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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193305268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330526
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-05
- Tag1933-05-26
- Monat1933-05
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1933
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«k MMMl bkl MllMlN. st v « rlin. An der veutiien Btsprecknng der Ftngnz» Minister der Länder im Neick.Ssinanzminifterium gab der «eick«*intst»r de» Finanzen «in »uiammeufaffend,» Bild »der d«, »ftentUHe» Mu««»,», Gr unterstr S di» Rst- weutztgkri« riickftchtgloftr Sparsamkeit und di, Unterord- nung Oller Wünicki« ««ter den deierrichenden Gesicht», punkt der Bekämpfuu« d,r «l»»,it»l»N«»,tt, V« großen Zügen wurden bi« Plöne «der di« lvr«nnis»non ll«d Ktnauzierung der Arbeitslosensürsorg« und Mdattchkeile« der g>rbeit«b«schaffuna mltaeteilt. Au der an schließenden «u-sprache ergab sich eine vollständige Uebrretnsttmmn«, oller Beteiligten in den arnndsüvltcken Fragen. MWM lttW-MMM-WeMW vd». Berlin. Wie da« VDZ.-Vtiw erfährt, steht die Untersuchung deS Reichsgerichts wegen derBrandstiftung im ReichStagSgcbttnde kurz dor dem Abschluß. Der Untersuchungsrichter Reichs» dcrichtsrat Bogt, hofft, feine Arbeiten in den ersten Juni» tagen abfcbliefzen zu können. Während der Untersuä>ungs« arbeiten im Reichstag find viele hundert Zeugen vernom- tnen worden. Der Untersuchungsrichter wird sich dann stach Leipzig zurückbegeben. Die Entscheidung über die pauptverhandlung wird vom Reichsgericht gefallt, nach dem der OberreichSanwait auf Grund der Ermittlungen des Untersuchungsrichters Anklage erhoben hat. (LS ist im übrigen nicht damit zu rechnen, wie gelegentlich be» hauptet wurde, dass der Prozess wegen der Reichstags- brandsttftung mit anderen gegen kommunistische Führer anhängigen Verfahren zu einem grossen Kommunistenprozetz derbunven wird. Die Hauptverhandlung gegen van der Lubbe und seine Mithelfer wird vielmehr vor dem Reichs» gekickt durchgesithrt werden, sobald die nötigen Vor» arbeiten abgeschlossen sind. Vie ««lsabe» tzer la«d»lrt!chaltliche« Vrüf«»ß«' avsschssies Ler von der Staatsregierima einaesehte kommiflarische Ausschuß zur Prüfung de» landwirtschaftlichen Genossen» schaftswesens weist erneut daraus hin, daß er kein« gericht lichen Funktionen hat. Er ist mithin nicht in der Lage, dem einzelnen Genossen oder sonstigen Personen bet der Versal« aima etwaiger Rechtsansprüche gegenüber den Genossen» schäften zu helfen oder durch unmittelbaren Eingrifs bei den einzelnen Genossenschaften etwa festgestellte Mängel abzu stellen. Insoweit mutz e» vielmehr dem einzelnen Genossen überlassen bleiben, seine Beschwerden bei den zuständigen Genossenschaftvorganen (Vorstand, Aufsichtsrat, Generalver» sannmung) vorzubringen oder gegebenenfalls aus gericht liche« Wege zu verfolgen. Die Aufgabe des Prüfungsausschusses ist es, die ihm zur Kenntnis gebrachten oder auf Grund seiner Erörterungen «llg, mei« festgestellten Mangel im Genossenschaftswesen bsi besten Neuordnung in der Richtung zu verwerten, daß in Zukunft da» Auftreten solcher Mängel ausgeschlossen und sichergestellt wird, daß die Interessen der Landwirtschaft so» «sie der Angehörigen dieses Berufsstandes in den Genossen schaft«, allenthalben aewahrt werden. Daneben ist «in, besondere Aufgabe de« Ausschusses, sich für eine Neuordnung der Geld» und insbesondere der Kreditoerhältntsse in der deutschen Landwirtschaft