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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192601298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-29
- Monat1926-01
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1926
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E» folgt die namentliche Abstimmung St«, »a» v«k» teanenboott»« der Regierungspartei«. E» lautet: .Di« ReichSregieru», besitzt »«» vertrau«» de» Reichst««". Die Spannung tst tu,wischen auf» höchste geftiege«. Kür da» Bertraueusvatum stimmen die Deutsche Volk»« oartei. da» Zentrum, die va,risch« BolkSpartei uud dte Drmakratru. Dntzeae» stimme» die Dentschnatiouale«, dm völkisch«« u»d »i« «»mmuuiste». L» «»«halte» sich die Sv« -ialdemokrate« uud die Wirtschaftlich« Bereinignn». Die Abstimmung hat folgende» Ergebnis: ES sind abgegeben worbe» 446 Stimme«. enthalte» hab«« sich 180 «»geordnet«, mit I« hab«« gestimmt 100, mit Rein 1S0. . . Das Vertrauensvotum ist also angeuomme». / Die Mißtrauensanträge stnd damit erledigt, j Da» Hau» vertagt sich. Freitag 2 Uhr: kleine Vorlagen. s Schluß 7^ Uhr. i Das Stimmea»erh8It««S. SS haben für den BertrauenSautraa gestimmt: vom Zentrum 64, von der Deutschen Bolkspartet 47, von der Bayerischen VolkSpartei 18, von den Demokraten SO, von der Wirtschaftlichen Vereinigung 1 Mitglieder r insgesamt 160 Mitglieder. Es haben gegen de» BertraurnSantrag gestimmt: Don den Deutschnationalen 102, von den Kommunisten SS, von den Völkischen 8 Mitglieder, 1 Fraktionsloser (Katz); ins gesamt 150 Mitglieder. Der Stimme enthalte« haben sich 112 Sozialdemokraten und 18 Mitglieder der Wirtschaftlichen Vereinigung; in»« gesamt 130 Mitglieder. Von den 131 Sozialdemokraten haben 18 gefehlt und eine Stimme war ungültig, von den 110 Mitgliedern der Dcutschnationaleu VolkSpartei haben 8 Mitglieder gefehlt, von den 68 ZciltruinSinitgliedern 4, von den 51 Mitgliedern der Deutschen Volkspartei 4, von den 44 Kommunisten 5, von den 32 Demokraten 2, von den 21 Mitglieder» der Wirtschaftlichen Vereinigung 2, von den 19 Mitgliedern der Bayerischen Volkspartei 1, von den 15 Völkischen 7 Mit glieder, einschließlich des aus der heutigen Sitzung aus- grschlossene» Abgeordneten Henning. Außerdem hat der fraktionslose Lange-Hegermann gefehlt. * Die Berliner Presse zu dem Vertrauensvotum für das Reichskabinett. )( Berlin. Die „Deutsche Leitung- siebt in der An nahme des Vrrtranensantrags für die Reichsregierung, die durch eine Minderheit gegen eine Minderheit bei Selbst» auSschaltung beinahe eines Drittels des Reichstag» zu- ftandegekommrn sei, eine tatsächliche Niederlage der Re gierung und wiederholt ihre Parole: Opposition mit allen Mitteln und in jeder Form. Die „Deutsche Tageszeitung-, die zwar erklärt, daß di« Reichsregierung nach den Zahlen der gestrigen Abstimmung das Vertrauen des Reichstags nicht besitze oder zum min desten in höchst unzulänglichem Mabe, betont doch, daß bis her keine der ausschlaggebenden Oppositionsparteien sich zur grundsätzlichen Opposition bekannt habe. Die Regierung habe also die Möglichkeit zu beweise», daß sie etwa» kann. Die „Vosfische Zeitung- schreibt: „Obwohl wir mit der Locarno-Politik nicht einverstanden sind und bei vielem andern, was Luther mit seinem Namen gedeckt hat, den starken Koinpromitzcharakter bedauern, begrüben wir doch den Erfolg der politischen Fiihrerpersönlichkeit, den Luther gestern errungen bat". In der „Täglichen Rundschau" heißt eS: „Ein harter Kampf, ein knapper Sieg, aber