Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-14
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1931
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
forderten, al» hervorbringen vsutscks Viveks. RausIr»u»n-Ru«AmI«»o Im „Vsttinur Rok" gefühl hat, her helfe mit, haß Deutschland von unwürdigen Bindungen erlöst werde, her behenve -ei jedem Einkauf: helfe ich »ur Befreiung Deutschland» oder treibe ich c» durch vermehrte Arbeitslosigkeit -em Lhao», dem Abgrund ent gegen. Uns Frauen ist ost vorgevechnet wor-en, welche un geheuren Summen des BolkSvernrögen» gerade durch unsere Hände gehen, und wir alle wissen wohl heut«, daß wir da durch bas Wohl und Wehe von Millionen Leutscher Volks genossen in unseren Händen haben, denn jede 6000 Mark, die für AuSlandSware in» Ausland gehen, machen «ine deutsche Arbeiterfamilie brotlos für «in Fahr! Aber han delt di« deutsche Käuferin im allgemeinen nach dieser Er kenntnis? Schwer kann man daran glauben, wenn man erfährt, baß im Jahr« ISSN, al» die Not im Lande wahrlich schon groß genug war, noch 4 Milliarden für landwirtschaft liche Erzeugnisse und » Milliarden für Jndustrioerzeuanisse in» Ausland gingen. Das ist, man zögert fast, «S zu sagen, d«r Lebensunterhalt von wett über einer Million deutscher Arbeiterfamilien für «in JahrI Wenn man fick die trockenen Zahlen unserer Han delsberichte von dieser S«it« ansteht, bann gewinnen st« auf einmal unheimliche» Leben, denn au» ihnen sehen un» die sorgenschweren, anklagenden Luge» von Millionen deutscher Menschen an. An m«hreren Zahlenbetspteken zeigte Fränk«!« Janke, für welch ungeheuren Werte wir im Jahre 1930 War« au» -em Ausland etnführten. An weiteren Beispielen wi«S st« nach, wi« u. a. da» Fensterleder, von denen wohl in Millionen von deut schen Haushaltungen jährlich 1—2 Stück gebraucht »verdcn, in sehr reichen Mengen vom Ausland eing«führt wir-, ob gleich wir seit längerer Zeit auch in Deutschland Spezial fabriken haben, bi, diesen Artikel gleichgut fabrizieren. — Eine weitere Aufforderung tritt an uns heran: „Kauft d e u t sch e T N ch e!" Deutschland besitzt heut« d!« besten Maschinen, erstklassige Musterzeichner, die geeignetsten Farben. Trotzdem belief sich unsere Tucheinfuhr im Jahre 1030 auf 101 Millionen Mark. Tausende und aber Taus«nbe deutscher Arbeiter werden durch diese Einfuhr brotlo». - Auch der Nus: „Kauft deutsch« Kunstseide!" müsse von jeder deutschen Frau beherzigt werden. SS ist «ine vaterländische Pflicht, auf französische und chinesische Seid« zu verzichten und deutsche Kunstseide, die deshalb so wert voll für unsere Wirtschaft ist, weil dieses Produkt in allen Rohstoffen aus deutschem Boden stammt, zu tragen. Und dasselbe, wa» in bezug auf die ungeheure Einfuhr zu sagen ist, trifft auch auf di« Einführung von AuS- landSgemlise, Butter, Kartoffeln usw. zu. Was soll man dazu sagen, wenn wir 1030 in b«r Zeit vom 1. August bis 1. Januar 802 32g Doppelzentner Rotkohl, 384198 Doppelzentner Salat, 930 918 Doppelzentner Blu menkohl rinfiibrten? Wenn irgendwo, bann kann hi«r Selbsthilfe de» deut schen Publikums helfen, der feste Wille der Käufer und Käuferinnen, sich um die Herkunft der Ware zu kümmern. Die Freiheit unsere» deutschen Volke», di« Freiheit unserer deutschen Wirtschaft kann nur erreicht werden, wenn wir un» auch in wirtschaftlicher Beziehung vor Ueberfvemdung schützen. Und hier können wir Frauen viel, sehr viel helfen. Denn „der Wohlstand «in«» Volke» beginnt bei der Einsicht seiner Frauen". „Kauft deutsch« Waren, deutsche Frauen, damit unser Volk nicht dem Untergang