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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192504271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-27
- Monat1925-04
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1925
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benutze« Mll oder r«m, envirdt sich da» fg« de» vernf-- fchulbienst Erforderliche durch Vorbereitung und Ablegung der Dewerbelehrerprllfung «ach der Verordnung de» Wirt- schaftbmlnistertum» vom 8. April 1933. De» bereit- im ve- ruföschul- oder Gewerbeschuldtenst stehenden Lehrkräfte« g«. »ähren da» Ministerium für Volksbildung oder da» Wirt schaft-Ministerium hierzu Urlaub. De« Nachweis einer be sonderen Vorbildung al» Gewerbe- oder VernfSschullehrer muh aber in Zukunst jeder erbringen. Taü Ministerium für Volksbildung hat untcrm 13. März 1935 verordnet, daß e- von einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt, spätestens aber vom 1. April 192» an, nur noch solche Lehrer al- ständige Fortbildung?- lBerufS-t Schullehrer bestätigen wird, die die Prüfung 1. als Berufsschullehrer an der Technischen Hochschule in Dresden oder 3. als Gewerbelehrer oder 8. als Dtplom-HandelSlehrer oder 4. als Diploin-LandwirtschaftS- lehrer abgelegt haben. Da» Wirtschaftsministerin», stellt diese Anforderungen an seine Lehrkräfte schon seit län gerer Zeit. Zur Ausbildung von Fachlehrerinnen «für Koch- und SauSkaltungSunterricht, Nadelarbeiten und Turnen) an Berufsschulen sind 2!4iähriae AuSbildnngslchrgängc ein gerichtet an den technischen Lebrerinnenseminaren in Dres den (mit dem Pädagogischen Institut verbunden). Leipzig, Chemnitz, Zittau und Grimma (TheresenhauS). Auch den Fachlehrerinnen ist es möglich — nach Vollendung de» L4. Lebensjahre» — die Gewerbelehrerprüfung abzulcgen. Messungen der meteor. Station 4Ä1. lOberrealschule Riesa). 26. April 1925: 8.8 mm Niederschlag. 27. April 1925: 8.5 mm Niederschlag. Marktberichte. Auf dem Grastenhainer Wockenmarlte stellten sich am Sonnabend die Preise pro Pfund wie fvlat: Acpfel 15—35 Pf.; Butter, das Stück 1,15—1,65 Bl.; Kalbfleisch 1,26 M.; Rindfleisch l M.; Schweinefleisch 96 Pf.; Blutwurst 1,20 M.; Leberwurst i.SO M.; Mettwurst 1,46 M.; Zickelfleisch 76 Pf.; Kartoffeln t Pf.; Grünkohl 15—20 Pf.: Blumenkohl, der Kopf 6,30-1 M.; Kohlrabi 10 Pf.: Rotkraut 30 Pf.; Weihkraut 20 Pf.; Meer rettich 1—1,20 M.: Möhren 10 Pf.: Radieschen, Päckchen 15 Pf.; Rapünzchen 50—60 Pf.; Rhabarber 15 Pf.: Salat, hiesiger, die Staude 15—20 Pi.; Sellerie 30 Pf.: Spinat 25-30 Pf.; Zwiebeln 25 Pf. Amtlich scstgkfctztc Preise au der ProSuktrubörsc zu Berlin am 25. April. Getreide und Lelsaatcu pro 1000,1^, sonst pro 100 I>ß. (In Goldmark der Goidanleihc oder in Neutenmark.) Weizen, märkischer 248—251, ponnucrschcr —. Roggen, märkischer 224—227, mecklenburgischer —, pouuuerschcr —. Gerste, Futtcrgerste 192—205, Sommergerste 215 — 233. Hafer, märkischer 202—2ll, pvmmerschcr —, westpreußischer —. MaiS, loco Berlin —. Waggon frei Hamburg —, Weizenmehl, dro 100 4g frei Berlin brutto iukl. Sack (feinste 'Marken über Notiz! 32 — 34,50. Sloggeiiuiehl pro lvo lie; frei Berlin brutlo iukl. Sack 29,25—31,75. Weizenklcir, frei Berlin 15—15,25. Roggen kleie» frei Berlin 16. Kaps 395—400. Leinsaat 380—390. Viktoria-Erbsen 22—27, kleine Lpeise-Srbscn 20—22, Futter erbse» 19—20. Peluschken 10-2l. Ackerbohuc» 10—20. Wilke» 19—21. Lupiuen. liaue 10—12. gelbe 11,50—14,50. Serradella alte —, neue 14—16. Rapskuchen 15—15,40. Leinkuchen 22,50—22,80. Trockenschnitzel 10,40-10.60. Ball wertige Zullcrschnihel 17,75—18,50. Torfmelasse 30,7) 9,50. Ilarloffelftockrn 19,40—19,80. Handel mW Volkswirtschaft. I «FSr Handel »nd Induffrie." .Aus Vari- wird nns mitaeteil»: Am 14.