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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192103128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-12
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1921
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^>— s r:« — « « «pr-2 « L SÄsz^cL-Z LttLLL-a'rrLLLL^ ZL Lis «L ZL^L Lu LÜH 88 WN DM Wake lbg, -vackfle HM neue Schukgesetz in die Hände -er Eiadt. I» Laufe der Jahre »arc» »wi ch-n -em »euzett- sichen, fre h itlichereu Riesa uns -em tonjervativen, an -en allhergrbrachten Grundrechten und Privilegien fest. Haltenden Rit crgu-Herren mancherlei Uuz tträg ichke ton entstanden Di« Stadt Kredte nach Ausdehnung, wurde aber -a-ei von -er Rittergutsverwattung beengt uns ge- Din-ert. Als -aber bekannt wurde, -aß Freiherr von We ck d«S Gut -erkaufe» »olle, faßte die Bürgerschaft, voran der Genwibeverei», einstimmig den Beschluß, das Gut für die Stadt zu erwerben. Las Schloß sollte zu einem Rat- Raus «ngävandelt werden, für welches man dringens Gr- kchüstsrtume -rauchte, da die alten Räume i« der Schule Bei weitem »icht mehr «usreichten. Rur Bürgermeister Sieger und ei» Sta»lrat sprachen sich gegen den -aut aus. Bürgermeister Sieger meinte, daß lne Stadt Mr ««0 Maler em schöne-, neues Rathaus ervauen könne; das O»t -ringe,» Mel Sorge und ibm »u diel Mehrarbeit. Weichwov ward der S astverardnelen-Borsteher, Müliler». teiitzer RSHrborn beauftragt, nn Baron von Welck die »ütiOe» Verhandlungen wegen des Sauf- anznknüpsen. Ute R-Hr-ör» die ersten Fühler in dieser Anaeleg-n i ans<^c- Dreck: bot. ch l «rt er ,» »einer Fam.li nchronik ,n cn- Uhtmlicher uns laumger Wei.e. Nm 20. Februar 1874 wurde daraus RSHrborn an der Stadtrat Grnndtmann vom Freiherr» bon Welck ins Schloß ge-ete». Der Besitzer des Gute-, der dem Verlaus« em die Stadt nicht abgeneigt war, zeigte den Herren di« Räume iru Schloß »nd nannte d« Summe, für welch« er das Gut verlaufe» «olle. Er forderte 338000 Taler, wo- »a» nichts zu kür»«» fei, und S8000 Taler «ngezahlt wer den müßten. LlS Tag des Kaufab chlusses wurde, um laugen Verhandlungen aus dem Wege zu -ehe», vom Freiherr» von Welck der 26. Februar 1874 sestgefeßt. Dm Stadt entschloß sich kur» »um Sauf and entsandte zu diein» vrhuse am 26. Februar de beiden obengenannten Herren, Stabtderordnetew-B rstehrr Röh.b rn und Etaot- wtt Grundtmann nach dem Schlosse. Nachdem der Jinan». Prokurator de« BarvnS von Welck die Punkt« ton vorher -orgele en hatte, »nter chrieben be de im Namen der Sluot den Kaukvertrag. Am 27. Februar schon fand die Ueöee- -ahme des Gutes") statt. ES wurde »unöchft dem in Re'a privatisierens«« Oeko- immie-Jnjpektor Michaeli- übergeben, von Johann» an aber verpachtet. Der erste Rittergut-Pächter, dein das Gut mif Rechnung übertragen wurde, hieß Naumann. En». Wließlich der Ziegelei »ühltr er 13600 Taler Jaores- Am 1 November 1876 übernahm Baumeister Feodor Helm die Zvgelei Göhlis auf 2V Jahre für jährlich 5400 Mark in Pacht, 1836 wurde der Vertrag wieder auf A) Jahre erneuert, dabei dle Pacht aus 6500 Mark fest- -eießt. Die Brauerei »ar daneben für 1600 Taler, der Ratskeller"") für SOO Taler und die Gärtnerei für LOO Maler verpachtet. Für Wiefen nnd Feld.