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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192203163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-16
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1922
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stroon« Zioitoeb», millionenfach bewährt! Verlange stet» die echte Marke «Brauns". Es gibt nicht« gerade so Gutes. In allen einschlägigen Geschäften zu haben. Absichten gegenüber Deutschlanb erfüllt, da» et« Faktor der Zivilisation und de» Fortschritt» gewesen und «och «etter» bin sein werbe. Italien vertraue, daß Deutschland sein« Verpflichtungen etnhalten und im zukünftigen Europa et« zuverlässiges Element -es Frieden» und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den anderen Nationen sein werbe. Hinsichtlich Rußland» betont« der Ministerpräsident: Italien habe gegenüber Rußland keine Vorurteil« und be absichtig« nicht, sich in sein« inneren Angelegenheiten zu mischen. Italien habe mit Rußland ein Handelsabkommen geschlossen, da» da» Vorspiel bedeutungsvollerer Ab machungen sein könne, sobald di« beiden Länder mit ihre« wechselseitigen Verhältnissen und Hilfsquellen vertraut ge worden seien. Mit dem südslawische« Königreiche wolle Italien Beziehungen guter Nachbarschaft und nutzbringen den Handelsverkehr» unterhalten. Die italienische Regierung sei fest entschlossen, alSbalb Verhandlungen «tnzuletten, deren Ziel die Lösung der hinsichtlich der Ausführung de» Ver trages von Rapallo bestehenden europäischen Streitfragen sei. Da» benachbarte Königreich gehöre einer Gruppe von Staaten an, denen Italien mit Sympathie gegenüberstehe. ES wünsche lebhaft, mit dieser Etvatengruppe zusammen- zuwtrken, um den Frieden zu festigen und eine Rückkehr aller Nachfolgestaaten des ehemaligen österreichisch-unga rischen Kaiserreiches zu normal:« WirtschaftSbedingungen herbetzuführen. Italien lebe mit allen anderen Nationen in bester Harmonie und habe noch kürzlich ein neue» FreundschaftS- bündnt» mit der großen nordamertkanischen Republik ge schlossen. Auf der Washingtoner Konferenz habe Italien ge meinsam mit den Vereinigten Staaten für eine Politik ge wirkt, die der Welt stärker« Sicherheiten für den Frieden gebe. Italien vertrant darauf, daß sein Zusammenarbeiten mit den Vereinigten Staaten die besten Ergebnisse zeitigen werde. In Genua würden zum ersten Male Sieger und Besiegte zusammcnsitzen und über gemeinsame Interessen beraten. Gegenwärtig verwende die Regierung ihre ganze Energie auf die Vorbereitung der Konferenz, für deren Er öffnung Italien den 10. April festgesetzt habe. Deutscher Reichstag. wtb. Berlin, 15. März. Der Gesetzentwurf über die Bereinigung von Pyrmont mit Preuße« wird nack kurzer Debatte dem MecktsauSsckuß überwkrfen. Im Laufe der Debatte verlangte Abg. Koenen (Komm.), daß endlich mit der Kleinstaaterei Schluß gemacht werde und forderte eine großzügige Vorlage auf Zusammenlegung von Landesteilen. Aba. Koch (Dem.) aab dem Wunsche Ausdruck, daß auch der Waldecksche Gebietsteil gleich mit hatte übernommen werden sollen, da ja tatsächlich die ganze Waldecker Ver waltung bereits in preußischer Hand sei. Abg. Dr. Kahl (D. Vp.) und Abg. NeubauS (Dnatl.) stimmten der Vorlage ebenfalls zu, meinten aber, daß noch einige wichtige Rechtsfragen im Ausschuß zu klaren seien, während Abp. Schultz. Bromberg lDnatl.) namens eines Teils seiner Fraktion erklärte, daß sie der Vorlage auch ohne AuSschußberatnna zustimmen wollen. Preußischer Ministerpräsident Brau«: Durch eine längere