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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193404253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-25
- Monat1934-04
- Jahr1934
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1934
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Tageblatt Ries«. Fernruf Nr. so. Postfach Nr. LS. und Anzeiger Meblatt Mld Achkigerf. Dal Arsaer Tageblatt ist dal zur Veröffentlichung der amtliche» Bekanntmachungen der Lmtlhauptmannschast Großevain, d-l Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollanttl Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Postscheckkonto: Dreldrn 1530. Lirokassr: Riesa Nr. LS. F°v« Mittwoch. SS. April 1934, abcnSs 87. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« TagabenbS V.« Uhr mit «uSnahme der Tonn- und Festtage. BezuaSpreiS, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 3 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgcbüh4ohn»ZustellungSgebührj. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben! eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird not übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4S mm breite mm-Zeile oder deren Raum 9 Rpf., die SV mm breite, 3 gespaltene Rcklame-mm-Zcile tm Textteil 25 Rpf. (Grundschrift: Petit 8 im hoch). Nachweisungsgebühr 27 Rpf., zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Bei fehlerhaftem undeutlichen Manuskript wird Haftung abgelehnt. Telephonisch aufgegeboe Anzeigen ohne Gewähr. Feste Tarife. Bei Einziehung der Gebühren durch Klage oder in Konkursfällen, sowie burch Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa bewilligte Nachlaß knfällig. Zahlung-- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de Betriebes der Druckerei, Ser Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nach liefcrung der Zeitung oder auf Rückzahlun des Bezugspreises. — Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraße 58. Hauviichriftleiter: Heinrich Uhlemann, Riesa, verantwortlich fr den gesamten Textteil. Stellvertreter: Rudolf Büttner, Riesa. Verantwortlicher Anzeigenleitcr: Wilhelm Dittrich, Riesa. D A. I>>- 34: vtMO VarthouS Warschauer Besprechungen Scnülhterlmg wer Voten in Paris Freispruch im WallerShansener Mordproreß )s Warschau. Neber den Besech des französischen Außenministers Barthon in der poln'chcn Hauptstadt wird folgende amtliche Mitteilung ausgegetcn: Der zweitägige Besuch Barthons in Warschau hat zu einem längeren und aufrichtigen MinungsauStausch zwi schen den Mitgliedern -er polnischen Regierung und Mini ster Barthon geführt. Die Besprechingen bezogen sich auf die allgemeinen Linien -er polnische» und der französischen Politik und erstreckten sich auf alle i» Vordergrund stehen den Fragen, die insbesondere die »eiden Länder inter essieren. In einer Reihe von Unterhaltuigcn, die Barthou mit dem polnische» Außenminister Beck lntte, und insbesondere im Laufe einer sehr langen Nntcrr<dnug mit Marschall Pilsudski am 23. April im Belvedere wurde vor allem fest gestellt, daß die Grundlagen des polnich-srauzösischen Bünd nisses absolut unverändert blieben um daß dieses Bündnis ein wichtiges konstruktives Element in -er Entwickelung der europäischen Politik bildet. Die Prüfung der großen aktuellen Fragen hat den ge meinsamen Willen beider Regierungen bekräftigt, die lonalc Zusammenarbeit besonders zugunsten de» europäischen Friedens fortzusetzen. Die Reise Barthons nach Krakau, wo er zusammen mit Außenminister Beck den letzten lag seines Aufenthaltes in Polen verbringt, wird beiden Ministern Gelegenheit geben, ihre Unterhaltungen in derselben Atmosphäre der Herzlich keit fortznsetzen. WWW »er srlWWkil WeilteriW M »le „Mm krliiie" SM»« m MrlAll ff Pari». Nach den ersten Lobgesängen der