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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193309260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330926
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-26
- Monat1933-09
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1933
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(I^selulruelc »Lmtliekar ^.rtilcel uacl IllustratloavQ verboten!) Zragen -er Schweinehaltung. Die regelmäßig alle Vierteljahre stattsindenden Schweinezählun- gcn zeigen leit einiger Zeit eine lehr beachtlich« Veränderung in der Art der bisherigen Schweinebestand»bewegung. Bi» dahin stand die deutsche Schwemeerzeugunz im Zeichen de» sog. Schweine- zyklus. Die Erweiterung der Schweineerzeugung bet guten Pret» sen brachte in der Folge ein starke» Angebot und damit niedrige Preise mit sich, die wieder eine Einschränkung der Erzeugung und nach Ablaus einiger Zeit ein geringere» Angebot und wieder bes sere Schweineoreise zur Folge hatte. Diese Schwankungen solgten einander regelmäßig in Zeiträumen von etwa 18 bi» 20 Monaten. Dieses Auf und Ab der Preise hatte also seine Ursache in der über mäßigen Erweiterung der Erzeugung bei guten Schweinevreisen und einer übermäßigen Einschränkung der Erzeugung, wenn infolge des starken Anschwellen» der Schwetnebestände die Preis« erheblich sanken. Die Preisschwankungen brachten dem Landwirt vielfach große Verluste. Neben diesen konjunkturellen Preisschwankungen läßt sich auch noch das Schwanken der Preise im Verlauf de» ein zelnen Jahres beobachten, die sog. Saisonschwankungen, die un abhängig vom Schweinezytlus vor sich gehen. Sn geringerem Maße machte sich auch früher schon der Einfluß des Ernteausfalls an Kar toffeln und Getreide bemerkbar, deren Ueberschüss« durch die Schweinehaltung verwertet werden mußten. Während nun bisher die Entwicklung der Schwetnebestände in der Hauptsache unter der Herrschaft des Schweineznklur stand, wurde seit einiger Zeit der Einfluß des Futtermittelansalls aus der jewei ligen Ernte vorherrschend. Ein sichtbares Zeichen dafür ist die Ver lagerung der Schweineerzeugung von der gewerblichen Getreide schnellmast, die hauptsächlich in Nordwestdeutschlano vorherrscht, zur langsameren bäuerlichen Kartosselmast Ostdeutschland» und der bäuerlichen Gebiete. Der Anteil der typischen Kanofselüberschuß- gebicte Ostdeutschlands sowie der typischen Gebiet« mit kleinbäuer lichen Wirtschaften in Suddeutschkond am Gesamtschweinebestand ist von Lahr zu Jahr größer geworden. Dort aber, wo da» Schwel», in erster Linie für die Verwertung der tm eigenen Betriebe erzeug ten Futtermittel gehalten wird, ist die Schwetneproduktton an den Ernteaussall gebunden und lange nicht so beweglich, wie di« aus Ferkel- und Futterzukauf aufgebaute gewerbliche Schweinemast. Große und reichliche Futterernten wirken somit einer sonst im Schweinezyklus ablaufenden Verringerung der Schweinebeständ« entgegen. Zu einem gewissen Teil läßt sich die Verlangsamung der zykli schen Bewegung auch auf den Einfluß der wissenschaftlichen Kon- junktursorschuna mit ihren regelmäßigen Drei»- und Angeootsprog- nosen zurücksühren, die letzten Ende» da» Ziel hatten, die Er zeugung zu einer gleichmäßigen Gestaltung zu bringen, um zu ge ordneten und stabilen Verhältnissen aus dem Marktzu kommen. Die bei der letzten Schweinezählung zum ersten Mal wieder fest- zustellcnde Steigerung des Sauenbestande» um IS?, au» der man sonst unter der Herrschaft des Schwetnezyklu» hätte schließen können, daß die zweijährige Periode ständiger Verringerung der Schweine produktion zu Ende sei und von einer Periode ständiger Erweite rung abgelöst werde, ist heute, wo der Futteraursall au» der jeweili gen Ernte ^ausschlaggebend ist, ohne Bedeutung. Die Verlagerung von der