AuSschnßberatung würden die gegenseitigen Verträge hinfällig werden. Die preußische Regierung steht durchaus auf dem Standpunkt, daß die Entwicklung der staatsrechtlichen Dinge sich in der Richtung auf den deutschen Einheitsstaat bewegen soll. Diesem Ziele würde nicht gedient durch Erhaltung von Kleinstaaten auf Kosten Preußens, das durch den Gebietsverlust infolge des FriedenS- vertragrS schon erheblich gelitten bat. Nach Erledigung einer Reihe kleiner Vorlage» wird sodann di« zweite Lesung des Reichswehretats fortgesetzt. Preußischer Ministerpräsident Brau«: Es ist nlcht so, als ob Preußen mit einem Federstrich die weitere Ver leihung des Eisernen Kreuzes, dieses TapferkeitSzeichenS, abgestopvt hätte. Mit der Verleihung von KriegSorden muß endlich einmal Schluß gemacht werden. Schon drei- mal ist der Endtermin hinauSaeschoben worden. Jetzt bleibt er auf dem 31. Dezember 1921 bestehen. Unter den unerledigten Gesuchen auf Verleihung de- Eisernen Kreuzes 1. Klaffe befinden sich solche von sechs Geheimen Hofräten, die im Militärkabinett des Großen Hauptquartiers im warmen Nest gesessen haben. (Hört! Hört!) Diese Aus zeichnung kommt„aber nur Frontkämpfern zn. Abg. Briininghaus (D. Vp.): Hätte der Minister präsident die Resolution gelesen, so hätte er die Tatsacken nickt so verdrehen können. (Hört! Hört!) Es handelt sich darum, daß im FeindeSlande zurückgebaltene Krieger noch nachträglich zu ihrem Recht kommen sollen. Reickswebrminister Gestler: Tie secks Geheimen Hof räte haben Mobilmackungsarbeiten geleistet. Vom letzten KriegSminifter ist ihnen das Eiserne Kreuz versprochen worden. Ministerpräsident Braun: Zurückgebaltene» Kriegs- gefangenen soll das Hreuz auch jetzt noch verliehen werde». ES muß aber einmal Schluß gemacht werden. Abg. v. Gollwitz (Dnatl.) verwgist darauf, daß noch 20 000 Gesuche vorliegen. Der Ministerpräsident hätte sich nicht in so animoser Weise über das Eiserne Kreuz aus sprechen sollen. Ministerpräsident Brau« bestreitet das. (Rufe rechts: «Sie haben von Poffenspiel gesprochen. Das wird Ihnen nicht vergessen werden!") Die Massenverleihung des Kreuzes empfinde ich als bitterstes Unrecht gegen alle, die es wirk lich verdient haben. Es bleibt aber beim 81. Dezember 1921, es sei denn, daß Ansprüche von zurückgrkehrten Kriegsgefangenen an uns kommen. Nach längerer weiterer Debatte, in deren Verlauf Abg. Külz (Dem.) ebenfalls für die Wahrung berechtigter An sprüche eingetreten ist. als Demokrat und Kriegsteilnehmer aber seiner tiefen Beschämung darüber Ausdruck verliehen bat, wie das Thema des Eisernen Kreuzes hier behandelt wurde, schließt diese Aussprache. Beim Kapitel MilttärbildungSwese« fordert Abg. Weiß (Dem.), daß in den Militärschulen nicht einseitig auf Beamtenblldung bingearbeitet werde, die Leute müßten vielmehr so ausgebildet werden, daß sie jeder zeit in einen gewerblichen oder technischen Beruf zurück kehren können. Nachdem die Abg. MoseS (Unabh.) und Thoma» (Komm.) »och ihren Wünschen auf Erziehung der Soldaten zum sozialen Verständnis Ausdruck verliehen haben, erklärt ReichSwehrmintster Gestler, die Bildungsvorschläge, wie sie Abg. Weiß gemacht, würden nach Möglichkeit in die Lat umgesetzt werden. Die heutige Offiziersausbildung sei anders al» bisher, der Anwärter habe zunächst 2 Jahre al» Soldat zu dienen. Das Heiratsaltrr beim Militär sei auf da» 27. Lebensjahr festgesetzt, dazu zwinge schon die Wohnungsnot. Nachdem Redner sich noch für energische Bekämpfung de» Alkoholmißbrauch» ausgesprochen und auS- gekiwrt hat, daß