-17. Mai d. Zf. wird während der Pariser Messe eine JnteruMtionale Konlereu» tagen, die sich mit der Verwendung der Weltsprache Elverant» in Handel und Industrie beschäftigen wird. Diese Verband- lnngen sind deshalb von grober Bedeutung, weil »um ersten Male international über diese Frage v«rband<lt werden wird. — Die Konferenz wird protegiert stnd finanziert von der Pariser Handel-knmmer, von der Pariser Messe und von einzelnen anaesebrnen Handelsfirmen. Alle aus- ländischen Handelskammern nnd Meßleitungen sind dazu eingeladen worden nnd viele von ihnen haben bereits ihr Erscheinen »»gesagt und werden Vertreter entsenden. Alle Haudelsgrnvven nnd Kaufleute habe» das Neckt, E n- ladnngen für diese Konferenz zu erbitten und an ihr teil- zunehmen. Um an einen, praktische» Beispiel den Kon« screnzteilnebmern die Verwendbarkeit des Esperanto irr Handel und Industrie zu zeigen, werden iu, Nabmen der Messe »u Daris mehrere Ausstellungen in d-r . Kall <lu Lursau Acxlsros" von »spelantoknndigen Beamten bedielst werden, die angewiesen sind, mir in Esperanto mit den Meßbesuchern zu verkehren." — Alle interessierten Industrie- und HandelS- unternebmungen ersabren Nähere» durck „Lop-rooto et Oom- weros" 20 ra» cko I ^ro-ös-Ieiompbe, Paris 17. Eröffnung der ReichSreklame-Meffe. Oberbürger, meister Boeß eröffnete am Sonnabend in Gegenwart von Vertretern staatlicher und städtischer Behörde» sowie der in- und ausländischen Presse die »erste ReickSreklame-Meffe, indem er auf ihre besondere Bedeutung für die Aufzeichnung der veziednuaen der Reklame »ur Wirtschaft, zur Kumt nnd znm Snnstgewerb» hknwie-. Der preußische Handel-Minister überbrachte die DillkommenSgrüße der preußischen Staat«, regiernng nnd bezeichnet« die ReickSrekkamemeffc als «rfre». liche Ergänzung der allgemeine» Mustermessen. Am Vor- abend wurde vor Vertretern der Behörden und der Preise im VortragSlaal der Ausstellung das «Erste Reklame- Theater" eröffnet, da« berufen Ist, Reklame in Musik nnd Tan» ,n zeigen. Ans der ReichSreklamemeffe sind vertrete» alle Formen der veleuchtnnaSrekläm», des Vervielfältigung«, werbewesen«, de« Ankchlagwesen«. der Schnellbalmreklame — «S sind Wagen der Hoch- nnd Untergrundbahn ansgestellt, letztere sogar mit SckalterbSuScke» und BakmbofSreklame — Ebenso sind zu sehe» zwei Straßen mit Anschlagsäulen fftvrnialubren «ud Lichtbildreklame im Freien. Die Friedrich Krupp A.-G. teilt mit: Angesichts der wirtschaftlichen Notwendigkeit, den Ausbau der Firma Krupp noch mehr zu vereinfachen, batte das Direktorium der Firma in seiner Gesamtheit dein Aufkicktsrate seine Posten zur Verfügung gestellt. Das Direktorium wollte hierdurch die sachliche Entscheidung über die neue Regelung und auch in der obersten Leitung der Firma die Personal- Verminderung erleichtern. Auf Beschluß des Aufsichtsrats wird daber das Direktorium künftig nur aus de» drei Herren Oesterle». Buschseld und Klotzbach bestehe». I» der außerordentlichen Generalversammlung wurden di, Herren Sorge, Baur, Wiedfeldt, Bielbaber, Wendt, Foerlter und Brnbn in den Aussichtsrat gewählt. Der AuksichtSral hat Herrn Wiedieldt als Delegierten zur Unterstützung des