Gctreideschnellmast zur Kartosfelmast hat eine natürliche Verlängerung der Mastdauer zur Folge. Auch bei einer Vergröße rung des Schweinebestandes bis zu einer gewissen Grenze braucht noch kein Mehrangebot zu entstehen, weil sich der höhere Bestand langsamer umschlägt. Nach v. d. Warth ist nun der kritisch« Punkt der Marktlage dieses Jahres überwunden und preissteigende Fakto ren, u. a. eine Besserung der Verbraucherkaufkrast, werden sich kuswirken können, wobei die Beseitigung der Schlachtsteuer ein« igrohe Erleichterung namentlich für den Landwirt bringen würde. Aus den obigen allgemeinen Ausführungen ergibt sich die Forde rung, daß der Landwirt seine Schweinehaltung so emrichten muß, wie cs sein Betrieb verlangt. Die Schweinehaltung muß in der Futtergrundlage des Betriebe» fest verankert sein. Der Bestand muß so groß sein, daß durch ihn alle anderweitig nicht besser verwert baren Futtcrinassen veredelt werden können. Al» Anhalt für einen notwendigen Betriebs- und Futtervoranschlag gibt Dr. Stahl- Ruhlsdors solgende Zahlen für den Futterbedarf bei der Erzeugung eines Kartossclmastschweines im Gewicht von 100 kg einschließlich des anteiligen Ferkel-, Sauen- und Lbersutters ohne das notwen dige Grünsuiter im Stall oder auf der Weide: 1,75 Dz. Getreide schrot einschließlich Weizenkleie, 62,5 kg Elweißsutter, v Dz. Kar toffeln, 2 Dz. Rüben. Im folgenden sei noch auf einig« wichtige Punkte eingegangen, die bei einer zweckmäßigen Zucht und Haltung de» Schweines be achtet werden müssen. Bei der Schweinezucht kommt es darauf an, Möglichst viel Tiere von einer Zuchtsau billig und gesund aufzu ziehen. Eino Zuchtsau, die innerhalb von zwei Jahren nicht 24 Fer kel im Absaßgewicht von mindesten» 17 kg mit 10 Wochen liefert, ist unwirtschaftlich und muß abgeschafft «erden. Damit die Sau nicht zu lange giist bleibt, muß man die Äelegzeiten genau beachten und sie rechtzeitig decken lassen. Alle Daten trägt man im Deck- und Terminkalender ein, ohne sich auf da» Seoächtni» zu verlossen. Eine längere Säugezeit als 5—6 Wochen ist für die Erzeugung sehr vorteilhafte Die Stallsrage ist bei der Schweinezucht ausschlaggebend wie bei keiner anderen Nutzviehart. Diel« Mißerfolge in der Schweine zucht haben ihre Ursache in unzweckmäßigen und ungesunden Stal lungen. Alle massive Steinbauten mit Zementfußoöden sind zur Aufzucht gänzlich ungeeignet. Einfache Holzbauten sind für Zucht- und Mastzwccke durchaus ausreichend und zweckmäßig, wenn sie ein warmes und trockenes Laaer sichern. Ferner muß mindesten« ein großer Auslauf Vorhandensein, noch besser ist die Anlage einer Schwcincweide. Zuchtschwelne lassen sich bei dauernder Stallhaltung nicht aus die Dauer leistungsfähig erhalten. Während die für die Fütterung notwendigen stärkewert- reichen Futtermittel alle im Betriebe Unfällen, mMsen Liweißsutter» mittel zugckaust werden. Bet Unterlassung der Liweißzusütterung, also nur bei der Fütterung mit Kartoffeln und Setreibeschrot wird nicht nur die Mastzeit verlängert, sondern auch Verschwendung an Nährstossen getrieben, weil da» jung« wachsende Tier für den Fleischansatz Eiweiß benötigt, und wenn ihm diese» im Futter nicht genügend geboten wird, die überschüssigen Stärkewerte nicht ver werten kann. Nach Dr. Stahl ist die» nur dann gerechtfertigt, wenn Getreide und Kartoffeln 1 zu 4,5 stehen und der Eiweitzprei» da» lOfache des Kartosselpreise» au»macht. Al» Eiweißfutter wird Fifch- und Fleischvieh! verwendet, ferner auch pflanzliche Eiweißfuttermit- tel, wie Bohnen, Erbsen, Lupinen sentdlttert) und Oelkuchen. Ein sehr wertvolles Eiweißfuttermittel ist Magermilch, von dem 1*/, Liter im Eiwcißgehalt 100 Gramm Fischmehl gleichkommen. Die allgemein beliebte Zubereitung de» Futter» in Form von Suppen ist sehr unzweckmäßig und nachteilig. Da» Futter soll ohne Wasser oder nur wenig angefeuchtet bereitet und verabreicht «er den. Nur für säugende Sauen ist suppige» Futter zweckmäßig. — Genügend Grünfuiter oder Weidegang, der Aufenthalt in Lichi und Lust vervollständigen die zweckmäßige Haltung und sichern eine an- gemelsene Rente. Dr. S. Elweistfutter. 