dl«Soldatenbeim» .speziell fürdiesenZweck auSaebant würden, wird da« Kapitel bewilligt «nd ein« Entschließung angenommen, in der ein parlamentarischer V«irat kür Erziehung «nd Blldungswesen beim Reichswehr- Ministerium gefordert wird. Der Etat des gandhrere» wird nunmehr bewilligt. Beim «artneetat spricht Aba. Hü««« lSoz.) seine Bedenken darüber an», daß in der Marine noch kein verfassungstreuer Geist herrsche. Reichswebrminifter Gestler entgegnet, der Dienst in der Marine, die im Rigaischen Meerbusen Heldentaten ver richtete, ist beute ein ganz anderer al» früher. Kohlen- «nd Finanznot erlauben e» un« kaum, »In Schiff in da« Au»- land zu schicken, daher muß die Marine vielfach Land- dienst tun. Abg. Kubat (Unabb.) legt in längerer Rede die Gründe dar, aus denen sein« Bartel da« Softem bei der Marine bekämpfe «nd den Etat ablehn», und verteidigt fick gegen die Angriffe, die gegen ihn in seiner Eigenschaft al» Minister präsident von Ostfriesland gerichtet wurde». Abg. Brüninakan» (D. Bo.) entgeanet. diese Selbst- entschuldig»»« rieche stark nach einer Selbstanktage. Fest ftebe, daß Herr Kubnt eine Aufwandsentschädigung von 12 OOO Mk. monatlich bezogen habe. Der Marineetat wird sodann bewilligt. Donnerstag 1 Uhr Branntweinmonopol, Mantelgesrtz und Steuervorlagen. Schluß '/«7 Uhr. raqesqrschiäste. Deuts»«» Reich. Nechtsgültigkelt der Zwaug-penfionierna^xu. Die weiteste Kreise des Beamtentums interessierende Frage der Rechtsgültigkeit des Zwangspensionierungsgesetzes vom 15. Dezember 1920 bat jetzt ihre grundsätzliche Klärung gefunden. Die bekannte Klage einiger Richter, der das Landgericht Potsdam «nd da« Kammergericht stattgegeben batten, ist nämlich vom Reichsgericht abgewiesen worden. Der erkennend« Senat war der Ansicht, daß da» fragliche Gesetz nicht, wie die Kläger bebaupteten, gegen die Reichs verfassung verstoße. Der Präsident führte in der Urteils- bearttnduna aus, da» Wesen des deutschen Beamtentums bestehe darin, daß der Beamte kraft eines einheitlichen Aktes des Staates in ein dauerndes, nicht kündbare« Lebens- und Rechtsverhältnis zum Staate tritt. Dieser Übernimmt da gegen die Verpflichtung, dem Beamten standesgemäßen Unterhalt für fick und sein« Familie »u gewahren. Las unterscheidende Moment besteht in Dienstgehalt und Ruhe gehalt. Ans dem Wesen des Beamten ergibt sich nicht, daß der Staat das Gehalt lebenslänglich zn zahlen habe, viel mehr ist in der Gesetzgebung «ine Handhabe vorhanden, ein Reckt des Staate» anzuerkennen, den Beamten an einer ge wissen Altersgrenze in den Ruhestand zu versetzen. Die rechtliche Erwägung zn dieser Entscheidung finde tn dem voranstebenden Interesse der Allgemeinheit ihre Grundlage. Im übrigen stebe der Senat auf dem Standpunkt, daß durch das gedachte Gesetz wohlerworbene Rechte der Beamten nickt verletzt werden. Das geschaffene ZwanaSpensionlernngS- Gesetz verfolge anch den Zweck, jüngeren Kräften den Auf- stieg in höhere Stellen zu ermöglicken. Die Ansicht des Senats findet zudem eine wesentliche Stütze in dem Artikel 104 der Reichsversaffung, in dem eS heißt: „Die Gesetzgebung kann Altersgrenzen festsetzen, bei deren Erreichung Richter in den Ruhestand treten". Durch diese» Urteil des ReichS- gericktS ist somit die ZwangSpensionierung der Beamten grundsätzlich anerkannt. Der Berliner Magistrat hat in seiner Sitzung vom 15. März 1922 den Schiedsspruch für die nicht ständig Angestellten vorbehaltlich der Genehmigung durch die Stadt verordnetenversammlung angenommen. Tie Ausschreitung«« in Berlin am