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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192612246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-12
- Tag1926-12-24
- Monat1926-12
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1926
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L ber teutl<b>«iolütlcklll löcr solullK rusfislöiRRrtyik naß» wenü^ Diese Berk«br»erfchw«y2wi8^ttt »erEiufM tnrug^» neuen Tam» befeUW.^S«i «Mche» Gtatlmi«» sü» vorläusta «ur He verkehrL»tth«t»Ke» — etwa «o -tu »u fest. Aus dem Rheinland je Kaufaufträge vor, »nb -ratur Eisbahn 80 «o — vorzüglich «ks,8 NO 145 cw vorzüglich das l. Rodekeimen Barometer Stand: Schnei höh- Wind- richtung MU,Mcht <r»s «cv Berkehxö-Berein Obermirseutbal t» ««geb. Tel. S»S Wetter-Bericht -vom 2S. Dezember 1928. früh 7 Mr. Inliad«»': ^olisnnss listttnepf und.fall«« MengE.W LottÄs Tssokoniiki'oa gaaau yepeöN unä eogvlloet, au ineskemU voetellketton pralsen. Sport-Berhältniffe Ski I Rodel Sportes mch ^etu^Tvasüral hinaus In dtn verschneiten kounueu zur Zett »ur fol«^»heArb«r»ä»ge MJrage: ZMiaete—Sartnwye, Vlechumvisse-^bcheeskmoiesv. Stolpe« —Nteaerekete. MtkaSzovtcz«—LvttoÄ««. Lsollmuow— Kzevttkmea^ uybPoWoczy»^Wolo«y»r.^4e^-l bes vefürderuugSwege» liegt- tu berHaub be« Absenber». -er die t« Tarif genannten GrerrzüberaSua« von Staat « Staat vorzuschKtben Lat. LS rqerde» bklouoere Arachtbriefe mit brutsche«, polnische« und, russische» Borbruck ver- weubrt. Dt« Krachten und sonstige« Gebühre« «erbe« auf Grund der bepehenbe« Tarife jede» eiuzesne« Laude» — Binnentarif oder internationale Tarif« lwie z. v. direkter deutsch-polnifcher Güter- und Ttertarts)—berechnet. Hierbei werden die Frachten der einzelne» Bahne« iuU. S. A.- Dollar umgerechnet. Me Krachte« könne« zur Liuslehung auf de« Empfänger überwiese« «ud auch auf der Bersaud- ftaiion für "die ganze veförderungöftreSe bezahlt «erde«. Tetlfrankatureu find bi» zur Grenze des versanblande» ober bi» Zu einer wettergelegenen LandeSarenze zugelaffe«. Nachnahmen sind in der Währung de» BerlandlandeS ae. Gattet. Varvorschüff«. nachträgliche Luflageerhöhung. Mi«. Lrrung ober Zurückziehung von Nachnahmen sowie bte An gabe de« Interesses an ber Lieferung finb bagegen nicht zu- läfftg. Ebenso ist die Aufgabe von Eilgut und beschleu nigtem Eilgut autgeschloffen. An der polnisch-rusfifchen Grenze ist bekanntlich Spurwechsel von ber in Deutschlaud und Pole« übliche« NormalglelSspur auf Li« im Ruhlaub bestehende Breitspur. Mechanische Vorrichtungen »v« Umsetzen ber Wage« von «ormalspUrigen Achsen ans breit spurige sind an ber polnisch-russischen Grenze noch nicht vorhanden, aber in ««»ficht genommen. Bi» zur Schaffung solcher Umsetzmögltchketten werben bte Sendungen an der polnisch-rusflsche» Grenze in andere Wagen durch die Eisenbahn gegen geringe Gebühr vmqelade«. Die näheren Tqrifbeftimmungen enthält -er Eisenbahn-. Güter- und Ttertarif für -en deutsch—polnisch—sowjetischen Verkehr, der gegen Ende Dezember L». FS. bei den Verkaufsstellen für Tarife »um Preis« von 25 Psg. sür das Stück bezogen werben kann. - Alerlet -MR«r /M» »io Siener» htnkamn»««. Augufi ber Stark« hatte eine» witztae« und kühne« Hofnarr««, «amen» Knau, dessen aeifivvl« Eiufäll« th« «ub seine Tafelrunde ost »um Sachen br-chte«. Einfi fragte ber -öpta bet Tisch, wie e» wohl zu- geh«, da» die viele« Steuer«, bte er «»»schreib«, ihm so ae- rttzae» Ertrag brächte«. Da «ahm Knau au» einem Wem- kiiUler ei« Stück El» und reichte «» seine« Nachbarn mit ber Sitze, da» Ei-stück weiterzugebep, bi» e» zu dem Herrscher gelange« werde. So ging nun da» Et» rund herum um die Tgtzl durch die Hände der sämtlichen Minister und hohen Beamten, bte an dem Bankett teiluahmen. Rur «in win zige» Stückchen kam zu August." .Da sehen Eure Majestät", sagte ber kluge Narr, „wie Ihre Steuern zu Wasser werden!" Anrnmr praktisch, „Da» Babu hat uns der Weibnachts- manu gebracht", sagt Mama zu der kleinen Dor«, indem fie ihr da» neugeborene Schwesterchen zetgi. Dora betrachtet e» nachdenklich. .Weiht Du", sagt fie, .wenn wir es gut halte« »nb nicht viel benutzen, dann können wir e» nächst« Weihnachten jemand anderem schenken." Anter Kreuudtmw». „ES tut mir furchtbar leid, dah ich nicht zu Ihrer letzte« Gesellschaft kommen konnte." .So? Ware« St« nicht da?" Leicht« vessernng. .Nu», hat fich Ihr Gedächtnis durch meine vebandlnna schon gebessert?" fragt der «rzt. .Nicht gerade sehr", erwidert der Patient, „aber ich kann mich doch jetzt schon manchmal daran erinnern, bah ich etwa» vergessen habe, wenn ich auch noch nicht weiß, was es ist." Marktberichte TreSduer-LchleNtvteliWOrkt vom 23. D-zember. Vnttrieb: I Kuh, 56» Kälber, 2» Schaf«. 120 Schwein», zusammen 7lS Tier«. Preise in Reichsmark für 50 Kilogramm Lebend- und tim Durch- schnitt» Schlachtgewicht. Kälber: Besse Mass- und Souokülber 04 bi« 08 <l55), mittlere Mass- und Sauqkälber 86 bi« 02 (I48>, geringe Kälber 80 bi« 82 (I47>. In Schafe« war da« Geschäft belanglos, daher ist «'n» amtlich» Preisnotierung nicht erfolgt. Schweine: Kettschwe-"« über 800 Dfuni 82 bi« 83 (103), vollsseischig« Schweine ,-:on 240 bi« 300 Pfund 80 b'S 81 ,103-, dergl. von 200 bi« 210 Pfund 78 bis 70 (103>. AuSnahmepreise über Notiz. Marktverlaus: Geschäftsgang in Kälbern gut, in Schweinen langsam. — Nächster Mark Mittwoch, den 29. Dezember. Amtlich fessgks-tzte Preise an "er BroduktendSrie ,a Berlin am 28. Dezember. Getreide und Oellaaten vro 1000 lie, sonst pro 100 H in Reichsmark. W'ize», märkil-ber 264 —267, pomm. —. Rogge«, märkischer 233 —238, märkischer, neu —, pomm. —. Gerste. Sommergerste 217—24S, neue Winter gerste 102—20S. Hafer, märkischer, alt —. neu l7S—185 Mat», loco Berlin —, Waggon frei Hamburg 104—106. Wetze«- «ehl, pro 100 lrg frei Berlin brutto inkl. Zack (feinste Macken über Notiz) 34,75- 88,00. Raggeinnehl vro 100 dg frei Berlin brutto in«. Sack 32,75 - 34.50. Wetteutteie, irei Berlin 13,00. Rogge«Neie. frei Berlin 11,80-12,00. Rap» —. Leinsaat —. Viktarta-Erbfe« 5I.M-6I.00, «ei«« Spette-Srbse» 31,M bi« 33,00. Knttererbse« 21.00-24,00. Peluschken 20,00 -22,00. Rckerbob»«« 21,00-22.00. Wicken 22.M-24.M. Lupinen, blaue 13.50—14,50, gelbe 14,ov —15,00. Serradella, neue 21,00-23,50. Rap-tttche« 16,40-16.50. Leinkuchen 20.80 -21,20. Tracke«sch»ttz«l 9,60—9,80. Sotza-Schrat 19,30—19,90. Torf- melalk-80 70—. Kartasselstocke« 26,90 -27,30. sind es, die mckt nur die g« beb Krver gesund utzd wtd«^ dern auch de» E regen. Mr tboll «hören, die sich Mittel in dickst die..frostigen Wil .... Mnter klagt». Wir wollen htnausaehen m die frisch«, klare Winterluft, wollen all« SchSiiyeiten geniesten, die un» die Nattir zu biete» vermag und «ne» frischfröh- licken Winterspq-iergang in den Wald unternehmen. Am geheizten Zimmer frieren wrrin unsvrm Innern, draußen in der N<ttur rqltt da» Glut heiß durch unsere Aden». Haadkl «n» voll»wirtschaft. An ber Berliner Börse «all die Gesamttenben» be» Effektenmarktes am Donnerstag fest. Au» dem Rheinland tnSbesonbere sagen umfangreich« Kaufaufträge vor, und auch die Spekulatton beteiligt« fich mit NeuengggementS. Am Montanmarkt gewannen Mannesman» S5L Prozent, Baurahütte 4 Prozent. Oberbebarf 8X und rheinische Braunkohle SX Prozent. Bon den chemischen Aktien ge wannen Farbenindustrie 4)4 Prozent. Bon den Maschinen, äktten gewannen Schubert m Salzer 3)4 Prozent, Ludwig Löwe 4N Prozent. Kaliaktten Mutzten dagegen durchweg nachgeven, am stärksten Westeregeln um 4)4 Prozent. Bank äktten waren bevorzugt. Bayerisch!! BereinSbank gewannen 0)4 Prozent! Bayerische Hypotheken- und Wechselbank 414 Prozent, Mitteldeutsche Kreditbank 451 Prozent. Die Ge winne der Grobbanken gingen bis zu SX Prozent, Gchtff- sahrtSgktten waren stark gefragt, so batz Deutsch-Auftral S Prozent, Hapag 4X. Hambprg-Güd 414 Prozent und Nord deutscher Lloyd ÄH Prozent gewannen. Such Elektroaktte« lagen recht fest. Schuckert gewann 4 Prozent, Siemens u. Halske 354 Prozent, AEG. SU Prozent. Am Rentenmarkt waren BorkrtegSanlethen des Reiche» und Prentzen» stark begehrt. Der Satz für täalicheS Gelb war 454—6 Prozent, für MonatsgelL 751—8)4 Prozent, Am PrivatdtSkontmarkt notierten kurze Gichten 5 Prozent, lange Gichten 4'/» Prozent. Direkter Güter» und Tierverk^hr Deutschland—Ruh- laud über Pole« «nb Danzig. AM 1. Januar 1027 wird der direkte Güter- und Tierverkehr zwischen sämtlichen Sta tionen der deutschen Eisenbahnen «nb den Bahnen der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken über Polen und über das Gebiet Ser freien Stadt Danzig unter der Bezetch- nung deutsch-polnisch-sowsetifcher Güter- und Tierverkehr ausgenommen. Die Einführung dieses Verkehrs bedeutel «ine wesentliche Erleichterung der BerkehrSbeziehungen »wischen Deutschland und der Union der Sowjetrepubliken. Bisher ist der Verkehr Deutschland—Rußland lediglich auf dem Wege über die Ranbstnaten tarifarisch geregelt ge- ! rollt raschervurck darauf an. daß n« r"vE,?mSchttck . LEV «LL'W? «n »u n5er iver eryaoenen mmon- ,wecken wtNti Lchtzn- tsagen Totenstllle t, Krholung bnngen, dssfähig mache«, fon- sull lttw Erhabene an- -iaue»- und Schwaben , unter dem normale« >ntep den Ofew fetzen, !temme« und über den hie-frische, "ttßen-.tne SMtcke tz»tttz«»»,.,U6»tzmtzwKwm »oewwü — 13° Karmngebiet Anmerkung: Am 26. Dezember findet statt, offen für Danen und Herren. pon der geplanten Expedltton eine gefährliche Auf «gung bei den Somalis Hervorrufen könnte. Aber Herr von Syl» «ander schüttell« lächelnd den jiopf. „Woher, um Les Himmels willen, kommen Ihnen so abenteuerliche Besorgnisse? — L.e einzigen Stämme, von denen man unter Umständen ein fein seliges Verhalten zu befürchten hätte, fitzen tief im Innern des Landes, in Gegenden, di« wir schwerlich berühren werden. Auch sie aber würde» einer friedlichen und rein wi enschaftlichen Expedition nach meinen Erfahrungen nicht anders als freund lich begegnen. Von der Heimlichkeit, zu der Sie mich über- .red en wollen, könnte schließlich auch schon deshalb nicht die Rede sein, weil wir unsere Aus üstung in Massauah oer- oöllständigen müsse»., uns weil ich es nicht liebe, verstohlen zu Werte zu gehen, wie jemand, der Ursache hat, die Welt über seine Pläne und Absichten zu täuschen. Wir haben doch, wie ich meine» das alles in Berlin schon zur Genüge besprochen. Und S e wer en sich damit abfinden müssen, daß es bei unseren damaligen Beschlüssen fein Be wenden behält." > . Heinz Hatte halb wider seinen Millen diese Bruchstück« des Gespräches aufge angen, und er hatte absichtlich ver mieden, zu den beiden hmüberzusehen, schon deshalb, «eil sich zwischen ihm und ihnen Früu von Heiden niedergelassen hätte, die offenbar mit der gespanntesten 'Aufmerksamkeit auf die fast zu einem Wortwechsel gewordene Unterhaltung lauschte. Der Baron gab sich augenscheinlich noch immer nicht besiegt, aber Holmstetten erfuhr nicht, worin seine Geqengründe bestanden ; denn der Kapitän erteilt« ihm d«n Auftrag, dis zum Beidrehen und Borankergel-en de« Schisses erforderlichen Manöver zu überwachen. Jetzt erst gewahrte Heinz, daß auch Erika von Sylvander unmittelbar unterhalb der Brücke auf einem der t eisten Klappstühle ge essen hatte. Denn sie sprang plötzlich auf und trat, als er die Stufen hinabstieg, an seine Seite. „Lassen Sie mich mitgehen, Herr von Holmstetten^ sagte ft« unbefangen. „Ich sehe das Herablassen des Anters so gerne." Es war kein Zweifel, daß sie eine besondere Absicht verfolgte, und sie wären denn auch kaum aus dem Hör bereich d er änderen, al« sie Heinz zuflü, terte: „Sie haben nicht vergessen, was Sie mir versprochen haben, nicht wahr?" * „Ne n, gewiß nicht, gnädiges Fräulein!" > „Und Sie müssen tun, um was ich Eie jetzt bitte. — Wenn wir an Land gehen, müssen Sie uns begleiten." „Das kann ich leider nicht »ersprechen ; denn ich bin an die Befehl« des Kapitäns gebunden." „Aber Eie können ibn doch bitten, daß er Ihnen hie Führung de» Landungsbootes überträgt. Da« wird er gewiß gern tun. — Wissen Sie übrigens, daß man i» Inez den versuch gemacht hat. Sie los zu werden „Ich weiß es." „Aber er ist glücklicherweise fehlgeschlagen.", - „Auch das weiß ich." , .Wer hat es Ihgen aesaot k" nicht an Land gehen zu wollen, und daß fie den anderen ! schmollend den Rücken kehrte. Da» Boot wurde so rasch ausgesetzt, daß.«, von Heinz gesteuert, bereits unter flotten Ruderschlägen dem Lande zustrebte, als die erste Mannschaft von keuchenden Somalis an das Schiff herankam. Die dunkelhäutigen Burschen batten sich indessen trotzdem nicht umsonst abgemüht; denn Frau von Heyden hatte seltsamerweise innerhalb dieser wenigen Minuten ihre Absichten geändert, und Kapitän Stumpf erklärte, sie begleiten zu wollen, da er in einer weichen Herzensregung das Bedürfnis fühlte, seiner Gattin ein telegrapbisches Lebenszeichen zu geben. Als sie in dem Boote Platz genommen hatten, heiterte sich die Stimmung der schönen Frau zusehends auf. Ihre scharfen Augen folgten unausgesetzt den Bewegungen des von Holmstetten gesteuerten Fahrzeuges, und jetzt huscht« etwas wie ein triumphierendes Lächeln um ihre Lippen. „Ihr zweiter Steuermann ist vermutlich noch nie in Massauah gewesen, Kapitän!" „Schwerlich, gnädige Frau! — Aber warum meinen Sie das?" „Weil er auf den Landungsplatz für die Regierungs boote zuhält. Dort wird ihn der Posten natürlich zuruck- weifen, und wir werden um eine gute Welle früher an Land sein als die änderen." „Den Deubel auch — Sie sind ja hier sehr bekannt, gnädige Frau! Dürste wohl nicht viele deutsche Damen geben, die in diesen verflixten Gewässern Bescheid wissen." F au von Heyden macht» sich sagen, daß sie ihre Wissen schaft ohne Not verraten habe. Aber da sie einer näh ren Erklärung auf die Bemerkung des Kapitäns hin nicht wohl aus«:eichen tonnte, erwiderte sie in unbefangenem Tone, daß fie ihren Gatten einmal auf einer Fahrt durch das Rät«' Meer begleitet habe. „Wir kamen nach Massauah, als es eben In den Besitz der Italiener gelangt war," fügte sie hinzu. Kapitän Siumpf aber schüttelte den Kopf. „Verzeihen Sie die unbescheidene Frage, gnädige Frau: Die lange find Sie denn eigentlich schon Witwe?" „Seit reichlich vier Jahren, Herr Kapitän <" „El der Tausend! Da müssen Sie ja ein kleines Mäd chen gewesen sein, al» Sie sich verheirateten." Frau Lydia von Heyden war sicherlich an geistreichere Komplimente gewöhnt, aber sie lächelt« so bezaubernd liebenswürdig und wars dem Kapitän einen so beredten Mick zu, als wäre ihr nie in ihrem Leben etwas Schmeichel hafteres gesagt worden. Offenbar war es ihr darum zu tun, ihn für irgendwelche Wünsche gefügig zu machen. Und wenn die schöne Frau sich einem Manne gegenüber etwas Derartiger vorgenommen hatte, so war sie nicht lange in Verlegenheit um die Mittel, deren st« sich zur Erretchuna ihres Zweckes zu bedienen batte. p Horttetz«»» folgt. s „Ich wurde zufällig Zeuge eines Gespräches, aus dem ich es unschwer ent. ehmen konnte." I „Nun, wenn wir erst an Land sind, finde ich wohl eine Gelegenheit, äussührlicher mit Ihnen darüber zu sprechen. Unter allen Umständen müssen Sie mitkommen. Wenn es nicht anders geht, so sagen Sie dem Kapitän nur getrost, ich hätte «p gewünscht." Ihre Konversation wurde durch die Signale unter brochen, die die Landung vorbereiteten. Zwei Matrosen standen am Lug und hatten den Anker bereits losgemacht. Neben ihnen lehnte Erika an der Reling. Sie war in weißen Batist gekleidet, und ihr roter Sonnenschirm warf einen zartrosigen Schimmer über ihr von der angreifenden Reise etwas schmal und blaß gewordenes Gesicht. Wieder, wie schon so ost, wenn ar in ihrer Nähe geweilt, hatte Heinz die Empfindung, daß sie das schönste und holdseligste aller weiblichen Wesen sei, die er je gesehen, und es war gut, daß ein dröhnendes Kommando von der Brücke ihm nicht Zeit ließ, sich lange seinen schwärmerisch andächtigen Empfindungen hinzugebe». „Achtung! — Vorwärts! — Los!" schallte es herüber. Lärmend raffelte die Ankerkette durch die Klüse. Ein kurzer Ruck, un- beinabe unbeweglich lag die „Aphrodite" in dem grünen, durchsichtig klaren Wasser der Reede. Die Ankunft eines Schiffe» hatte einiges Leben in das auf dem ktttt herumlungernde Volk gebracht. Mehrere * Voote waren gleichzeitig abgestoßeN, und ihre dunklen In sassen ruderten um die Wett«, einander bezüglich der An kunft bei der Jacht den Dorrang abzulaufen. Stumpf kam von der Brücke herunter mit der Miene eines M nnes, der sich bewußt ist, etwa» Bedeutendes geleistet zu haben. Und Heinz zögerte nicht, ihm kein Anliegen wegen der Führung des Landungsboote» oorzuttagen. Der Kapitän nickte und näherte sich Herrn von Sylvander, um ihn zu fragen, ob es seine Abfickt sei, sogleich an Land zu geben. „Freilich," lautete die Antwort. „Je früher, desto besser. Muß ich doch fürchten, di« Regierungsbureaus sonst ge schlossen zu finden." Mit lauter Stimme erteilte daraufhin der Kapitän dem zwesten Steuermann den Befehl, die Jolle aussetze» zu kaffen und die Herrschaften an Land zu bringen. Aber m seiner Nähe gab es jemanden, der diesen Befehl offenbar sehr ungern vernahm. Das war Frau Lydia von Heyden. Sie warf einen ärgerlichen Blick auf Beauregard, der mst finsterer Miene anscheinend teilnahmlo» dastand, und sagte dann in dem gebieterischen Ton, den fie zuweilen anzu schlagen liebte: „Ein Araberboot ist viel geräumiger und Pinker. Dozu also sollen wir unsere Leute bemühen!" „Ich aber werde mich unter keinen Umständen einem dieser unheimlichen Fahrzeuge anvertraüen," erklärte Erika mst großer Bestimmtheit. „Nicht währ, Großpapa -- wir fahren mst unserem eigenen Boote ?" Lamst war der Widerspruch der schöne« Ditto« er» I ledigt. Ihre Mißstimmung aber äußerte fich darin, daß fie I plötzlich erklärte, «egen der fürchterlichen Hitz« überhchmt t
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