1VS2 wurden in Deutschland etwa 2 Millionen Tonnen Oelkuchen verbraucht, die ihres hohen Etweißgehalte» wegen al» Kraftfutter besonder» an Milchvieh verfüttert worden sind. Da» Bestreben der Reichsregierung geht dahin, diese hohen Einfuhren zu drosseln und die deutsch« Tierernährung mehr und mehr in die eigene Wirtschaft zu verlegen. Die Futtermittel werden nach ihrem Ge halt an verdaulichem Eiweiß und Stärkewerten beurteilt. Die Stärkewert« können ohne weitere» aus der heimischen Bodensläche erzeugt «erden, sie sind in Aartosseln, Rüben, Getreide, Heu und Stroh enthalten. Die Schwierigkeit liegt sür deutsche Verhältnisse in der Gewinnung de» verdaulichen Eiweiße», denn die Auswahl eiweißreicher Futterpflanzen ist nicht sonderlich groß. Im Eiweiß- aehalt sehr hoch einzuschätzen ist gute» Luzerneheu. Sm Vergleich zu Oelkuchen ist aber auch diese, Futtermittel sehr ballastreich und wenig konzentriert. Man bedenke, daß 1 kg Sojaschrot in seinem Eiwetßgehalt erst durch 5 kg Hafer, 1 kg Erdnußmehl erst durch 7 kg Gerste ersetzbar ist. Es sind also große Anstrengungen seitens der heimischen Landwirtschaft nötig, um die ausfallende Einfuhr von vielleicht 1 Million Tonnen Oelkuchen durch betriebseigenes Eiweißfutter zu decken. Nachfolgend sollen gangbare Wege hierzu gezeigt werden. 1. Steigerung de» Wiesen- und Weideertrage«. Menge und Güte sind zu heben durch bessere Pflege, insbeson dere Regelung der Wasserverhältnisse, sachgemäße Düngung und Neuansaat nach wirtschaftlichen Grundsätzen. Die jungen Gräser lind am eiweißreichsten. Der Düngung kommt eine besonders große Bedeutung in der Futtereiweißerzeugung zu, allerdings nicht in dem Sinne, al» ob z. B. Stickstoffdünger ohne weiteres den Eiweiß gehalt de» Heue» erhöhen wurden. Der Stickstofs- und damit der Etweißgehalr ist viel mehr abhängig von der Schnittzeit und der Menge de» Ertrages al« von der Düngung. Kali und Phosphor säure fördern bekanntlich das Wachstum der eiweißreichen Schmet terlingsblütler (Kleearten), Stickstoffdünger drängen sie aber zu Gunsten der Gräser zurück. Heu von Kali- und Phorphorsäureflä- chen ist deshalb eiweißreicher als solches von Grundstücken, die dazu noch Stickstoff erhallen haben. Anders steht es aber mit den Eiweiß erträgen je Hektar. Hier wirkt sich die Stickstossdüngung gewöhnlich im Sinne einer Ertragssteigerung aus. Stickstoffaedünate Wiesen werden deshalb zweckmäßig in der Weise benutzt, daß man den ersten und vielleicht auch den zweiten Schnitt möglichst früh nimmt. Auf Weiden lassen sich hohe Eiweißerträge und Eiweihgehalte durch Sttckstofsdüngung erzielen, wenn die Koppeln möglichst klein gehal ten und öfter im Sinne des neuzeitlichen Weidebetriebes genutzt werden. 2. Ern« eiweißreicher KSrnerhülsenfrüchte. Pferdebohnen, Erbsen, Peluschken, Wicken sind eiweißreich, be vorzugen aber bessere Böden und bilden hier eine gute Vorfrucht. Ihr Anbau ist leider unsicher, insofern Erbsen, deren Körner 20A> verdauliches Eiweiß enthalten, bei feuchter Witterung oben wetter blühen und unten bereits ausspringen, bei Trockenheit aber im Er trag wenig befriedigen. Pferdebohnen erleiden Heuer einen starken Ausfall durch Blattlausschäden. Bei der Berfütterung von Wicken und Pferdebohnen ist aus gesundheitlichen Gründen Vorsicht gebo ten, sie eignen sich nicht für alles Vieh. Große Hoffnungen setzt man auf die gift- uns bitterstosfreie Süßlupine, die in diesem Herbst al» Saatgut auf dem Markt erscheint. Sie ist eine Pflanze des leichten, armen Bodens