-r. d e geiondert verpachtet waren, »amen außerdem 825 Taler ein Gerichtlich vcl zogen wurde der Gutskauf am 17. Mörz K74ls). Labe» zcictmete al- Vertreter der vertrag chiießen- be» Parteien seilen- -es Verkäufers -er Gutsherr Curt Heinrich Freiherr von Welck, feiten- des Läufer- 1. der Stadtrat zu Riesa, vertrete» durch Bürgermeister Sieger, L»rt Hemr. Holzhaujen, Friedrich August Grundtmann, Ernst LLieberg und Heinrich Wilhelm Seurig; 2. das St«dtverorvnrtenkolleg»um, vertreten durch Areorch Röhr bor», Friedrich August MöbiuS und Albert Herzger. Außer der Anzahlung von 33000 Talern dezaylte der WS«fer »och 1874 den Betrag von 50000 Lawrn, 150000 2 Ta» Rittergut umfaßte erneu Flächenraum von MS Ackern, 118^ Quadrat-Rute». RatskeNerpächter i» Riesa. Der 1. Pächter war der Diener des Barons von Welck, mit Namen Schach, oou 1874, dann kam Menest, dan» Laulfuß. vom 1. Juli 1891 -i- 1897 ward der Ratskeller, nachdem er reftaur ert und vom Stadtrat mit Möbel» versehen war, an Herr- »au» mit 2000 Mark verpachtet. Herrmann mußte 1500 Mark Laution stellen. Für da» Mobiliar zahlte Herr- -mun jährlich 6 Jahre lang »70 Mark Amortisation, -an» »ar «S kein Eigentum. Rach Ablauf -er Pacht vest bat Herrmann um nochmalige Verlängerung um 6 Jahre. 18SS ging Herrn»un nach Hannover, wo er das vereiushaus bewirtschastele. Er verpachtete den Ratskel er mst Genehmigung des Stadlrats «eiter a« de« Restaura- -n>r Schuhe vom Schlachthof. Sckmlze hat die Pacht »»'M N). März 1899 bis 1. Jul» 1905 übernommen, dann w»e- « aut 6 Jahre verlängert. Als Schulze das Hotel »um Sächsischen Hos kaufte, trat an seine Stelle « s Ratet- stllerpächter 1906 Pönicke Am 20. April 1910 übernahm Lavier den Ratstcller. Am 1. Oktober 1911 mußte dw.er von der Pacht zurücktreten, dann kam Gustav Faßte, der den Ratskeller bis zur Aufh-bunz 1919 bew:rtschajtet hat. t) Ein großer Teil der Kaufsumue» ward -ec der Lom- tmmalluuir in Leuww ««»iebe» Maker -kleben kn Nate« von SS 600 Taler« zu bezahlen «nd waren nach »/«jährlicher beiden Teilen freisteyenser Auf kündigung zu 4 Prozent zu verzinsen. 100000 Taler waren zu 4'/, Prozent hypothekariich sestgelegt. Nach dem Gut-- kauf fielen alle Rechte des Gutsherrn an ixe StcBt, »o- daß sich der Ort nun nach seinen Bedürfnissen fre» ent falten konnte. Ein Bcr chouerungsvrrem ward gegründet und der Stadtpark angelegt. Mit nnem Schsag« war ge nügend Land -um Häuserbau da und später, als Ries» die 2. Garnison bekam, »um Sa ernenbau, zu« Bau von Mil.tSrverwaUungsgebäudeu und zur Anlage von Er«rz»e»> plätzen. Tas Schloß ivard al» Rathaus hergerichtet, im ersten Stocklvert waren die Räume sür tue Stadtverwaltung, »m 2. Stocklvert richtet« man d»e Wohnung für den Bürger meister ein. Im Jahr« 1875 «hm Riesa dre revidierte Städte ordnung an. Im gleichen Jähre wurde die Eisenbahn«»»« nach Nossen fertiggestellt und ciue neue Elbbrücst, zum Teil aus Pfahlrost, zu» Teil auf Beton gegründet. Diese Brücke ist aber bei der Hochflut 1876 zusammcngestürzt. Ti« an ihre Stell« erbaute neue Brück« war 1879 fertig. Zur