einzusetzen und dafür zu sorgen, daß in Zukunft der erforderliche Geldbedarf zu billigsten Zins» säßen bet niedrigstem Derwaltungskostenaufwand dem ein» Mnen Landwirt zur Verfügung gestellt wird. Di, Prüfung aller dieser Fragen und die in Angrift genommen« Neuordnung der Verhältnisse im Genossenschaft»» «es«, «fordern naturgemäß viel Zeit und Arbeitskraft. Um von der Erledigung dieser wichtigen Arbeiten nicht un nötig abgehalten zu werde«, bittet der Ausschuß wiederholt, zwecklose Beschwerden und Anträge auf Erörterungen ein zelner Tatbestände zu unterlaßen. SMMeVMft «« GeMEM» »er S-iHtt». lerwsierllchaste», a«!aehobeu Der InnenmstUft« Vr. Tritsch hat all, Aufsichtsbehörde« «gewieje«, bei «W» ihr« Aussicht ««Erstehend«, Gemein st« darauf hiazuwirken, daß ein« Awa «och besteh«-« TNii- ^iedschast bei den Konsumvereine, zu» nächsten zulässig« ver eiMe AMMMmM lMlledt WM SeiiWer WM * > ondon. Der Hauptau«sckuß de» «ngliiLen G«. werkschast-konarene- bat einstimmig besckloffen, all« Mitglieder der englischen Gewerkschaften, Konsum- ,eu»fs«nschastrn «ui» soeialistischen «verbände zu einem Bovkott deutsch,« Waren und deutscher Dienst« aus»«, fordern. Bearvndet wird dieser Beschluß mit dem Bor» g«b«a der Re,chsreaierung gegen di« entsprechenden Organi sationen in Deutschland. M WWtWlMN litt Z V. MW» SkO. wk bkM MkMWMrsM. )l Washington. Auch gestern herrscht« im Ausschuß st«S Senat« zur Untersuchung de- Geschäft-aebahren- ber I. P. Morgan ck Go. starker Andrang de« Publikum«. Trotz de« Einspruches von Morgans Anwalt bat da« Finanzkomitee doch «ine Liste von «Ava «v führend« Vankbeamten und vankdirrktoren b«kanntgegeb«n, die in den letzten Jahren von Morgan S Go. Darlehen erüalt« haben. S« befinden sich darunter Norman Davis, der Delegierte Amerika« aus der Genier AbrüftnaaS- konserenz, Lrvizrprälident Dawe«, Gbarle« G. Mitchell, der ehemalige Vorsitzende der National Tity Bank, Richard Whitney, der Präsident der Newyork Stock Exchange, Mortimer Buckner, der Präsident des Newyorker Llearing» House und Mayron Taylor von der United Staates Stewl Lorporation. Di« Höhe der Darlehen wurde jedoch nicht mitgrteilt. I. P. Morgan hat in einem Interview die Gerücht« dementtert, daß «r nach Beendigung der Senats» untrriuchung »urücktreten «oll«. MllMieksWWI I» WM MlslkM. *R«ich«nb,rai. v. In Köniain»Hos ist rin, große St,«,rbtntrr,iebuno»astär« aufgedeckt worden. Es wur» den verhaft«» der Leiter der dortigen Steuerbehörde, ein Steuerdirrktor, seine zwei Gteuerbeamten. «in Fabrikant und «in Bankdirektor. Di« Verhafteten wurden in da« Gefängnis nach Prag-Pankratz «tngeliefert. Wie verlautet, bandelt e« sich um Steuerhinterziehungen 1« Höh« von 1S8 Million«« Kronen. Die ungeheure Affäre kam durch den freiwilligen Tod eine» Steuerbeamtrn berg»», der sich AN» Bet«- hatte überrede« kaffen. D« Lot« NnterNeß «tn Notizbuch, in de« er die ganze Angelegenheit eingehend geschildert hatte. v« leWie tmlsge SveüItlsiAeMkde i» vmis WMn öMIlmr i«Wt. Unter Führung de« Gbreuvorsttzend«» dr» Verein« Deutscher Spediteur«, Oberstleutnant a. D. Geora Ahle» mann. Mitalird der nationalsozialistischen Fraktion de« Preußischen Landtage« und Obmann de« verkehrrou». schnffe», Hatzen sich all« bestehenden Organisationen d,S deutschen LveditonSgewerbe» einschließlich de« Neichzver» band«» d«r D«utschen Bahnspediteure e. D. und de« ooräb«» g«h«nd gearandetrn Allgemeinen Deutschen Spestiteur-Der» ein«, ReichSoerband im Verein Deutscher Spediteur« e.v. — Meich«»«rstand