und könnte die Eiweißfrage erleichtern, wenn ihre Samenerträge merklich zu erhöhen wären. Nach Gerlach schwanken die gelben Lupinen tm Ertrag je ha zwischen 10,60 und 58,20 Zentner, die blauen Lupinen zwischen 12,40 und 54,00 Zentner. Gelbe Lupinen enthalten etwa 31A>, blaue und weiße 23A, ver dauliches Eiweiß in den Samen. Leider ist die Speicherbehandlung der ausgedroschenen Lupinensamen nicht ganz einfach, weil diese leicht schimmeln. Die Sojabohne al» Grünfuiter- und Körnerpslanze ist in ihrer Bedeutung für deutsche Verhältnisse immer noch stark umstritten. Ihre Ertrage befriedigen heute nur in seltenen Fällen. Alle Schmetterlingsblmler sind Stickstosssammler und Eiweißerzeu- aer. Sie entnehmen ihren Stickstossbedars mit Hilfe der Knöllchen bakterien der Lust und gedeihen am besten in alter Kraft. Große Anforderungen werden an die Versorgung mit Kali und Phosphor säure gesteift und mit wenig Ausnahmen ist bester Kalkzustand die Grundlage ihres Gedeihens. am Platz. 4. Elukammeru eiweißreichen Legumlnosevgrünfutter». Die Fortschritt« in der Silierungstechnik gestatten heute die Halt barmachung jungen, eiweißreichen Grünfutter, aller Art. Zusatz von Zucker oder Melasse oder Beigabe von Säuren ermöglichen die ein wandfreie Nutzung des 'Stoppelklees als beachtliche Eiweißquelle. Serradella und Lupinen als Pflanzen des leichten Bodens, Stop pel- und Zwischenfrüchte aller Art, Mais, Sonnenblume und dergl. werden mit Vorteil im Silo haltbar gemacht und sichern eine ge sunde Futterwirtschast. Eh. S. Aurdehnung de» Ackerfutterbaue». Luzerne und Rotklee al» Rein- und Mischsaat mit Gräsern müßen weitgehend zur Deckung des Eiweißbedarfes herangezogen werden. Die Luzernefläche von 300 000 ha könnte und müßte eine erhebliche Ausweitung erfahren, wenn die heute völlig unbefriedigende Kalk düngung einen neuen Impuls bekäme. Selbst leichtere Bodenarten können durch Kalk luzernesähtg gemacht werden, wenn er 2—3 Jahre vor dem Anbau entsprechende Verteilung bis zu den tieferen Bo denschichten indet. An Kali und Phosphorsäure darf keinesfalls Mangel Herr chen. E» sind Versuche mit Luzernegras, das die Alten besonders geschätzt haben, verbunden mit Hackmaschinenbearbeitung Hkmbeerpflanzung. Eine sehr dankbar und lohnende Beerenobstanlage ergeben di« Himbeeren, die viel Verwendung bei der Saftbereituna im Haus halt und in größeren Presseroten finden und auch im Gemisch mit anderen Früchten ein« wohlschmeckende Marmelade liefern. Wenn der Boden genügende Feuchtigkeit aufweist, gedeihen die sonst an spruchslosen Himbeeren überall, besonders wenn eine reich« Dün gung hinzukommt. An Stalldung sollt« man bei der Himbeeranlage nicht sparen. Außerdem wird der Boden rigolt oder tiefaepslügt. Neben Stallmist erhallen di« Himbeeren eine kräftige Kalkdüngung, die jedoch niemals gleichzeitig, sondern erst einige Wochen nach der Stallmistdüngung erfolgen darf. Der Stallmist darf auch nicht zu tief untergebracht «erden, da er sonst »ertorft. Die Pflanzung kann im Herbst wie tm Frühjahr erfolgen. 2n beiden Fällen sind di« Pflänzlinge aus 20 cm zurückzuschneiden. Auch sonst sind alljährlich die abgeernteten Triebe bi» zur Erd« zurückzuschneiden. Di« Pflan zung darf nicht zu «na erfolgen, da sie sonst bet fortschreitendem Wachstum balh an Licht- und Luftmangel leiden würden. Der ge wöhnliche Abstand der Rechen ist 1,50 m und in den Rethen 50 cm. Für die Himbeerpflanzuna wähle man nur gute und bewährt« Sorten, die reich tragen und schöne Früchte geben. Empfehlenswert« Sorten find -Suoerlatioe"^»Warlborolvch^ und ganz besonder» ^Lreubeu". Vie man schonen- Vögel verscheucht. Der Dogelfreund hat seine Freude an der gefiederten Well ui weiß ihren Nutzen zu schätzen. Freilich gibt es auch Zeiten um Orte, wo die Anwesenheit selbst der nützlichsten Insektenfresser, z. B. Meise und Specht, nicht am Platze ist. So z. B. im Winter aus dem Bienenstand, wo gerade diese Dogelarten es sind, welche die Bienen durch Beklopfen der Bienenwohnungen in ihrer Winterruhe stören und sie beim Ausstiegen weolchnaoven. Da empfiehlt es sich, sie schonend zu verscheuchen. Dos geschieht am besten durch eine selbsthergestellte Scheuche. Dazu bohrt man in eine möglichst große Zwrinrolle eine Anzahl starker Schwungfedern aus einem Truthahn oder Gänseflügel und hängt die so ausgestattete Rolle schwebend durch einen Faden an einen winkelsörmigen Ständer, aus Leistev hergestellt, auf. Die Rolle kommt auch bei der leisesten Belüftung in Bewegung und erfüllt damit ihren Zweck am vollkommensten Ebenso zweckmäßig wird sich diese Scheuche sür den Schutz der Frühkirschen von Sperling und Amseln erweisen und auch beim Verscheuchen lästiger Räuber, namentlich der Stare, von der Spät bepflanzung ihr« Schuldigkeit tun. sch. von -er Semefsuns -es Innengutes bei einem Sienenvolke. Die im laufenden Detriebsjahr in der Bienenzucht so kärglichen Honigergebnisse lassen es geraten erscheinen, den Bedarf eines Bie nenvolkes nicht nur an Ueberwinterungssutter, sondern namentlich auch an Durchlenzungssutter möglichst weit ausreichend auszukal kulieren. Hier liegt nämlich der Hauptfehler! Das sogenannte 2n- nsngut der Bienenvölker wird nur sür den Winter, nicht aber sür den Frühling eingeschätzt. Wenn man deshalb den Mai als den so genannten Bienenmorder bezeichnet, so geschieht das nicht mit Un recht. Der Bedarf an Honig und Pollen für die Erzeugung vov Eigen- und Brutwärme wird meist unterschätzt, und hier liegt die Entscheidung für die Fortexistenz eines Polles. Unsere Zeichnung gibt genauen Ausschluß über den Futterbedarf in den einzelnen Monaten. Man lasse sie sich als Richtschnur gellen. --sch. Zu -em Sienenfeuchen-efletz. Gleichgültiges Verhalten der Bienenhalter, sowie Einschleppungen vom Auslande her haben dahin gesuhrt, daß Bienenseuchen sich hier und da wieder auf den Plan machen. Die deutsche Jmkerschast, welche schon von jeher in einem geeigneten Seuchenschutzzejetz das beste Bollwerk gegen das kaum kontrollierbar gewesene Austauchen von diesen verheerenden Seuchenherden erblickte, geht jetzt wacker daran, bei der Ausgestaltung tatkräftig mitzuwirken. Um zunächst einen Einblick nach Ort, Zeit und Art dieser Vor kommnisse zu gewinnen, ist die Durchführung von Stanoschauen behördlich ungeordnet worden, denen sich ein jeder 2mker, ob orga nisiert oder nicht, zu unterwerfen hat. Die Ausführung ist den 2m- kervereinen innerhalb ihre» Verbreitungsbezirkes zur Pflicht gemacht, welch« besonder» fachkundige 2mker, zu einer dahingehenden Kom mission vereint, aus die sämtlichen Bienenstände entsendet. 2hnen ist jede gewünschte Auskunft und Gelegenheit zu notwendig sich erweisenden Eingriffen zu geben. Die Kommission saßt ihre Unter- suchungrergebnisse derichtlich zusammen und leitet sie an den Dor- ptzenden und dieser an den Hauptverein weiter. Da, Bienenseuchengesetz wird sich neben der gutartigen und bös artigen Faulbrut auch aus die Nosema. und Milbenseuche erstrecken. Di« Aorurolle war erst al» eine rein polizeiliche gedacht — Polizei und Veterinär in Gemeinschaft. Da sich aber ergeben hat, daß z. B. von IS Veterinären nur 2 sach. und sachkundig bzw. praktische Sinke» waren, gestaltete man die Zusammensetzung der Kontroll kommissionen zunächst au« Laiensachverständiaen. Bleibt für diese noch der verdacht auf Seuche bestehen, dann folgt di« mikroskopische Untersuchung durch den zuständigen Veterinär. Bringt auch dies« nicht völlig« Klarheit, dann ist die Hilf« von der Seuchenunter suchungsstelle 2«na (für Thüringen) oder Dahlem bet Berlin in nehmen —sch.
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