Verschönerung der Stadt erbaute «an 1878 mit einem Kostenaufwand« von 9000 Mark die monumentale Alberttrepp«. Di« Einweihung fand am 23. Juni 187b palt. 1878 erbaute der Tampsschne dcmühlrnbei -er Ung« (jetzt Röschs) auch di« erste Billa an der Georgstraß«. Am 1 Juni 1880 eröffnete der Johannstev-Orvea m Riesa nn Nranken-auS. - Fast in allen Gewerben regte sich »»« 1880 ab neue» Leben, die Innungen, d e früher besianaen hatten, blüh ten wieder auf. T»e 1861 aufgelöste, «rtsge.chechtlich be rühmte Schneid«nuuung wurde 1882 wieder ins Lebe» gerufen. Nach einer Brrussstatistik vom 5. Juli 1882 bestanden in R e.a an diesem Tage 1602 selbständige Haushal tungen. Davon betrieben 215 Haushallunge» Landwirt schaft, 308 Gewerbetreibende arbci etcn m.t Gehst en Ter vorwiegend ländliche Eharalter der Stast war also über wunden. 1881 erhielt Riesa wieder Garnison und wurde Wohn sitz des Kommandanten des Truppen-Uebung-platzes Zeit hain, durch dessen Einrichtung der Stadt eiu« Erwerbs quelle von großer Bedeutung entstand 1883 ward die Gartenstraße, jetzt BiSmarckstrahe, an- gelegt. Tie erste Bi la war Ldielemanns Haus. Anläßlich des Verkaufs der oberen EckoausteNe auf dem heutigen Albertplatz wurde ein Teil der Parkanlagen vor dem Rathaus im Avrrl 1883 adgehoizt und gleich» »eilig der letzte Rest der ehemaligen E tra^enmauer, welch« das herrschaftliche Schloß von der Elast getrennt hatte, abgebrochen. Hiermit war ein wesentlicher Schritt zur Realisierung bes A-bertplatz-Prozetts, wie es jetzt «usge führt ist. getan. Am 11. November 1883 feierte ms» in Riesa da- SOO jühnge Luthersest. von ber Schule Kastan «nstraße (jetzt Goethcstraße) sand ein allgemeiner Sirchengang statt, nnrer Glockengeläut und Miluarmuiik, welch letztere den Choral „Ein seste Burg ist »lnier Golt" spielte. ES be teiligten sich am Zuge der «e.amte jkirchenvorstanG der Eiadtrat, die Kaiserlichen und Kömg.ichen Behörden, da» Lehrer-Kollrgium und v ele Mitglieder oer Sirchmg»- meinde. Pfarrer Führer hielt eine zu Herzen gehend« schöne Rede. Bor dem Rathause pjlanzte man zwei butler linden, welche aber später von dort «ntlernt unv nach dem Park verpslauzt wvrdeu s,nd. (Fortjetznug folgt.) Cchicksalsfilznmr. Novell« von Martha Grundmaun, Lommatzsch. Forttetzung SclxreckenSblatz hatte Lis lo te den Sprecher «»gestarrt, um ihm dann mit einem Ruck die Hans zu entziehen uu» aus dem Zimmer zu laufen. Bald aber kam sie, von Auguste gefolgt, wieder herein. Sie hatte sie gebe«», nur ja ihr näher zu bleiben, damit sie nicht so allein mit dem Dokter sei, was sich «>g«»lliä» auch gar nicht schicke. „Ist es hier in Sachsen denn Si'te, d>e Dienstboten ins Zimmer zu holen, wenn man Besuch Hal?" iruz «v. Es sollte scherzhaft klingen, aber L»i«lotte fühlte — «r war wütend. ,^fch wünsch« nicht, daß Sie »eine Auguste, bi« un terem Hanse über d ei Jahrzehnte ged ent, zu -eu Tienft- boteu zählen. Sie ist wie eine Mutter zu mir", antwortet« si« «rnst. „Nun, dan» dürfeu »ir uns »oM auch ihren Segen zu unserm Bund« erbitten, da sie Mulle, stelle be, Ihnen vertritt." Liselottes Gesicht sä bte sch purpurrot. „Eie sind ein taklloler Mann, Herr