d«S Deutschen Gpeditiongaewerbes. Berlin, »nsammenaesckleffen. Di« Einheit de« deutschen Goedtteur- stände« ist hiermit aus nationaler Last« aeschaffen. Di« organisatorisch« Zersplitterung de« Gewerbe« und der Kampf der Verband« untereinander ist damit endgültig brindeti — MWeMNWii. Gt« Befehl Tschiauakaischett. * Nanking. Lschiangkaischek hat »inen Befehl er lassen, in dem er den Rück,«« der chin«stsch«n Lruvv«« von Peking und Lientsia ««ordnet. Lum vorläuftaeu chinesischen Hauptquartier hat er die Stadt Vaodinfu süd westlich von Peking bestimmt. Marschall Tickianakaischek erklärte, daß der Konflikt mit Japan nur dann betgelrgt werden könne, wenn Japan kein« unvernünftigen Forderungen stell«. * Der Wortlaut de» savanifch-chinestfchen WasfeuftlVstaads- abkomm«,» wird nicht »eröfteatlicht. * Tokio. Halbamtlich wird mitgetellt, daß aus Grund der Pettlnbarunmn zwischen den chinesischen und javanischen Stellen der Wortlaut de« cktnesisch-japanischen WaffenstillftandSabkommen« nicht veröffentlicht wird. SWifgll WIMMWMM-i. 2 Tote. »Madrid. Auf dem Militärflugplaß bei Sevilla stürzte DonnerStaa morgen ein Armeestngzeug ab. Beide Jnsaften wurden getötet. Einer der verunglückten ver suchte, mit einem Fallschirm abzusprinaen; »er Fallschirm entfaltete sich aber nickt, sodaß der Flieger mit zerschmet terten Gliedmaßen nur noch tot geborgen «erde» konnte. »VS»» 8L« ch's rimtsllllog äs« kiimeer Isgsdlstts» kür tunk Müosokei». Larazspre!« 2,— Km. »dos üosteU^sbüdr. Mi/»» ^vudtzsttzllunKvn aus da» kn alle« Schichte« der Etnwohnerschas» von Niela u»d Umgegend gern gelesen« Riesaer Tageblatt ,«« Nezng nehmen jederzeit entgegen sür 42 17 17 an « Althirschstei«: Hugo Rühle, Voritz Bahra: Hugo Rühle, Boritz. Bloßmitz: W. NaujokS, Seerhausen 17 vobersen: Frau E. Bogel, Bobersen Nr. 7» Boritz: Hugo Rühle, Boritz Canitz: O. Thiele, Grüba, Oschatzer Straße IS Glanbitz: Frau Hesse Nr. 6 GohliS: ik. Kühne, Nr. K7 Groptitz: W. NaujokS, Seerhausen Grüba: A. Haubold, Strehlaer Str. , M. Heibenreich, Allceftr. 4 , «. Rtedel, Oschatzer Str. 2 „ Frau Kulk«, Kirchstr. IS Grödel: O. Detter, Grödel Nr. 1 Heyda: Frau H. Horst, Heyda, Nr. JacobSthal: W. Schöne, Jacobsthal 21b JabniShansen-Böhlen: Frau TrimuS, Nickrttz Nr. Slo Kalbitz: Frau Müller, Seerhausen Nr. ISä Kobeln: A. Dietze, Kobeln Nr. 18 Langenbera: Otto Scheuer. Bäckermeister Lentewitz bet Riesa: Willi Herrmann, Leutewitz Nr. 17g. Mautitz: W. NaujokS, Seerhausen 17 Mehltheuer: Rich. Gruhle, Mehltheuer Nr. öS Mergendors: L. Schumann, Poppitz 1» Mrrzborft O. Thiel«, Grvba, Oschatzer Str. IS Moritz: O. Detter, Gröbcl Nr. 1 Nickriß: Frau TrimuS, Nickrih Nr. 21o Nünchritz: Marie Thränitz. Wiesentorstr. ö Oelsitz: tzerm. Steglich, Pausitz 18 E Pahrenz: A. Dietze, Kobeln Nr. 18 Pattsitz: Herm. Steglich, Pausitz 13 E Poppitz Sei Riesa: «. Schumann, Nr. 1b Pranst«: Frau TrimuS. Nickritz Nr. Slo Reußen: A. Hauvolb, Grvba, Strehlaer Str. 17 Nies«: Alle ZeitungSträger und zur Vermittlung diese die Tageblatt-Geschäfttstelle Goetheftr. (Telefon Nr. Mi Nsßera«: M. Schöne, Grunbstr. 1ä Bageritz: Fran veffe. Glaubitz Nr. « Seerhanse«: Frau Müller, Seerhausen Nr. ISä Weida lMAjr Fr. Klug«, Yrtedrich-List-Str. 29 Weida (Nea-i: F. Pvge, Lang« Sir. M gefthaitt-Ders! B. Sanbhol», Teichstr. 