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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192202065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-06
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1922
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Tilsesgeschichte. Denis»«» Reich. De« Reichstag tagt am Dienstag. Die GerNwre, nach tz^ne» die auf Dienstag angeietzte Reichstagssitzung ans eiuen späteren Tag verschoben werden soll, ist nicht de- wunderuiig der Herren «rnnmiern — s schmäht« Liebhaberinnen rächen! Wobl »och di« Selegeiihrit dazu geboten wird. vch. fi« war wenig geeignet, dies«, Romanheldinnen, so . spielen. Ihr wollte das Herz brechen, mäh- «end st« lacht« und scherzt«. Sie überflog zuwrtlrn ihr« An» titirschar mit dem Vlick de» tödlich Srmarterten, der zu fle» " ' ' Laßt mich, laßt mich frei!" Und nur, »««m fi» .... t Udo st« eben beobachten könne, «rzwona st« mV . Ankhastrr »iistreugiiiig ein« Lustigkeit, tu d«r fi» stch tau» .ine» threr Wort«, die mit sootet wohlgrsallm ausgeuvmme» Einmal schaut« st« nach ihm hin, b«a Effekt zu prüfen. D« M AM» «ua» «tt sg «gu,tg«u «utbru« gut Ach R^chrrogieruiig stch ausdrücklich beret erklärt hat „bald- mögl chst «ine Ansrokluna dgr gesamten Bekoldnnasfla.'e vorzunehmen". Somit ist He «orauS eVung kür dl« An- letzung de« 8 !«>ta der SatzungderRG. «g hätte n,in- bestxn« eineUrabsttnnnunadem Ttreikdxschlub vorangeben Organisatorisch ergibt sich durch da» selb« -BBL'richete'LaaeV die' im Jnteres - der'gcsämten^deu? schen Beamtenschaft zu bedauern ist. Aus diesen Gründen lehnt der erweiterte Vorstand der FG Vl die Entschließung der RG mit allen sich au« jener Entschließung «la« mevmvn ver Friedens»errroa» noa, «tue I'ermmveruna der Frankreich gesckuldeten Reparationen, noch »inen Rn» griff auf den Völkerbund, noch die Zulassung von Dele gierten der «owietreaierung ohne wirksame Garantien sür ihre Absichten mit sich bringen dürfe. Poincar« legte alsdann feine Politik bar «nd sagte, er »erde nur dann nach Genua geben, wenn da» Programm der Konferenz genan festaelegt «nd die Bedingungen aut formuliert seien. Die Einladung, die an die Sowjet regierung ergangen sei. setze ». v. nicht fest, daß dies« die Bedingungen ihrer Zulassung annehme. Jbr Kommen würde also nur implieite die Annahme der Bedingungen bedeuten. In d'eser Hinsicht müsse man sicher geben. Andererseits würde die Konferenz von Genna bedeutend binauSgeschoben. — Die italienische Miniiterkris« könne noch etwa 10 Tage danern. Die Anwesenbeit de» italienischen Ministerpräsidenten sei unbedingt nötig. Man bade noch Leit zum Ueberlegen. Weiter sprach Voincorä vom Völker bund «nd von der ReparationSkommiiston. Er erklärte, die französische Außenpolitik müsse sich ans die vollständig« Auf- rechterbaltttna der Befugnisse der RevarationSkammission und die Befugnisse de» Völkerbundes stütze«. Wa« den französisch-englischen Vertrag anbklange, würden die Ver handlungen bi« jetzt mit voller Herzlichkeit weitergefübrt. Bevor er Ministerpräsident geworden sei, hätte er eine privat« Zusammenkunft mit Lloyd George gehabt. Di« Unterredung über diesen Punkt sei mehr als freundschaftlich gewesen, was ein gutes Vorzeichen sei. Die Erklärungen des Ministerpräsidenten machten, wie «S »um Schluß des Havasberichtes heißt, einen ausgezeich neten Eindruck. Die Aussprache darüber wird in der nächsten Sitzung der Kommission ausgenommen. Ei» G«glä«der über die Wtederaufrichtimz des deutsche« Handels. In einer Rede auf der Jahresversammlung der Eonnty Westminister