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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193210251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-25
- Monat1932-10
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1932
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OerMches und Sächsisches. Riesa, den 25. Oktober 1932. ^.,-7* »«tt«rvorhersage kür den 2«. Oktober 1982 (Mitgeteilt von der Sachs. LandeStvetterwar/e zu Dresden.) Mei» schwach« Winde, vorwiegend aus i ettlichen Rich, tnnaeu, beiter, örtlich Nebel, nach kalter stacht am Lage mild, vorläufig kein, NiederichlSge. Daten für de« 26. Oktober 1982. Sonnen- enHgang 6,42 Uhr. Sonnenuntergang 16:45 Uhr. Mond» nnfgang 2,09 Ubr. Mondunteraana 15.22 Ubr. 1757: Der Staatsmann Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein in Nassau aeb. (gest. 18311. 1800: Graf Helmuth non Moltke in Parchim geb. (gest. 1891). 1828: Der Landwirt Albrecht Zhaer in Möglin gest. (aeb. 1752), 1919: Oesterreich ratifiziert den Frieden von Saint Germain. 1929: Der Dichter Arno Hol» in Berlin geit. (geb. 1862). —* Kirchliches. Die Kirchgemeindevertretung von Rtesa-Altstadt hat in ihrer Sihung am 24. Oktober den bis herigen kirchlichen VerwaltnngSbeamten Herrn Max Uhlemann als Obersekretär einstimmig gewählt. — Die bisherige 2. Beamtenstclle ist aus Sparsamkeitsgründen etngezogen worden. —* Freiwillig aus dem Heben geschieden ist der 20jährigc Albert Hennig von hier. Er hat sich durch einen Schuh in der elterlichen Wohnung selbst getötet. Schwere Erkrankung bcS jungen Mannes soll die Ursache der Tat gewesen sein. —* Volizei bericht. Gestohlen wurde am 17. 10. 1932 aus einer Bude im Garten des NudervereinS: 1 Spa ten mit spitzem Blatt und Stiel mit Griff. 1 Beil mit brei ter Bahn und weiterem Oer und 1 eiserner Rechen mit eingeuietrten Zinken im Gesamtwerte von 6 RM. — Wahr nehmungen, die zur Festnahme des Töters sührcn können, werden nach dem hiesigen Kriminalamt erbeten. —* Der bürgerliche Wahlausschuß hat heute folgende „Nationale Vttrgerliste" als Vor schlagsliste für die Stadtverordnetcnwahl eingereicht: 1. Adle Curt, Immobilienmakler (RDM.) 2. Dr. ,ur. Mäckel, Kurt, Rechtsanwalt jVolkswirt NTV.) 8. MöbiuS, Oskar, Geschäftsführer 4. Bleu, Albi», Mechanikermcister 8. Schäfer, Albert, Kaufmann 6. Dr.-Jng. Mühlmeisker, Hermann, Chemiker u. Prokurist 7. Mammitzsch, Neinhold, Schuhmachcrmeister 8. Winkler, Kurt, Bäckermeister 9. Weckbrodt, Paul, Oberpostsekrctär 10. Hanke, Alwin, Arbeiter 11. Naumann, Erich, Glasermeister 12. Preusche, Carl, Bczirkszvllkommlssar 13. Epperlein, Emil, Maschinenmeister 14. Dechert, Paul, Kaufmann 18. Dickel, Hubert, kausm. Angestellter 16. Dr. phil. Baehr, Franz, Kaufmann 17. Hensel, Hermann, Landwirt 18. Lieberwirth, Karl, Zugführer i. R. 19. Gelbhaar, Nudolf, Metallarbeiter SV. Eisold, Max, Kaufinann 21. Gast, Max, Kaufmann 22. Kehler, Alfred, Gärtnereimitinhaber 28. Klawitter, Edmund, Handlungsgehilfe 24. Schumann, Paul, Tischlermeister 28. Billing, Hermann, Tapezierermeister 26. Müller, Otto, Stellmachermeister 27. Steinbach, Alfred, Tischlermeister 28. Klose. Josef, Kaufmann. —* Po st dien st am N e s o r m a t i o n S s e st. Mon tag, den 31. Oktober — NesormationSsest — findet eine Bries-, Geld- und Paketzustellung statt: sonst wird der Postdienst wie an Sonntagen wahrgenommen. —* Meisterprüfung. Tie Meisterprüfung im Kraftwagenschlossergewerbe bestanden vor dem Prüfungs ausschuß in Dresden mit gutem Erfolge die Herren Georg und Helmut Zinke, in Stellung bei der