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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193401296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-01
- Tag1934-01-29
- Monat1934-01
- Jahr1934
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1934
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift, und A V^eblM und Anzeiger). Postschrckkont« Tageblatt Riesa. Dresden ISSO. Fernruf Nr. so. Da« Mesa« Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Girokaffr: Postfach Nr. 52. Großenhain, do« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Riesa Nr. 52. I- 24 Montag, SS. Januar IS84, abends 87. Jahr«. "" Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» V.« Uhr mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellungsgebühr). Anzeigen sttr die Nummer des Ausgabetages sind bis»» Uhr vormittags aufzugeben: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4« mm breite mm-Zeile oder deren Raum ü Rpf-, die »N mm breite, 3 gespaltene Reklame-mm-Zeile im Textteil 25 Rpf. sGrundschrift: Petit 3 mm hoch). Nachweisungsgebühr 27 Rpf., zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Bei sehlerhaflem undeutliche» Manuskript wird Haftung abgelehnt. Telephonisch aufgegebene Anzeigen ohne Gewähr. Feste Tarife. Bei Einziehung der Gebühren durch Klage oder in Kvnkursfällen, sowie durch ZmangSvergleich wird der für Aufträge etwa bewilligte Nachlaß hinfällig. ZahlungS- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe . Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen -es Betriebes der Druckerei, -er Lieferanten oder der Befördcrungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung ober Nach lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Rotationsdruck und Bcrlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraste 5». Hauptschriftlciter: Heinrich Uhlcmann, Riesa, verantwortlich für den gesamten Textteil. Stellvertreter: Rudolf Büttner, Riesa. Berantwortlicher Anzeigenleiter: Wilhelm Dittrich, Riesa. DA. XII. 83: V500. 3um Geburtstag des Neuen Reiches Reichspräsident Generalseldmarschall von Hindenburg (Photo: Hvsphvtograph Berg, Berlin.) Reichskanzler Adolf Hitler See so. Januar Ein Jahr nationalsozialistischer RegicrungSzeit liegt hinter uns. Am 3v. Januar tiblt brachte die Revolution des ausbrccheuden BolkeS dem Führer der NSDAP., Adolf Hitler, den Sieg. Mit dem 30. Januar begann eine völlig neue Epoche iu der Geschichte Deutschlands. Diese Epoche steht unter der Devise: Ein Bolk, ein Führer, ein Wille. Das Fundament der Nation, sowie des Staates, wurde in diesem einen Jahr von Grund aus erneuert. Man erliest eine Reihe volkerhaltcnder Gesetze von einschneidender Be deutung. Tie deutsche Nation steht geeint hinter dem Bolkskanzler Adolf Hitler. Al» fene Sonne ansstieg, die den Morgen des 3N. Jan. mit ihren« Glanz ankündigte, hatte sich das Bild der allge meinen Trostlosigkeit und Zerrissenheit nicht geändert. ES schien, als ob das deutsche Bolk dazu verurteilt wäre, unter den Folgen des Weltkrieges ewig zu leiden und darüber zugrunde zu gebe». So mustten wenigstens die urteilen, welche die tieferen Zusammenhänge Nicht begriffen und nicht iahen, dast die nationalsozialistische Gefühls- und Geistes strömung unaufhaltsam nach vorwärts trieb. Tie Ber- wirrnng batte eine«« Grad erreicht, der nicht mehr gesteigert werden konnte. ES wurden verzweifelte Versuche unter nommen, um das deutsche Bolk ans der alten liberalen Grundlage der Weimarer Republik aus dem drohenden EhaoS zu retten. Ein Kanzler löste den anderen ab, das Parlament, diese vielgepriesene Vertretung der „wahren Volksinterenen", war gegenüber der Fülle ungelöster Pro bleme und drängender Ausgaben machtlos. Niemand halte die Kraft, mit der langatmigen, ermüdenden und völlig planlosen Politik der halben Kompromisse und gegenseitigen Bindungen Schluss zu machen. Die Lauheit, die Ohnmacht, die Halbheit triumphierten. Die bürgerlichen Mittel parteien, die unentwegt den längst überlebten Methoden einer rein wirtschaftlich und parteipolitisch eingestellte«« StaatSsührnng huldigten, niustten zwangsläufig aus dem erbitterten Ringen zwischen den radikalen Parteien, der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und der «PT., ausgcschaltct werden. Liberalismus war längst eine leere Phrase geworden, ein Begriff, der durch die harten, realen Notwendigkeiten eines nationalen Zusammenschlusses und eines festen ZnpaekenS seine Lebensberechtigung ver loren hatte. Tie Situation spitzte sich immer mehr zu. Ta es unmöglich war, in« Parlament eine reglernngSsäblge Mehrheit zusamnicnzubringen, stand das -rutsche "Volk vor einer klaren, unzweideutigen Entscheidung: bie National sozialismus — bie Bolschewismus! Als der Morgen des 30. Januar anbrach, sollten schwer wiegende Entschridnngcn getroffen werden. Tie Lage war unhaltbar geworden und verlangte nach einer Klärung. Wer sollte die entscheidende Wendung herbeisübren? ES war klar, dast Hitler bei einer Neubildung der Regierung nicht übergangen werden konnte. Hinter ihm standen ge waltige Bolksinaiirn, seine Persönlichkeit war der über wültigcnde Ausdruck des Willens und der Sehnsucht von Millionen deutscher Menschen Von diesem Bewnsttiein durchdrungen lüstt rr feine Verhandlungspartner an sich herankommen. Er will alles — oder nichts. Es gebt gegen Mittag. Um 1t Uhr findet dein« Staats sekretär Meikner «ine bedeutsame Sitzung statt. Papen, Hitler, Göring, Hngenberg, Scldte und Tuesterberg sind anwesend. Noch ist Adolf Hitler nicht der Kanzler des deut schen Volkes. Noch stebt die Reaktion unschlüssig zwischen den politischen Grundsätzen der Vergangenheit und den nationalen Notwendigkeiten der Gegenwart. Man zaudert und zögert, unerschütterlich stebt die klare, fest nmrisienc Persönlichkeit Hitlers: seine Kralt, sein Wille, seine Welt anschauung bedeuten den einzigen Ausweg ans der Wirr nis. Hngenberg ist nicht leicht zn gewinnen. Hitler will Neuwahlen, Hngenberg lehnt sie ab. Tie nationale Front droht in Brüche zn geben. Da gelingt es den vereinten Bemühungen Meistncrs und Papcns, Hngenberg davon ;n überzeugen, dast es nur eine Lösung gibt: dem Führer der NSDAP, die Kanzlerschait zu übertragen. In diese«« Mit tagsstunden, während dransten ans -en Straften wie immer der brausende Grvftstadtncrkchr die Menschen in den Stru del des Alltags reifst, «nährend die Menschen ihren Ge schälten nachgehen, wird in den Räumen des Reichspräsi deuten von Hindenburg über die Zukunft des deutsche«« Volkes entschieden. Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler, eine neue Zeit bricht an. Hitler Reichskanzler! Es ist in den langen NachkricgS- iabren, in den Jahren der moralischen und wirtschaftlichen Erniedrigung, deS sittlichen und knltnrcllen Verfalls, in den Jahren der HossnnngSlosigkcit die erste Botschaft von bin- rciftendem Klang, wie eine Fanfare tönt die unerwartete Kunde dnrch alle Lande, In den Wohnungen, ans den Straften, in den Lokalen, überall ist die Rcichskanzlerscha't Adolf Hitlers das bedeutendste Ereignis seit undenklich langer Zeit. Alle wissen, das, es nun anders wird Die Kommunisten loben in ohnmächljger Wut, ziehen sich in ihre Mordhöhlcn zurück oder terrorisieren die National sozialisten in einem kehlen Anfall wahnsinniger Verzrveif« Inng. Das Volk schwelgt in einem unvergleichlichen Freu dentaumel, die Jugend ist von der Nachricht hingerissen, alle national empfindenden Menschen begrüben die Botschaft al« Erlösung auS dem modrigen Sumpf der NachkriegSiabre. Nm Abend deS 30. Januar veranstalten die Berliner SA.» und LS. Formationen, sowie der Landesverband Groft- Berlin des Stahlhelms zu Ehre«« des Reichspräsidenten von Hindenburg und des neuen Reichskanzlers einen gran diosen Fackelzng. "Niemand bleibt da zu Hause: in den Straften herrscht ein lebensgeiährlicheS Gedränge. Männer und Frauen, Kinder und Greise schlieften sich de»« Marschie renden an. Dnrch die Nacht schiebt sich ein endloses, leuch tendes Gewoge. Immer neue Kolonnen ziehe«« vorüber. Wie eine Maner stellen die Menschen und beben die Hände zum Gruft. Jeder ist sich der Bedeutung des weihevollen Augenblicks bewusst. Ter imposante Fackelzug dauert meh rere Stunden. Gelegentliche kommunistische Demonstratio nen werden rasch erstickt. Der Wilhelmplatz ist von 7 llbr ab für jeglichen Fabrzeugvcrkehr in weitem Ninsange abgc- sperrt. Die Polizei bat im RcgiernngSvicrtel mehrere Hnndcrtscha'ten eingesetzt, um die Ruhe und Ordnung aus recht zu erhalten. Um eine ungehinderte Auffahrt zur Reichskanzlei zu ermöglichen, werden später die ganze Wilbelmstrafte hindurch bis ,u den Linden lauge Absper- rungsscise gespannt. Um halb nenn Uhr trisst der erste TA Zug unter den Klängen einer Musikkapelle vor dem Reichskanzlcrpalais ein. Von vier groben Sammelplätzen bat der Ausmarsch begonnen. Braune SA., grauer Stahl helm und schwarze SS. ziehen in endlosen Kolonnen am Retchskanzlcrpalais vorüber. Es ist wie eine Völker wanderung. Hindenburg steht an einem offenen Fenster der alten Reichskanzlei und nimmt die Ovationen entgegen, die ibn« die begeisterte Menge darbringt. Der Jubel um Hitler ist unbeschreiblich. Immer wieder must er sich dem "Volke zeigen. An den erleuchteten Fenstern stehen mit ihm Papen, Göring, Frick, Seldtc, Hngenberg. Tie Hcil-Hitler- Rin'e, die ans tausend enthusiastischen Herzen zum neuen Reichskanzler cmpordringen, «vollen kein Ende nehmen. Heil Hitler! — Heil Hindenburg! Im vier wieder singen die Manen das Deutschlandlied, das Horst-Wesscl-Licd und die Wacht am Rhein. Deutschland ist endlich erwacht! Hindenburg, der un sterbliche HcroS einer ruhmreichen Vergangenheit, und Hitler, der leidenschaftliche Revolutionär, der Begründer eines neuen Staates und Schöpfer der geeinigten Nation, reichen sich die .«'Kinde zum smnbolischen Bunde. Deutschland ist vor dem Chaos gerettet und blickt hossnungSvoll in di» Zukunft. F. D.
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