and PearSbank in London erklärte der Vor sitzende Walter Leaf, die Welt brauche Frieden. Die Verluste von Industrie und Handel im vergangenen Fahre feie» ungeheuer gewesen. Vor allem sei die Wiederherstellung de» englischen liebrrseehandels und der Märkte Mittel europas und Rußlands notwendig. Wegen Rußlands könne nmn leider nicht sehr zuversichtlich sein. Bevor der Handel mit Deutschland wiederhergeftellt sei, könne man nicht auf «inen Aufschwung des Handels hoffen. In den letzten sechs Monaten habe man nur sehr wenig über den deutschen Wettbewerb gehört, denn der deutsche Außenhandel sei in außerordentlichem Maße »urückgegangen. Deutschland habe weit mehr eingeführt, als es aussübren konnte. Diese Tat sache allein erkläre schon genügend den großen Sturz der Mark. Bevor Deutschland nicht den größten Teil seine» Handels wieder erhalte, den es 1913 besaß, bestehe keine Aussicht für eine Rückkehr zur normalen Wohlfahrt in England. Die Jndustriebill behindere noch mehr die gering« Kaufkraft, die Deutschland verblieben sei und beraube e» der Möglichkeit, die Reparationen »u bezahlen. RiiStritt des Kabinetts Vovowi. Die offiziöse Stefani-Agentur meldet: Infolge der parlamentarischen Lage — die Parteien hatten ein Miß trauensvotum gegen das Ministerium beschlossen — hat das Kabinett Bonoini nach einem am Donnerstag morgen ab gehaltenen Ministerrat beschlossen» zurückzutreten. Die Regierung hat in der Kammer ihren Rücktritt mitgeteilt. Für die Nachfolgrschast werden drei Namen genannt: Giolitti, Denicola und Orlando. — Nach einer späteren Meldung wird auch Bonomi als Ministerpräsident wieder genannt. Zwei erfolglose Abstimmungen rur Konklave. In der am Freitag mittag beendigten Abstimmung drS Konklave ist keine Wohl zustande gekommen. Am Freitag kündigte wieder das Sluisteigen schwarzen Rauches an, daß auch die zweite Abstimmung noch keine Popstwahl gebracht hatte. TaS Ergebnis der letzten Abstimmung sollte am Sonnabend nachmittag bekannt gegeben werde«. Ler Tkutschr Beamtrnbund gegen den Streik. Ter Allgemein« Deutsche Beamtenbimd bat durch be rufenen Vertreter dem Reichskanzler die ausdrückliche Er klärung abgegeben, daß er den Streik ablebne und das Vorgehen der Neichsgewerkschaft mißbillige. gründet, e« wirb vielmedr deabffchua», am Dienstag ein« Sitznna mit der vorgesehenen Taaetordunna abmhakten. Da» Krnvvwerk in Maadebnr« stillgelegt. Da« Frjed.-Kruvp-Grnfonwerk in Magdeburg legt den Betrieb wegen Kablenmnngels ab beute Montag still. Der Abba« der Kriegs«,ef«llfchgf1en. Im Honvtau«- fchnß de« Reichstages wnrde über den Abbau der KriegS- gefellschgsten von der Regierung mltaeteilt, daß von dem seinerzeit ermittelten etwa 198 Krirg«a»sellschaften am 1. Januar noch zwei lebend« und 82 in Liquidation befind lich, Gesellschaften bezw. Organisationen bestanden. Gelöscht, aufgelöst oder sonstwie abgegangen find 167. Gesellschaften. E« könne erwartet werden, daß auch die letzten Gesellschaften zum größten Teil bi« Ende Mär» ver schwinden. Irgendeine Verschleierung der finanziellen Er gebnisse der Kriegsgesellschaften liege nicht vor. vertliches ini» SSckssscheS. Riesa, den 6. Februar 1SS2. —* Beförderung von Dastsendnngen. Wie un« mitgeteilt wird, verkehren van jetzt ab täglich 2 Eil- aüterzugpaare auf der Strecke Leipzig-Riela-Dresden, sowie je »in EilgutzugSpaar van Riesa nach Ehemnitz und Riesa—Nossen. E« ist somit Gelegenheit geboten, dir für die anliegenden Ortschaften bestimmten Postsendungen »n befördern. Zur Beförderung der Postsachen für die Ort schaften der Strecke Riesa-Elsterwerda verkehrt täglich ein Vostsnhrwerk bis Gröditz, woselbst die Sendungen für die Ortschaften bi« Elsterwerda in Empfang genommen werden. Auch Pakete werden zur Beförderung wieder angenommen. —* Die Teuerung hat im ersten Monat de« neuen Jahre« weiter zuaenommen. Nach den Berechnungen de« Statistischen Reichsamt« ist die ReichSindexzlffer für die Lebenshaltungskosten «Ernährung, Heizung, Beleuchtung und Wohnung) vom Dezember 1921 bi« znm Januar 1922 von 1550 ans 1640, demnach um 5,8 Prozent gestiegen. Gegen Januar 1921 bedeutet die« eine Steigerung um 73,7 Prozent, gegen Mai, den billigsten Monat de« ver gangenen JabreS, eine solche um 86,4 Prozent. Weniger stark al« im Vormonat trugen im BerlchtSmonat die Er höhungen der Ausgaben für Sei»- «nd Leuchtstoffe zur Steigerung der Lebenshaltungskosten bei. Dir Wohnung«- mieten haben sich in einer Reibe von ErbebungSgemeinden bedeutend stärker erhöbt. Die Indexziffer für Ernährung«» onSgaben allein ist von 2083 auf 2219 oder nm 6,3 Pro zent gestiegen. Billiger wurden seit dem Vormonat nur Fette, deren Preise sich bi« Mitt« Januar recht wesentlich ermäßigen konnten, inzwischen allerdings wieder anaezogen haben. Dagegen wurden — i» einer größeren Reihe von ErbebungSgemeinden — Vrot und saft allgemein Rind fleisch, Fische, Zucker, Kartoffeln und Gemüse wesentlich teurer. Für die übrigen Lebensmittel war di« Preis bewegung nicht ganz einheitlich. —* Ueber Gisenbabnerstreik und Lohn zahlung schreibt die „Sächsische Industrie", da« amtliche Organ de« Verbandes Sächsischer Industrieller: Durch den Eisenbahnerstreik tritt an vielen Stellen Koblenmangel und Rohstoffmangel ein, so daß Industrie und Gewerbe teilweise nickt in der Lage sind, ihre Betriebe aufrecht zu erhalten und arbeiten zu lassen. Auf die Frage, ob der Arbeitgeber trotzdem znr Lohnzahlung verpflichtet ist, muß geantwortet werden, daß der Arbeitgeber zwar alle Mög lichkeiten erschöpfen muß, «m seine Arbeiter mit Aus« riinmungsarbeiten nnd ähnlichem zn beschäftigen, daß er aber über diese Möglichkeiten hinaus von seiner Arbeit nehmerschaft nicht in Verzug gesetzt «nd damit zur Lohn zahlung verpflichtet werden kann <8 615 BGB.), sondern daß eine Unmöglichkeit eintritt, die keiner von beiden Teilen zu vertreten hat <8 823 BGB ). Eine Reihe gericht licher Entscheidungen steht ans dem Standpunkt, daß bei Kohlen- und Rohstoffmangel, der infolge von Streik ein tritt, die LohnzablungSpflickt aufhört. —* Entgegnung auf das Eingesandt der Orts gruppe Riesa der Reichsgewerkschaft deut scher Eisen bahn beamten m Nr. 29 des »Riesaer Tageblattes". Nichts ist leichter als «ine durch Zeit ereignisse aufgereizte Menge mit Schlagworten fortzu- rertzen, nichts ist hierbei aber verwerflicher als ernst und sachlich denkende Gegner herabzusetzen und herabzuwür- oigen. Glaubt wirtlich das OrtSkartell Riesa des deut schen Beamtenbundes mit seinem Mißtrauensentscheid Ein druck auk die Mitglieder der Fachgewerkschaft der ge hobenen mittleren Eisenbahnbea.nten (AG VI- zu erwecken; nur bei schwankenden Gemütern kann die? erreicht werden. Weshalb beweisen die gesamten Mitglieder des Ortskartells Riesa nicht ihre Unterstützung durch Streit; Geld und Worte allein tun es nicht. Taten beweisen, oder heißt eS hier auch: „Hansemann, geh' Tu voran. Du hast die längsten Stiefeln an?" Wenn die Fachaewerkschaft der gehobenen mittleren Eisenbahnbeamte:- (AG VI) sich nicht zur Teilnahme am St.e k entschloß, so lagen folgende Er wägungen zu Grunde: 1. Aeußerlich ist der verlaus der Sitzung der RG (Unsachlichkeit, Unklarheit) nicht geeignet, Roma« von Maria Gerbrand». »8 .Finde« Sir nicht, daß e« viel interessanter ist, wenn die Gesinnungen verschieden bleiben?" »Na, mkiuetwrgen!" sagte er, da er nicht wußte, wa« er antworten sollt», jedoch sehr gut verstanden hatte. »Wollen doch sehen, wie lange Du Dich sperrst, bis wir Dich klein krie gen l" dacht« er. Sie wird ja wohl heut« nicht zum ersten und letzten Mal aufgetancht sein. Vorläufig fragt« er, ob viel leicht eitle Einigkeit über de«« nächsten Tanz -wischen ihnen -u erzielen sei. Eie folgte ihm lächelnd; sie m«ßt« ja ihre Rolle spielen. DaS war der Preis, mit dem sie den heiß ersehnten Moment «nn «ine Nacht hindurch bezahlen würde. O, wär« es doch erst geschehen I Sie wanderte ans einem Arm in den andern. Und doch haßt« sie beinah» jede fremde Berührung, seit st« «och immer Udos leichte Umarmung zu spür«, meinte. Martha erschien einen Moment fröhlich lächelnd an Ihrer Leite. ,Eo hab' ich eS mir gewünscht," sagte sie, »und auch «rwartet, daß Sie soviel Beifall finden würden. Mein Bräuti gam freut sich ebenfalls darüber." «Wirklich?" fragte Agne», in da» Licht de» Kronleuchter» starrend. Eie biß die Zähne zusammen. Run denn, wenn'« ihn freut: dann nur hinein in den tollsten Wirbel I Sachen, kokettieren, sich den Hof machen lassen, die unverhohlene Be- wunderuiiä der Herren ermuntern — so sollen stch jo ver schmäht« Liebhaberinnen rächens Wobl ihnen, wenn ihnen »och di« Selegenhett dazu geboten wir: Ach, fl« war wenig geeignet, dies, leichte Rolle -u spielen «end st« lacht« und scher, A« scheint: ,l stch seP», da» Krankhafter »> «ine« Wurde«, bewußt »ar. sein Antlitz so bleich, daß eS sie plötzlich wie «ine große Still« Überkam und ihr fortan nur «in Gedanke blieb: nach Hans« kehren und sich auSwrinen nach Herzenslust.— —Wieder fand st« Fräulein von Kempin neben stch. ES war in einem der an den Tanzsaal grenzenden Räume Di« Baronesse kehrte von Frau von Lessenheim zurück, di« stch bereit» vor einer Stunde von dein Trubel zurückgezogen und in dem Zimmer der Hausfrau weilte. Agne» nahm ihre Kraft zusammen. »Nun möchte ich Ihnen noch einmal tansend Dank für den reizenden Abend und zugleich Adieu sagen," sprach sie freundlich, dar Händchen der Baroness« ergnifeud. »So früh?" fragte dies«; fl« sah freilich selbst recht abge spannt an«. ES mochte auch bereit» gegen zwei Uhr morgen» sein. »Mein« Pflichte» daheim," «ntschuldlgte Agne». St« traten über di« Schwell« de« nächsten Gemache«. »Aber bitte, entzie hen Sie sich nicht länger Ihren anderen Gästen I" wehrt» Agne». Martha batte einem Diener gewinkt. »Wenn'» denn nicht ander» sein soll," sprach ste mit sichtlichem Bedauern gegen Ihr« neu« Frenndin und bestellte dann in ihrer etwa» um ständlichem aber sicheren Art den Wag«,. Ihren Anordnun gen wenn ste auch ziemlich lange zu dauern pflegten, wurde von der Dienerschaft stet« mit Andacht gelauscht. — »Ich werb« Ma,na rufen," fuhr fl« zögernd fort. Agne» hielt st« zurück. Mit zuaeschnürter Kehle bestellt« sie ihr« Empfehlungen. Im Geist« iah ste stch schon allein durch Rächt und Dunk« fahren, durch Regen und Sturm, im Herzen Berzweiflung nnd da» Bewußtsein: Du wirst ihn niemals Wiedersehen. Nein, nie mals, niemals i Zum Frühjahr wollten ihr« Eltern, die keinen «»deren Rat mehr wußten, nach Amerika — «» war am be sten, st« zog mit, wie man bereit« halb und halb hoffte, und bi» dahin: nicht den Tod durst« ste so fließen, wie dt« Gefahr, ihm noch einmal zu begegnen I Ihre Zähn« hallen «useiiieiitzer geschlagen. »Nm Sette»- willen I" ries Martha, -Sie stieren? Setzen Sie stch nicht fo b« Zuge au»i" Sie riß ihr eigene« Tuch von den Schultern. Di» tlein» Baroness, ging niemals destlletiut. — Zch be gleit» Sie zur Garderobe." .. «gnÄl, bt»»«» Luch enK HR»« Fifism gefaßt ßWW,»fb » müsse sie e« instinktiv von der Berührung mit ihrem Körper fernhalten, lehnt, ab; ste fände den Weg allein. Und wäh rend st« Martha» liebenswürdig« und eindringliche Einla dungen sür spater, bebend mit erzwungenen, Lächeln über stch ergehen lstß, hing bi« zum letzten Moment ihr vlick an de» Perspektiv« der Zimmerflucht, forschte brennend unter all de» vorübergehenden Gestalten — ah, vorbei, vorbei! Sie drückt« -um letzten Mal krampfhaft di« kleine, sorglos« Kinderhand — dann war st« fort. — Di« varoneff« kehrte ip den Saal und zu ihrem Bräutigam zurück» -Fräulein Baumann läßt Dich grüße«; fl« fuhr scho» nach Hause," berichtete st«. ,AH! Danke I" macht« er nur. Er seih sehr finster au». Ei hatte eben «ine freilich nicht für ihn berechnet« vemerkmia auf^efangen, daß sein Bat« heut« .wie toll und verrück? .Wenn st« stch m« «in bischen amüsiert habe« wird," sprach Martha besorgt. .Fräulein von Baumanns Wie sollt« fl« nicht! Sie hatte A all« Ursache dazu. Es hatte doch wahrhaftig auch ganz de» fandest Du e« nicht «echt, daß st« — baß man ihr fo den Hof machte?" fragt« ste, betroffen von sein«»« gereizten Ton. »Ich?Dazu Habelch doch ganz und gar kein Recht!" — Er sah endlich in tbresrrschrockenen Augen. — .Uebrigen» war in auch g« nicht« Unpassende« dabei," sagt« er sogleich milder. .Rich» wahr?" versetzte st» erfreut. .Uch, Udo, wie schön ist die« Fräulein doch t" « ES zuckt« aervb» In seinem Erficht. Aber zum «weit« Mal bezwang er stch. Wa« tonnt» die« hold« Geschöpf für seine Stimmung, dt» heut« in der Lat uitt« aller Kritik «ar! Bet .holde" ging ihm «in kleine« widerstreben durch« Herz? nur momentan; denn unsagbar lieb war st« doch wirklich — eigentlich ganz ohne Fehler. Er hatte wenigsten« noch n!» chnen an ihr entdeckt. M« märe e« für sein, vielen Saunen eigentlich «echt gewesen, wenn er An« wenig« tugendhaft« Braut «halten. Aber tzaoon durst, nun schon keine Rede sein, «bwvhl ihm vielleicht «n «in« unvolUnmweusrea ihr Reich- BWWWtzMtzrßDW»Ü«^BsRd. Verrranen ,ü « «iFRMMkff Set RE. m, ernten. 2. Gachl ch ist der Streikbeschluß unbegründet, da die Re'chSregieru,«, sich ausdrücklich vere t erklärt hat „bald- möglchtt eine Auftaklung der ' 7 letzung de» 8 18 4a der Satzung der R«_. ' ..... .7 „ 7'absttmmuna dem Streikbeschluß > müssen. 4. Organisatorisch ergibt sich durch ständige vorgehen der RG eine gegen die Einst, DBB gerichtete Lage die im Jnteres e der «ckau..... schäft »u bedauern ist. Aus diesen Gründen Iterte Vorstand der FG Vl die Entschl eßung oer »kV nnt allen sich auS jener Entschließung ergebenden Konsequenzen ab. AuS dem Absatz 4 erkennt man sogar, baß die FG Vl den deutschen Beamtenbund viel besser unterstützt u. seine Absichten viel besser ersaßt hat al» die Leitung de» OrtSkartell» Rieft, de» deutsch. Beamten- bnndeS. Wie recht die FG VI gehandelt hat, beweisen auch die Entschlüsse freier Gewerkschaften, schreibt doch der „Vorwärts" in e,nem Sitz»n"sb<-richte de» Allge meinen deutschen Vewerkschaft»bu«de» und der Afa: «TaS Verhalten der Neichsgewerkschaft ist eine unverantwortliche Mißachtung aller gewerk schaftlichen Grundregeln. Zu einem Beschluß, der einen für das Gesamtwohl notwendigen Betrieb stillest, ist unter allen Umständen die Zustimmung der Gesamtvertretung aller Gewerkschaften erforder lich." Was