Direktoriums iu finanziellen Angelegenheiten bestellt. Eine Eisenbahn ohne Schienen. In Indianapolis, in den Vereinigten Staaten Nordamerikas, ist soeben die erste schienenlose Eisenbahn fiirdieMatrv- Goldwyn-Gesellschaiter- baut morden und hat die ersten gelungenenFahrt- versnche unternommen. Außer der Lokomotive enthält der eigenartige Zug einen Wagen mit Küche, ispciserauin usm., der 6 Personen Raum bietet. Tie Maschine arbeitet mit 90 Pferde kräften. Unser Bild zeigt den schienenlosen Eisen- bahnzug auf einer ameri kanischen Landstraße. -plal wieder sprachen wir von Dingen, die keinen interessierten und deren T iskusnon niemanden. Vergnüge» - machen tonnte. Tie Zeit schien heute einmal zu schleichen, wo sie tagelang förmlich gerast war. Wilhelm selbst konnte sich unmöglich wohl fühlen, und doch entschloß er sich nicht, uns zu verlassen. Er blieb zum Mittagessen, und er blieb zum Abendbrot, das wir zu einer sehr frühen Stunde einzunehmen pflegten. Dann erst brach er auf. Rita wollte ihn ein Stückchen Weges begleiten; damit bot sich mir eine Gelegenheit^ sie allem zu sprechen, die ich nicht ungenützt lassen durste. Ich wartete einige Minuten, nachdem sie uns verlassen halten, und ging ihnen dann langsam aus den, einzigen Wege nach, den sie genommen haben konnten. Ein uiildes Zwielicht hatte sich über den Park gebreitet, ließ die Konturen naher Gegen- stände schärfer hervortreien und das Ferne sauft ineinander verichwimmen. Ein kühler Wind strich mir zart über mein erhitztes Gesicht; tief, tief sog ich den erquickenden Luflhauch rin. Ueber mir wurden die ewigen Fackeln angezundet, glimmte mählich Stern an Stern. Noch kämpfte Las Tageslicht um die Herrschaft, noch stand der Mond nur wie eine zarte, mcut glänzende Scheibe am Himmel, und ein Heller Streif am Horizont kündete den Weg, den die Herrscherin Sonne ge- nommen hatte. Ein Tier, irgend ein scheuer Freund der Stacht, huschte mir über deu Weg, uud über meinem Kopf ver spielte ein tanzender Mückenschwarm die letzten Äugeilblicke öes zur Ruhe gehenden Tages s Und dann fand ich sie. Sie saß auf einer Steinbank am Wege. Wie ein« wundervoll feingeschniltene Kamee hob sich ihr Profil gegen -den Abendhimmel ab, besten fahle- Licht ihre Wangen durch sichtig blaß erscheinen ließ. Mit große», verlräumie» Augen sah sie vor sich hin, in die sinkende Heile hinenr — was mochte in diesem Augenblick durch ihre Seele gehen? Ein Glückshoffen — oder Furcht? Sie bemerkte mich erst, als ich dicht neben ihr stand. Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter; mit^ einer raschen Bewegung wandte sie sich mir zu, und dabei glitt der Schal zu Boden, Len sie über ihr Haar gelegt hatte. Ich hob ihn auf. »Sie werden sich erkälten/ sagte ich. »Sind S e eS, Oswald? — Ich glaubte, e» wäre Wilhelm, der noch einmal zurückgrkommen war. Sie haben «ich erschreckt." »Ich kam, um Sie zu suchen. Der Weg ist jo einsam.* «Ich danke Ihnen." Sie machte nicht Miene, aufzusiehen. »Ich — ich habe Ihnen auch etwas zu sagen." «Bitte, sagen Sie es nicht." «Wie?" Ich war einigermaßen verblüfft. .Wie meinen Sie?" Sie lächelte. «Ich habe eS schon seit Tagen bemerkt, daß Sie sich nit der Absicht tragen, noch einmal mit mir zu reden — einen letzten Appell an mich zu rich en. Ihr Gesicht spiegelt Ihre Gedanken zu getreu. Lieber Oswald — wie sehr wünschte ich. Sie möchten den Mut der Ergebung haben, der unnütze Anstrengungen unmöglich macht." c Ich war vollkommen