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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193303177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-17
- Monat1933-03
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1933
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Riesaer G Tageblatt Drahtanschrift UUö AUIklgkV jEHtÜIkü Ml) AN^gkll. Postscheckkonto: Tageblatt Riesa. Dresden 1539. Fernruf Nr. 20. Da» Riesa« Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Girokass«.- Poftfach Nr. 82. Großenhain, de« Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesa, Niesa Nr. 82.. des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 65. Freitag, 17. März 1988, abends. 86. Fabra. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschi. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis. «Höhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. IMÄSMIMM Ul'. IMk MWIM. 0r. 5«ksckt rum ^Isckkolgsr gsvsklt. Lsirlsr Kops» k4s«0<>ns!«k sn clls LbrüstungstzonkerLnr. 20VV0Ü ^snn dAIirtrupoen kür Oeutscttlsnct vorsssekon. ff Berlin. In der Gcneralratssitzung der Reichö- Dank erklärte Reichsbankpräsident Dr. Luther seinen Rücktritt. Zu seinem Nachfolger wurde der frühere Rcichs- -ankpräsidcnt Dr. Lchacht gewählt. Sr. Li»»ers MüMWkwen i» re« MchsUMeiiteli. )l Berlin. Neichsbankpräsidcut Dr. Luther hat seinen Entschluß, sein Amt zur Verfügung zu stellen, dem Herrn Reichspräsidenten in einem Schreiben mitgcteilt, dessen hauptsächlicher Inhalt wie folgt lantct: Daß die Neichsbankleitung stetig und von parteipoli tischen Strömungen unabhängig zu sein hat. müsse zum Schutze der Währung als tragende Grundlage deutschen Volks- und Wirtschaftslebens jetzt und auch künftig Geltung behalten. Bei der durch die jüngsten politischen Ereignisse bevorstehenden Neuorbnnng vieler Verhältnisse sei es eine dringende StaatSnotwendigkcit, das; die Reichsbank in allen Fragen von Belang, die Währung, Kredit, öffentliche Finan zen und Wirtschaftspolitik betreffen, von Anfang, an zugezv- gen wird und in enger Zusammenarbeit mit der Reichs regierung die Autorität ihrer Erfahrung und Sachkunde znr Geltung bringen kau». Eine besondere und sogar vouchm- liche Aufgabe des Rcichsbankpräsidenten sei 'cs, diese Ver bindung durch seine Person herznstcllcn. Ans den Erörte rungen mit dem Herrn Reichskanzler habe Dr. Luther ent nehmen müssen, daß bei der RcichSrcgicruug gegen eine der artige Ausübung des NcichsbankpräsidcntcnamtcS durch ihn zacmmungen vorliegen. Bestände aber in einer Stunde wie der gegenwärtigen nicht auch von Seiten der Reichsrcgie- rung die Bereitwilligkeit zu enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit, so müsse die Sache selbst darunter schwe ren Schaden leiden. Dem wolle Dr. Luther Vorbeugen, in dem er den Posten des Rcichsbankpräsidenten zu anderwei tiger Besetzung durch die hierfür im Bankgefetz vorgesehenen Organe frcimacht. Daß die Reichsregierung keinerlei Wäh- rnngsepperimente zu machen gedenkt, ginge nicht nur aus ihren bisherigen Erklärungen hervor, soudcn sei ihm vom Herrn Reichskanzler ausdrücklich versichert worden. SIS MlMWelven »es WlMWeiiteli. Ter Herr Reichspräsident hat das Schreiben wie folgt beantwortet: Sehr geehrter Herr Reichsbankpräsibent! AuS Ihrem heutigen persönlichen Vortrag habe ich von Ihrem Entschluss, aus dem 'Amte des Reichsbankpräsidenten auszuscheiden, Kenntnis genommen. Wie Sie mir in Ihrem soeben erhaltenen Schreiben mitteilten, hat der Generalrat der Neichsbank in Würdigung Ihrer Gründe Ihrem An träge entsprochen und Sie von dem Amte als Präsident des Ncichsbankdircktoriums entbunden. Ihr Rücktritt von der Leitung der Reichsbank gibt mir Beraulaffung, mit Dankbarkeit «nd Anerkennung der viel fache« Verdienste z» gedenken, die Sie sich in schicksals schweren Jahre» als Reichssinanzministcr und Reichskanzler wie auch als Reichsbankpräsibent um Deutschland erworben haben. Ihre Mitarbeit bei der Ueberrvinduug der Inflation und die Ueberleitung der gesamten öfsentlicheu Wirtschaft Deutschlands in geordnete Verhältnisse werden als Ihr be sonderes Verdienst in der harte» Geschichte der Nachkriegs, zeit weiterlcben. Ebenso werden Ihnen die Verdienste nn- oergessen bleibe«, die Sie sich als Leiter der Deutschen Neichsbank in der gefahrvollen Krisenzeit der letzten Jahre »m die deutsche Währung erworben haben. Namens des Reiches wie eigenen Namens spreche ich Ihnen für alles, was Sie in hingebender Arbeit im Dienste des Reiches geleistet haben, tiefempfundenen Dank aus. Ich gebe dabei der Hoffnung Ausdruck, daß Ihre großen Erfah rungen nnd Ihre unermüdliche Schaffenskraft auch künftig sür unser Vaterland nutzbringende Verwcndnnq finden werden. Mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr ergebener gez. v. Hindenburg. Wechsel in »er Lellm »er «elchs»mk. ss Berlin. In der gestrigen Sitzung des General- roies der Reichsbank hatte Vorsitzender Neichsbantpräsident Dr. Luther unter eingehender Begründung den Antrag ge stellt, ihn von seinem Amt als Reichsbankpräsident z« ent binden. Die Gründe sind aus dem Schreiben des Reichs- bcinlpräsideiite» an den Herrn Reichspräsidenten bekannt, über denen Inhalt eine gleichzeitige Veröffentlichung er folgt. Ter Gcueralrat hat von dieses« Lutschlpß Mit «Ltt; Dr. Luther. Dr. Schacht. größtem Bedauern Kenntnis genommen und zum AuSbrnck gebracht, daß unter der Führung von Dr. Luther die Inter, essen der deutschen Währung «nd die damit zusammen hängenden Wirtschastsintereffen aufs beste gewährt worden sind. Nach sorgfältiger Prüfung allen Für und Widers hat der Gcneralrat dennoch geglaubt, der Beurteilung der Sachlage durch den Präsidenten zustimmeu zu müßen und hat demzufolge das Rückirittsgesuch angenommen. Dem scheidenden Präsidenten wurde dabei vom Generalrat herz lichst gedankt sür die hervorragenden Verdienste, die sich Herr Dr. Luther in schwerster Krisenzeit nm die deutsche Wirtschaft und Währung erworben hat. Nm keine Vakanz in der Leitung -er Relchsbank ein treten zu lassen, schritt der Gcneralrat sofort zur Wahl des Rachsolacrs und wählte einstimmig den früheren Reichs- bantpräsidentcn Dr. Hjalmar Schacht mit Wirkung vom 17. März ab znm Präsidenten des ReichSvankdirektorinms. Bestätigung durch den Herrn Reichspräsidenten ist nachge- sucht. Ist SMt — »kl IM IWsllllMWkllt. n Berlins Dr. Hjalmar Schacht, der heute die Lei tung der Reichsbank übernommen Hai, ist nicht zum erstell- mal Präsident dieses Institutes. Seine fruchtbare Tätig keit iu dieser Eigenschaft in den Jahren 1924 bis 1930, die der Inflation folgten, ist ebenso unvergessen wie feine außerordentlichen Verdienste um Wiederherstellung einer stabilen deutschen Währung. Dr. Schacht, geboren am 22. Januar 1877, studierte nach Beendigung der Schuljahre Volkswirtschaft und Ftnanz- wissenschast nnd war zunächst von 1901 bis 1903 als Ge schäftsführer des HandclsvertragsvereinS tätig. Mit seinem Nebertritt zur Dresdner Blink, bei der er zunächst das Amt eines Archivars nnsiibte. begann sein rascher Ausstieg in führende Stellungen. Er wurde sehr bald stell, vertretendes Vorstandsmitglied bei der Dresdner Bank. Schon mit 38 Jahren wurde er in den Vorstand der Nationalbank für Deutschland mit der besonderen Aufgabe berufen, die Schwierigkeiten bei diesem Institut zu losen und trat dann nach der Fusion dieser Bant mit der Darm städter Bank in den Vorstand der Darmstädter n. National bank ein. Nach seinem Ausscheiden aus der Darmstädter n. Nationalvank im Jahre 1023 trat er im Herbst dieses Jahres mit einem Plan zur Rettung der deutschen Wäh rung auf, die damals ins Bodenlose gesunken war. Ihm ist die Schaffung der Ncntenmark zu verdanken, vor allen: aber die rechtzeitige Ablösung dieser binnenländischen Währung durch die Goldwährung und die Verselbständigung der Neichsbank auf einer ganz neuen Grundlage, die sie in rechtlicher und tatsächlicher Beziehung von den Reichs finanzen unabhängig gemacht hat. Nur der grosien Energie Dr. Schachts und seiner nnbestrittcncn Autorität, die er vor allem auch im Auslände genießt, ist cs znznschc eiben, wenn damals sein Plan zur Stabilisierung der Währung burchgeführt wurde. In daS Verdienst der Rettung der deutschen Währung teilt sich Dr. Schacht mit dem jetzt scheibenden Rcichsbankpräsidenten Dr. Luther, der ihm da mals als Reichsfinanzminister die notwendigen Voraus setzungen schuf. Auch an der Wiederherstellung deS deut schen Kredites in der Welt bezw. der Kreditwürdigkeit der deutschen Wirtschaft hat Dr. Schacht hervorragenden Anteil. Daß Dr. Schacht ebenso wie der scheidende Reichsbank präsident Dr. Luther schärfster Gegner aller inflationisti schen Tendenzen ist, liegt bei seinem Werdegang au» der Hand. In ihm als Reichsbankpräsidenten hat die nationale Regierung den Mann, der ans der einen Seite unbedingt und unbeirrt an der Stabilität der Währung als dec Grundlage der volkswirtschaftlichen Tätigkeit festhült, ans der anderen Seite alles tun wird, als Leiter des deutschen Noteninstitutes die Pläne der Negierung in der Arbeits beschaffung nnd mit dein Ziele der Wiedereingliederung von Millionen Arbeitsloser in den Produktivnsvrozen durch Gleichschaltung der von ihm zu vertretenden Politik der Neichsbank zu unterstützen. Die Westervlatte geräumt Vie polnische Verstärkung der Wachmannschaft auf dec Westerplatte im Danziger Hafen hat Donnerstagabend gegen 22.4S Uhr mit dem polnischen Transportdr.^pser „Wilja" die Westerplatte verlassen. MM Mann siir DelüWimd Der englische Abrüstungsenlwurf Der Abrüstungskonventionsentwurf der englischen Re gierung enthält im zweiten Kapitel die eigentlichen Abrii- stnngsmaßnahmen. Es sieht die Vereinheitlichung der kon tinentalen europäischen Heerestypen auf der Basis des Mi lizsystems mit einer Dienstzeit von acht Monaten vor; eine längere Dienstzeit bis zu zwölf Monaten soll in Ausnahme füllen gestattet sein. Eine Standardisierung der heercsorga» nisationen außerhalb Europas wird nicht vorgeschlagen. Der Entwurf enthält Ziffern über die künftige Heeres- stärke der wichtigsten Länder. Für Deutschland sind 200 99 Mann vorgesehen. Rach einer in dem Entwurf enthaltenen Liste erhalten Frankreich 400 999 idavon 200 000 Mann Fest landstruppen), Italien 250 000, Polen 200 009, Rumänien 159 909, die Tschechoslowakei 199 999, Ungarn nnd Bulga rien je 89 999, Belgien 75 999, Rußland 599 930, Iugosla- vlen 199 999 Mann. Für die Flottenrüstungen hält sich der Entwurf im wesentlichen im Rahmen oer Flottenverträge von Washington und Landon. Die endgültige Regelung soll einer neuen Konferenz im Jahre 1935 vorbehalten bleiben. Was Deutschland angehk, so lst vorgesehen, daß bis zum Jahre 1936 an seiner Lage hinsichtlich der Flottenrüstungen sich nichts ändern soll; Deutschland wird verpslichlet, sich dem SMstavd^m Lsu von. Linienschiffen anzuschließen. Lrjak- die Rüstungen Deutschlands, Ungarns festgesetzt worden vauten sollen Deutschland erlaubt sein »nd die qualitativen Bestimmungen des Versailler Verkraqes aufgehoben werden. Das Luftbombardement soll verboten werden. Von dem Verbot ausgenommen sollen gewisse weitentlegene Gebiete sein. Eine zahlenmäßige Verminderung der Militär, flugzeuge ist lediglich für die Zukunft vorgesehen. Nach Ab lauf von fünf Jahren würden erhalten: Frankreich, Italien, Japan, Rußland, England, die Vereinigten Staaten von Amerika je 500 Flugzeuge, die Tschechoslowakei 200, Polen 200, Jugoslawien 200, Rumänien und Belgien je 150. Für Deutschland und die abaerüsteten Staaten ist die Beibehaltung de» jetzigen Zustandes bl» nach Ablauf der ersten fünfjährigen Etappe vorgesehen. Luftschiffe dürfen während der Dauer der Konvention nicht gebaut werden. Länder, die augenblicklich Luftschiffe haben, können diese während der nächsten fünf Jahre behal ten. Die Hälfte der Flugzeuge, die die angegebenen Grenzen überschreiten, sollen vor dem 30. Juli 1936 zerstört werden; der Rest vor Ablauf der Konvention. Für die Zukunft, d. h. nach Ablauf der ersten Abrü stungsetappe, ist eine vollständige Abschaffung der Militär- und Marineluftfahrt vorgesehen'unter Vorbehalt einer wirk samen internationalen Kontrolle. Der Entwurf enthält sodann noch das Verbot des che mischen und bakteriologischen Krieges, ferner Bestimmungen über die Einsetzung einer ständigen Abrüstungskommission. Die Dauer der Konvention wird auf fünf Jahre festgesetzt. Vor Ablauf dieser Periode soll eine neue Abrüstungskonfe renz einberufen werden, um eine neue Abrüstungskonvention abzuschließen. Zum Schluß heißt es, daß diese und die künftigen Kon- ventionen an die Stelle der Abrüstungsbestimmungen der Friedensverträge, durch die Oesterreichs, Bulgariens und leien, treten werde.
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