nr«i»g«geben werde!" Erst kommt mein Volk, dann all die andere« vielen, erst meine Heimat, dann di« Welt! Reicher Beifall folgt« den trefflichen Au»führuns«n. Go manche», wa» in diesem Bortrage so eindringlich dargeleat wor-en war, da» wurde in dem reizenden Äüh- »«nspiel „Gudrun lernt Landwirtschaft" recht wirkungsvoll illustriert. Da» dreiaktige Merkchen wurde mit voller Hingeburm von Mitgliedern der hiesigen Orts gruppe vom Bund Königin Luise und einigen Jungstahl- belmern aufgeführt un- äußerst beifällig ausgenommen. — «le eine weiter« angenehme Darbietung folgte di« Vor führung -e» Film« „Der Hergang der Bemberg- Kunstseide^ Wohl allgemein wurde diesem sehr gut gelungenen Ftlmwerke mit größtem Interesse gefolgt. — Einige srisch-ftöültche Volkstänze, von Luisenschwestern aufgeführt, bildeten den Abschluß der besten» vorbereiteten Unterhaltungen. Nachdem Frau Rudolph Wort« -e« Danke» an bi« Erschienen«» und besonder» an di« -Leiterin der Vorfüh rungen, Fräulein Janke, sowie an alle Mttwirkenben ge richtet «nb im Auftragt auf-di« am kommenden Sonnabend stattsindende Kundgebung der Deutschnattonalen BolkSpartet hingewiesen hatte, wurde der HauSsrouen-Nachmittag, der unseren Hausfrauen so etndruckSvoll« Anregungen vermit telt hat, mit bem gemeinsamen Gesang« de» i. und 4. B«rseS de» Deutschlandliede» beschlossen- Im Rahmen der gegenwärtig stattfindenden D«utfch«n Woche veranstaltete, gestern nachmittag der Laudw. Hausfrau <nver«inNiesa u. Umg. und die Orts gruppe Riesa Bund Königin Luis» unter b«m Wahlspruch „Deutsch« Arbeit! — Deutsch« Ware!" «inen harmonisch und würdig verlaufenen Hausfrauen-Nachmittag. Erfreulicherweise waren Hausfrauen und Mädchen aus Stadt und Land in großer Anzahl erschienen, welche an den gastlich mit Blumen ge schmückten Tafeln und Tischen Platz genommen hatten. Mitglieder des Trostel-Orchester». unt«r Leitung von Frau E. Trost«l, spielten herrliche deutsche Weisen un verliehen somit der Veranstaltung eine prächtige Umrah mung. Nach Verklingen des einleitenden Musikstückes ent bot di« Vorsitzende deS Landw. HauSfrauenveretn», Frau N. Rudolph« den erschienenen Damen namens ihres Vereins «nb zugleich im Namen der Ortsgruppe Riesa de» Bunde» Königin Luise herzlichen Willkommensgruß. Tie gab ihrer großen Freud« Ausdruck darüber, daß der Ein ladung so zahlreich Folge geleistet worden war, beweis« doch der stark« Besuch, daß di« Frauen und Mädchen begriffen habew um was «S g«he. Die heutige Veranstaltung soll« gleichsam eine Werbung füp deutsche Erzeugnisse sein, um die gegebenen Anregungen künftig zu verwerten. Fra« Rudolph bat di« Anwesenden, mit dafür zu sorgen, durch Kauf nur deutscher Waren die deutsche Arbeit zu kräftigen und dadurch den vielen Erwerbslosen zu helfen. Sodann «rgrifs die Führerin der hiesigen Ortsgruppe de» Bundes Königin Luise, Fräulein Gertrud Janke, das Wort zu einem den Sinn der Deutschen Woche erläuternden Vortrag. Aus den erschöpfenden Dar legungen sei hiermit folgendes wiedergeaeben: Arbeit! GebtunSArbeit! Da» ist der Schrei, der di« deutschen Lande durchtönt. In -en Arbeitsämtern schreien neben Unlustigen und Stumpfgeworbenen immer neue Ansteher nach Arbeit: in den Wohlfahrtsämtern ringt man geradezu um di« Notstandsbcschäftigmm; auf -en Schreibtischen der in der frei«» Wohlfahrt Maßgeblichen, der Verbandsleitungen, der Parteigeschäftsstellen häufen sich di« in flehendstcm Ton abgefaßten Briefbitten um Ar beit, um Arbeit jeglicher Art. Man will nicht Fürsorge, man hat die Stempelet bis zum HalS satt, man will «rnst- hafte Arbeit und im Nahmen