verwirrt. . »Trotzdem muß ich sagen, was ich zu sagen habe," sagte «h endlich. Eie schüttelte langsam, wie traumverloren den Kopf. »Haben Sie jemals mei« Gesicht angesehen?" .Einige Male vielleicht," gab ich zur Antwort und ver zehrte doch in diesem Augenblick noch ihr Antlitz mit mrinea Blicken. Wie war sie schön! .Meinen Mund, Oswalds Wa- halten Vie von meinem Mund? — Denn Sie ihn je genau angesehen hätten, wie Viele tzetnliche Unterredunaen hätten Sie un- erspart." Meine Fassung gerier ins Wanken. „Liede Rita, ich hoste. Sie wollen sich nicht über mich lustig machen," sagte ich. .Sie wissen, wie ich über eine ge wisse Art von Humor denke." «Ich scherze nicht. Ich bin in diesem Augenblick wirklich nicht zum Spaßen aufgelegt. Ich meine nur, daß eS töricht ist, ein Mädchen mit einem Muirde wie dem meinen von etwas überzeugen zu wollen, das sie einmal nicht ein sehe» will." .Ich kann nichts an Ihrem Munde erkennen, das mich verhindern sollte, zu sprechen," entgegnete ich. „So zu Ihnen zu sprechen, wie ein Mann von Welt zu einem unerfahrenen junge» Mädchen sprechen würde, die keine Mutter zu ihrem Beistand hat und die sich in einer traurigen Lage befindet — ja, die im Begriff ist, einen Schritt zu tun, der sie ins Un glück bringen muß." Ich schöpfte tief Atein nach diesem schönen Satz, der- nach meiner Meinung außerordentlich wirkungsvoll sein mußte und den ich mir schon vor Stunden konstruiert hatte. Wie nachdenklich ihre Augen zum Himmel emporsahen, dessen Licht sich in diesen reinen Sternen spiegelte I Rita, Nita, ich liebe dich l «Lieber, lieber Oswalds" sagte sie leise. .Wie wünschte ich, daß ich Ihre Mutter wäret Ich habe das schon oft gesagt, aber der Gedanke kommt mir stets, wenn ich Sie sprechen höre." »Ich gestatte mir nicht, mich über irgend etwas ge kränkt zu fühlen, was Sie sage» — mag es auch an sich »och so krankend sein," erwiderte ich. „Ich habe nichts Kränkende- sprechen wollen und nichts gesprochen." «ES ist kränkend, daß Sir fortwährend deck Wunsch aus. sprechen, meine Mutter zu sein," sagte ich rin bißchen heftig. «Ja, ich kann mir nicht» Kränkenderes denken. Ich bin älter als Sie, und Sie behandeln mich fortwährend wie einen wett Jüngeren." .Wir wolle« un» nicht zanke»," sagte sie. .Kommen Sie — versöhnen wir uns. Es ist meine letzte Nacht hier —" .Ihre letzte Nachts Rita — Rita —" .Reden Sie nicht davon," sagte sie da leidenschaftlich. .Wir müsse« alle- Peiuvolle vergessen." «Ihre Heirat ist peiuvoll — ist surchtbar! Sie geben es zu!" «Ich gebe nichts zu," erwiderte sie hastig. «Sie lieben ihn nicht, Nita. Sie können ihn nicht, Heben. Und er wird Sie vielleicht schlecht behandeln l" Da hob sie stolz den Kopf. «Ich werde keinem Menschen gestatten, mich schlecht zu behandeln," erwiderte sie kalt und fest. ' „Aber Sie lieben ihn nichts Geben Sie ihn auf, Ritai"; »Kein Wort mehr, Oswald." - E- war etwa» im Klang ihrer Stimme, da- mich wirklich auf Augenblicke zum Schweigen brachte. Aber die wenigen Worte waren doch nicht imstanoe gewesen, mein fieber haft erhitzte» Blut zu sonstigen. „Sagen Sie mir, warum nicht. Ich flehe Sie an — sagen Sie «S mir," bat ich bebend, und meine Stimme klang mir selbst fremd in die Ohren. Die Unterredung schien nicht ganz so zu verlaufen, wie ich sie mir gedacht hatte. Sie ichien über meine Frage zu sinnen. Und dann sagt« sie langsam: - »Weil ich nirgend ander- bingehrn kann, al- nur zu ihm." ^abeu Sie kein Heim?" - „Mein Heim