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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193102282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-02
- Tag1931-02-28
- Monat1931-02
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1931
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0 Riesaer H Tageblatt »-«»>-<«-* Attd RkkEla^k tEIdtdlM mid Auuizttt, »««««« ««h Atrzelger sLltetlatt m» Artiger», Postsech Nr. «. < . Dkshtottfcheift Tag«bl«tt «ichg. Postsch^kont« »r-d« l»»G Sirokass« Riesa Nr. SL. MM Riesa« KP-Wlatt M hg» P« BerdffenMchmift b« «nMch« vekcmntmachnng« der W«ta-«»t»mmschast - Großenhain, de» AmSgerfcht» und der Amtsanwaltschast beim Amtegericht Mesa, de» Nate» der Stadt Riesch de« MnanzamG Atesa und de« Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. G»»a»eu», S8. Aedmer l»SL, eben»«. 84. Andre. Le« Niesaer Lage blatt «sch«»» ietzo» Laa abeab« '/.< Uh» cutt Aaenahm« der «mm- und Festtag«. VepmsFm» gegen Vorauszahlung, für «inen Monat S Mark Sü Pfennig ahne Zustill» a«bühr. Für den Fall de» Eintretrn» vonProdukttonevrrttuerungrn, «rhühungm de» Löhn» und Matertalienpwis« dehalttn wir un« da« Recht der Preiserhöhung and Nachforderuns vor. A»zeter» fir di» Nummer de» AuSgabitagr» find bi« - Uhr vormittag« auszugeben und im vorau« ;r Mahirn «in« Gewähr für da« Erscheinen « b«stimmt«n Lagen und Plätzen wir» nicht übernommen «rundvrti« für die LV ww breite, » ww hohe Grundschrift-Zeur (6 Silben) Üb Löld-Pfrnnig«: di« 8» mn breit» Reklamezetlr lkX) Gold-Pfennig« zeitraubender und tabellarischer ->ac i»ö', Aufschlag Fest» Laris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen werden »rus oder d» Austtaggeber in Koukur» gerät Zahlung«, und Erfüllung«ort: R.eio Achttägige llnterhaltung«beilage -Erzähler an der Elbe". — Im Fall» höherer Gewalt — Artig oder sonstiger tmnttmeicher Gtbrungrn de« vetrieb«« der Drucker« der Lieferanten oder der Besörderun-eeinrtchtungen — hat der Bezieher mitt« Anspruch auf Siefernug ob« Nmhtteserung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugeprttse«. Rotationldruck und Verlag: Langer st Winterlich, Riesa. Geschäft«stelle: Geechestraß» bb BirantworMäf M Redaktton: Hetnrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Gittrich, Riesa. RemistiSeere. Zn« «olkstrauertag lütt. Trust und eindringlich ftedt der »am« del» Sonntag», an dem wir den Bolkdtrauertag feiern vor unserer Seele. ReminiScer« hämmern di« Glocken der Kirchen an diesem Tage in unser Gewissen. Durch all« Sande, in allen Kauen, von Stabt »u Stadt, von Dorf zu Dorf, über die Meere und Ozeane, hinweg »der alle Grenzen hallt «4 millionen fach: „Gedenket unser, die Ihr lebt! Wir find gestorben für Freiheit und Ehr« unsere« über all«« geliebten Baterlan- de». Wir haben Hof und Heimat verlassen, damit Ihr unae» sährdet Sur« Aecker pflügen und Eure Häuser bestellen konntet. Wir gaben unser Herzblut für Gur« Kinder, eine Mckhafte deutsche Zukunft.* E» ist aber alle« so ander» g-kommen al« unser« Ge. fallen«, e« dachten und ersehnte«. Nicht «in Volk einig in Liebe und Tr«ue fteht heut« am volkttrauertag« tm Geiste vor seinen Toten, sondern Parteihader und kleinlich«! Zwist, Neid und Hatz zermürben un« und unsere Seele von Tag zu Tag mehr. Not und Elend schreit au» allen Win keln und Gasten, au« Stadt und Land, au« Schloß und Hütte. Jin einer solchen Zeit liegt dir Verzweiflung näher al» der Glaube. ES wühlt in den Tiefen unserer Seele ein furchtbare», inhaltsschwere» Wort: Umsonst! Zweifelnd haben e« schon viele auSgespvochen, wie ein Unkraut wu chert e« weiter und droht di« Saat z« ersticke«, die unsere 2 Millionen Toten mit ihrem Blut g«säet haben. Da kommt der BolkStrauertag an der Schwell« de» Frühling» mit seiner hoffnungsvolle« Botschaft: „Nur nicht verzweifeln, feder Nacht folgt Tag * Di« Frühling», sonn« leuchtet i« unsere Onal, erhellt unsere Seele, au» dem Tod wird Leben. Alle» sprießt und keimt und die neu er- stehende Saat schießt in die Nehren: S Millionen deutsch* Brüder bringen un» die Frucht ihre» Leihen» und Sterben». Sie legen ihr Werk t« unsere Hände und überantwor ten un» ihr Vermächtnis, da» wir vollstreck« wüsten. Sie starben, damit wir leben. ReminiScere mahnt daher — Klaget nicht, sonder» schafft. Deutschland steht aus dem Spiel, die Zukunft u«se- re» Volke». ES geht um Große», «» g«ht um da» Opfer unserer Toten. Diese« fordert aber mehr von un» al» äußerliche Ehrungen, e» fordert den Geist, den Will«« zur Tat. Wenn wir den BolkStraverbag in seinem Sin«, seiner ganz«« tiefen Bedeutung recht verstehen, haben wir den Wog, der un» weiterhilst. An diesem Tage reden die Toten eine gewaltige Sprache. Der Wind trägt sie zu un» von den geweihten Stätten in West und Ost, i« Nord und Süd: „Haltet da» Werk am Leben* Noch ist'» Zeit! Noch stehen wir an der Wend« unse res Schicksal». Aber all unser Mühen und Hoffen ist zweck los, wenn wir nicht mit festem Herzen und eisernem Wil le« an» Werk gehen, wenn wir nicht den Glauben an unser Volk wiedergewinnen, wenn wir nicht wieder lernen, über alle», wa» uns sonst drückt und trennt, da» Gin« z« stelle«, da» Inhalt unsere« Leben», Unsere» Sinnen» und unserer Arbeit sein muß: Deutschland! Und noch «in Letzte». Wir begehen de» BolkStrauerbag an einem Sonntag in der Passion»zeit. Bor un» steht tn seinem tiefen Ernst da» Kreuz von Golgatha al» leuchtende» Beispiel der Liebe, de» Opfermut«» und der Pflichttreu«, aber auch wiederum der erlösenden Hoffnung. Selbstld» opferte sich Jesu» Lhrtstu» um der Menschheit willen. Unter dem Kreuz stehen unsere Gefallenen. Auch sie nahm«« «m keiner persönlichen Vorteile willen die Leiden und Entbeh rungen de» Kriege» auf sich, auch st« opferten ihr Lebe« in Liebe «nd Treue zu Volk und Vaterland. Die Her^n «nd Seele« »nseres Volk» werd«» von dem erdgebundenen Leid und dem Opfer-gang nuferer Brü der hingeführt zu der ewigen Siebe: „Daran habe« wir erkannt die Liebe, daß er sein Leben für un» gelassen hat) und wir sollen auch da» Lobe« für die Brüder laste«.* — ftiemint»cere! Wll-W irr RkWstlM. Die »««er «eise de» «»ßenmiuister». - Schiele «kB Fveytagh-Leringtzove» antwort««. — Briefwechsel nrit de« Lcmttund. Berlin. sFunkspruch.) wie wir erfahre», ist da» ckeichSkabtnett henk vormittag zu einer «inifterbesprAtzum »usammengetoeten, in der unter anderem die Wie»«« Reise »e» Reichsantzwtmttetster» Dr. Enrtin» behandelt wird. Außerdem stehen «in« Reihe kleinerer laufender Angelegen heiten auf der Tagesvrdumcg. G» ist anzunehmen, daß in dieser oder «iner der nächsten Besprechungen auch der Brief de» Abg. Freytagh-Lvringhove» an de» RelchSminifter Schiele zur Sprach« kommt. Minister Schiele hat nämlich die Absicht, auf die «»griffe de» beuffchmttimml« «g. wegen feiner Haltnng znr Lveeruvpvlstik ,» „tmvrten, in dem er eine sehr ausführliche und deutliche Darstellung d«r damaligen Vorgänge gibt. — Uebrtge«» ist beim Reich». rrnährungSminister auch di« Antwart de» RetchSkandbund, führer« auf da» Ersuche» ei»gega»«e», die agrarifch ring«, stellten Abgeordnete« der R«cht«,ppofittv» in, Interest« der Landwirtschaft zur Rückkehr in» Parlament zu bewege«. Graf Kalkreuth teilt darin mit, daß er de« Fraktion»- Vorsitzenden der betden R«cht»varteien «ine Abschrift dtefe» Wll Olk ikWkl WmMMI. Der Zeitung «dienst de» Reichr-Landbunde» schreibt: Da» Kernstück der geplanten Agrarmaßnahmen ist di« A»Sdehu»»g de» Systems der Ermächtigu»gS-iUle, das zur Zeit nur für Getreide Geltung hat, auf sämtltche, a»ch indnWell« Rohstoff« »nd Grzruguist«. Die Erweiterung de« Geltungsbereiche» der Ermächtigung»»«!!« ist zweifel los geeignet, ein« der Voraussetzungen für di« Beseitigung derjenigen Lücken zu schassen, die die Landwirtschaft bei der Dezember-Notverordnun« so schmerzlich empfunden hat. Infolge der Partei, und tntevestenpolittschen Bindungen de» RetchSkabinett» find kostbar« Woche» «nd Monat« a«rl»r«» gegangen, ohne daß sich diese» entschließen konnte, die von der gesamten Landwirtschaft einmütig erkannten Lücken auSzumerzen. Die verlorene Zeit ist unwiederbring. lich. Unwiederbringlich find auch die Millionenverlust«, mit denen bi« Landwirtschaft da» Zögern der ReichKregie- rung bezahlen mußte. Um so nachdrücklicher muß dahe» gefordert werden, daß di« R«tch»regi«runa den Wechfel ans die Zukunft — nicht» weiter stellt zunächst die AuSde-nung de» Ermächttgnnq«- zollsystem» dar — unverzüglich einlbft. Ob da» geschehen wird, ist eine zum mindesten offene Krag«. Die Erweite rung der Zollermächtigung bleibt solang« wertlose» Papier, al» sich die RetchSregterung nicht entschließt, «eeettgftenS di« drückendste« landwirtschaftlichen Zollbindung«» »n liiseu Gerade tn dieser Beziehung aber sind die Ausführungen de» ReichSeruähruwgSminister» tm Reichstage mehr al» zurück haltend gewesen. Sie spiegeln deutlich di« heftig« Gegner schaft wider, di« feder versuch die deutsche Hw»del»pvlitik zugunsten der Landwirtschaft zu ändern, in dem gegenwär tigen Reichskabinett auch in Zukunst finden wird. ES wäre eine gefährliche Täuschung, anzunehmen, daß mit dem Ab schluß -er Agrarberatungen de» ReichSkabtwett» dieser Widerstand gebrochen sei. Auch da» so plötzlich erwachte Wohlwollen der Staatspartei für die landwirtschaftlichen Zollforderungen ändert an der Tatsache nichts.- Im Gegen teil weift alle» daraus hin, daß die LandwirtkchastSgcsner innerhalb de» Reich»kabinett» alle» tun werden, »« «1»« praktische Auswirkung her geplante» Sr«SchtignngS,»ll« ,« verhindern. Di« Erfahrung««, die Li« Landwirtschaft seinerzeit bei den dentsch-finnischen Handelsvertrag-Verhandlungen machen «rußt«, gebe» eine« ausreichende» Vorgeschmack. Auch hat dte Landwirtschaft nicht vergeßen, daß z. B. di« Erhöhung der Ei«rzölle noch immer auf dem Papier steht, obwohl sie bereit» vor einem Jahre beschlossen wurde. In diesem Zu sammenhang« kann nicht nachdrücklich genug betont werde», daß dk Hauptschwtertgkeiten für eine ztelbewußt« Ausge staltung der Agrarpolitik nicht so sehr in dem sicher sehr un» »ulänglichen Reich-tage. sondern i« Reichskabi««tt selbst »u suchen find, dessen Gegensätzlichkeiten den so notwendigen FührungSwillen der ReichSregierung lähmen. Dte Industrie hat durch Ausdehnung de» Zollermäch- ttgungSsystem» auch auf ihre Rohstoff« und Erzeugnisse dte Möglichkeit zur Verstärkung ihres Zollschutze» erhalten, die um so höher einzuschätzen ist, al» diese ihr kampflos «nd von der Oesfentlichkeit fast ««bemerkt in den Schoß fällt, «ähren» dte Landwirtschaft dte ganze Last der öffentlichen Auseinandersetzung tragen muß und bei der Verlogenheit der KampseSwets« gegen di« Landwirtschaft auch wohl in Zukunst trage« wird. Die Allgemeinheit der Zollermäch- ttgung aber beweist erneut Li« ausschlaggebend« Bedeutung einer Revision unserer bisherig«» Handelspolitik. Lediglich einen Wechsel auf di« Zukunft stellt auch bi« angekündigte Prüf»«» einer Einführung weiterer Berwe», bnngSzwikrge dar. RetchSernährungSmtntster Schiele selbst hat jede übertrieben« Hoffnung von vornherein dadurch ge dämpft, daß er in seiner Reichstagsr?dc freiwillige« verei»» bammge» mit den verarbeitenden Industrien den Vorzug gab «nd dem BerwendungSzwarm lediglich die Vedeutuim eine» NotauSgange» zuwie». Er hat in feinen AuSfüh- ruuaen auf dte Vereinbarung über die Verwendung inlän discher tierischer Kett« mit der Margarineindustrte empfeh lend htngewiesen. Gerade diese Vereinbarung ist aber für die Landwirtschaft nicht» welliger al» et« Vorbild. Sie zeigt deutlich die Mängel, die solche freiwilliaen Vereinba rungen haben. Diese stabilisieren den durch die schlechte Marktlage ruinierten Prvbuktrvnsstand im Innern und versäumen die Hauptsache, durch Schaffung erweiterter Ao- satzmöglichkeiten der gelähmten Produktion einen neuen Auftrieb »ü geben. Di« Denkschrift de» ReichSwtrtschastS- Ministerium», die Sabotage der Spritbeimischuna durch den RetchSfinanzminifter haben bewiesen, daß auch in diesem Kall« die Ha»»tsch»ierigkeite» i« RetchSkabinett selbst zu suchen sind. Praktisch wirksam dürfte daher zunächst nur der geplant« HolzverwendungSzwang bei öffentlich«» oder au» öffentlichen Mitteln unterstützte» Bauten werden, vor ausgesetzt. daß di« Länderregierungen dte Maßnahmen der ReichSregierung nicht ähnlich sabotier««, wie da» bet einzel nen Bestimmungen de» vrotgesetze» der Kall war. Auch in bezug auf den für die Landwirtschaft zweifel- ko» wichtigsten verwendungKzwang, nämlich den de» Roq» gen» al» Brotgetreide, ist dte Landwirtschaft ledialich mit eine« Prüs»ng»»erfprech«» abges»eist worben. ES Gesteht also di« Gefahr, daß auch di« Reste der Roggenernt- 1S30 jener Fehlleitung deö Roggen» zum Opfer fallen, die dieses Brotgetreide ohne Not zum Futtermittel degradiert, ja. daß die Landwirtschaft tn diesem entscheidenden Punkte un gerüstet tn da» neu« Srntejahr hineingeht. Durch die Fehlleitung de» Roggens aber wird auch die Absatzstockung auf dem Kartvffelmarkt zwangsläufig verlängert und so auch weiterhin die schon jetzt verhängnisvoll« Üeberprodub» tion an Schweinen gefördert. Die beantragte Verlängerung der Ermächtigung für da» Gt»f»hrschet»syftem hat nur dann Bedeutung, wenn sich die ReichSregierung entschließt, von ihm wieder stärker al» zur Zeit Gebrauch zu machen. Such in Lieser Beziehung ist die Denkschrift de» ReichSwirtschaftSmtnisterium» ein Musterbeispiel dafür, daß die Gründe für die »»zulängliche Handhabung d«S EinsnhrscheinsystemS in erster Linie im Reichskabinett selbst zu snch«» find. Wenn daher ReichSernährungSminister Schiele in seiner ReichStagSrede für die neuen Agrarmaßuahmen in An spruch genommen hat, daß sie die entscheidenden Probleme an den Wurzeln packten, so muß man diesem Optimismus gegenüber «ine entscheidende Einschränkung machen: All« die «»gekündigten »grarmaßnahmen haben nur dann die einschneidende Bedeutung, die man ihnen nachrühmt, wenn sie mit unbeirrbarer Zielsicherheit und Energi« ge handhabt werden. Das hat aber, wie nicht oft genug betont werben kann, zur Voraussetzung, daß di« Kesseln der Land wirtschaft in Form der unzähligen Tarifverabredungen «nferer Handelsverträge gesprengt werben. Kann die Land wirtschaft zu der Reichsregierung