vergangene« Sonntag. Die am Sonntag nachmittag am Kurfürftendamm in Berlin vorgekommeneu Ausschreitungen sind bei der Abteilung I» des Berliner Polizeipräsidiums zum Gegen stand eingehender Ermittelungen gemacht worden. Die Untersuchung bat folgendes ergeben: Am Sonntag vormittag beteiligte sich die sogenannte Fahnenaruppe des Verbandes nationalgesinnter Soldaten Gruppe Bulow mit einer Fahne des deutschen Herolds zunächst an der Mittelstandskund gebung im Lustgarten. Von dort zog die Gruppe, begleitet von einer großen Zahl, auf Umwegen nach dem Wetten. Nachmittags gegen 3 Uhr belästigte der Zug in der Nähe der Kaiser Wilhelm-Gedäcktniskirche Strahenpaffanten und hinderte den Verkehr. Di« Ausschreitungen der Demon stranten nötigte die Polizei zum Einschreiten. Im Verlaufe dieser polizeilichen Maßnahmen wurden von den Demon stranten auch Tätlichkeiten gegen di« Polizribeamten verübt. Die Teilnehmer an der Kundgebung, soweit ihre Namen seststehen, werden sich demnächst vor dem Strafrichter wegen Landfriedensbruches und Widerstandes gegen die Staats- gemalt zu verantworten haben. Ein Gesetzentwurf über die Verlängerung der Geltungsdauer von DemobtlmachungSverordnungen. Der wirtschaftspolitische und der sozialpolitische Ausschuß des vorläufigen ReichSwirtschaftSratrS beschäftigten sich grttern in gemeinsamer Sitzung mit dem Entwurf eines Gesetzes über die Verlängerung der Geltungsdauer von Demobil- mackungSverordnungen. Der für die Vorbereitung des Gesetzentwurfes eingesetzte Unterausschuß war zu dem Er gebnis gekommen, daß ein« Reihe von Verordnungen al- unbedingt verlängerungsbedürftig anerkannt werden müsse. Zu diesen Verordnungen zählen: Die Verordnung über die ErwerbSlosenfürsorge vom 1. November 1S21, die Anordnung über den Arbeitsnachweis vom 9. Dezember 1918, die An ordnung über die Regelung der Arbeitszeit gewerblicher Arbeiter vom 23. November 1918 resp. 17. Dezember 1918, di« Verordnung über die Arbeitszeit der Angestellten während der Zeit der wirtschaftlichen Demobilmachung vom 10. März 1919. Ueber eine Reih« weiterer Verordnungen war im Unterausschuß soweit Uebereinstimmung erzielt worden, daß eine Besprechung im HauptauSschuß nicht mehr erfordexlich erschien. In der Gesamtabstimmung wurde der Gesetzentwurf in der Fassung der Regierung mit großer Mehrheit angenommen. Der Verband der schlesische« Metallinduftriellen hat den Tarifvertrag für die Arbeiter der Metallindustrie in BreSlau zum 31. März 1922 gekündigt. Von der Kün- dtgung werden etwa 12000 Arbeiter und 21000 Ar beiterinnen der verschiedenen Kategorien der Metallindustrie betroffen. Einigung in der Mainzer Metallindustrie. Wie die Mainzer Blätter melden, ist bet den vorgestrigen Ver handlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Metallindustrie ein« Einigung auf der Grundlage des SchiedSaerichtSsprucheS zustande gekommen. Gleichzeitig wurde eine Einigung über die Lohnerhöhungen für April erzielt. Der baverische Innenminister von Berlin «ach München »nrückgekehrt. Der »Deutschen Allgemeinen Zeitung" zufolge ist die Aussprache de» bayerischen Minister» des Innern Schweyer mit den Berliner Regierungsstellen über verschiedene Beschwerden Bayern« zu Ende geführt worden. Der Minister und fein Begleiter Pirner find vor gestern abend von Berlin nach München zurückgekehrt. Kündtgungsbefchränknngeu ,« Gunsten Schwerbe schädigter. Der Reichsarbeitsmtnittrr hat dem Reichstage den Gesetzentwurf überKündiounaSdeschrLnkunoenzuGunften Schwerbeschädigter zugehen lassen. In dem Gesetzentwurf wird die Frist