französi schen Presse ans die „großen Erfolge" des französischen Außenministers in Warschau geht mau setzt zu einer etwas realistischeren Auffassung über. Tic Blätter unterstreichen immer noch bas herzliche Einvernehmen Barthons mit den führenden polnischen Politikern, müssen aber zugeben, daß Polen trotz allen Entgegenkommens seine volle Handlungs freiheit bewahren will, weshalb die praktische Anwendung »cs französisch-poluischcn Bündnisses vom Jahre 1821 zum mindesten sehr heikel erscheine. Paris Loir gibt dieser Auffassung offen Ausdruck. Pilsudski, so schreibt der Warschauer Sonderberichterstatter des Blattes, habe den» französischen Außenminister deutlich zu verstehen gegeben, baß er nicht an die Stabilität der augenblicklichen französischen Politik glaube. Solange Polen deshalb keine greifbaren Garantien für die Kontinuierlichkeit der französischen Politik in Händen habe, weigere es sich, seine Handlungsfreiheit einzuschränkcn. In der gleichen Richtung verläuft die Erklärung, die ein enger Mitarbeiter de» polnischen Außenministers dem Vertreter des Intran- sigeant gegeben hat. DaS Journal des Debats zieht ans den Warschauer Be sprrchnugcn rbcnsalls die Schlußfolgerung, daß Polen sich eine sehr große Handlungsfreiheit vorbehalte. DaS polnisch französische Bündnis habe außerdem nur bann Wert, wenn man in den hauptsächlichsten internationalen Fragen zu einer vollkommenen Mcinnngsübcrcinstimmnng gelange, so insbesondere in der Frage der Rüstung, des Ausschlusses und der polnischen Beziehungen zur Kleinen Entente. Der radikalsozialistische Rotre Temps zeigt sich von allen Pariser Blättern am realistischsten und erklärt, wäh rend Außenminister Beck eher zurückhaltend nnd sogar kalt gewesen sei, habe Barthou eine jener Reden gehalten, die einem Akademiker Ekrc machen würde, wobei er aber ganz vergeßen habe, daß es eine Hierarchie der Mächte gebe. Diese Hierarchie habe selbst der Völkerbund anerkannt, der ständige und nichtständige Sitze vergebe. Wenn inan die Ausführungen BarttwuS aufmerksam leie, so habe inan un bedingt den Eindruck, daß er nach Warschau gegangen sei, um -ort eine Anleihe aufzunchmcn. Das Gegenteil scheine aber der Fall zu seiu. Den»» nach den letzten Informationen sebe es ans, als ob Frankreich Polen einen neuen Kredit eröffnet habe, der von vornherein als verloren angesehen werden könne. Wie -er Warschauer HavaS Korrespondent meldet, hat Barthou beschlossen, demnächst französisch-polnische Wirt- 'shasisverhandlnngen cinznlciten, nm die gegenseitigen Be ziehungen auch auf diesem Gebiet einer Klärung entgcgcn- znführcn. WDll M» MI» Mill )s Warschau. Barthou und der polnische Außen minister Beck sind in Begleitung von Beamten des polni- 'chcn Außenministeriums, der französischen Botschaft sowie polnischer nnd französischer Journalisten kurz vor Mitter nacht in Krakau eingetrossen. Schweins«» t. (Funkspruchs Nach breiwöchiger Ver- handluugSdauer sprach das Schwurgericht Schweinfurt am Mittwoch vormittag 11,45 Uhr den Angeklagten Karl Liebig von der Anklage eines Verbrechen» des Mordes und eine» versnchte« Verbrechens des Mordes frei. In der Urteilsbegründung heißt e», daß die sich während der Beweisaufnahme ergebenden Verdachtsmomente nicht z« einer Verurteilung ausrrichen und daß außerdem «ach wie vor aus Frau Werther der Verdacht der Täterschaft lastet. Für die Annahme, daß der Angeklagte die ihm znr Last gelegte strafbare Haudlung verübt hat, find zwar in der Hauptverhandlung gewichtige Verbachtsgrünbe hervorge» treten, sie reichte» aber für eine Verurteil««» nicht au». Zunächst gilt das für die Aussage der Zeugin Wilhelmine Werther. Wenn auch bestimmte Anhaltspunkte dafür, daß sie an der Ermordung ihre» Manne» irgendwie beteiligt gewesen ist, nicht bestehen, so find