« aus Erdenk" I Revefte Nachricht«« im» Teles«»«« vo« 1«. Dezember ISIS. M-ld,»üe« tzer verlwer . .^Berlin. Zn tz«, Grvft«« Nu>«tz»«»n»iOe» der faztgldeuivkrOttsch«, Gartet in Berlin schreibt da» „Verl, rabl.": «der», der, wie auch voUtlsche Seguer »»geben mstffrn, wirklich ein Volksmann nock bestem Muster ist. und Aberwitz zu schützen, die Einheitlichkeit in der Reichs, reaierung zu ermöglichen und der Regierung auch zur Schaffung der Volksivehr di« Mittel zu geben, mit der iedcr Versuch, di« Wahlen der Nationalversammlung zu ftoren, rücksichtslos niedergeruugen werden kann. Er sor- dert ferner, datz die Wahlen vier Wochen früher stattfinde» sollen. — Die „voll. Ztg." meint: Aus den Erklärungen von Ebert, Schetdemann und Landsberg gehe hervor, datz die Regierung nicht nur den Wunsch bat, den Termin drr Nationalversammlung trüber zu lege», fondrrn auch «utschloffen ist, der drohenden Anarchie endgültig entgegen zu treten. Die beute »ulammentretenve R-ichSvrrsammkung der A.- uud G.-Näte in Berlin werde hoffentlich den Mut finden, die Wahl zur deutschen Nationalversammlung vor. »»datieren. Der.vorwärts" schreibt; Soweit «in, Uebersicht mSg. lich ist, baden auf dem Rätekongretz di, Sozialdemokraten, zu tzeueu wir auch gern den rechte» Älügel der Unabhän gige» zählen möchten, weitaus di« Mehrheit. Möcht« drr Kongreß der deutsch«» Rroolutlon im Zeichen aufbaurndrr Arbeit steh,». Die Drlraiertru de» Kongress«,, di« auf dem Voden der alte» sozialdemokratischen Partei stehen, ver. sammeln sich heute früh 0 Uhr zu einer Fraktionssitzung im Frstsaale des Abgeordnetenhauses. — Die „Voff. Ztg." will erfahren hoben, datz Joffe und Nadel, die zur Relchskonrc- renz der A.- und S.-Näte kommen wollten infolge der Un- schlvlfiakeit de» Düneburger S.-Rat«S über die Demar. kationSlinie gelangt waren. A»f Grund der Absage der deutschen Regierung wurden sie veranlabt, nach Rußland zurückzukehren. «rkUiruuge» tzbertö. * Haag. Aus London meldet das „Handel-blad": Der Korrespondent der „Daily Erpreß" hatte in Berlin ein In- terview mit Eb«rt. Dieser legte besonderen Nachdruck auf die Tatsache, -atz die Entwicklung de» politischen Zustandes nicht vv« der LebeuSmittelsragr zu trennen sei. To wenig Aussicht tn Deutschland bestände, daß -i« Deutschen au» pv- Mischen Gründen Bolschewtkt würden, so sicher fei eS, daß dieses möglich wäre au- Mangel ans Lebensmitteln. Unglücklicherweise hänge die Sicherung ber Lebensmittelver sorgung nicht von der Regierung ab, das Ganze set im hohem Maße abhängig von der politischen Weisheit bei den früheren Feinden. Nicht allein im eigene» Jnteeeffe, sondern im In. teresse Europas set es ein größerer Unterschied, ob daS Zen trum deK VolschewiSMU» in Moskau oder tn Berlin sitzen würde. Jeder Deutsche würde eS schmerzlich empfinden, wenn Berlin von der Entente besetzt würde. Ebert glaubt, daß bie zeitweilig, Unterdrückung des Bolschewismus durch bie An. Wesenheit feindlicher Truppen die Folg« Hätte, daß di« ve, »eguua später «och heftiger auSbreche. Man könne im Augenblick keine politische Organisation in Deutschland zu stande bringen, ohne den LebenSmittelvorrat zu vergrößern. SS handelt sich nicht darum, die jetzige Regierung zu be- schützen, sondern die deutsch« Revolution zu beschützen gegen die Angriffe von innen her. Gewaltätigkeite« der Belgier i« Aach«». )1 Haag. Het Baderlanb berichtet aus Aachen: Di- Hoffnung ber Bewohner von Aachen, daß englische Truppen die Stadt besetze» würben, hat sich nicht ersüllt. Zuerst ka men Belgier, und diese scheinen setzt durch Franzosen abgc» löst zu sein. Dl« Engländer sind nur aus dem Marsch »ach weiter entfernten Orte» kurze Zett tn der Stadt geblieben. Die Engländer hatte» stch sehr