vorhandener Mittel not- schützenben Lohn dafür. Und dieser Schrei nach Arbeit, nach Brot durchtönt unser Vaterland in ständig zunehmen dem Maße. Und -i« Antwort? Di« Notverordnungen zeigen, daß man den Schrei nicht hören will: sie besagen, baß der Wille zur rücksichtslosen Arbeits- und damit Brotbeschaf fung nicht besteht. Man verordnet, daß diejenigen, -i« noch Arbeit haben, denen ohne Arbeit Brot geben sollen: Stein« statt des erflehten, selbstverdienten Brotes, Fürsorge statt Lohn! Wo bleibt die GesunbungSparole: Hier ist Arbeit, schafft Such selbst Brot! Flußläufe und zerfahren« Straßen, »«rmürbte Brücken und dringliche Meliorationen, Arbeit in Stadt und Land gibt Möglichkeiten mannigfachster Art, Brot zu schaffen. Im Wechsel höchstens zweier Gom mer und Winter kann deutsche Arbeit den Deutschen Brot schaffen, wenn der Ruf an alle Erfolg hätte: Kaust nur deutsche Ware! — ES ist ein betrübendes Zeichen, daß da» deutsche Volk noch einer besonderen Aufforderung be darf, um deutsche Waren zu kaufen und damit dem Heer seiner Arbeitslosen Arbeit und somit Brot und Unterkunft zu schaffen. Die nationalen Deutschen müssen dies« Be wegung ganz besonders stützen, um die einzige Möglichkeit zu «rgreifen und auszunutzen, die die unsinnigen Bestim mungen -es Versailler Vertrage» hinfällig machen kann. Wer die Würdelosigkeit, unter der unser deutsche» Volk heute lebt, al» Schmach empfindet, wer der Ueberzeugung ist, daß wir uns auf uns selbst besinnen müssen, baß nur Deutschland sich selbst aus -em Unglück dieser Notzeit retten kann, der beginne den Kampf mit dem Verweigern fremder War«. Unsere deutsche Landwirtschaft, unser« Industrie stehe» in bezug auf ihre Leistungsfähigkeit keiner auslän dischen nach, und wir nehmen zu unserem «lgenen Schaben in Gedankenlosigkeit die Waren de» Auslände» hin, ohne uns darüber klar zu sein, daß er uns einen Schritt weiter in »en Abgrund stößt! Wir sollten zu stolz sein, von unseren Feinden die geringste War« zu verbrauchen, di« un»' immer wieder in Schulden stürzt: wir sind «in verarmte», verschul det«» Volk, aber wir könnten trotzdem «t» aufrechte», stol- z«» Volk sein, wenn wir den Mut und den Willen hätten, auf eigenen Füßen stehen zu wollen. Mit der Vor lieb« für ausländisch« Waren haben wir di« Landwirtschaft ruinieren helfen, von der wir mehr Weizen deutscher Boden ohn« künstliche Düngung kann, deren Kartoffeln uns tm Winter nicht gut genug waren, sondern die durch ausländische ersetzt werden muß ten: da» deutsch« Obst war dem verarmten deutschen Volk äußerlich nicht ansehnlich genug, innere Wert« g«tte« heute nicht einmal beim Apfel! Wer noch einen Funken Ehr- Oertliches nnd Sächsisches. Riss«, -sn 14. Oktober 10S1. —'Wettervorberlgae färben 15. Oktober. Akttgeteilt von der Stichs. LanbeSwetterwarte zu DreSden-j Wechselnd bewölkte» Wetter ohne erheblich« »der länger dauernd, Niederschläge, westliche bi» nordwestlich« Wind», zunächst »och lebhaft, dann allmählich »-flauend, nacht» sehr kühl, Neigung zu örtlicher Nebelbildung, LaazS- temperature» tm Flachland gegen 10 Grad and darßver. —* Der Stahlhelm-Frauenbund, Ortsgruppe Riesa, veranstaltet tm Rahmen der „Deutschen Woche" heut« Mittwoch im Saal der Elbterrasse einen Vortrags abend. ES spricht die Gauführerin von vstsachsen, Krau von Beulwitz, Dresden, über das Thema: „Deutsche Arhett — deutsches Brot." Erstes Gastspiel d«r Städtischen TheaterLeipzig, Dxr Verein Deutsche Bühne bat die Städtischen Theater Leipzig für Mittwoch, den Sl. Ok tober, »u ihrem ersten Gastspiel verpsltcktet. Zur Auffüh rung, gelangt