Munitionsanstalt Zeithain. —* Der Riesaer Herb st fahr markt brachte am gestrigen Montag nochmals lebhaften Verkehr. Wiederum war eS vornehmlich die Landkundschaft, die sich am Tage zahlreich eingcsundcn hatte. Troß des trüben und regne rischen Wetters batte man sich nicht abschrecken lassen. Am Abend war der Jahrmarkt aber schließlich nur noch Riesaer Angelegenheit. In den Bubenstraßcn herrschte nur mäßiger Betrieb, lediglich am VergnügungSeck drunten am Altmarkt und in der Meißner Straße staute sich das Publikum. Am heutigen Dienstag um 12 Ubr hat der Markt seinen Ab schluß gesunden. Zahlreiche Fieranten haben jedoch nicht bis zum heutigen Tage gewartet, sondern haben gestern abend bereits abgcbant und die Stadt verlassen. Trotz der schlechten Zeiten und trotz der großen Zahl der Aussteller, di« sich zum Markt eingeinnden hatten, ist anzunehmen, baß die meisten mit dem Geschäft einigermaßen zufrieden waren, so daß man dem Riesaer Jahrmarkt nicht ohne weiteres seine Existenzberechtigung absprechen kann, zumal auch die einheimische Geschäftswelt durch diese Märkte eine Geschäfts belebung seststellen kann. —* Letzte Dampfschisfahrten. Während der Personendampfschisfverkehr auf der Strecke Dresden—Riesa, wie bereits berichtet, am Sonntag abend eingestellt worden ist, wird die böhmische Strecke sZchandau—Leitmeritz) am Dienstag abend stillgclegt. Aus der sächsischen Teilstrecke Dresden—Schandau verkehren die Dampfer der Sächsisch- Böhmischen Dampfschisfahrt A.-G. voraussichtlich bis zum Reformationsfest. —* Die Beamtcnrätewahlen bei der Reichs bahn im Bereich der Verwaltungsstelle Riesa brachten fol gendes Ergebnis: Die Zahl der Wahlberechtigten ist von 1435 im Jahre 1930 auf 1192, also um 213 — 17 Prozent weniger, zurückgegangen. Eine Folge des Personalabbaues. Die Wahlbeteiligung stieg von 87 Prozent im Jahre 1980, auf 90 Prozent. Tie dem Allgemeinen Teutschen Beamten bund angcschlossencn Organisationen Einheitsnerband und Gewerkschaft deutscher Lokführer erhielten insgesamt 75,2 Proz. aller abgegebenen Stimmen. Einheitsvevband, GdL., 796 Stimmen — 75,2 Prozent, Z.G.D.R. „Bcrufsbeamten- schutz" 97 Stimmen 9,1 Prozent, GdE. Getcb (Christen), 54 Stimmen — 5,1 Prozent, ,/Sozial und National" 97 Stimmen — 9,1 Proz. Ungültig 15 Stimmen — 1,8 Proz. Von den 60 zu wählenden Beamtenratsmitgliedern gehören 63 dem ADV. an. (Einheitsnerband 52, G.d.L, 11.) ZGDN, „Berufsbeamtenschutz" erhielten 4 und die Nationalsozia listen 2 Mandate. —* Bekleben der Telegraph en st angen und F e r n sp r e ch - Sch a lt g e h ä u s e mit Wahlzetteln verboten. Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion Dresden teilt mit: In dem jetzt stark einsehenden Wähl kampfe bilden die Tclcgraphcustangen und die Fernsprcch- schaltgchäuse auf Straßen und Plätzen ein beliebtes An griffsziel der Schmier- und Klebckolonnen der Parteien. Tie ausgeklcbtcn Wahlaufrufe und die angeschmiertcn In schriften verunzieren aber nicht nur die Fernsprechanlagen gröblich, sondern zerfressen infolge der säurehaltigen Klcb- und Farbstoffe auch rwch AnflM der SchaltgeWrrsh Zudem Müssen für das Entfernen der Zettel und veil Auf schriften sowie für das Erneuern deS Farbanstrichs beträcht- liche Kosten aufgewendet werden, die — da die Fernsprech anlagen ReichSetgentum sind — der Allgemeinheit zur Last fallen. Deshalb sei warnend darauf hingewtesen, daß das Zettelankleben und das Beschmieren der Telegraphen- stangcn und Fernsprechschaltgehäuse verboten ist und straf, rechtlich verfolgt wird. Im BetretungSfalle haben die