zurückhaltend benommen. Die Belgier aber haben sich Erpressungen und Gewaltätig. ketten zu schulden kommen lasten. Die englischen Offiziere und di« amerikanischen Journalisten machen kein Hehl dar aus, wie sie über das Auftreten der Belgier Lenken. In den Willen an der Straße nach Eupen und Lüttich wurde einge- Lrochen und wurden vor allem hi« Weinkeller geplündert. In «in Haus dränge« sieben belgische Soldaten unter dem Bor- wand« ei«, -aß st« da» HauS nach Waffen durchsuchen müß ten. Der Anführer rief: VouS m« donnere» votre ftve ou von» payerez cent srancsj Sie gingen erst Mieder weg. nach dem sie einig« Kundert Franken erpreßt hatte». In de» Sä- de« suchen di« Belgier sich aus, was st« wünschen, gehen ohne zu bezahlen weg und erklären: Wilhelm bezahlt. Mehrere Läden wurden geplündert. Am ärgsten war «S am Sonn, tag, den 8. Dezember. Et« sohlender Trupp von Soldaten zog durch die Aüalbertstratze. Einig« Offiziere liefen vor »en Mannschaften her und rtefeu: „Die Rolläden nieder", denn sie hatte» ihr« eigenen Leute nicht mehr tn der Hand. Das half aber nicht, die Rolläden wurde» zertrümmert und di« Läden auSgevlündert. Am wildeste» ging es in dem Restaurant des Kurhauses her. Die Bewohner von Aachen werden von den Belgier» mit Verachtung behandelt. Dazu kommt dann noch die erniedrigende Behandlung a»f der Straße. Man hat tn Aachen nicht -en Eindruck, al» ob die Belgier un- Franzosen ihr Bestes tüten, um die Bevöl kerung -eS Rheinlandes für sich zu gewinnen. Bo« ber Um- welt ist -i« Stadt so gut «i« avgeschnttte«. ES erscheinen keine Zeitungen u«d es kommt keine Post. ES beginnt Koh- l,«mangel zu herrschen, und viele Betriebe liegen still. Gas und Elektrizität werden bald aufhören. Die Arbeitslosigkeit nimmt zu. Alles daS ist bie Folge der Verordnungen, bi« kaum auf de» Wunsch, Ordnung un- Ruhe zu schaffen, zu rückzuführe» sind. Im übrigen hat der Korrespondent de- „Baderlanh" beobachtet, datz die Belgier uitd Franzosen fort- während auseinander schimpfe«, und daß e» -wischen ihnen auch öfters zu Prügeleien kommt. Bei alle dem sehen die Truppen nicht danach auS, als ob bet ihnen schon «in Auf- lösungSprozeb eingesetzt hat. eher so, als ob si, zu neuen Kämpfen auSrückten. Belgische Offiziere versichern, Laß sie nicht eher ruhen würden, al- biö sie in Berlin eingezogen sind. Dle gestrige Retch-Verstim«!«»! 7 der Arbeiters «»d Goldate«rSte. . ? Arrlin. Di« gestern vormittag im Abgeordneten- -aus ihr« Arbeiten beginnend« Reichskonferenz -er Dele gierten aller Arbeiter, und Soldatenräte Deutschlands wurde gestern nachmittag mit einem vegrüßungsabend ringel,ifet, der «1mm varmonisLen Verlauf nahm. Nach einem von Herrn Dietrich lVolksbtibn«) gesprochenen Pro log folgten di, «egrüßungsansprachrtt von Max Mayns und Brutus Molkrnbuhr, denen auf einen allgemein aus L^.«2somm ung heraus geäußerten Wunsch sich Karl Liebknecht, welcher erst später erschien, Im «wetten Teil dW vragramm« anfchloß. Karl Liebknecht verwahrte sich dagegen, datz di, Epartakuzäruppe nnr di« Zerstörung alles Bestehenden beabsichtige. Die Spartakisten sind von nichts weiter entfernt, al« vo» irgend einem Putschismu». Es ist «ine Frage vor allen Dinge«, di« vor allem stehen wird iu ihrer ganze» Riesengroße, di« Frag«: Sind Si, gewillt, die Revolution, di« Anfang November in Dentschland de- gönnen hat, zur sozialen Revolution des deutschen Prole tariat« weiter zu entwickeln, zu entfalten oder sind Si« gewillt, dies« »urückiudränarntz Hier würde alle Müde vergeben« sein. Nur wenn Sie entschlossen sind, diese große geschichtliche Ausgabe des Proletariat» in diesem Sinne zu för en« ml« ft« allein gefördert werde» kam», wenn Sie
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