1s . ZetthaimLager: Richard Schänitz, Buchvänbler Zsche»«: P. Reitzig, Zschepa Der Gereke-Prozetz. vdz. Berlin. Am »tert«, Bertzanblanggtag »es Gerekv-ProzefleS wohnten Ministerialdirektor Dr. FreiSler vom Peeußtschen Justizministerium und -er OberftaatS- anwalt Lautz dem Beginn der Sitzung bet. Sie hatten vot. her etne Besprechung mtt dem Vertreter der Anklage und dem Vorsitzenden gehabt und es war wohl al» «tn Ergebnis dieser Aussprache zu betrachten, wenn der Vorsitzende die Sitzung mit einer ernsten Warnung an di, Zuhörer richtete, sich jeder Stimmungsäußcrung während brr Verhandlung »u enthalten, weil er sonst unnachstchtltch die Schuldige« an solchen Kundgebungen seststellen und evtl, bestrafen werde. Die Mahnung richtet« sich an jene Zuhörer, bi« der Staat», anwalt in einer früheren Sitzung al» .Llaque" der Ver teidigung bezeichnet hatte. Der Staatsanwalt, der bi« Er klärung -es Vorsitzenden begrüßte, rügt« tn seiner Er klärung auck die Tatsache, daß von de« Verteidigung di« Anklageschrift und die Schutzschrist de» Angeklagten in ge druckter Ausfertigung nicht nur an die vresse, sondern auch an sämtliche Ministerien und verschiedene mit dem Prozeß nicht im Zusammenhang stehende Personen über reicht worden sei. DaS sei etne Stimmungsmache, bi« im neuen Staat der nationalen Erhebung, der Reinheit, Sauberkeit und Objektivität nicht üblich werden dürfe. Nach einer kurzen Erwiderung deS Verteidiger» wurden zwei Sekretärinnen aus dem politische« Laulwolk-Büro Dr. SerekeS und an» de« Berlag»»V«ro de» Gemeinde» verband«» al- Zeuginnen vernommen. Sie bekundeten übereinstimmend, baß zur Zeit der Hinbenburg»Wabl bi« Bürokosten und einige andere Unkosten aus den Mitteln de» WahlfonbS bestritten worden seien. Die Tatsache, daß fingierte AuSgabenrechnungen beschafft wurden, um auf diese Weise den Ueberschutz der Hindenburg-Sammlung zu ver* schletern, sei ihnen bekannt gewesen; der jetzt ««geklagte Sekretär ffretgang habe erklärt, baS geschehe im Einver ständnis mit hohen und höchsten Persönlichkeiten und habe einen bestimmten politischen Zweck. AlS der StaatSaNwalt Fragen nach den Geldgebern stellte, erklärte der Angeklagte Dr. Gereke, er habe über bestimmt« Dinge an» politischen Gründen Diskretion wahren sollen. Wenn durch bis Fragen deS Staatsanwalt» ein falscher Eindruck erweckt «erde, bann sei er jedoch gezwungen, in einem späteren Stadium de» ProzeffeS eine Anzahl von Erklärungen abzugeben. Bon den Zeuginnen wird weiter angegeben, ans Anweisung von Dr. Gereke sei a«S dem politische« Wahlkonto ihm ohne Quittung eine Summe von SV vvv Mark übergebe« worden, die nach Gereke» Erklärung mit der Angelegenheit Klepper in Verbindung stehen sollte. Der Geschäftsführer bc« Brandenburgischen Land- VilnbcS, Hogreve, der auch bet der Gründung de» Land gemeinde-Verbandes beteiligt war, erklärte bann als Zeuge, die Berbands-Zeitschrtst sei nach seiner Ueberzeugung Dr. Gereke übereignet worben» damit er dort die politischen Interessen der Agrargemeinben gegen die Industrie gemeinden vertreten konnte. Den Jnbustriegemeinben im Verband habe man allerdings nicht immer reinen Wein «in- geschenkt. — Der frühere Preffechcf bc» Landgemeinde-Ver bandes und Schriftleiter am BerbanbSorgan, Dr. Mühlner, betonte gleichfalls bet seiner Zeugenvernehmung, baß die Verbands-Zeitschrift als Eigentum von Dr. Gereke zu be- trachren war. Der Zeuge erklärte weiter, schon bet den ersten Sammlungen für die Hindenburg-Kandidatur habe Dr. Gereke ihm gesagt, ein Teil der gesammelten Gelber muffe nach der ReichSpräsibentenwahl zur wetteren Förde rung einer Hindenburg-Politik verwandt werden. ES habe schon ein genauer Plan zur Gründung einer Tageszeitung für diese Politik