Be- teiligtcn oder ihre Auftraggeber Strafantrag wegen Dach- beschädtgung sowie Schadenersatzklage zu gewärtigen. —* „Sächsisches Landeskulturamt". Die „KreiShauvtmannschast Dresden-Bautzen als Landes amt für Grundstückszusammenlegungen" führt vom 1. Nov. 1932 ab die amtliche Bezeichnung „Sächsisches San» deSkulturamt". Die für GrundstückSzusammen- lcgungen errichteten „AufammenlegungSämter" behalten diese amtliche Bezeichnung. —* DaS erste Lager für Jugendertüch- ttgung in Sachsen. Das erste Lager für Jugend, ertüchtigung im Freistaat Sachsen soll im sog. alten Lager in Königsbrück eingerichtet werden. Dort sollen etwa 100 Teilnehmer als Vormd'nner geschult und ausgebildet werben. Ealbitz. Ein Kind tödlich überfahren. Ein schwerer Unglücksfall, dem ein junges Menschenleben zum Opfer fiel, ereignete sich am Sonnabend abend auf der hie sigen Doristrahe. Als in der 7. Stunde der Staatsautobus unseren Ort passierte, wollte hinter demselben der zehn jährige Knabe Johannes Reinhard die Straße überqueren. In diesem Augenblick kam von Leipzig her ein schwer beladener Lieferwagen. Der Knabe wurde umgerissen und die ganze Last ging ihm über da? rechte Bein, das voll ständig zerquetscht wurde. Auch das linke Bein wurde stark verletzt. Im Oschatzer Krankenhause mußte sofort eine Operation vorg.-nommen und das rechte Bein abaenom- men werden. Di» Verletzungen waren ober so schwer, daß alle ärztliche Kunst vergebens war. Nach Mitternacht wurde das arme Kind von seinen Schmerzen erlöst. — Dieser Fall ist wieder eine dringende Mahnung, den Kin dern einzuschärfen, beim Straßenübergana genau zu be- oback'ten, ob nicht ein Kraftwagen in Sicht ist. Oschatz. Flnataa. Vom Weiter beqnnstiat konnte Sonntag nachmittag der von dem Aero-Expreß, Sächsische Fliegerschule, in Oichatz gnnekündiate Fluatag auf dem Gelände des ehemaligen Exerzierplatzes östlich hinter dem Talcmte nn d-r Landstraße nach Borna »n abgehalten werden. Am Start waren die bekannte „Tiaerschwalbe" Dr. GulkmannS, ans der er schon so manchen ichönen Sieg erkochten bat, so erst kürzlich im Enrapaknnstflngtnrnier in Zürich. Weiter beteiliat waren ein Klemm-Svortfluazena, zwei Dietrich-Maschinen, sonne ein Mefferschmidt-Apparat, und nicht zuletzt der wiederholt hervoraetretcne Fallschirm- pilot Paul Urkratb-Frnnkinrt a. M. mit seinem bewährten Heinecke Fallschirm. Gleichfalls harrten noch aus dem dicht von Menschen umsäumten Flugplätze zwei VerkehrSflug- zeuge des Aero-Sxpreß, um den Oschatzern Oschatz von oben zu ze>aen. Altos chatz. Wieder ein Brand im Altoschatzer Gast hose. Am Sonntag vormittag, in der 11. Stunde, heulte plötzlich die Sirene und kündete Großfeuer an. Man er fuhr alsbald, daß, der Grsthof in Altoschatz brenne. ES stellte sich aber bald heraus, drß der Brand zeitig genug bemerkt und schnell gelöscht worden war. Es wurde da bei festgestellt, daß auf dem Dachboden über der Bühne Sägcspäne verstreut waren, die brannten. Auch fand man mit Benzin getränkte Säcke. Es liegt also vermutuugs- weise Brandstiftung vor. Der Besitzer des Gasthofes, Kühne, und fein Sohn wurden zur Vernehmung nach Oschay georacht. Ist auch der Brandschaden nicht groß, so hat doch die erst neu hergerichtete Decke des Saales durch Wasser stark gelitten. Nächsten Montag ist gerade ein Jahr nach dem letzten großen Brande vergangen. * Mügeln. 700jähriges Jubiläum einer Kirche. Am kommenden Sonntag kann die hiesige Johanniskirche aus ein 700jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß findet am Sonnabend ein einstündigeS Glockengeläut statt. In einem Festgottcsdienst am Sonntag wird Landesbischof D. Jhmels die Festpredigt halten. Großenhain. DaS Turnier des Großenhainer Reitvereins am Sonnabend war vom Wetter außerordent lich begünstigt. Schon am frühen Morgen begann in Kalk reuth der Geländeritt für Unteroffiziere und Mannschaften. Er war von Herrn Rittmeister Schmidt ausgesucht wor den und führte über 8 Kilometer mit nicht leichten Hin dernissen. AIS Bester ging Unteroffizier Gerstenberg, 5. Eskadron, hervor. Dann folgte der Ritt für Offiziere und Mitglieder deS Großenhainer Reitvereius über 10 Kilometer mit 20 Hindernissen. Unter den Reitern sah man auch Damen. Herrn Rittmeister von Poser, Ehef der 2. ESkadron, gelang es auf „Kornrabe" den schwierigen Eours fehlerfrei zurückzulegen. Anschließend folgte ein Flachrennen über 3 Kilometer, das von fünf Offizieren des Regiments bestritten wurde. Es kam dabei auf Wen digkeit und Ausdauer der Pferbe, wie auch auf flüssiges Springen an. Bald nach dem Start bildeten sich zwei Gruppen, deren Plazierung sich auch bis zum Ziel nicht änderte. Als erster ging Oberleutnant von Lohberg, Dresden, auf „Ewald" durch das Ziel. Am Nachmittag meinte die Sonne es noch besser als zuvor, so daß die Springkoukurrenzen aut dem weitläufigen Reitplatz der Kaserne stattfindcn konnten. Um 2 Uhr begann die Reit prüfung der Unteroffiziere und Mannschaften, die für eine Anzahl Pferde gleichzeitig als Teil der Vielseitig keitsprüfung gewertet wurde. Den Sieg trug der als mehrfache Sieger bekannte Unteroffizier Lassotta davon. In der Vielseitigkeitsprüfung für Unteroffizier siegte Unter-Wachtmeister Gerlach, 2. Eskadron, aut „Jngeborg". Die Reiterprüsung für Offiziere, als Teil der Vielseitig keitsprüfung um den Genthe-Wanderpreis. General Genthe, der ehemalige Regimentskommandeur, stiftete diesen bei seinem Abschied in Form eines silbernen Tabletts. Der Preis wird jedes Jahr einmal ausgetragen, muh zwei mal gewonnen sein, um in den endgültigen Besitz über zugehen. Sieben Offiziere bewarben sich diesmal um ibn, zwei von ihnen hatten ihn schon einmal errungen: aber auch in diesem Jahre fand der Preis nicht seinen end gültigen Besitzer. Nach dem Jagdspringen Klasse A, das al» letzter Teil der Prüfung anschließend ausgetragen wurde, muhte der letztjährig: Sieger, Oberleutnant von Ost mann, dem Oberleutnant von Kornatzki, 2. Eskadron, auf „Heiliger Speer", dieicn als Sieger überlassen. Als letzte Konkurrenz war noch ein Jagdfpringen der Klasse L zu sehen, an dem Offiziere und Zivilreiter aus Dresden, Grimma und Großenhain teilnahmen. Den einzigen fehler losen Ritt zeigte Leutnant Lueder, 2. ESkadron, auf „Erika". "Meißen. Diamantene Vach,«It. Am Montag konnte bier der frühere Gutsbesitzer Waldemar Verger mit seiner Shefrau da» Fest der diamantenen Hochzeit feiern. Da» Jubelpaar erfreut sich noch geistiger und körperlicher Rüstigkeit. * Meißen. Segrlfluazrnaweihe. Am Sonntag weiht« der Verein für Luftsabrt Meißen «in nene» Segelflugzeug ein. Di« Taufrede hielt Oberbüraermrtfter Dr. Busch- Meißen, der dem Flugzeug den Namen .Stadt Meißen" gab. Anschließend fand die Taufe von sechs neuen Flug- zeugmodellen statt. * Mohorn. Wutsbrand. Sonntag nachmittag gegen 3 Ubr brannte im benachbarte» Hetzdorf Scheune und Nljt StGudäud, dr» WMchLftrlstsidu« Sch».' mann vollständia nieder. Bei einer Klemvnerrrpararnr an der Esse, auSarsübrt von einem vebrlina. explodiert« das Benzin im Lötkolben. Da« brennend, Venzin lief in de» gefüllten Heuboden und setzte das H«u in Brand. * Dresden. Die vernntreunngen