sagen zn diesen Worten alter erfahrener Ge werkschaftler die Anfänger auf diesem Geb ete? Das OrtS kartell hätte sich jedenfalls da» Mißtrauensvotum nicht geleistet, wenn eS all« Geaengründe gewußt oder btt bekannten recht gewürdigt hätte. Denn angeblich die Neichsgewerkschaft deutscher Etsenbahndeamter ein Aus fliegen wegen starker Gegenströmungen befürchtet hat, so ist nunmehr zweifellos ihre Auflösung durch ihr Streik vorgehen sicher zu erwarten. Die Folgen wird auch der deutsche Beamtenbund spüren. M. —"Lu ftpostverbindunq Dresden —Berlin Bis aus weiteres verkehrt seit 4.2. täglich (auch Sonntags) ein Pottfl,gzeug von Dresden nach Berlin. Abfahrt 12.80 nachmittag«. Befördert werden gewöhnliche und eingeschriebene Briefe «nd Postkarten (keine Drucksachen usw.) nach Berlin Ort und Vororte. Leblußzeit für diese Luft- postverbindnng: Postamt 24 (Hauptbahnhof): 10.80, Postamt 1: 11.10, Postamt 25 (Reust. vhf.)r 11.20, Post- amt 31 (Kaditzer Str. 30): 12.15. —* Wobnunasluxnssteuer. Nack Maßgabe der nunmehr veröffentlichten Grundsätze der ReichSregiernng über die WobnungSlupuSsteuer wird vom sächsischen Mini sterium de« Innern u. a. folgendes bestimmt: 1. Die aus der WobnnngSluxnSfteuer auskommenden Mittel dürfen lediglich znr Förderung der Wobnungsbeschassung und der Siedlung verwendet werden. 2. Die Steuer ist nach der Zahl der steuerpflichtigen Wohnräum« allein oder in Verbindung mit der Große der Wohnfläche, nicht aber nack der Größe der Wohnfläche allein zu bemeffen. Dabei find Räume unter 10 Quadratmeter Wohnfläche steuerfrei zu lassen. 8. Steuer- frei bleiben bei einer Einzelperson mit eigenem Haushalt wenigsten« 8, für 2 Personen mit gemrinsckastlickem HauS- halt wenigstens 4, im übrigen mindestens so viel Wohnräum« al« die um 1 vermebrte Zabl der »um Hausstand de» WohnungSinhaberS gehörigen Personen beträgt. 4. Dienst wohnungen der Reichs», Staats-, Gemeinde- usw. Beamten, die sich innerhalb der von der ReichSrrgierung bestimmten Grenzen halten, sind von der Steuer frei. 5. Mehrere Wohnungen an einem Ort« sind bei der Berechnung der Steuer zusammenzuzählen. 6. Als Wohnränme gelten ins besondere nicht Flnr, Gang, Vorsaal, Veranda, Küche, Speisekammer, Anrichte, Bad, Abort, Kellerraum, Diel«, soweit letztere nur al« DurchganaSraum in Betracht kommt, sowie die Räume, die nach gesetzlichen oder polizeilichen Vorschriften nicht bewohnt werden dürfen. 7. Die Steuer darf den Teil der jeweiligen Miete nicht übersteigen, der auf di« steuerpflichtigen Wohnräume entfällt, wenn man die Gesamt miet« auf alle Räum« gleichmäßig verteilt. 8. Auf Antrag tritt eine Befreiung von der Steuer ein, wenn sich bei An- Wendung der Bestimmungen besondere Härten für di« Steuerpflichtigen ergeben. 9. Wohnung«,, welch« nach dem 1. Juli 1918 sertiggeftellt find und ttstbt mehr als seid« Wohnräume enthalten, bleiben von der Awgabe befreit. , —" Der Ankauf von Gold für da» Reich durch die Reichsbank und die Poft erfolgt in der Woche vom 6. bis 12. Februar unverändert zu 780 Mart sür da« Zwanzigmarkttück und 890 Mark sür da« Zehnmarkstück. —* Bertretertaaung der christl.-natl, Gewerkschaften SachsenS. Eine Bertret^tagung der christlich-nationalen Gewerkschaften im Frerstaat Sachsen, auf der all« BerufSgrnppen und LandeSte-le zahl reich vertreten waren, hat am Sonntag, den 29. Januar 1922 in Dresden stattgesunden. Diese war ausgezeichnet durch den Besuch oeS Vorsitzenden des GesamtverbandeS christl. Gewerkschaften Ministerpräsident Stegerwaid. Di«
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