da» Vertrauen haben, daß sie diesen gordischen Knoten zerhaut oder auch nur ernsthaft zu lösen bemüht sein wird? Die bisherige» Erfahrung«! bi» in dte allerjüngste Zeit spreche» dagege». Der Entscheid bmrg»k«ups ist daher »ttht beendigt, svnder» hat erst begvu» »e». G P. Ersachen» übermittelt habe. Er geht weiter i« einzelnen ans die verschiedenen Punkte der Agrarvorlage ein. Der Bries enthält aber kein« Zusage der erwünschten Ein- wttmurg. Reichömintfter Schiele hat hterauf bereit» grant- wartet, indem er die sachlichen Erörterungen Le» Kalkreuth, scheu Briefe« eingehend behandelt und «chmal» a«s di« Rvtnmnbigrttt Himveift, di« Hilf« für di« Lcmdwirtschaft pe NkM-MWG« M Mik. vbz. Berlin. Der be»tsch»ati»««le NettdBagdabae, »rb»«te ». Krevt«,h-L,ri»gho»e« hat a» de» ReichSernäh. rmtOsminifter Dr. Schiel« einen Brief gerichtet, in de« er auf Schiele» letzte ReichStagSrede eingeht und sich besonder» mit der Bemerkung de» Minister» beschäftigt, baß die Deutschnattonalen im Oktober 1825 dadurch, daß st« an» der Regierung austraten, sich de» Einfluss«» auf die später ab- geschloffene« Handelsverträge begaben und damit dte land wirtschaftlichen Interessen geschädigt hätten. Aba. v. Frei», tagh erwidert darauf, Minister Schiel«, der damals der poli- tische Vertrauensmann der Deutschnationalen im Kabinett gewesen lei, hab« «s nicht verstand«», das sich in Gestatt b«r Larar»»-VertrLge »orbereiteade Unheil »» verhüten. Trotz aller Warnungen sei er der überlegenen Geschicklichkeit von Dr. Luther und Dr. Gfresemann unterlegen. Nachdem Re Lorarno-vertrSg« paraphiert »ar«», sei den D««ttch»atlo- »ale» nicht» anderes übrig grbliebe», al» an» »er Regie- rungikaaltti»« «»»«scheiden. „Aber*, so fährt der Vries- schreiber fort, „an Ihrer Sntglänbigkett und an der Ehr, lichkeit de» i« Kabinett geführt«, Kampse» habe« wir nie aezweifelt — bi» vor «tum einem halbe» Jahr« der dritte Van» »er Sriuner»nge» de» britische» Botschafter» «iS. evnnt -Albern»» erschien.* Abg. v. Freytagh zittert cm» diesem Band die Stell«, in der d'Abernon von de« Frühstück spricht, da» Minister Schiele am 1». Oktober 1WL gegeben hat und an dem neben den deutschnattonalen Ministern und de» deutschnattonalen Abgg. Gras Westarp und Pros. Hoetzsch der britische Bot schafter und sei« Botschaftsrat Addison tetlnahm. b'Aber- non sagt darüber, er stelle sich vor, daß Schiele diese An- näherung»gest« in der Abficht getan habe, damit der eng- lisch« Botschafter den deutschnattonalen FrühftückSteilneh- mer» dte sich für Devtschland ergebenden Vorteile de» StcherheitSpakte« anbetnanderfetzt«. In diesem Sinne habe er, d'Abernon, anch gesprochen. Abg. v. Kreytagh erklärt in seine« Vries, Minister Schiele habe da» Stattstnden de» Frühstück» ihm und den übrigen außenpolitischen Mitarbei- lern tn der deutschnattonalen Fraktion, die al» Gegner der Loegrnoverträg« bekannt waren, verschwiege«, daran» könnte man ans dte Richtigkeit der Darstellung de» eng lischen Botschafter» schließe«. „Heute* so schließt der Vries, -da Sie Ihrer alten Partei und Fraktion an» ihre« Ber- halten z« den Locarnoverträgen öffentlich einen Vorwurf mgcheu, muß ich mein« Aufforderung wiederholen. Sie find un», Vie find ber deutschen Oeffentlichkett, St« find fich selbst ein« Erklärung über Ihre Haltung fchuldia, wenn nicht der verdacht entstehen soll. Laß Sie et« doppeltes Spiel getrieben, daß Di« «n» versichert haben, die Locarno- Politik z« bekämpsen, -während Di« fie in. Wirklichkeit förderten.*
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