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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192602039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-02
- Tag1926-02-03
- Monat1926-02
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1926
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von Booten burchgefiihrt worden. Kapitän Roo» vom Alkaib wäre allerdtug» beinahe ertrunken, al» er als letzter sein Schiff verlies;, da er zwischen das Schiss und das Boot geriet. Um 11 Ubr setzte die Westphalia ihre Reise nach Newyork sort. — Wie aus Rewnork gemeldet wirb, soll dort dem Kapitän nud der Besatzung der Westphalia, die die Mannschaft des holländischen Fracktdampfers Alkaib rettete, et« großer Empfang bereitet werden, an welchem sich vor aussichtlich auch dir Stadt Newyork beteiligen wird. Die Mannschaft de» deutschen Schiff«- soll zur Stadt-alle ge sittet werben, wo eine feierliche Begrüßung erfolgen soll. Et« norwegischer Dampfer gesunken. Ein aufgefangener Funkspruch besagt, baß brr norwegische Dampfer Johanne Tvbwab in sinkendem Zustande aufgr- aeden und -aß seine Besatzung von einem belgischen Dampfer gerettrt wurde. Feuer auf einem deutschen Dampfer. Auf dem am Sonntag aus Indien eingetroffenen deutschen Dampfer Moldenfels brach gestern beim Löschen der Ladung vermutlich durch Selbstentzündung ein Brand au-, dessen Gewalt bis 1 Uhr nacht- noch nicht gebrochen war. Der Sachschaden betrügt mindestens 5 Millionen. Explosion aus einem schwedischen Damp fer tm Kieler Hafen. Durch eine Explosion aus dem im Holtenauer Dock liegenden schwedischen Dampfer Loit- hiod kamen zwei mit der Revision beauftragte Chemiker um- Leben. Im Schiffsraum mar Schwergas wahrgcnvm- mrn worden, das wahrscheinlich durch Slnziinden eines Streichholzes entzündet wurde und die Explosion hervorgc- rnfen hat. K a r n e v a l»f e i c r n m i t t r a g i s ch e m A u S g a n g. LuS Köln wird berichtet: Eine im Kalk wohnende junge Fran, die mit ihrem Ehemann von einer Karncvalfeicr heimgekehrt war, lehnte sich, weil ihr infolge des Genusses von Alkohol schlecht wurde, aus dem Fenster ihrer im dritten Stock liegenden Wohnung. Dabet bekam sie das Uebergcwicht und stürzte in ihrem FaftnachtSkostüm ans die Straße hinab. Sie erlitt so schwere Verletzungen, daß sie auf -er Stelle starb. In derselben Nacht wurde ein Vater mit seiner Tochter, die ebensalls von einem Maskenball kamen, von einem Auto überfahren. Beide wurden schwer verletzt ins Hospital geschafft, wo der Mann kurz nach der Einlieferung starb. Blutrache russischer Anarchisten. Unser Bukarester Korrespondent schreibt unS: In der Nähe deS beßarabtschcu Torfes Ehitcsti fand man dieser Tage da einstige Mitglied einer russischen Anarchtstenbanbe, Gregor Sewarew, ermordet und furchtbar verstümmelt auf. Im Hofe deS kleinen Anwesens, das der Ermordete in dem Torfe besaß, fand man zunächst die Leichen der vergifteten Hofhunde, die vorher jedem Fremden den Eintritt in die Wohnung unmöglich gemacht hatten. Bereits seit Tagen war es den zunächst wohnenden Anrainern ausgefallen, daß -er alte Mann sein Haus nicht verlassen hatte, und die Hütte ganz öde und verlassen dalag. Sie benachrichtigten den Gendarmcricposten, man drang in die Hütte ein, und da bot sich den Eintretcnden ein gräßlicher Anblick: auf dem Boden lag in einer Blutlache der durch zwanzig Stiche er mordete Sewarew. Sonst war jedes Möbelstück am Platze und auch in den Taschen des Ermordeten fanden sich 5000 Lei al- Zeichen dafür, baß die Täter nicht auf Raub auSge- gangen waren, lieber die Vorgeschichte des Falle- erzählt man sich im Torfe, daß Sewarew noch während -e- Zaren» regimcS einer Anarchistenorganisation in Rostow am Ton angchört hatte und ans Befehl den dortigen Polizeiinspektor und einige andere Magistratsbcamte, die gegen die verhaf teten Anarchisten mit der größten Grausamkeit vorgegangen waren, ermordete. Nun wurde aber auch er im Fahre ISN verhaftet und zur lebenslängliche» Zwangsarbeit in Stbt- rien verurteilt. Nachdem er ein Jahr feiner Strafe abge büßt hatte, meldete er sich aus eigenem Antrieb zum Verhör vor dem Staatsanwalt nnd verriet bi« Namen ber übrige« Mitglieder des AnarchiftenbnndeS, die seine Familie in bitterster Bedrängnis ließen. Sir wurden alle gefangen ar- nommen und in Petersburg zu schweren Strafen verurteilt. Sewarew aber erlangte al» Lohn für seine Denunziation die Freiheit. Längere Zeit hielt er sich tm Au-lande auf, und siedelte sich dann schließlich nach Uebernahme de» ru mänische» Imperium» in ber bessarabischen Gemeinde Sht- testi an. Bor einiger Zeit erhielten seine einstigen Ge nossen, dir von der Keren-kiregterung im Jahre 1V17 in Freiheit gesetzt wurden, Kenntnis von seinem Aufenthalt-- orte und beschteben ihn vor ihr „Femgericht". Sewarew verschärfte seine Wachsamkeit, um nicht unliebsamen Nebrr- raschungen ausgesetzt zu sein. Alle Vorsicht war vergebens. Eines Tage- erschienen zwei Individuen im Dorfe, die sich als Viehhändler auSgaben, nnd fragten die Dorfbewohner nach dem Hause GewarrwS. Sine Frau «amen- Agapta Maurea gab ihnen die erwünschte Auskunft und am näch sten Tage ereilte Sewarew das Schicksal, dem er sich auch durch die grüßte Vorsicht nicht zu entziehen vermochte. Unfall im Zirkus Krone in München. Wäh rend der gestern abend erfolgten Vorstellung der Löwen im Zirkus Krone wurde der Löwenbändiger Helion von einer Löwin durch Bisse und Prankenhtebe schwer an den Armen und Beinen verletzt. Helion hatte erst vor etwa 11 Tagen nach einem Unfall mit einem Löwen da» Kranken lager verlassen. Zwei marokkanische Zcltdörfer zerstört. Tic Agencc HavaS meldet aus Melilla: Posten deS Ab schnitts von Ajdir haben die Zcltdörfer Tafras und Asgar durch Geschtttzfeucr vollständig zerstört. DieWirrcninChina. Wie die Nachrichtenagentur Indo-Pacific aus Schanghai berichtet, scheine ein Bündnis zwischen Wu-Pei-Fu und Tschang-Tso-Lin Wirklichkeit zu werden. Die Hnpcb-Armce habe Truppen von Kua-miang- tang und Hv-nan angegriffen. Pat und Patachon vor Gericht. Pat und Patachon — eigentlich Schenström und Mandson geheißen —, der lange Melancholiker und der dicke Sanguiniker, -a- überaus komische dänische Filmduett von der Kopenhagener Palladium A.-G., auf dem ganze» Erdball bekannt und beliebt — Pat und Patachon sind augenblicklich in einen ge richtlichen Streit um ihre erfolgreichen Namen verwickelt. Tie Sache liegt so, daß die Palladium die beide» Künstler gelegentlich an ausländische Herstellerfirmen „verliehen" hat. Tie Lothar Strak G. m. b. H., der letzte Arbeitgeber der beiden, ein Berliner Unternehmen, hat nun einen Prozeß gegen die Wiener Firma Hugo Engel G. m. b. H. angestrengt. Die Wiener haben die Namen Pat nnd Pata chon für ihre Filme übernommen, was als unlauterer Wettbewerb angesehen wirb. AuS den gegenseitigen Erklä rungen wird nun auch die Geschichte deS lustigen Film paares bekannt. Im Jahre 1822 hatte ein« französische Firma ,Hupiter"-Kilme mit ihnen ausgenommen und diese al- „Doublcpatte et Patachon AntiquarieS" oder „Double- vgttc et Patachon GenttlS HommeS d'infortune" vertrieben. Lothar Stark bat die Kürzung auf Pat und Patachon vor» genommen. — Im Grunde läuft der Streit darauf hinaus, ob die Künstler «in persönliches Recht aus ihre Namen haben, unter denen sic Weltruf erlangten, oder ob Privat firmen die Namen für sich verwende» dürfen. Die Der- Handlung ist vertagt worben, so baß die Entscheidung noch auSstcht. Mädchens gerichtet. Und trotz der Erregung, in Der sie sich befand, war Herta sich dessen bewußt. Und dieses An- gesehrnwerden peinigte ihre Nerven furchtbar. Sie war überzeugt davon, daß die Dienerschaft viel mehr von den Familiengeheimnissen wußte, als die Familie selbst — und sie brachte die Aufmerksamkeit, mit der Bridget sie be trachtete, in einen Zusammenhang mit Eeciles Bemühungen, sich des zerstörten Seidenschals zu bemächtigen. Standen die Mädchen in Verbindung miteinander, und waren sie gesonnen, Eberhärd zu vernichten, wenn man st« nicht sehr gut bezahlte? — Herta wußte es nicht. Sie wußte nur, daß sie sich in großer Gefahr befand, und daß ihr Zustand schier unerträglich geworden war. Magdalene lächelte ihr nur freundlich zu und macht« «ine Geste, die ihr bedeuten sollte, sich ruhig zu «ntfernen. Und da Herta fühlte, daß sie nichts sagen konnte, was nicht besser ungesagt geblieben wäre, verließ sie das Zimmer, um sich in ihr eigenes Stübchen zu begeben. Sie kühlte sich Lia heiße Stirn in frischem Wasser, aber vergebens suchte sie Ruhe. Zu stark noch zitterte die Aufregung in ihren Nerven nach, als daß sie ihre Sorgen und Nöte in einem wohltuenden Schlummer hätte ver sessen können. Sie legte sich wohl nieder und st« löschte auch das Licht. Aber die Kopfschmerzen schienen sich in der Dunkelheit zu verüopoeln, und da sie nichts mehr sah und hörte, was sie ablenken konnte, bedrängten sie auch ihre Sorgen und Aengste mit vermehrter Gewalt. So ent zündete sie da» Licht von neuem und setzt« sich nieder, den schmerzenden Kopf in die Hand gestützt. Und sie grübelte darüber, was sie beginnen konnte. Und dann sah sie zum dritten Male «ine jener un heilverkündenden Nachrichten, die wie Kassandraruf« waren. Diesmal aber warf der Inhalt des Zettel» sie in halber Bewußtlosigkeit auf das Lager nieder. Wie immer auch die vorangegangenen beschaffen gewesen waren: stets war es doch nur s i e gewesen, der sie eine Gefahr ver kündeten. Heut aber war «» Eberhard, dem ein dunkles Schicksal drohte — und das war es, wa» da» arm«, ge- tzuälte Mädchen schier von Sinnen brachte. Nur die wenigen Worte enthielt der Zettel: „Wenn Ihnen Ihr Schicksal am Herzen liegt, so ver anlassen Sie Hern» von Rominger, ebenfoll» von hier fort- zuaehen." ri. Kapitel. Eberhard von Rominger» Fahrt mit der Komtess« nach Monte Earlo begann unter den günstigsten Lus- sichten. Sie unterhielten sich ganz vortrefflich, und wenn der Tag verlief, wie er anfing, so hatten sie keine Ursache, den Plan dieses gemeinsamen Ausfluges zu bereuen. Mehr und mehr bedauert« Eberhard, daß di« Um stände ihm nicht gestatteten, ihr offen die Wahrheit zu bekennen. Ihre eigen« Freimütigkeit machte ihm da» Ver schweigen doppelt schwer. Und da sein« Natur durchaus offen und ehrlich war, litt er sehr unter dem Zwange beständigen Heucheln«. Er mußt« sich ihr gegenüber wohl schuldig fühlen — die sich in dem Glauben befand, er sei noch immer in der Lage, sie zu beiraten. Und wenn auch nicht er, sondern Mabel «» gewesen war, di« sie beide in dies« Situation gedrängt hatte, so hatte er doch jedenfalls dazu geschwiegen und «« geschehen lasten. La» ihm einigermaßen darüber forthalf, «ar nur di« Erkenntnis, daß der Charakter der Komtesse nicht danach wmgto« »ar, sie ein« große leidenschaftliche Zuneigung stzssea zu laste». E» würde ihr sicherlich nicht da« Herz brechen, wenn sie erkannte, daß sie ibn aufgeben mußte. Vor Geldbeutel war offenkar-er wickttaste Faktor bei ihrem Heiratsprojekt. Eberhard war weit davon entfernt, deswegen verächtlich von ihr zu denken; im Gegenteil, er bewunderte so völlig ausgeglichene Naturen, die nur sich selbst und in sich selbst leben, und er rechnete auch die Komtesse zu ihnen. Jedenfalls war zwischen ihnen auf der Fahrt weder mit Worten noch mit Blicken von Liebe die Rede, und sie wirkten weit mehr wie zwei Leute, die sich heut« zusammen finden, um morgen auseinanderzugehen, und die sich eben deshalb «in wenig mehr Freiheit gegeneinander gestatten dürfen, als etwa ein Paar, das in die Ehe hineingedrängt werden sollte. Als sie sich ihrem Ziele näherten, sagt« dke Komtess«: »Ich muß Ihnen gestehen, daß ich zwar die Auf- regung de« Spiels liebe — aber mehr noch, recht viel Geld zu gewinnen. Nun dürfen wir aber etwa» Derartige» nicht erwarten, wenn wir nicht ein genügendes Anlage kapital haben. Ich habe zweihundert Mark mitgebracht — was gedenken Sie zu gebrauchen?" „Mein Vater," erwiderte Eberhard, »hat mir fünf tausend Franken gegeben." Sie sah sehr enttäuscht aus. „Das ist alles?" sagte sie. Dann lachte sie heiter. „Sie werden sagen, daß mein« zweihundert dagegen noch verschwinden. — Nach welchem Plan werden wir nun spielen? Gemeinsam — oder unabhängig voneinander?" „Dor steht natürlich ganz in Ihrem Belieben," er widerte er. „Was unser Kapital betrifft — denn natürlich ist e» da« Ihrig« so gut wie da« meine — so war es das Aeußerste, wa« von ihm zu erreichen war. Man ist im allgemeinen der Meinung, daß Leute, di« sich ein große, Vermögen erworben haben, meist sehr verschwenderisch werden. Aber ich glaube, daß es in der Praxi» gerade umgekehrt ist. Mein Vater lebt wohl sehr aut; aber daß er sich einen großartigen Haushalt hält, geschieht lediglich um der Leute willen. Und er geht in seine» Ausgaben dafür niemals über da» hinaus, wa» er für unumgänglich notwendig hält. So bin ich überzeugt, daß es thm bitter schwer geworden ist, mir die fünftausend Franken zu gebe«; und nur, daß ich Ihren Namen in» Treffen führen konnte hat sie mir verschafft." Sie nahm e» schweigend aus, und er wußte »tcht rechts wa» er au« dem Ausdruck ihre» Gesicht« zu lesen hatte. Aber er nabm an, daß Zweifel in ikr wach geworden waren, ob dieser sparsam« Mann, der in seinen Ausgaben nicht über da» „unumgänglich Notwendige" htnauigtng, der wünschenswert« Schwiegervater für sie war. Sine Aeußerung darüber tat bi« Komteste nicht. Rach einer Pause sagte sie: „Jedenfalls werden wir uns eine halbe Stunde lang unterhalten können. Oder doch — Sie werden sich «die halbe Stund« lang unterbalten können. Denn mein Kapital, da» ia so klein ist, wird vermutlich keine zehn Minuten überdauern." „Die Hälfte gehört selbstverständlich Ihnen," verfichert« Eberhard wieder. „Aweitausendfünfhundert für Sie — und zweitausendfünfhundert für mich. Und hoffentlich haben wir ja auch Glück — oder einer zum wenigsten hat Glück und chilft dem anderen aus." Diese Aussichten verdeffsrten Lydia Aldringen« Stlm- mung wieder, dl« Teilung wurde vollzogen, und sie ent schieden sich dahin, daß jeder für sich aus seine eigen« Hand spielen sollt«. Dann begannen sie, ihre Ansichten auszutauschen, und sie fanden, daß st« in vielem recht aut überein- stimmten. Er sowohl wie sie liebt« das Segeln in eigener hockt, und Le hielten beide ein vierzig Dkerdekrötte Lark«, Fund au» ber Römer, eit. Ein Landwirt au» Letwer-beim t Pfalz» machte in der Gemarkung Letmer»- beim einen sehr seltene» Fund. Er entdeckte einen Schatz von etwa 350 römischen Sllbermünzen. Die Silbermünzen find aller Wahrscheinlichkeit nach bet einem Einbruch der Alemannen in da» linksrheinische Gebiet »m da« Jahr AM vergraben worden. Der historisch wertvolle Fund wnrde dem historischen Museum in Speyer überwiesen. In Hollywood werben dt« Nase« billiger. In der amerikanischen Filmstadt Hollywood erfreue» sich plastisch« Operationen au» naheliegenden Gründe» beson derer Beliebtheit. Die- hat aber auch et« Urberangrbi an Operateuren auf dem Gebiete der BerschönerungSkunsl znr Folge g«-abt, so daß seit einigen Wochen eine recht scharfe Konkurrenz entstanden ist, von der natürlich hier wie über all ber „Konsum" prostttert. Eine vollständig burchgeführte Nasrnsormung, dt« noch vor kurzem 350 Dollar» kostete, ist setzt schon nm 10» Dollar zu haben. Die Nachfrage hat stark abgenommen, da vv Prozent der bezüglichen Nase» in Hol- lynwod bereit» auf der Höhe ber Bollkommenhett angelangt find. DieWitweAnatolcFraneSheiratetetnen Diener. Die B. Z. schreibt: Die Frau, die Anatole Francs jahrzehntelang bezauberte, bemutterte und inspi- rierP, war die Gräfin Eatllavct. Die schöne ur»L geistreiche Frau begeisterte den Dichter so, daß er nach ihrem Tobe ihre Köchin heiratete. Es gab eine Sensation und viel Spöttelei, die aber dem Dichter nicht die geringsten Sorgen machten. Die Witwe, die übrigens über ein Jabre-etn- kommen von 200000 Francs verfügt, hat nun mit einer energischen Geste llen Trauerflor abgelegt; sie verzichtete auf den Ruhm und auf die ganze Literätzrr. Nachdem sie alle Erbschaftsprozeffe alvrreich gewann, ^heiratet sie jetzt wieder und zwar einen Diener. Aber sie bleibt dabet im Stil. Sic heiratet nämlich den einstige» Kammerdiener der Gräfin Caillavct und kehrt in da- Dienstbotenzimmcr zurück, wo sie ihre Karriere begann. Handel nnd Volkswirtschaft. An ber Berliner Börse verzeichnete am Dienstag uneinheitliche Tendenz am Effektenmarkt. Am Rrntenmarkt war Kriegsanleihe nach ber gestrigen Häufle ruhiger und schwächte sich bis aus 0,28k Prozent ab. Tägliches Geld war etwa mit 7 bis 8 Prozent zu habe». Die Notiz für Privat- DiSkonten blieb unverändert mit » Prozent. Am Montan- aktienmarkt machte sich Zurückhaltung bemerkbar. Kurs- rückgänge bi» durchschnittlich Prozent wurden seftgestellt; Kaliwerte verloren bi- zu 2^/«, chemische Werte bi- zu DL Prozent. Auch Elektrowerte bröckelten fast allgemein ab. — Konkurse «nb Geschästsaussichten im Monat Januar 1S28. Nach Mitteilung de» statistischen Rcichsamt» wurden im Januar dieses Jahres durch den Reichsanzeiger 20S2 neue Konkurse — ohne die wegen MaffemangelS abgelehnten An träge auf Konkurseröffnung — und 1573 angeordnete Gc- schäftSaussichten bekanntgegeben. Die entsprechenden Zahlen für den Dezember vorigen Jahre- stellen sick aus 1060 bcz. 1888. Messungen der meteor. Station 421. (Oberrealschule Riesas. 31. Januar 1926: Kein Niederschlag. Niederschlag im Januar 1926: 69,3 mm. 1. Februar 1926: Kein Niederschlag. 2. Februar 1926: 0,8 mm Niederschlag. S. Februar 1926: 0,3 mm Niederschlag. Automobil für nicht viel weniger als eine Notwendigkeit, ohne die das Leben kaum denkbar gewesen wäre. Es war allerdings offenbar, daß sie beide noch ziem lich wett davon entfernt waren, diese geringfügigen Dinge Dater besitzt ein Automobil," sagte Eberhard. „Aber es ist prähistorisch, und ich würde nicht wagen, mich öffentlich darin zu zeigen. Und was das Segeln betrifft — nun, es ist klar, daß — kein Geld damit zu gewinnen ist, und das genügt für meinen Bater, um es al» etwas Unnützes zu verurteilen." Komtesse Lydia Aldringen zog die Brauen hoch. „Sicherlich halten Sie es nicht im Ernst für möglich, daß Sie dauernd so gehalten werden," sagte sie. „Sie werden ohne Zweifel von ihm erreichen, daß er Ihnen ein angemessenes Einkommen festsetzt und Sie leben läßt, wie es Ihnen behagt." „Bemühungen, etwas Derartige« zu erreichen, würden allerdings wohl damit enden, daß er mich nach meinem Behagen leben ließe," erwiderte Eberhard lächelnd, „aber nicht von seinem Seide." „Aber Sie haben unzweifelhaft ein Recht dazu. Sie find sein einziger Sohn — und Sie haben alle Gaben, alle Eigenschaften, Len richtigen Gebrauch von dem Gelbe zu machen." Eberhard nickte. „Ja — ich würde verstehen, mit Geld zu leben. Richtig zu leben. Aber wenn ich auch so denke — er denkt nicht so, und ich muh mich ihm fügen. Er hat die Macht; und wenn ich nicht Unabhängigkeit von thm wähle — eine Unabhängigkeit, die hart« Arbeit und schlechtes Leben de- deuten würde, ein Leben, für da« ich nicht vorbereitet und nicht geeignet bin — so habe ich mich kn seinen Willen zu finden." Di« Komteffe lehnte sich zurück und lachte. „Das würde alles nicht der Fallsetn," sagte sie mit einem leise» Klang von Uebermut in der Stimme, der so gut be rechnet und so reizvoll war wie alles, was sie tat, „wenn Sie «inen Weg gingen, den er für Sie wählte und der ihm gefällt." «r sah rasch aus — und wandte dann den Blick zur „vielleicht nicht," gab er zögernd zu. „Aber er ist launisch nnd schwer zu bestimmen. Ich würde auch zu diesem Mittel nicht allzuviel Vertrauen Laben." Doch sie ließ ibn damit nicht entschlüpfen. Und ganz in der »origen Weis« fuhr sie fort: „Herr von Rominger ist jedenfalls viel'eher geneigt, sich von einer Frau beeinflussen — sogar lenken zu lasten, als von einem Mann«. Da« ist wenigstens der Eindruck g«, wesen, den Ich empfangen habe." „Sie sehen sebr scharf, Komtesse." „Und ich glaube, daß er fo freigebig werden würde, wir man es nur wünschen kann, wenn ein« Frau, die ihm ge- stllt," es sich angelegen sein lassen würde, ihn darum zu „Auch damit haben Sie wobl recht." „Ich wenigstens würde es wohl auf mich nehmen I" fügte sie hinv^ Und sie »ußt» in ihr« Stimme Uebermut und leise widerstrebend« Scheu fo wunderbar geschickt zu legen, baß jede Schauspielerin st, hätte benelden können. Eber. Hard wurde sich bewußt, da- ihn, wenn er nicht eine ander« geliebt hätte und dies« andere seiwWeib wäre, die Art der Komteffe wohl hätte an-tehen können. ^Fortsetzung solat.1
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