Vorgelegen. In der Linie dieser Pläne habe eS gelegen, wenn durch fingierte Rechnungen dafür gesorgt wurde, baß der Ueberschuß der Wahlgelber in den Händen von Dr. Gereke blieb. — Der Buchdrnckereibesitzer Hermann Schütz gab bei seiner Zeugenvernehmung zu, baß er im Auftrage vvn Dr. Mühlner «ine Quittung Über hohe Be träge ausgestellt habe, die er gar nicht empsanaeu batte. Bet der Befragung der Zeugen Hogreve, Dr. Mühl«« und Schütz stellte sich heraus, daß sie alle die gedruckte Schutz schrift der Verteidigung schon vor ihrer Vernehmung geleseu hatten. Diese Schrift war von dem Zeugen Schütz gedruckt worben. Der Vorsitzende bezeichnete ein solches Verfahren der Verteidigung al» absolut unzulässig. E» ist möglich, daß sich daraus noch Weiterungen ergeben. Als letzter Zeuge in der Mittwochsitzung bekundete Gerekes früherer Inspektor Liebmann, er habe im Jahre 1929 an einer Unterhaltung zwischen Dr. Gereke und dem Verbandsvorsitzenben Bürgermeister Lange teilaenommen und dabei aus einer Aeußerung Langes den Schluß gezogen, daß dieser die Zeitschrift als Eigentum Dr. Gereke» be trachtet habe. Der Bürgermeister Lange bestritt mtt großer Entschiedenheit die Nichtigkeit der Bekundung Liebmann». Heute Freitag wurde die Verhandlung fortgesetzt. Die Zeugenvernehmung von Oberst von Hindenburg, Staats sekretär Dr. Meißner und dem früheren Minister Trevi» ranus soll erst in nächster Woche stattfinden. Milk Ü» KOMM WkE * Freiberg. Das Sonderaericht für da» Land Sachse« beschäftigte sich tn seiner Mittwochsttzung mtt acht Strasfällen. Es wurden verurteilt: Wegen Verteilung von verbotenen marxistischen Druckschriften der 21 Jahre alte Schlaffer Rudolf Letbeck und der 21 Jahre alte Wohlfahrts schüler Hellmuth Schmidt, beide aus Meißen» zu je 2 Mona ten Gefängnis. Wegen Verbreitung unwahrer Gerüchte, die geeignet waren, das Ansehen der Regierung und der hinter ihr stehenden Parteien zu schäbigen, wurde der 19 Jahre alte Stratzenhändlcr Josef WeishauS aus Dresden zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Verurteilte, angeblich polnischer Staatsangehöriger, ist staatenlos. Er hat am 7. April auf dem Altmarkt in Dresden beleidigende Aeußerungen gegen die Negierung getan. Wegen verbotenen Waffen- und Druckschriftenbesitzes wurde der 84 Jahre alte Arbeiter Leistmann aus Borna zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Wegen Nichtablieferung einer Schußwaffe und 28 Schuß Munition erhielt der 4ö Jahre alte Max Riemer aus Grumbach sechs Wochen Gefängnis. Wegen Nichtablteseruna eines TrommelrcvolverS mit sechs Patronen und vier Gummiknüppel mit Stableinlage erhielt -er Geschäftsführer LeS VolköbauseS tn Reicheubach i. Max Ernst, eine Gefängnisstrafe von vier Monaten zudtrttert. Wie aus der Verhandlung des Sondergerichts hervorgtna, waren im VolkshanS in Reichenbach etne Un menge Pflastersteine, 12 bis IS Pfund schwer, untergebracht. Teilweise waren die Steine mit Stricken versehen, so baß st« zum Schleudern benutzt werben konnten. Zwei Monate Gefängnis erhielt der 28 Jahre alte Spinner Friedrich Reichel in Dorf Schellender». Er hatte Munition im Kirchturm versteckt. Wegen Nichtablteseruna einer Waffe erhielt der 88 Jabre alte Färberei-Arbeiter Max Stete» in Glauchau einen Monat Gefängnis. Zwei Monate Gefängnis wurden dem 32 Jahre alten Handschuhschneiber Max Eider au» Pent« zubiktiert, weil er einen Schlagring und kommunistische Hetzschriften nicht ab- geliefert hatte.
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