die Bahn frei für sachliche Arbeit! In den Kämpfen um den Etat wird sich z«igen, ob die Regierung aus der Basis des gestrigen Vertrauens votums weiteren Boden gewinnen kann". Die demo kratischen Blätter bringen zum Ausdruck, daß da» Kabinett Luther gestern in der Außenpolitik einen großen Sieg er rungen bade. Das „Berliner Tageblatt" sagt zu der Verweisung deS deutschnationalen Antrags, der sich gegen den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund richtet, an den auswär tigen Ausschuß: „Zum ersten Male hat sich die Große Koalition bei einer außenpolitischen Entscheidung zusammen gefunden". Der „vorwärts" betont: „Um der Außenpolitik willen hat die sozialdemokratische Reichstagefraktion dem zweiten Kabinett Luthers das Leden gelassen. Sie will den Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund nicht gefährden, in dem sie die Regierung, mit der sie in diesem Punkte einig ist, stürzt." Aus dem Reichstage. Berlin. (Funkspruch.) Der ReichStagSmlSschrch für di« Untersuchung -er Fememorde hat sich gebildet und zum Vor sitzenden den Abg. Schetter (Zentr.) gewählt. Auch der par lamentarische Betrat der Zentrale für Hetmatdteust bat sich konstituiert und zum Vorsitzenden Len Abg. Dr. Schreiber lZentr.) bestimmt, zu Stellvertretern die Abgg. Mumm (Dn.) und Sollmann lSoz.) Der Aeltestenrat des Reichstag» tst für heute 4 Uhr nach-m. einberusen worben, um die Beratung des RetchShau». haltplane» für 1026 vorzubereiten und einen Arbeitsplan aufzustellen. Die erste Lesung -es neuen Etat» findet am nächsten Mittwoch statt. Sie wird mit einer Rede de» Reich». ftnanzmtnistcrS Dr. Reinhold eingeleitet werden. Im ReichstagsnuterfuchungSanSschuh für Li« vrauut» weiumouopolverwaltuug gab der Präsident der Monopol verwaltung einen Bericht über die Tätigkeit Lieser Verwal tung. Der Ausschuß nahm den Bericht entgegen und ver tagte sich bann bis zum nächsten Freitag, um ben Mitglie dern Zeit zur Prüfung be» Material» zu laste«. Dentschnational« Anträge. Im Reichstage ist ei» Antrag Dr. Reichert (Dn.) ringe- gangen, öer zur Forderung Ler deutschen Ausfuhr die so fortige Einräumung erheblich verbilligter Ausfuhrkredit« au» ben Mitteln des Reiches fordert. Weiter wirb in einer Interpellation Dr. Qmm- iDm) die Regierung aufgefordert, auf die Reichsbahn dahin »« wirken, baß sie sich in erster Linie ans die vedürftrtfs« s« deutsch« Wirtschaft etnftellt. Ferner hat die Wirtsch. Bereinigung eine« Gesetzentmues «ingebracht, wonach die Son«tagsr«he i» HandelSgewerb« den Bedürfnissen des Handels entsprechend ne« geregelt werden soll. Me MM dkl WchgWlkkr. Berlin. (Funkspruch.) Reichskanzler Dr. L»th« hielt heute mittag bei Eröffn««» der AuSstel««» »«» Ge mälden von LoviS Corinth in der Nationalgalert« «ine Ansprache, in der er n. a. aussührte: So sehr gerade in Zeiten wie den heutigen das Politische und Wirtschaftliche im Vordergrund steht, 'vollen wir doch nicht vergessen, Last sich da» eigentlich Menschliche besonders stark in den Dingen der Kultur answirkt nnd daß wir uns ein Leben unsere» Volkes, ja ein Leben der Menschheit ohne starke» innere» Bcrhältni» zu Kunst nnd Knltur überhaupt nicht »« d«Mtz trat er nach. L/n. trat er mr 10. Infant,ne-Re- im nnd Lhef der 6. Kom- »»Hüfte und den silbernen oorragend« Tchteßleiftung, sehen nnr ihn al» aggr. ; ment „Prinz Georg" Nr. g nnd al» BataillonSkom- 14. Jnsanterre-Regnnent Nr. 17S und 4. ment RL T03. vom Jahre 1905 ah war »koMsi«'"". ll Dresden tätig, wo er bi» 1U4. Luwv, al» Hbgrstleurnant und 2. seiner Kompanie erwarö. 