daS Lustspiel „Hochzeitsreise"/ Daß Stück ist über fünlsigmal über die Leipziger Bühnen ge laufen und ist dorMnit großem Beifall ausgenommen wor den, Wer die Sorgen des grauen Alltags einmal einig»' Stunden vergessen will, dem sei hteser Abend warm emp fohlen. Die Künstler haben sich am Vorgängen«« Sonnabend zu dem Werbeabend vorgestellt ünd von ihrem Können das beste Zeugnis abgelegt. Der Verein Deutsche Bühne hat Anrecht« für die Gastspiel« aufgelegt. Alle» nähere siehe Inserat. —* IS, Zwinger lottert«. Di, Ziehung der l2-Zwingerlotterie ist, wie wir bereit» erwähnten, um 1 Woche verschoben worden: sie findet unwiderruflich am 1k. und 19, Oktober statt, Lose.zu 1 RM. sind noch bet allen Lotterie-Einnehmer» sowie den sonstigen Verkaufsstellen! erhältlich. f —* Ltchtbtldervortrag tm Gewerbeveretn. Mit einem interessanten Vorträge, der in Länder de» ser» nen Osten« blicken lieb, eröffnete der GewerVeperei» gestern tm Saale de» Wettiner Hofe» sein diesjährige» Winter. Programm Der VeretnSvorsteher dankte Herrn Stubienrat Dr. Döhler, durch dessen Vermittlung der Vortragende ge wonnen wurde, hieß Herrn I. R. Scherer au» Lo» Angele» herzlich willkommen und begrüßte hierauf die DrmeN und Herren des Ewerantoklub» Riesa sowie Mitglieder, Ange hörige und Gäste deS Gewerbeveretn», die sich zahlreich ein gefunden hatten, Herr SSerer sprach über Japan, Siam und Java. Lr ließ Bekannte» und Nebensächliche» weg, be faßte sich lediglich mit Schilderungen aus dem internen Familienleben, da» er im modernen Japan au» eigener Anschauung kennen gelernt hatte. Sr spricht 5 Sprachen und lernte vor seiner Reise nach Japan aus Anraten ame rikanischer Professoren al» sechste Esperanto hinzu. Da durch wurde es ihm möglich, während de» verhältnismäßig kurzen Aufenthalt» tn Java« eine Verständigung mit Ge lehrten un- vielen angesehene» Personen herbeizuftthreN und Borträge über HanoeT und Industrie vor Handel», kammern un- Hochschule» zu halten. Die Ssperantosprache erleichterte auch die Bekanntschaft mit javanischen Familien. Die Gastfreundschaft gab Gelegenheit zur Ausnahme vieler Bilder, was sonst Fremden unmöglich ist. Den Bildern schickte der Redner kurz einige Bemerkungen voran». Japan sei dicht bevölkert, aber ein äußerst fruchtbares Land, i» dem ein arbeitsames Volk wohn«. Vorhanden seien hochent wickelte Industrien nach deutschem Master mit Aneignung von amerikanischen VrvhukttonSmethode«. Japan have sich in den letzten zehn Iahten ein« ansehnliche, anderen Län dern nicht nachstehende Flotte geschaffen »nb 3000 erstklassige Handelsschiffe gebaut. Am Kimono, ebenso am Geidentuche zum Ltnwtckeln von Warrn oder sogar DamentasSen werd« sestgehalten, aber sonst find« man überall europäische Sitte und Kultur. Uever LW Lichtbilder veranschaulichten nun Familienleben, Tempel„ Statuen, Theater, Bahnhöfe, Gar tenanlagen, malerisch« Seen, BerkehrSmittel und ander,» mehr. Die Leeinbustrie steht unter staatlicher Aufsicht. 40 Prozent de» geernteten Tee» dienen dem Verbrauch im eigenen Lande. Große NetSfelLer sind vorhanden. Die Filmindustrie steht auf seh« -oh«, Stufe und hält «inen Vergleich mit Hollywood' au». Wohnstänen stno leicht ge- baut und mit Papierwänden versehen, welche die Räume nach Belieben vergröbern oder verkleinern lassen. Schlösser sind an den Türen nicht zu finden. Eigentümlich -«rührten die Bilder mit den primitivsten Badeeinrtchtungen und dcu sonderbaren Babegebräuchen. Der Vortragende machte bann di, Zuhörer -«rannt mit her alten Kunst in Siam, dem Lande der weißen Elefanten. Luxuriöse Tempelbauten