bei der Dresdner Ortskrankenkasse. Größere Nnreaelmäßigkelten bei der All- gemeinen Ortskrankenkaffe in Dresden bildeten, wie bereit gemeldet, in den letzten Taaen de» Gegenstand nmfana- reicher krimistalpolizeilicher Erörterungen. Durch einen Beamten der Prüfstelle de» Landesverbandes Sächsischer Krankenkassen war festgestellt worden, daß verschiedene NechunngSbelea» fehlten. Dem kür das Fehlen der Beleae verantwortlichen Sekretär Hentsche wurde von seiner Dienst, bebörde eine Frist zur Reaelnna der Angelegenheit gesetzt. Er verübte hierauf bekanntlich Selbstmord. Bei den nun- mehr von der Kriminalpolizei und Beamten der Prüfstelle erfolgten Nachprüfungen wurde festgestellt, daß er feit 1926 in mitunter recht vlnmver Weise Rechnungen gefälscht und mit dem Besitzer einer Badeanstalt Hand in Hand gearbeitet batte. Die Höbe der veruntreuten Gelder durste sich laut Polizeibericht nach den bisherigen Feststellungen auf min- bestens 80 000 bis 90 000 Mark beziffern. Im Anschluß an diese Feststellungen hat die Ortskrankenkaffe größere Personalverändernnqen voraenommen. Neun Beamte wurden vorläufig ihre« Dienstes enthoben, darunter auch der Haupt- kasfierer und der Leiter der Prüfunasabtrilnng ; 45 Beamte wurden an andere Dienststellen versetzt. Die Allgemeine Ortskrankenkaffe teilt mit, daß sie für die veruntreuten Gelder in der obengenannten Höhe Sicherstellung erlangt habe. "Dresden. Tödliche NnglückSkälle- Bei Reinigung?- arbeiten in der 6. Polksschnle ans der Ebrlicbstrahe wurde eine 45 Jabre alte Reinemachfran von einem Schlaganfall betroffen. Die Frau verstarb ans dem Transport ins Krankenbaus. — Am Montaa norm ttag fand man in seiner Wohnung aus der Ermelstrahe einen 66 Jabre alten Rentenempsänarr aasvera'liet tot auf. Der Mann hatte am Abend zuvor beim Schlafengehen die GaSlampe nicht ordnungSmähia geschloffen und war durch das ausströmende Gas getötet worden- * Dresden. Vom Auto ungefähren. Von einem Postauta ungefähren wurde am Montag eine 48 jährige Frau auf der Nürnberger Straße. Sie trug einen Unter- schenkelbrucb davon. * Bannewitz. Tödlich überfahren. Am Sonntag abend ereignete fick in Bannewitz auf der Dresden—Tev- litzer Staatsstraße rin tödlicher Unfall. Dort wurde der 49 Jabre alte Kaufmann Wilhelm Giesel ans Nöthnitz von einem Omnibus der Kraftverkehrsgesellschaft über fahren und so schwer verletzt, dah der Tod aus der Stelle eintrat. "Tharandt. Ein nene» Schlaaeter-Gedenkkreuz. Am Eountaa wurde ein vom Jnnadeutschen Orden am Rande de« Tharandter Waldes errichtete» Gedenkkreu, für den im Jabr 1923 in der Golzheimer Heide von den Fran- zolen erschossenen Albert Leo Scblaaeter eingeweiht. Di, Weiherede hielt der Führer der Ballei Elbgau des Jung- deutichen Ordens, Menzel-GroßröbrSdorf. * Pirna. Neuer Scblachtbofdirektor. Die Pirnaer Stadtverordneten batten vor einiger Zeit den Tierarzt Dr. Schulz,-Meißen zum Schlacblhosdirrktor von Pirna ge wählt. Da Dr. Schulze die Wahl abgelehnt batte, macht« sich eine neuerliche Wabl notwendig. Gewählt wurde der Tierarzt Dr. med. vet. Knöbel-Dresden, der sein Amt in Pirna am 1. November antretrn wird. * Bautzen. Nene Arbeitsdienstlager in der Lausitz. Dem Bautzner Tageblatt zufolge sollen in der Laufitz dem- nächst mehrere neue Arbeitsdienstlager errichtet werden. 50 sollen in Radibor etwa 90 ArbritSdienstwillige einge setzt werden, um die Teiche des Rittergutes zu reinigen. Träaer de» Dienste» ist der „Stahlhelm". Dieser wird auch in Niedergurig ein aus etwa 280 Arbeitsdienstwilligen be. stehendes Laaer einrichten. Hier sollen etwa 150 Hektar Oed. und Brachland urbar gemacht und entwässert werden, Schließlich beabsichtigt die Stadt Löbau, im Wege deS frei- williaen Arbeitsdienste« zahlreiche Wege auSbeffern, sowie die Skisprungschanze auf dem Kottmar ausbauen zu lassen. " Radibor. Vorgeschichtliche Funde auS der Wenden- zeit. In der alten Wendenbnrg zu Brohna bei Radibor mußten Grabungen durchgefübrt wrrdeii, weil durch die Abtragungen zur Wiesenverbefferuna viel altes Kulturgut verloren geht Neben wichtigen Erkenntnissen über den Bau der alten Eumpffestung kamen schöne Funde (Spinn wirtel, Wetzsteine und reiche Keramik) zu Tage. Di« Gegen stände, die etwa tausend Jahre alt find, wurden in» Bautzener Museum gebracht. " Cunewalde. Ermittelter Brandstifter. Am 17. o. M. war bier im Anwesen de» Besitzers Marschner Feuer angelegt worden, das glücklicherweise noch rechtzeitig bemerkt wurde und gelöscht werden konnte. Als Täter konnte jetzt der wegen mehrerer Brandstiftungen vorbe- strafte Arbeiter Harig au» Obereunewald« ermittelt und festgenommen werden. * Zittau. Liebestragödie. Eine blutige Liebes tragödie spielte sich am Sonntag nachmittag in der Nähe von Kleinsckönau auf der StaatSstrahe Zittau—Reichenau ab. Die von ihrem Manne getrennt lebende Erdarbeiter ehesrau Pufr aus Zittau hatte eine Radpartie unternommen, jedoch nicht bemerkt, daß ibr der Mann ebenfalls auf einem Rade gefolgt war. Nachdem er sie eingeholt hatte, kam es zu einem Wortwechsel. Schließlich gab der Mann zwei Schüsse auf die Frau ab, von denen einer fehlgina. Der »weite verletzte Frau Puse schwer am K,»f«. Puse richtete sodann di« Waff« gegen sich selbst und brachte sich gleich fall» «ine schwere Verletzung bei. Ein von der Frau zu Hili« gerufener Fleischrrgesell« konnte die Bluttat nicht verhindern. Die beiden Schwerverletzten wurden ins Zittauer Krankenbau» gebracht. Lebensgefahr soll nicht bestehen. " Grimma. Wie di« „Nachricht«« für Grimma" mel den, ist in Polen, für die Gemeindrwabl ein« Einigung zwischen Bürgerlichen und Nationalsozialisten rrrielt worden. Die beiden Gruppen hab«» rin« Einheitsliste hirauSgebracht. Die Einigung ist von besonderer Bedeutung, weil in die n«u« Wahlperiode die Bürgermeifterwohl fällt. " Leipzig. Beim Diebstahl vom Herzschlag getroffen. Am 22. 10. 32 wurde in der 11. Stunde in einem Grund stück in Leipzig-Reudnitz ein 73sähriger Arbeiter tot auf gefunden. Die Ermittlungen ergaben folgendes: Er batte einen Keller mittels Nachschlüssel» geöffnet, um Kohlen zu stehlen. Ein ihm gehöriger Eimer stand mit Kohlen gefüllt neben der Leiche. ES wird angenommen, daß er sich über rascht fühlte und infolge der hierdurch «ingetretenen Er regung eine» Herzschlag erlitt. " Pegau. Ein Wilderer tödlich verunglückt. — Das Jagdgewehr auf der Lafette. Am Montaa früh wurde auf Greitschützrr Flur bei Pegau der 31 Jahre alte Gruben- arbeiter Anton Friedrich Köllner au» Prosen bet Zeitz tot aufgrfunden. Die Umstünde, unter denen er ums Leben gekommen war, konnten auf ein Verbrechen schließen lassen. Die Mordkommission Leipzig wurde an den Tatort gerufen. Hierzu weiß die N.L.Z. »u berichten: Man stellte fest, daß der Grubenarbeiter durch einen unglücklichen Zufall sich selbst erschossen hatte. Etwa 9 Meter von dem Toten ent- fernt war auf einer Art Lafette rin doppelläufiges Jagd- gewebr aufgelegt. Vom Abzug der Flinte ans war in der Richtung des Laufes ein Strick gezogen, der an einem Pfahl rntzet«, der tn unmittelbar«« Rühe de» Toten in der Erdi
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