1 mandeur " ' In sanier er denn R« Sri vermöge». Gerade det »er Malerei, »Herhaupt bei aller Kunft,Ra mir mit de» Auge« sehen, dürfen wir aussprechen und empfinde», Hatz dl« Vielgestaltigkeit unser«» deutsche» Kulturleten» Wh »«sonder» start »usammenfchlirßt i« einem einheitlich«« deutschen Kuttnrempftudrn. Durch da» Leben va» Lovi» Eoriuth tst «in scheuerer Bruch gnmmge». Lovt» LvRnch hat da» Schicksal einer schwere» Krankheit erfahre«. Gr aber hat dt« Kraft wtebrr- gefunden ««» auch nach »e« Jahre« feine» gesundheitlichen Zusammenbruch» Meisterwerke »«schaff«».' Diese krafivolle Einstellung zum Leben, dies« Bejah«»» »um Lebe« auch dann, wen« Hinberntff« rtntrete», m»tz «»» für da» deutsch« Volk «tn Vorbild sein. Durch da» Leben de» deutschen Volke» ist auch «tn schwerer Br»ch gegangen. Dann» dttrfe» wir aber bei»«» »»««blick ««rzaan», f»»h«r« wir mülle» wie Lovi» C»ri«th dt, Kräfte »nser«r Geel« zusammeusnstru, «m z» arbeit«« uud »» schaff«», wa» »tr »artznstell«« k«stand« find. Da» Leb«« de» rtnzeln«« Mruschen vergeht, da» Volk aber bleibt. Da» Volk bleibt bauernd und dauernd bleibt die deutsche Kunst. lLevh. Beifall.) Vernicht» m«» Sächsische», Riesa, den 29. Januar isrs. —* Wettervorhersage für »«.Januar, (Mit- geteilt von der Sächf. LandrSwettrrwartr zu Dresden.) Zum heutigen abend rasche Trübung und später vorüber, gehend Reaenfälle, dabei Temperaturen ansteigend, im Flach land um Mittag durchschnittlich bi» »n 8 Grad Wärme später »um Abend Temperaturen wieder zurückgeheud dei zeitweise abnehmender Bewölkung. Allgemein an Stärke »«nehmend« Winde, anfangs an« südlichen, später an» west- lichen Richtunarn; höher« Gebirgslagen zeitweise stürmische Winde. — Allgemeiner Wittrrungdch-rukter der nächsten Lage: Fortdauer recht veränderlicher Witterung, Tempera turen schwankend, im Flachland zeitweise mild; bi» zn iHittleren Gebirgslagen keine Fröste von Bedeutung. --DatrnfürdenSO. Januar. Sonnenaufgang 7,42, Sonnenuntergang 4,46; Mondaufgang SL1 R„ Mond untergang 8^V B. — 164»: Hinrichtung Karl» l. von Eng- land vor dem Palast Whitchall in London (geb. 166V); 1781: Der Dichter Adalbert v. Chamisso tn Boncourt i. d. Cham pagne geb. fgest. 1888); 1871: Uebertritt der französischen Ostarmee tn die Schweiz; 1962: Abschluß be» englisch-japa- ntschen Schitt,- und Trutzbündnisse»: 1921: Der Afrikasor- scher G. K. Schillings gest. (geb. 1866). —* Der 2. Termin detKirchensteuirist fällig. Im amtlichen Teil gibt der Rat der Stadt bekannt, daß nach Ablauf der Bewährungsfrist (22. Februar 192S), nach erfolgtem Mahnverfahren die zwangsweise Eintreibung der Steuern erfolge»« wird. —-Milch- und Milcherzeugnisfe in der BolkSernährung. Im Plenarsaal be» RetchSwirt- schaftSrat» fand am 21. Januar unter dem Vorsitz be» Staatssekretär» Dr. Hagedorn eine vom Reich-Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft einberufene Sitzung statt, die sich mit der Frage zu beschäftigen hatte, wie denk zur Zeit bestehenden unerwünschten Zustande abzuhelfen sei, baß trotz gesteigerter und noch erheblich steigerungSsähiger Milcherzeugung der Verbrauch an Milch hinter dem der Vorkriegszeit und besonders hinter dem Verbrauch in anderen Ländern, den nordischen Staaten, der Schweiz, Eng- land, Amerika u. a. erheblich zurückbletbt. Nach einem ein leitenden, durch Lichtbilder erläuterten Vortrag be» Pro fessor» Dr. Lichtenberger, Kiel, äußerten sich Vertreter der anwesende» Organisationen der Land- und Milchwirtschaft und der Verbraucher (HauSfrauenvereine, Gewerkschaften u. a.) übereinstimmend dahin, daß die Bestrebungen be» NeichSmintsterium» für Ernährung und Landwirtschaft auf einen erhöhten Verbrauch von Milch und Mtlcherzeuanisten hinzuwtrken, durchaus begrüßenswert seien und erklärte» sich zur Unterstützung dieser Bestrebungen bereit. Dabei bestand Uebereinstimmung darüber, -aß die Lebenshaltung durch stärkere Verwendung von Milch im Haushalt zwetfel- los zweckmäßiger und billiger gestaltet «erben könne, baß jedoch die Frage, wieviel Milch die Säuglinge und Klein- kinber genießen sollen, vom ärztlichen Standpunkt an» sorg fältig zu prüfen tst. Vorerst soll di« Frag« in einem engeren Kreise von Sachverständige» au» fachlichen, Lrzt- lichen und Verbraucher-Kreisen weiterberaten und dabei auch geprüft «erden, wie 1» freiwilliger Zusammenarbeit mit ben beteiligten WtrtschaftSkreisen auf eine wettere Bes serung der Qualität -er Milch htnaewirkt werde« kann. -- Der Tartfstreit im Bankaewerb«. Die gestern neuerdings vom ReichsarbettSministerium zur Auf- Hebung de» TarifstreiteS im Bankgewerbe versuchten Ver gleich-Verhandlungen über die am LS. Dezember für dr« Verlängerung de» Manteltartse» und die GehaltSvegulie- rung gefällten Schiedssprüche, sind, wie wir bereits gestern berichtet haben, wiederum gescheitert. — Wie der Deutsche Banlveamten-Bercin hierzu mttteilt, liegt die Schwierig keit für eine Einigung vornehmlich darin, daß die Ver treter de» ReichSverbande» der Bankleitungen erklärten, für sie fei«n die hinsichtlich der ArbeitSzeitfestsetzung und Ueberstundenbezahlung vorgesehene» Bestimmungen nicht annehmbar. Andererseits hielten die Angestelltenvertreter daran fest, daß auf die im Schiedsspruch enthalten» Regelung nicht verzichtet werden könne. Da von b«n Ar- beitnehmeroraani'sationen die Verbindlichkeit beantragt worden ist, liegt die Entscheidung jetzt beim ReichSarbeitS- minister. —-««»behnung der vegnadtgung«« t« Sachsen. Der sächsische Landtag nahm 1« feiner gestrigen Vollsitzung einen von dem link»sozialtsttschen Abgeordneten Arzt etngebrachten Antrag, die vegnadtgung«» auch ans solch« Vergehe» »«»»«dehnen, dt« mit der wirtschaftliche« oder politischen Erregung be» Jahre» ISA in unmittel barem oder Mittelbare« Zusammenhang stehen, In nament licher Abstimmung mit 46 der Sozialdemokraten und Kom munisten gegen «» Stimme» der bürgerlichen Parteien an. (Siche Landtag-bertcht.) vereidig««- de» »euer» yina«»mtni- ster ». Die Nachrichtenstelle in der StaatSkanzlet tetlt nnn- Mehr amtlich mit: De» Ministerpräsident hat vorgestern, am 27. Jauaar IMS, d«r Landtag» abgeordneten, Direktor der Sächsischen Bank, MiatfteriaMreDr a. D. Dr. Julius D e h n e zmu Yim»»»mt«tster ernannt «ud auf dir Sketch». Am Ls. Januar überau» -ewtssen- en durch den Tod . 1858 in Dresden April 1877 ntene-Regiment Nr. 102 «tab»offizier. ,rsvnetzliche Dienst, leistet«. In» llhrlttr.cz widmete er Kraft und praktische Erfahrung wieder den. Leiden Heeresdienst. Zuerst Kommandant einer mobile, BabnhsfSkommaHdantur im Westen, ging er im Dezember Regiment» Rr »44 »am Flandern, mimte aber injolne "L. rheumattfchen Leiden, dte er noch vu April 1914 in Wiesbaden »u bessern versucht hatte, in die Heimat »urückkehren, bl« er nach Führung ver- schieden«- Ersatzvatai Ion« rm Frühjahr ISIS zum Kom- mandeur «iiieS sächsischen BatMonS de« Neuerrichteic» preußischen Infanterie-Regiment» Nr. 874 tm Osten er- nannt wurde, Lier, wie vordem m Flandern, hat er sich IN zahlreichen Schlachten, Gefechten und im Stellungskrieg al» alter erprobter Frontoffizier glänzend bewährt und sein Bataillon in anerkannt persönlicher Tapferkeit zu Steg und Ruhm geführt. Al« im Frühjahr 1917 sein Bataillon, da» ihn al» Führer und fürsorglichen Freund hoch verehrte, zum neuerrichteten Landwehr-Jnfanterie- Regiment Nr. 105 Übertrat, wurde er zum Stabe der st-ll- vertretenden 47. Infanterie-Brigade versetzt. Am 21. Ma, 1917 wurde er unter Verleihung de» Charakter- al- Oberst von dieser Kriegsstelle enthoben. Körperlich und geistig rüstig und beweglich lebte er seitdem im wohlver- dienten Ruhestand. E»n echt deutschgesinnter Mann, ein lauterer Charakter, ein allseits bewährter Offiz er, ist zur großen Armee adberufen worben. —* Versendung von Geld in gewöhnlichen Briefen. Beim Publikum besteht noch jetzt vielfach die Neigung, Geldscheine durch gewöhnliche Brief'elldungen befördern »u lassen. Gewiß ist die Unsicherheit der ersten Nachkrteasjahre mehr und mehr geschwunden, die Verhält- ntsse haben sich gebessert, die Reichspost hat zur Herbei führung eines solchen Zustandes keine Kosten gescheut. Aber bei einem großen Personalbestand wie bet der Reichs- post wird e» immer ungetreue Elemente geben, di« das Publikum durch die Versendung von Geldscheinen in ein- fachen Briefen immer wieder zu Fehltritten anreizt. Aber auch die Brieskastenmarder bauen ja ihre Tätigkeit in der Hauptsache darauf auf, daß sie in den erbeuteten Brie sen Geldscheine finden. ES kommt ihnen weniger auf die unentwerteten Freimarken an. Wie oft kommt rZ aber auch tzor, daß einfache Briefe mit Geldsendungen schon vorher unterschlagen werden. In einem Oberpostdirct- tionsbeztrk wurden während erneS sechsmonatigen Zeit raumes 28 derartige Fälle zweifelsfrei ausgedeckt. Und vorher hieß eS natürlich, die unzuverlässige Post. Abge sehen davon aber ist die Post für den Verlust oder die Beschädigung gewöhnlicher Briefe nicht ersa^pflichtig, aber auch bei den Einschreibbriefen besteht nach 8 10 des Post- gesetzt» die Haftung nur für den Verlust, nicht aber für die Beschädigung eines Einschreibbriefes. Geht ein der artiger Bries verloren, so erhält der Absender 40 Mark Ersatz. — Man könnte über diese- Thema noch mancherlei zur Unterrichtung des Publikums sagen. Die einzige rich tige und sichere Art, Geld zu verschicken, ist die mit Post anweisung. oder Zahlkarte eventr. auch Geldbrief, oder die Einrichtung eines Postscheckkontos mit einer Stammein lage von 5 Mark. —* Die 82. Wanderausstellung der D.L.G. in Breslau. Dte Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft Berlin, veranstaltet in der Zeit vom 81. Mai bis 6. Juni d. I. ihre 82. Wanderausstellung in BreSlau. Trotz mehr fach geäußerter Bedenken ist der Vorstand der D.L.G. nach eingehenden Beratungen zu dem Beschluß gekommen, die Ausstellung i» allen Abteilungen voll durchzuführen, denn er erblickt iu den Wanderausstellungen mit Recht eins der wirksamsten Mittel, die üeuische Landwirtschaft stark zu machen zur Ueberwtndung vieler Schwierigkeiten, die an sie herantreten. Selbstverständlich« Voraussetzung ist dabei, daß jeder LuxuS und jeder unnötige Aufwand in Aufmachung und Beschickung vermieden wird, uud daß die Veranstaltung lediglich darauf eingestellt wirk die Landwirt, schäft, die landwirtschaftliche Maschineninduftrie und die ver- wandten Gewerbe anzuregen und ihre Absatzmöglichkeiten, besonder» in Osteuropa, zu erweitern. Die Ausstellung finde! in BreSlau-Schmiedeseld