und schöne LanbschastSbtlder mit Bananen- und Kokospalmen» wälbern zeigte» sich dem Auge. Dazu wurden mit Humor gewürzt« Erle-ntss, erzählt, so baß die Zett nur allzuschnell verging. Zum Schluß schilderte der Redner die Eivge- borenenromantik auf Java, bas mit seinen Vulkanen einen schwankenden Boden bildet. Herr Bergmann dankte für den ansprechenden Vortrag, der alle Erwartungen weit übertroffen hätte. Er forderte die Anwesenden auch zum Besuche der kommenden Borträge des Gewerhevereins auf. ---* Lommel»Gast spiel. Wer noch Vein« Ein- IrittSkarten besitzt, sollte sich beeilen, da der am Donnerstag, den 18. Oktober, tm Hotel Höpfner stattfindende heitere Abend de» weltberühmten Rundfunkkomikers Ludwig Man fred Lommel bald ausverkauft sein dürste. Lommel, der mit völlig neuem Programm kommt, «Verbietet sich selbst mit seiner Vielseitigkeit iü überraschenden Verwandlungs szenen. Unter seinen zahlreichen Partner» nennen wir nur Siegfried Klupsch, den Komponisten des Tango»; „Keine Frau kann schöner sein al» Du" und Karl Hellmer, den originellen Darsteller de« getreuen Herrrmoann. tBorver- kauf: Zigarrenhau» Wittig!) —vdz. Beihilfen für begabte und fleißige Krtegerwajsen. Wie der RelchSverbanb Deutsch«! Kriegsbeschädigte, mitteilt, hat ber ReichSarbett»mlnister die Hautversorgungsämter ermächtigt, tn besonders drin- genden Fällen für begabte und fleißige Kriegerwaisen, die nach Vollendung dr» -1. ve-en-jabre» und Wegfall ber Waisenrente eine Hoch- oder Fachschule besuchen, auf Vor schlag der Hauptsürsorgestellen einmalig eine Unterstützung bi» zur Höh« von 100 Mark a»S Haushaltsmitteln zu be willigen, wenn au» Fürsorgemitteln nicht ausreichend ge- Helsen werden kann. —* Perfonalveränderunaen im Wehr- frei« 4. Ernannt mit 1. 11. 1831: Generalleutnant Freiherr v. G'enanth, Kommandeur der 3. Kavallerie- Division, zum Kommandeur der 4, Division und Befehls- Kader tm Wehrkreis 4. — Mit »1. 10 1931 s ch e i d e t a u s: Generalleutnant von.Stülpnagel (Gdwtnl, Komman deur der 4. Division und Befehlshaber im Wehrkreis 4. — Mit 1. 11. 1831 werden versetzt: Die Stabsärzte: Dr. Ginnecker, Sanitätsabteilung 4, tn die Sanitätsabteilung 3, Sanitätsstasfel Lübben: Dr. Wächtle-r, Sanitätsab teilung 4, tn die Sanitätsabteilung 2, Sanitätsstaffel Neu- —* Der neue Weyrkreiskommandeur. Wie bereits gemeldet, ist der Kommandeur der 3. Kavallerie division Generailcutiiant Freiherr von Gienanth mit dem 1. November 1881 zum Kommandeur der 4. Division und Befehlshaber tm Wehrkreis IV ernannt worden. Frei herr von Gienanth besuchte 1805 die Kriegsakademie, wurde 1911 als Hauptmann in den Generalstab versetzt und war während de» Krieges Generalstabsofstzier bei der 1., 6. und der Gardekavalleriedivision, beim VVI1. Reservekorp» und Armeeoberkommando 8. Im Jahre 1917 war er Stellvertreter des Deutschen Militärbevollmächtigten in Konstantinopel. Nach dem Kriege wurde er 1823 Kom mandeur des Reiterregiments 13 tn Hannover, 1825 zum Obersten, 1829 zum Generalmajor und am 1. Februar 1831 zum Generalleutnant befördert. --* Keine I n flatl o n Sge fahr. N-an schreibt un«: Wie viele Leute, unter ihnen sogar weitblickende und erfahrene Geschäftsleute, glauben weise zu handeln, wenn sie Bankguthaben und Spareinlagen zurückziehen und da» Geld daheim, womöglich im Strumpf oder sonst irgend einem Versteck, verwahren. Daß e» dort vor Diebstahl noch gesicherter ist, als bei der Bank oder Sparkasse, werden sie selbst nicht glauben, auch wenn ihnen die Findigkeit und die technischen Hilfsmittel der modernen Diebe unbekannt fein sollten, die