innerhalb deren die Kündigung eines Schwer beschädigten erst wirksam wird, über den 1. April htnau» Fl» zum i. Oktober LKW verlgugert. " - L«r HgnWglt tz«r Berkiuer Stadtverwaltung sckNeßt mit einem ungedeckt«« Fehlbeträge von 406,S Millionen Mark ab. Gewaltiger Fehlbetrag im HauShaltvlan der Stadt Frankfurt. Der HanShaltvlan der Stadt Frankfurt a. M, für 1VSS, der brute der Gtadtoerorduetenoerlammlung zu geben wird, wird, wie da« .Berliner Tageblatt" meldet, voraussichtlich mit einem Fehlbetrag von SS bl» SO Milltoiien Mark abschließen. » «in Schulst««», wie der.Lokalanzeiger" au» Oldenburg meldet, ist tn Oldorf ein Tchulftreik auSgebrocken, durch den die Abberufung eine» Lebrer» erzwungen werden soll. Die Primanerrntlaffuuge« tu Lichterfelde. Gestern! vormtttaa waren einig« deutschnationale Abgeordnete beim Staatssekretär Dr.Becker vom preußischen Kultusministerium, der den auf Reise» befindlichen Minister Dr. Bölitz vertritt, um die Angelegenheit der Primanerenlaffungen in Lichters selbe zu besprechen. Der Staatssekretär erklärte, an dee Entlassung, die auf Grund eine» KabinrttSbeschlusse» erfolgt sei, müsse unbedingt seftgehalten werden. Jedoch werde man di« einzelnen Fälle genau nachvrüfen und da, wo dl« Schüler ihre Unschuld glaubhaft nachweisen könnten, Mild» walten lassen. Republik Oesterreich. Die vnrgenlaudfrage. Bel der österreichischen Regie rung sind Nachrichten eingetroffen, wonach der ungarisch« Versuch, einen großen Teil de» Burgenlandes durch ein» Grenzreaulierung zurückzuerlanaen, von maßgebenden Ententrkreisen für aussichtslos erklärt und der österreichisch« Standpunkt al» vollkommen begründet angesehen wird. Tschechoslowakei. Der Vertrag von Lana in Kraft getreten. Im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten in Prag wurden gestern die Ratifikationsurkunden des am 16. Sep-' tember 1921 abgeschlossenen Vertrage» von Lana ausge tauscht. Der Vertrag ist damit in beiden vertragschließen den Staaten, Deutschöfterreich und der Tschechoslowakei, ia Kraft getreten. Rußland. Der Stand der Wintersaaten in de« Hungergebieteu. Die Berichte Über den Stand der Wintersaaten in den Hungrrgebieten lauten im allgemeinen nicht günstig, besonder» im Gouvernement Smolensk hegt man ernste Besorgnisse. Besser als der Durchschnitt ist die Lage im Nordteile des Gouvernement Woronesch, im Gouvernement Samara, in der tatarischen und baschkirischen Republik und im Gouvernement Zarizyn. In den nördlichen Gouvernements ist der Stand im allgemeinen befriedigend, in den westlichen Gouvernements bat der trockene und kalte Herbst einen un«! günstigen Einfluß geübt. Zufriedenstellend lauten die Be-- rickte aus Sibirien. In der Ukraine ist der Stand mittel-« mäßig, im Kaukasus ist wenig angebaut worden. Amneftieverlangen kür Sozialrevolutionäre. Der Vor stand deS allgemeinen deutschen Gewerkschaftsbundes Hatz an Lenin «in Telegramm gesandt, indem er im Namen von acht Millionen organisierter Arbeiter Deutschlands für die 47 Mitglieder der Partei der Sozialrevolutionäre, die vom Moskauer Obertribunal abgeurteilt werden sollen, Amnestie erbitten. Die Zentralleitung der U. S. P. D. bat ein ähnliches Telegramm an die Moskauer Sowjetregierung gesandt. — Der .Vorwärts" veröffentlicht einen Aufruf der Auslandsvertretung der sozialistischen Arbeiterpartei Ruß lands (Menschewiki) an die zweite Internationale und die Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Parteien in Wien, worin diese unter Hinweis darauf, daß am 20. März in MoSkaw alle Mitglieder des