Dollar, und zugleich ein >ehr ve- rccbnender. Es tut mir ja leid, daß ich Ich so enttäuschen muß, aber ich selbst bin auch »nttau,chr. Sw sind niwö das, was ich m Ihne» vermittel«, vo« iftwr BrNodrmg kann demnach keine Red« sein." „Wie — was? En wollen nicht die Mein« werden'?" zischte er. „Ich lasse nicht mit mir spielen!" „Ich tat es nich! i" „Sie machten mir Hoffnung. Als See be» Brwfwech'el mit mir begann», »mßten Sie ahne», welche Wünsche ich mit dem selbe« verband. Sw duldete» es, daß ich -ier- herkam. So deutlich ließ ich durchblicken, welches der Zweck meines Besuche- war. und nun —" „Und nu« bitte ich Sie, »ns jetzt zu verlass«»!" unter brach ihn Liselotte empört. „Auguste, b«gl«»te -en Herrn Doktor hinaus." Noch eine leichte Verbeugung gegrn den Gast, dessen Gesicht sitzt den ordinärst« AEaück zeigte, und sie ging in» Nebenzimmer. Dort wehrte sie den hervorbrechenden Tränen nicht mehr. Sie weinte f«ss«»-»lo» So af, vwr es ge ammen, lo . . . Und sie hatte «eglaubl, nut die»«» Ma «ne läme das Glück. So»»i-eS, sel.grs Glück. . . Er war längst fort, und Liselotte »einte aach immer. AIS sie endlich aber doch ihre Fassung »ied«rgewonnen, da ging s« sofort daran, seine Briefe zu verbrennen. Noch einmal erlebt« sw i« G«iste -en Schreck, ber sie befallen, olS ihr erster Blick auf den Lokwr gefalle«. Und ft« dankt« Sott, bah er ihr die Kruft und den Mur verliehen, " <«»-». b-nn ihn Hane sie niemals lieben können. — Wieder waren Monate vergangen. Schon führte der Herbst das Regiment. Der Oktober bracht« klar« und son nige Tage: Wetter, »w «an «s schöner »icht wünschen konnte. Liselotte hatte mit ihrer Freundin »nd deren Mus ter sechs Wochen in «ne« Geedabe geweLlt, n»o hente war sie zu ückgekomme». Sie sah frisch und rosig aus. So gat »ar Ihr die Seeluft bekommen. G«g«n Abend ging sw »um Friedhof. Es zog ft« mit Zanbergewalt zu de» Gräber» der Ellern, die sie so lange »icht -«sucht. Sie trug noch immer tiefe Trauer. In de, Hände» hielt sw einen Strauß spi e Rosen. Der Zusall wollte es, daß auch der Bankier Sonntag das Grab feiner Sattln besnchte, und zwar »icht allein, son dern in Begleit»»« winer drei Töchterchen. Er grüßte auch heut« Liselot!« ehrerbietig. Die-mal «ber »icht so still, als das erstemal. Di« Sinder gaven da»» Veranlassung, ein Gespräch mit ihr -n beginnen. Eine -er Kleinen »am näm lich zu Liselotte heran »nd fr igle ernsthaft: „Ist -eine Maina «nutz tot?" Und ab» LiseLMe »tckte, stchr sw fwft: „Ruch dem Papa?" ,Ha, «Uh uoetu Vater", antwortete -re junge Dame. „Uiisere gut« Rama auch. Aber Pap« haben wir. Da — sieh — -ort ist unser Papa." „Stör die Dame nicht, Gudrun", «rmahnte da der Bankier -aS Sind. Dann wandte er sich an Liselot «: „Ver zeihung, mein gnädiges Fräulein, wen» Sie durch wem kleines Rädel in Ihrer Andacht gestört »mr-eu. Gudrun schließt gern Bekanntschaften." Dann stellte er sich vor. Und nachdw« a»ch stc ihm ihre» Name» «eu«»»t, sagte sie freundlich: „Das zutrauliche We>en des k.eineu Seschöpfckens Int einem ia so wohl. Ihre Töchterchen ftnd süß. Uno so gleichmäßig «roh. R»m könnte anuebuwn, fw v»är«n rn einem Alter. „Tas sind sie auch, Fräulein Weber." Vw sah ihn er staunt an. „Ja — eS sind D illtnge", erstärte er. „Drillinge! Sch — das ist ja reizend!" rief Liselotte erfreut. Darauf machten ihr alle drei den schönsten Mnix «nd nannte» ihre Namen. Anne, Eva»»«« «no Gudrun hießen sie also. Gudrun die Ve präcktgste uud Ntut gste ' d e , erzü'l e tn ihrer lieben, zutraulichen Art, daß nach de.« Weibnuchls- feste ihr Geburtstag sei. Dann wäre» sw vier Jahre alt. Und Par« »oürde ihnen etivaS sehr Schönes schenken. Nach diesen Worten lief sie hin zu -em Erwähnten. Mit beiden Nermchen ihn fest «niiassendi sah 1>« mit den dunkeln Ange«, die den seine» g ichen, zärtlich zu ihm auf, dessen Gesicht letzt eine« schmermüligen Ausdruck zeigte. „Lieber, lieber Papa, nicht traurig s«tut" bat das süße Mündchen. „Ich will dir viel, viel Süsse gebe», ganz viel." Da husckne ein Lächeln über das Aulckjz -es Mannes, imd er beugte sich nieder »n dem Müde, b»S mit innigen Zärtlichkeit die Purpurnen Lippen lvieder und wwder auf de» bärtige» Run» de« Vaters o ückic. Tin rührendes Bild! dachte Liselotte. Ew tief war das Mitleid mit Vern Manne »nd seinen verwaisten Kleinen, daß ihr'S mir mit Müde gelang, die Tranen »urüü- gudrängen. Als Gubnnr ihren Papa gruilg ««küßt hatte, fragte sie plöhlick: „Darf ich der fremden Dame auch einen Kuß geben, Papa'? — Ach, sieh nur, — sie ist auch so traurig, wie on erst warst. Ich will s:e so lieb haben w.e dich — dann lacht sie gewiß wieder . . ." Herr Sonntag wurde etwas verlegen. Und auch Lüo- lotw fühlte sich «i« »in« anaostectt. „Darf ich. Papa?" drängte da« Amd. «ei» Blick Ivch benienigen Liselottes. Er sah Tränenpenle» an ihre« Wimpern, i»nd er fühlt« sofort: Sw Et M«t; Fi« hat et» liebewarmes Herz. . . Lifelott« »artete sein« Anttvort gar »icht erst ab. Sie nahm Gu-r»» auf den Arm «nd ließ es geschehen, daß dw Klei»« -a- süß« Plaudermündchen ,» zärtliche» Küß'ihr aus Mund »ad Wangen drückte. Und die beide» Schwester chen stanbe» Wannend da. Ma« sah es ihne» «», daß auch sie gern« nähe»« Bekanntschaft mit der fremden Tom« ge schlossen Hätte»: si« waren jedoch zu schüchtern dazu »st drängte« sich -arum eng an de» Vater. — Gemeinsam vev- ließen sie da»» -e» Frielchof. Gudrun hatte ihr Händ chen iü die Hand Liselottes geschoben »d »ich nicht do» ih er Seite. Herr Sonntag führte Evamarw und Anne. Uft einer Stvaßenecke mußten ft« sich trennen. „Ich »iR aber dw liebe Tantc b«S> widerseh«, Papa!" »erlangte Gudrun weinerlich. — Hk st»h Liselotte mit stummer Ditte im Blicke an. Und sie verstaut» dws« Bitte. „Ich geh« täglich auf den Friedhof", sagte sie freund lich zu dem Vater des Kleeblatts. „Und «» wird mir gewiß Freud« bereite», Ihre kleinen Töchter recht bald wietwr «« sehe»." Er gab ihr bw Hand. »Ich -a»ke Ihnen, Fräulewi Weber. Sehr dankbar gegen Sie stimmt «ich -ie AuSstch^ daß meinen Kindern ei» öftere-, wen» auch nur kurz« Zusammensein mit Ihne» winkt. Li« Hottnnng auf eu» solches wirb «ei« kleinen Mädel «ewiß beständig frohs und heiter stimmen." — Daheim sand Liselotte einen Brief »ar. Gc »ar da» Assessor Ritter, einem netten, liebenswürdige» Herren, den sie »ährend ihres Aufenthalts