statt. Das Gelände liegt in verkehr-technischer Hinsicht sehr günstig. Umfangreiche Verladerampen bienen der Bewältigung der An- und Abfuhr der Ausstellungsgüter. Der Personenverkehr von BreSlau nach Schmiedefeld wird mit Eisenbahn und Straßenbahn durchgeführt. Bei genügender Beteiligung verkehre» au» allen Teilen des Reiche» Gonder»üge mit «rmLßtgtem Fahrpreis nach BreSlau. Dte vre-laner Ausstellung wird m gewohnter Weise alle Zweige der Landwirtschaft um fassen. Neben der Tierschau und der Ausstellung landwirt schaftlicher Maschinen und Geräte finden im Rahmen der Abteilung Erzeugnisse «ine Reihe von SonderauSstellungeu statt, f» für Wei», Tabak, Milchwirtschaft Solontalwtrt- schäft, Landarbeit und Hauswirtschaft. Die Veranstaltung von Reit- und Fahrturnieren an den AusftellungSnach. Mittagen tst geplant. Sine große Reihe von Ausflüge« wtrd Gelegenheit bieten, bie landwirtschaftliche» verhält- «iss« des Ausstellung»gaue» eingehend kenn«, »« lernen. —* Kretgabe des beschlagnahmten beut- scheu Eigentum» tn Amerika, von der Handel», kammer Chemnitz gebt «n» folgende Mtttetlnng zu: Be- kanntltch tft zwischen den Vertretern der t« der War Llai- mant» Association vereinigte« amerikanische«, nach den Verträgen von Versailles und Berlin am beschlagnahmte» deutschen Eigentum pfandverechttgten GläuRger einerseits und Vertreter« der deutfchen Jntereflen andererseits eine vorläufige Verständigung über die Freigabe be» deutschen Eigentum» tn Amerika erreicht worden. Dies« tst bedingt, auf amerikanischer Seit« durch dte Genehmlguug de» Kon- grefle» und auf deutscher Seite Lurch dte Zustimmung einer nach dem Kapital berechneten Mehrheit der deutfchen Betei ligten an den beschlagnahmte«, «och in der Verwaltung der Altan Property Custodian befindliche« Werte« und der frelwtlltgen Uebernahme ihrerseits von VondS tm Betrage Vpn 6V Millionen Dollar »um Nennwerte a conto ihrer Forderungen. Alle» Nähere können Interessenten durch An- frag« bet -er Handelskammer Chemnttz erfahren, dl« die erforderlichen Unterlagen auf Wunsch umgehend znsendei. Da» Zustandekommen de» Vertrages liegt zweifellos im Interest« der brntschen Wirtschaft. Eine Beschleunigung ist bringend geboten, La bi» Ende Januar 19SS dte deutschen Vertreter im Besitze der Nachrichten über dte gezeichneten Beträge sein müssen. Oschatz. Zu unbekannter Stunde hat der Tod die im Grundstücke br-^GambrinuS" wohnend« Witwe Emilie Nau- mann abgerufar. Seit Sonnabend hatte man die Frau nicht gttrhern Da suchte sie de, Wirt am Dien-tag nachmittag auf,'fand aber die Tür durch Kette verschlossen. Es wurde die Polizei benachrichtigt und in deren Gegenwart bie Kette entfernt. Weder tm Wohnzimmer noch in der Gchlafkam- mer «ar dte Inwohnerin »u feheu. Da fand man sie schließ- ltch in der Küche, am Ösen »usannnen«funk«n, tot aus. Die Vorhänge waren noch »«gezogen, 1» der Küche brannte noch dte Gasflamme. Krtmtnalabtetlung und veztrkbarzt wur den benachktchtigt und letzterer stellte ben Tod durch «nngen- ^^re»d«n. Gegen die Errichtung eine» Waldfried- Hofe» im Gebiete der sogenannten Jungen Dresdner Heide hat sich auch dte Staatliche Landesstelle für öffentliche Ge- s«ndheit»pflege ausgesprochen. Die Staatlich« Landesstelle tritt zwar tn längeren NuSsührnngen der weitverbreiteten Anschauung entgegen, baß durch die Errichtung de» Wald- irtebhofe» da» Kaffer für die angrenzenden Gemeinde«, b»^ sonders Radebeul» hygienisch nicht einwandfrei «erb«»
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