so mancher schon, zu spät und zu seinem Schaden, kennengelernt hat. So unglaublich e» klingt, sie vermeinen, sich auf diese Weise vor einer nach ihrer Ansicht bevorstehenden Inflation zu schützen. Immer wieder muß solchem unklugen Verhalten entgegengehalten werden, daß so ziemlich alles gegen die Möglichkeit einer Inflation spricht: Reichsregierung und Reicbsbank haben ausdrücklich und mit aller Bestimmtheit erklärt, die Währung unter allen Umständen stabil erhalten zu wollen. Ebenso spricht da» Interesse de» großen Kapital» gegen eine Inflation; denn dieses hat — anders al» in England — an» Ausland Schulden in fremder Währung, diese würden also auch tm Falle der Inflation in voller Höhe bestehen bleiben, und so würde nur da» eigene Vermögen dahinschmelzen. Die Arbeitnehmer sind selbstverständlich gegen eine Schmäle rung ihres Realeinkommen» durch Inflation. Die Schwan kungen in der Golddeckung der deutschen Währung sind für ihre Stabilität belanglos, wenn diese nur nach wie vor durch gute Warenwechsel und Devisen voll gedeckt bleibt, die Schaffung neuer, nicht auf tauschtvirtschaftliche Leistungen begründeter Kaufkraft tdie alleinige Ursache einer Inflation) also nach wie vor unmöglich Ist. Alle» Geld — gleichviel ob Metall- oder Papiergeld —, da» zu Hause nutzlos im Kasten liegt, bringt nicht nur keine Zinsen, sondern wird obendrein der Volkswirtschaft ent zogen. Lehrt doch schon die gesunde Vernunft, daß, wenn jeder so handeln und sein Geld im Kasten verschließen würde, die ganze Wirtschaft sofort »um Stillstand verurteilt wäre. Wer die» tut, handelt gegen die Wohlfahrt seines Volke» und Landes nnd trägt zu dessen Verelendung bei. Darum schaffe jeder alle» Geld, Has nicht sofort benötigt wird zur Bank, Sparkasse «der Kreditgenossenschaft! Dort trägt es Zinsen, belebt PI« Wirtschaft durch Erweiterung der Kreditmöglichkeiten und verscheucht damit auch nur den Gedanken an «ine Inflation oder sonstige WährungSmani- pulattonen. —»DaSBackwavenaußtragen vor 7 Uhr. — Da» Sächsische Oberlandesgericht entscheidet. Sin Bäcker meister hatte am 17. Oktober 18L8 früh morgen» gegen 6,40 Uhr dnrch seinen Lehrling an eine Kundin, die auf Grund einer festen Bestellung täglich vier Semmeln zu erhalten hatte, diese Semmeln überbringen lassen. Aus Grund der ÄrbeitKzeitverordnung für Bäckereien und Konditoreien hatte die Nreishauptmamnschaft eine Ver legung der in dieser Verordnung bestimmten Betriebsrul)« in die Zeit von 8 Uhr abends bis 5 Uhr mögens genehmigt, knüpft. Danach dürfen weder au» Groß« noch au» Klein betrieben vor 7 Uhr morgens Backwaren ausgetragen oder obsegeben werden. Da» Auktragen oder Ahsahren ist zeit lich vom Verlassen de» Bäckerei-Grundstücks »s» rechnen. Durch sein Verhalten sollt« sich der Bäckermeister einer Übertretung dieser Vorschriften schuldig gemacht haben. Das Landgericht hat »hn aber fretgesvrochen, indem e« die Bedingungen die Eigenschaft von „Anordnungen der zu- ständigen Behörde über da» Beschäftigen von Arbeitern, Vernehmen oder Vernehmenlat en von Arbeitern" tm Sinne der Bäckeretverordnuns adgesvrocben hat. Etne Ntchtein- valtung der Bedingungen »lehr daher nicht -ine Bestrafung nach sich, sondern gebe lediglich einen Anlaß zum Widerruf Ar Genehmigung »ur Verlegung der BetrtebSruhezett ab. Auch liege nicht eine Zuwiderhandlung gegen die Arbeits- zettverordnung für Angestellte vor. weil bi, Semmeln nicht au» einer „oft,nen Berkauf-stolle" verlauft worden feien und der Levrttna auch nutzt War« »um Verkauf au Richly
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder