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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192911137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19291113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19291113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-11
- Tag1929-11-13
- Monat1929-11
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1929
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H SSI. » veil««, ,11» spiljakr Mlttwr» IN. N,»k«»,r l»Si», «»en»» 8S. Kckjr, Md «h«netwa»retchlich «tu. «ach Nmirtka Wir wollen olle er modernen Welt kennen lernen, e» den Amerikanern gleich tun. n un«, um von uns, »^,etwa» abzugucken. Fortschritt, Ruf der Zett, und Neuerungen, irgendwann gefunden wurden. dürfen nicht, Wlgemetngut Wft'stu. ' Wik bat e» auch Bon Deutschland «den « tzienkommtsst-nen nach ymertk Errungenschaften der modernen nicht» versäumen, e» den Am Und die Amerikaner kommen »i L*"k^rgendmöglich eUva» ab, Fortschritt, ist der Ruf der Zett, und Neuerungen, . di« irgendwo und irgendwann gefunden wurden, eiiigekesselt bleiben, sondern müssen metngut werben. Namentlich Fortschritte auf Bebtet« de» Fremdenverkehr» und der Wirt- sind dauernder Kontrolle unterstellt. Und ge- .. ch für die breite Hasse einen Reiz, Kl hören, wie es in anderen Ländern au» schaut. Dr. Werner Feilchenseld, der Syndikus der Ber liner Industrie, und Handelskammer, ging also auch nach.Amerika und erzählt in den Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer »u Berlin, was er al» deutscher Reisender gesehen hat. . Preis- »ten des iS der Bezüglich der Hotel» konnte «in erheblicher intarschieo »wischen den Grob- und Mittelstädte, osten», der mittleren Staaten und des Westen,. ... Union beobachtet werden. Besonders preiswerte Unter- kunft wurde im Westen, in Kalifornien gewährt. Bezüglich der Größenverhältnisse der Hotel» ist ausfallend und be zeichnend für da» starke Reisebedürfnt» de» Amerikaners, baß in relativ kleinen Städten, wie z. B, HarriSburg (Pa.), Lolumbu» (Oh.) oder Sacramento (Cal i mit etwa 300000 Einwohnern, Hotel» von Gröhe und Ausstattung erstklassiger deutscher Großstadtunternehmungen vorhanden sind und bestehen können. Im Gegensatz hierzu dürfte in Deutschland der Unterschied z. B. »wischen einem ersten Hotel in Berlin und einem ersten el in einer kleineren Stadt, wie Frankfurt a d. Oder, viel größeren Umfang an- nehmen, und e» wird wohl kein deutscher Reisender in einer Stadt mit so erheblich geringerer Einwohnerzahl ein für Großstadtbegrtffe erstklassiges und großes Hotel Die Einrichtung der Zimmer in den Hotels wechselt naturgemäß je nach Lage der Hotel» in größeren, mittleren oder kleinen Orten. Die in der Regel überall durchgeführte Ausstattung aller Zimmer mit Baderaum ist zwar an sich für den Reisenden eine Beauemlichkeit, an die sich namentlich der europäisch Reisende sehr schnell gewöhnt. Da» Längenmaß dieser Badevorrichtungen ist aber mehr für eine Bevölkerung von kleineren Persönlichkeiten berech net, da es ». B. keinem Mitglied der Studienkomnnssion gelungen ist, sich in der mit größter Raumersparnis her- gerichteten „Badewanne" nach europäischem Begriff zu baden. Immerhin bedeutet aber die völlige Trennung Felix will heirate«. Koma« von Eduard SS. Maybach. Copyright by Greiner u. To., Berlin NW. S. S. Fortsetzung (Nachdruck verboten.) Bergnügt über die sich bietende Lösung, trat Felix den Heimweg an. Vielleicht war dä» mit dem Konsul schon etwa tu zwei Wochen erledigt. Dann tonnt« Felix am der neugedruckten Visitenkarte sich in die Wohnung de» Oderftnanzrat» begeben und offiziell um die Hand seiner Tochter Lia anhalten. Al» schwedischer Konsul würde er dann — da» war von Tante Adelheid und ihrem Freunde und Berater psychologisch schon ganz rich tig ausgetüftelt — bestimmt sich kein Rein hole«, wie «» setzt der Erfolg von Tante Adelheid» diplomatischer Aktion gewesen war. Ein Konsul Schmidt mußte dem Oberslnanzrat Ballenttn al» Schwiegersohn unbüüngt willkommen sein. Fröhlichen Sinne» machte Felix Schmidt zu Hause einen »Verrechnungsscheck auf den Nam«» Erik Tarifen fertig, dann juchte er au» seinem Schreibtisch de» Reise paß heraus. Dabei siel ihm da» Los wieder et«, da» er noch von seiner heutigen Begegnung mU Konrad Mengelberg her tn Brieftasche hatte. Er naZm e» heran» und studierte e» neneni. Ans dem gedruckten Datum sah er, daß bereit» an tnem der nächsten Tage Ziehung war. Nun waren seine Sedanken vollend» bet dem Lose. Konnte man da» Lo» nicht abermals aus die Wander schaft schicken, konnte man nicht ein Geschenk damit machen u»ck> zwar ein Geschenk für Fräulein Lia Ballenttn? Jmpohl, da» war die Lösung. Und an diese» Geschenk komm auch Lia keinen Anstoß nehmen. Natürlich würde da» Lo» noch nicht einmal mit einer Mark herauSkommen. Aber da» war ja gerade recht so. Oteser Kollekteur Schumann, aus dessen Kollekte e» stammt^ und von dem Konrad Mengelsberg nur durch -inen Telephonanruf den Namen de» LoSkäuser» Hera«», bekommen könnte, schien ein Mann zu sein, mit dem man ceden konnte. Gerade so jemanden brauchte Felix. Segen Ende der Ziehung würde er zu dem Kollekteur lingehen, würde Ihm unter gewissen Vorsichtsmaßregeln tuen Scheck über ein bestimmte» Kapital gebe«, vielleicht Ä- »der 30000 Mark, vielleicht auch noch mehr, da» bliebe noch »« überlegen. Der Kollekteur seinersett» würde eine angemessene Vergütung erhalten und müßte nun an Fräu- ketu Ballenttn dte Mitteilung machen, daß Ihr Lo» — wie lautete doch di« von Professor Lheltu» so hübsch au» ge buchte Nummer — daß da» Lo» Nr. SSll äSö mit deut und dem Gewinn herauSgekvmmen war. Ob da» nun In der Gewinnliste stand oder nicht- und wenn e» nicht darin stand, darüber würde man mtt Hilfe de» Fachmann» Schu mann schon eine Erklärung finden. Jedenfalls würde Lta al» Besitzerin pes Lose» von dem Lotteriekollekteur da» (kapital tn Empfang «rhmen, da» Felix Schmidt aü» ftra- keatschen Gründen gern auf ihren Namen überschrieben sah, and da» Problem «ar besten» gelöst. Dann konnte er i« aller Brette den Herrschaften seine» „Dretgesttrn»", «einen, Sozi«» Ott», feiner Wirtschafterin, Frau Zeisig, und der fürsorgliche« Tante Adelheid, auSeinanverfeven, wie bewundernswert e» doch fei, daß tn der heuttge« Zett iE Tochter eine» Beamten bereit» et« solche» hübsche» Kapital zur Bersllaung hatte... oder vielleicht würde -r fas'«, Einstweilen" zur Verfügung hatte. Nur konnte er wohl nutzt wagen, Lta da» Lo» versön- tch ,u gebe«. E, hätte ich melletcht doch durch «neu Bück odi vnrch Rn« Grste über sein« wirklich« Absicht oeerawn. Da» Beste war, er sandte e» tn einem Brief mit ein paar netten Zeilen ar» sw ad. Die Post einer »wanzco- istverständlicher Komfort Hotels eine für den Reisenden Erscheinung. 'kgeldtrage bat in den Hotel» der suna gesunden, welch« — wie alle Er- USA — beiden Extremen zunetat Da» >t auf Trinkgelder angewiesenen und Irink- von Schlaf, bezw. Aufenthaltsraum und Waschkabinett mit Bad und W S. al» selbswerständlicher Komfort jedes Zimmer« tn erstklassigen außerordentlich ersreultch« Di« Trtntgeldfr Union eine Lösung gefu scheinungen in Beispiel der nicht auf Trinkgelder angewiesenen und Irink- aelder nicht erwartende» Hotelbedienung beweist, daß -ine Abkehr von der Trtnkgeldunsttte möglich ist, ohne daß hier- durch die individuelle unhöfliche Bedienung des Gaste» zu leiden braucht. Andererseits herrscht tn am-rikantschen Hotel» da» ungeschriebene Gesetz, baß für alle sichtbaren Sonderleistungen, wie Besorgungen oder Gänge auf be sondere Bestellung und besonder« dte Tragung von A«. pcukstückcm, ein Trinkgeld verabreicht werden muß. Bei kleinen Besorgungen gilt al» Eink-itSsatz ein Obolus von 10 Et»., während für die Porter bet Tragung von mehreren Handgepäckstttcken vom Zimmer zum Taxi oder umge kehrt häufig V, bt» 1 Dollar erwartet wird. Es ist des halb eine bet europäischen Reisenden in der Union mit Recht vielfach verbreitete Ansicht, daß eine Verteuerung der Reisen bet kurzem Aufenthalt an vielen Stellen be sonder» durch dte hohen Trinkgelder für die Träger sowohl auf Bahnhöfen al» auch in den Hotels eintritt. Bezüglich der Restaurants und CafSs fällt zu nächst auf, daß der europäische und besonder» der deutsche Typ großer Gaststätten, wie große Speisewi? "chasten, Caw», Konzertcafö» usw. tn der Union völlig fehl Die Restaurant» haben durchweg einen kleineren Umsang und intimeren Charakter, wenn sie fick auch in viel höherem Make al» in Deutschland, im Besitz größerer Gesell schaften befinden, die häufig unter den verschiedenen Namen und mit vielen gleichnamigen Filialen Restaurant» unter- halten. Angesicht» deS vorhandenen oder moralischen Trink- zwange» in dmctschen Gaststätten berühick eS eiaenartig, daß der Amerikaner »um Essen mit Ausnahme de» ihm unent geltlich verabreichten Ei-Wassers weder ein Getränk be stellt, noch auch eine derartige Bestellung von feiten der Kellner erwartet wird. Im übrigen hat aber die ver hältnismäßig lange Zeit der Trockenlegung zu einer Griin- düng von Etskonbitoreien sowie überhaupt zu einer Indu strie alkoholfreier Getränke und Erzeugnisse des Sükwaren- aewerbe» geführt, daß man das Argument einer Wieder- belebung toter Teile der amerikanischen Volkswirtschaft durch Aufhebung der Prohibition kaum noch in gleichem Make wie früher Wirb anwenden können. In gleichem Umfange würde nämlich ein fast schon ebenso grober Schaden au» der Brachlegung dieser infolge der Prohibi tion neu entstandenen und ausgebreiteten Gewerbezweige erfolgen. Dagegen ist die anerkannt schlechte Küche in amerikanischen Restaurant» eine unmittelbare Folge des BerdienstauSfallS an der Verabreichung von Getränken. Ein« besondere Abart von Restaurants, welche den Eigen ¬ jährigen jung«, Dame würde tn Berlin ja von de» Eltern wohl nicht mehr kontrolliert werden. So -tag Mit dem Brief an Erik Carlsen, bei den Reife- patz und den Scheck über 8000 Mark enthielt, ein zweiter Brief heraus, der da» Lo» Nr. 35353b mtt einigen Be- gleitzetlen an Fräulein Lta Ballenttn, Liegendurger Str. 78, überbrachte. ». Kapitel. Wenn «an eine Schwester hat« Lia war nach den Erklärungen ihre» Vater» in Tränen nngeschlummert. Am andern Morgen hatte dte Situation in nicht» für sie gewonnen. Der Stimme ihre» Herzen» folgend, hielt sie unverrückt an der Ueberzeugung fest, daß sie e» bei Felix Schmidt un bedingt mtt einem grundehrlichen Menschen zu tun habe. Ihr war nur deshalb jede Waffe au» der Hand genommen, well sie ja tatsächlich zurzeit nicht wußte- wa» Felix wirk lich von Beruf war. Daß dte Geschichte mtt dem „kleinen Angestellten" nur ein Märchen war, da» er ihr au» einem ihr unerklärlichen Grunde erzählt halt«, blieb auch jetzt noch ihre Ueberzeugung. W« e» schien, war «S aber doch ein sehr gefährliche» Märchen, wenn tn solch kurzer Zett derartige Gerüchte und Verdächtigungen daraus ent standen. Während Lta sich langsam ankleidete, überdachte sie ihre Situation. Nach den letzten Worten Felix Schmidt» hatte sie gehofft, in aller Kürze schon sich Braut nennen zu dürfen und dann bald ihr eigene» Heim zu haben. Und nun stellten sich solche haushohen Schwierigkeiten in den Weg. Der Mann, den sie liebte, war von unbekannten Gegnern -um Hochstapler gestempelt, sie selbst mußte, nm nur erst von der Bildfläche zu verschwinden, «ach dem lernen Karlsruhe in- Exil.. . Würde ste eine» Tage» Fettx Schmidt» glückliche Krau sei« können. Wenn ste unter anderen Bedingungen hätte auf ein paar Wochen dem Elternbause den Rücken kehren können, so hätte sie sich nur gefreut. Da» Hetm ihrer Eltern bot wirklich nicht viel Gemütlichkeit für sie. Bater war auch zu Haus« ganz der Oberslnanzrat Ballenttn, der er im Amte war. Und Mutter, soviel rein menschliche» Empfinde« einst in ihr gelebt haben mochte, sie war heute ganz di« Frau diese» Oderftnanzrat». Rta, dte um zwei Jahre ältere Schwester war blond, blond und kühl. Die beiden Schwestern lebten nebenein ander her, ohne daß man bet ihnen von mehr hätte sprechen können, al» von einer kühle« Freundschaft. Diese» tast gleichgültige Nebeneinander der beiden Schwestern hatte dabei auch nach außen hin «tue gewisse Folge gezeitigt: ste hatten eine stillschweigend« Verab redung, sich, wo e» ging, gegenseitig zu verleugnen. Ria, di« ältere, ärgerte sich darüber, daß sie eine Schwester neben sich hatte statt «tue« Bruder». St« hielt Lta tn»- geheim für hübscher und für anziehender und hatte eine gewisse Furcht vor der „Konkurrenz". Bereit» Fad« zu- rück hatte ste der jüngeren Schwester den Vorschlag ge macht, man «olle neuen Bekannten gegenüber einfach nicht davon sprechen, daß zwei Schwester» da seien. Zwei nahezu gleichaltrige Schwestern, da» sei etwa» Lang- welltze». Dte Wiederholung lähme da» Interesse. Dem allen entsprach auch, daß die beiden Schwester« verhält nismäßig selten zusammen zu sehen waren. Jede hatte ihren Kret» von Freundinnen und Bekannten für sich Lta hatte fo gewohnheitsmäßig auch Felix Schmidt nicht» davon erzählt, daß ft« ein« Schwester hab«. Ste fühlte sich nicht wohl und nicht behagltch zu Haufe und erzählte lo auch nicht» von den Ihren. Wie ander» würde ftch für st« da» Leden an der Sette Fettx Schmidt» gestalte« — wem, nur erst all, .Eon terrain in den be einer «n Ver- — -trivatbe- lchasten sind. Die Ausstattung der '«wagen und sonstigen Ein ¬ arten de- täglichen Leben» der arbeitenden Bevölkerung angepaßt ist, sind die in den letzten Jahren in großem Umfang« entstandenen Selbstbedienungsstätten, insbeson dere di« Cafeteria», dte meistens im Äuterrain unteren Räumen der Gebäude untergebracht sind , vezügltch der Eisenbahnen ist die Ursack wesentlichen Verschiedenartigkeit gegenüber deutsch hältnissen darin zu suchen, daß die Bahnen im P sitz verschiedener Gesellschaften si Eisenbahnen, Schlafwagen, Speise richtungen zur Beauemlichkeit b«r Reisenden ist bei den einzelnen Gesellschaften nicht gleichartig. Besonder» erst klassig erschien die Ausstattung der Wagen bei der Santa- Fe-Bakm für die Strecke Chicago—Los Angeles. Der Speisewagen- und BabühofShotelbetrteb dieser Bahn liegt in den Händen der Fred Harvev Compagny und ist überall erstklassig. Sehr angenehm wurde auf der ganzen Reise der von allen Eisenbahnaesellschakten durchgeführte indi viduell« Kundendi-nst empfunden, da sich auf jeder größeren Station Ker Went der Gesellschaft unserer Kommission persönlich zur Verfügung stellte Dte Eisenbahnwagen aus Stahl und insbesondere die Schlafwagen der besseren Kategorie sind gut und bequem auSgestattet. Die in der Längseinrichtung aufgestellten Betten sind erheblich breiter als deutsch- Schlafwägen betten, und auch der <Y-samtumsang des Schlafwagenab teil» dürfte größer s-in, als die§ in unseren Wagen der Fall ist. Als einen Uebelstand ---nosindet es aber der Europäer, bah die Eisenbahnwagen aus Stahl anscheinend da» Rädergerauich stär'er leiten al- bei den europäischen Wagentypen bemerkt wird Die Ausstattung der durchaebe-'den Züc,«» vo- üsten nach dem Westen der '!-io i un- umo^keyrt mi! Aus- sichttwagen, Salonwa^ . Scbrc-i ünunek, Friseur usw. trägt sehr dazu bei, die lange Fahrt durch den Kontinent angenehm und wenig fühlbar zu machen. Dies wird auch noch durch die geschickte Reklame unterstützt, welche die Eisenbahngeiellschasten mittels Prospekten und Reiseführer über die zu durchfahrenden Ortschaften sowie ferner ge legentlich durch Vorträge von Agenten von Automobil- erkursionsgesellschaften veranstalten, welche z B. vor der Erreichung der Indianer-Reservationen durch solche Vor träge Interesse für ihre Ausflüge wecken wollen. - » -E. ick» -IN. - — stzu-ete « MUch VietzyöttVS, SktztztMM ktzMVGU» Hindernisse für di« Liebenden au» de« Wege gerümut wären I Gewiß, Felix war kein Adontt. Für Nia, dte ma die Eleganz am Manne schätzte, wäre er nicht» gewesen. Za, Lia war darauf gefaßt, dich Wer» und Schwester ihr vielleicht eine» Tage» Vorhaltungen mach« würde», ob sie dem, diese« Manne gegenüber völlig blind ge wesen fei. Rein, sie war nicht blind. Sie sah, baß er et« recht wohlbeleibte Figur batte, die man schon bald mtt dem prosaischen Wort „dick" bezeichnen konnte. Und noch eine» hatte sie gesehen: feine Glatze. Bo« Alter konnte diese vollkommene Glatze nicht herrühveu. Lia schützte da» Atter Felix Schmidt» um dte vierzig herum. Sie hatte nte et« Wort mtt ihm über seine Glatze gesprochen. Zwar hätte ste ihn gern einmal deswegen gen«tt, aber sie aalte berett» herauSgesühtt, daß sein« Glatze di« empfindlichst« Stelle für ihn war. Ihrer Ansicht nach komüe diese» absolut« Fehlen jede» Haarwuchses bet eine« Mann von vierzig Jahren nur auf «ine Erkrankung der Haan» Wurzel« zurückzuführen sei«, dte sich bet fachkundiger und energisch« Behandlung wenigsten» zu einem Teil be heben lassen mußte. Wa» aber störte« ste all diese «eußervchkettenl Dte Glatze wmwe bet diesem Man« zehnmal wett gemacht durch dte Offenheit und Güte, mU der seine Auge» in dte Wett blickte«. Und an dte wohlbeleibte Figur, fo eigen- artig ste auch im ersten Augenblick wirke« mochte, dachte man nicht mehr, wenn man den Vorlaut seiner Stimme Hörde, der für et« hellhörige» Ohr deutlich jagte: dies« Mann hat da» Her- am rechte» Fleck. Und niemand war hellhöriger tn dieser Beziehung al» Lia. War ste sonst äußerlich lustig und doch ttmev- ltch ernst, so war e» mtt einem Schlage gerade um gekehrt, wen» sie in der Gesellschaft von Felix Schmidt war. Dann war sie äußerlich ernst, fa ohne sichtbaren Anlaß benommen. In ihrem Innern aber, da war ste die^Ltebe"" "" einzige» Singen nnd Klinge», da war Und nun kam diese jähe Wendung. Würde ste nicht am Ende sogar alle« zerstören? Karlsruhe lag von Berlrn 13 EchnellzugSstunden ent fernt. Jede Möglichkeit, sich wtederzusehen, war für Wochen Hinaus genommen. Da» aus die nächste« Taae noch verabredete Stelldichein mutzte Lta von Karlsruhe au» mtt einer passablen Au-rede adfagen. VH, dte nächste Zukunft war alle» weniger al» rosig i ll»w was würde nun geschehen, wen» sie in Karls ruhe war? Bon der Sette her, von der der Vater feine In- formattonen batte, und worüber er stch einstweilen nicht näher «»»lassen wollte, würde bestimmt nicht» Gute» kommen. Der döse Wille stand dieser „Jnsormatton" z» deutlich an der Stirn geschrieben. Ste ihrerseits war in Karlsruhe völlig mächtlo». Ste war gewissermaßen in der Verbannung und konnte noch nicht einmal in Er fahrung dringen, wa» Felix nun in Gotte» Namen von Beruf war. La ft« ihr im letzten Augenblick ein, sich in Berlin noch in aller Eile an ihre» Beiter Ewald zn wenden. Bettet Ewald war Assessor und macht» znrzett gerade de» einem Rechtsanwalt Statt»«. Für ihn maßte doch eine solche Erkundigung etwa» Leichte» fei«. Obendrein war er immer nett zu itzt gewesen, ja, er liebte ft« wohl ein wenig. Zu« Telephonieren fand Via keine Gelegenheit mehr. Man mißtraute ihr, denn «» war immer jemand 1» der Nähe de» Telephon». So schrieb st« «ine« Brief an Ewald. Ste fetzte ihm kurz ««»einander, daß sie im Begriff stünde, zu» Besuch zu ihrer Tante Martha «ach Karl»ruh« z« fahren und daß ft» im letzt« Moment noch «in« eigenartig« Bitt» an ihn hader er möge versmhe»,
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