Zentralkomitees der sozialen Revolution»^ Partei wegen angeblicher Anschläge auf Lenin und anderer Bolschewisten vor ein Ausnahmegericht gestellt werden, und daß zahlreiche Hinrichtungen zu befürchten sind, aufgefordert: werden, ungesäumt energisch einzugreifen, um das drohende Verbrechen zu verhindern. Der Aufruf weist darauf bin, daß die Hinmordung der Angeklagten durch die Bolschewisten die Herstellung einer Einheitsfront nicht nur in Rußland, sondern auch in Europa unmöglich machen würde. Dänemark. Bor einer Beilegung des Kampfe» in der Industrie. Der Verband der vereinigten Gewerkschaften faßte einen Beschluß, in dem den Arbeiterorganisationen empfohlen wird, den letzten im Konflikt zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen ergangenen Spruch des staat lichen SckiedSmanneS anzunehmen, da der Achtstundentag damit gesickert und die Lohnkürzungen nicht so groß seien wie bei den früher ergangenen Schiedssprüchen. Außerdem wird den Organisationen empfohlen, einzeln mit den Arbeitgeberverbänden zu verbandeln. Der Generalstreik wurde mit 600 gegen 30 Stimmen abgelehnt. Frankreich. ' Die Kalibergwerke im Elsaß. Die Kammer ver handelt« gestern über die Kalibergwerke -im Elsaß. Ein Antrag, die Sitzung für geheim zu erklären, wurde mit 403 gegen 167 Stimmen abgelehnt. Der Berichterstatters Stocher erläuterte im einzelnen die Zusammensetzung der Kali lagen und den Nutzen, den man daraus ziehen könne. Er legte dann dar, wie der Ausschuß sich die Verteilung der, Konzessionen gedacht habe, wobei «I» großer Teil den; elsaßlothringischen Gesellschaften überlassen bleiben solle., Mehrere Abgeordnete bekämpften die Gründung verschiedener! Gesellschaften und rieten zur Bildung einer einzige» Stelle, i die der deutschen Konkurrenz gegenüber kräftiger sei als die untereinander rivalisierenden Unternehmen. . Vermischtes. i Unglücksfall eine» ReichstagsabgeorvH neten. Dem „Berliner Tageblatt" zufolge ist der sozial demokratische Reichstagsabgeordnete Gustav Hoch gestern im Reichstag so unglücklich zu Fall gekommen, dav er einen komplizierten Armbruck erlitt. Er mußte rn da» Krankenhaus übergeführt werden. > Alkohol st euerhinterziehung. Ter „Lokalan zeiger" meldet aus Barmen, daß der We'nhändler Stachel. Haus aus Elberfeld wegen Alkoholsteuerhinterziehung vom Schöffengericht zu 1,4 Millionen Mark Geldstrafe verurteilt worden sei. _ 16000 Rubel, für einen einfachen Brief. In Sowjetrußland rst für bett internationalen Postver kehr ein neuer Bortvtarif eingeführt worden, nach dem eine Postkarte mit 6000 und ein Brief bi» zu 20 Gramm mit,15 000 Rubel freigemacht werden muß. Tie Einschretbe- gebühr beträgt weitere 15000 Rubel. . , Wieder eine Geburt von Vierlingen- Bor einiger Zeit wurde aus Pommern die Geburt von Vier lingen gemeldet. Jetzt liegt eine ebensolche Meldung an dern Oberfränkischen vor. In Fichtelberg hat die Frau des Buchhalters Heinrich Klug gesunde Vierlinge, drei Mäd. chen und einen Knaben geboren. Kunst und rSiffenlchest. nnierirdische» Heiligtum in Syrien aufgefnnden. Archäologen haben tn Syrien, wie in Pariser Blättern be- Acktet wird, infolae eines Berasturze» in den Felsen von Byblo» ein unterirdische» Heiligtum entdeckt. In diesem Hypogeum fand man «inen großen Sarkophag, sowie Waffen und Schmucksachen, die wohl Grabbeigabe» waren. De» wetteren grub man^eine groß« «nzahl von Gefäßen au« dem vttschiedenften Material ans, au« Alabaster, Bronze, Sold, Silber und Ton. Auf einigen dieser Gefäß« war«
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