in Warnel»ü«de kenne» gelernt, und den sie stets als angenehme« Gesellschafter be trachtet. Er »ar ein Vetter ihrer Freundin. Letztere, dw bereits Bimut, u»d sie hatten »ft vo« Warnemünde aus mit ihin Dampferpartien unternommen. Er hatte eS sehr be dauert, aP seine Ferwn zu Ende gewesen. Und jw u»d di« Freundin hatten ihn vermißt, als er «bgeceist. Wenn er Liselotte in Warnemünde jchmr recht deutlich zu verstehe» gegeben, daß sie ihm «icht gleichgültig war, so enthielt sein Brief nun einen reaelrochlen Herrols- antrag. Liselotte war sehr überrascht. WaS sollt« sw tun? Ter R'kessor gefiel ihr. Er war hübsch, klug und wohl auch sehr 1 olid. Er würbe gewiß ein guter Ehemann sei». Nun — acht La» w»Ut« sie vergeh«» lasse», bevor sie ihm antwortet«. . . Am nächste« Lage traf sie auf dem Frwdhvf wieder mit ih en kleinen Freundinnen zusammen, die oieSmal in Bd> alcitung ihrer Erzieherin, einer älteren Dame, gekommen. Groß »ar die Wuderfebenssreude -wische» den vier. Be sonders Gubrnns Plaudermündchen stand »icht still. — Oester sah st« nun dw Kleinen und ihr« Erzieherin. Dw Trillinge waren bereit- so vertraut mit ihr, daß s«e sie längst Tante Liselotte nannte». — Dann kamen sie einige Male mit dem Papa. Auch er und Liselotte käme» sich näher. Ihr« liebenswürdig« Art beglückte ihn. Ihm wurde das Herz warm, wenn er sw v»u seine« Lieblinge» unidrängl so -astehen sah, die braunen Rehauge» »oll Zärt lichkeit »irs -ie munteren Sinder gerichlet. Tielos Zusammensein auf dem Friedhöfe mll ihr be deutete für ihn eine Feierstunde. Uua für sie selbst gab «st auch nichts, was sie sich mehr gewünscht hätte. Tann »am der Lag, wo sie dem A,sess»r antworte» mußte. Sie nahm seine« Antrag nicht an. Di« Lind« trugen die Schuld daran — «u» vielleicht auch — der« Papa. — " ' Mit einem Male war es mit de« schöne« Wetter vor bei. Es regnete, regnete i» Ströme» tagelcuig. In dieser Zeit fühlte Liselotte erst s» recht deutlich, wie »»enibedrttch ihr der Umgang mit den Drillingen geworden. Der lieb« Gott zeigt« sich auch denn bald gefällig »nd iandte wieder sonnige Log«. So dankbar war ihm Liselotte dafür, keim sw fühlte sich einsam, wenn sie ihre Fewrstunoe verlor. Est rührte sie, wenn dw Steinen mit ungeschickten Hände». Mammts Grab recht, recht schön schmückten, wie sie sagte», und wenn sie so lieb von dem toten Muttchen planderGm) (Schluß folgt.) j Peekiische Winke. "1 Mittel gegen Nas«»-l»te». Gert»««« «afenblnw» HP unbr-enkklch: man stillt datselb«, luden, man kalt« Umschlich» aus Stirn und Nase macht; solle das «litte» «ach ri»iper Zeit nicht nachlefir«, s» ft»pf» ma» mit Tannin beprrnw SSatw in »ie Siesenlbcher, nachdem uw» »irüeicht v»rh«r Salz- »der Alaunnwssrr durch bi« Nafeulvcher g«z»g«» «»- zum Munde wieder hervorgrbracht hat. Blutet eS n«r »ul einem Nesenleche, so drücke man, indem mau be» Kopf auf» recht hält, die ünßerr Nasenwand dieser Seit« au di« inner« Nascnschridewalid, halte den Arm au dieser Seit« «*-ga- strrcki aufwärts und «ehe rückwärts im Zimmer einige Zech ' »nlber. A>ast Riuw» »ich ans öl,je Wtts» -al- «eftUli sttm
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