ist mir verschlossen," sagt« sie hart. „Für mich gibt es nur zweierlei — Wilhelm — oder Heimatlosig keit, Einsamkeit. Und ich fürchte die Einsamkeit." „Dann komm zu mir, dann komm zu mir," stammelte' 6»nloS vor Leidenschaft. Ich Ksarle es uiivr ich?" wolle» —. , aber die Wvrie kamen mir jetz5 über die Lippen, ohne das; ich klar geivußt hätte, was ich sprach. „N ta, liebe, liebe Nita, ich liebe dich so sehr. Ich werde eS nicht überleben, wenn Lu mit ihm gehst. Ich kann es nicht. K'vuuu zu mir, Nsta ich liebe dich ja doch/' . „Sei ruhig, sei ruhig!" stammelt« sie. Aber ich brach vor ihr zusammen und bemächtigte mich ihrer Hände. „Sieh mich doch nur an, bitte, sich mich an! Warum willst du mich nicht anseheu? Rsta — wie habe ich kämpseu müssen, ehe ich dir das sagen konnte!" „Bitte, laß meine Hände los — lieber, lieber Oswald, laß meine Hände los!" „Kannst du mich lieben? — Nein, es ist unmöglich, ich weiß es ja — — Aber heirate keinen Dian», - den du nicht liebst Laß mir Zeit, dich zu gewinnen — vielleicht lernst du es doch, mich zu lieben. Aber gib den Gedanken au diese schreckliche Heirat auf. Wenn es auch nur uni meinet willen wäre — gib ihn aus. Ich kann c- ^nnui laran nicht ertragen. Rita — liebe Rita " „Bitte, laß meine Hande los." Ich gab die «ine frei und hielt die andere nur umsr fester. Sie weinte leise. „Ich kann es dir nicht sagen, wie ich dich liebe, Nita. Aber mein Leben lang will ich nichts als dein Diener sei'!. Dl« magst mit mir machen, was du willst. Ich will für dich sorgen, will alle» Leid von dir fernhalten — Laß mich nur das tun, nur LaS, und ich will eS zufrieden sein. Nur geh« nicht von mir, gehe nicht allein, wohin ich dir nicht folgen kann, in «ine fremde Welt Ich bitte ja so wenig. Glaube nicht, daß ich zuviel fordere. Ich weiß ja, daß du mich nicht lieben kannst, und ich bettele >a auch nicht um Liebe Nur erlauben sollst du mir, dich zu liebe», dich zu be schützen — — Nimm mir nur LaS nicht, nur dies Siech» nicht!" Sie entzog mir ihre Hand. „Eo lnd — so leid tust du mir, Oswald," flüsterte sie, und die Tränen zitterten an ihren Wimvcru. „Ich habe es — manchmal — geahnt, daß du — mich liebst. 'Aber ich glaubte nicht OSwald, Oswald, wie hast du das tun können?" Es klang wie ein Aufschrei. „Aber du wirst cs über winden — bald überwinden. Du darfst es nicht so groß in dir werden lassen. Glaube mir Loch, daß ich Leiner Liebe nicht würdig bin. Dein ehrenhaftes, reines Herz würde sich von mir wenden, wenn du alles wüßtrst. Lieber, lieb» Oswald — wie tust du mir leid!" „Nur Mitleid hast du für mich?" stanimelte ich. ,^sa doch — ja ich glaube, ich habe dich lieb." Hoch jubelt« eS aus in «einer Seele. Und ick streckte Vis Arme aus. „Rita« Rita l" ; Aber sie entzog sich mis „Nicht so — nicht so, Oswald. Wie eine Schwester — nein, nicht wie eine Schwester. Wie eine Mutter —" / Meine Arme sanken herab. „Nein doch, nicht wie eine Mutter aber nicht so, wie du eS wünschest. Ich weiß nicht, wie ich eS be zeichnen soll — e- ist unmöglich. Du würdest lachen, wenn ich e» dir sagen wollte nein, nein, du würdest nicht lachen. Aber du würdest mich auch nicht heiraten." „Nichts wurde mich verhiudern, dich zu heiraten — nichts, al- dein Wille." Sie sah mich an. i «Doch — dein ehrenhafter Sinn würde dich daran ver hindern." „Ich versteh« dicht nicht." „Ich »nill auch nicht, daß du mich versiebst." Gortsetzuva folgt.)
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