immerhin einige Ber- Rumritt -es lpanWeir Kabinetts tl Madrid. Das Kabinett Lerronr hat soeben dem Staatspräsidenten seinen Gesamtrücktritt erklärt, der von diesem auch angenommen worden ist. Die Gründe hierfür sind in den Meinungsverschiedenheit zwischen dem Kabinett und dem Präsidenten über das Amneftiegesetz z, fachen. s Stllrhember« Bizekoazler? Iey Sicherhett,minister? In den in den letzten Tagen lebhaft geführten Beratun gen innerhalb der Regierung über die Umbildung de, öfter- reichischen Kabinett, ist. wie von zuverlässiger Seite mitge teilt wird, jetzt eine Wendung eingetreten, während bi» vor kurzem allgemein angenommen wurde, das; im Zug der Neubildung der Regierung Vizekanzler Aey au» dem Kabi nett auvscheiden und einen hohen diplomatischen Posten im Ausland erhalten würde, soll jetzt eine Uebereinstimmung dahin zustondegekommen sein, daß Storhemberg den Posten eine, Vizekanzler, ohne Geschäftsbereich übernimmt. Zen wird danach weiter al, Leiter de, Sicherheit»wescns, das in ein Sicherheitmninisterium zusammengesah» werden soll, im Kabinett bleiben. Dagegen rechnet man mit dem Ausscheiden de, dem Landbund nahestehenden Innenminister, Kerber und de, Slaatskommisfar, für Justiz, Glafz. Ein Wechsel auf dem Posten de« Bundespräsidenten sott nach den bishe- eigen Plänen der Regierung vorläufig nicht «intreten. Knslotid-Amerik« im vftep In amtlichen Kreisen in Washington wird zugegeben, daß die Regierung der Vereinigten Staaten mit dein Lon doner Außcnamt über eine gemeinsame Haltung gegenüber den Erklärungen, die Botschafter Saito dem Washington Star gab, Verhandlungen begonnen habe. Englands An frage in Tokio sei durchaus im Sinne der Washiimtoner Re gierung gehalten. Die Verhandlungen zwischen Washington und London über die Fernostfrage halten an: sie dürsten je nach dem Ausfall der Antwort Japan» möglicherweise zu einer öffentlichen Stellungnahme beider Länder führen. Inzwischen ist Botschafter Saito bemüht, die Erregung, die seine Ausführungen in Washington hervorgerufen haben, zu dämpfen. Er erklärte, Japan plane weder ein Protektorat in China, noch eine Verletzung des Neun-Mächteoertrage». Japan verlange jedoch, daß'China seinerseits nicht gegen den Grundsatz der Offenen Tür verstoß«. Der Botschafter meint offenbar hiermit den Boykott japanischer Waren in China. dachtsgründe geblieben. Infolgedessen ist auch von ihrer Vereidigung abgesehen worden. Die Schlüssigkeit des Gutachtens von Dr. Helse soll nicht bestritten werde», aber für sich allein kann dieses Gutachten eine Verurteilung nicht tragen. Zu Gunsten des Angeklag ten kommt in Betracht, daß ein Beweggrund, au» dem er die Tat verübt habe» könnte, nicht erkennbar geworden ist. Für die Annahme der Antlagedehördc, daß der Täter sich in diebischer Absicht in die Räume eiugcschlichen habe, kann kein Anhaltspunkt sestgcsteUt werden. Am Körper nnd an den Kleider» des Angeklagten wurden Blutspnren nach der Tat nicht nachgewiefen. ttrderdieo ist ungeklärt geblieben, wie der Angeklagte die Mordräume hätte betreten und wie der verlassen können. Bei dieser Sachlage kam es zur Freisprechung de» An geklagten von der ihm zur Last gelegten Anichuldtqnng und zwar mit gleichzeitiger Uoftensolge ans sf 87 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches. Damit erledigt sich auch der Antrag eines Haftbefehls gegen Liebig. M MmttiW mit »kl» BklWWen U UlWilMllW si London Der Beauftragte kür AbrüstungSfragrn, Joachim von Ribbentrop, erklärte einem Rrutervertrcte, in einer Unterredung n. a : Er vertraue darauf, daß trotz vieler Schwierigkeiten der gesunde Mrnsckenveritaud sich schließlich dnrchsetzen nnd zu einer dauernden Lösung des Abrüstung-Problems führen werde. Sein Ziel sei, den Weg für ein Adrttstungsabkommen ,» ebne«, das ans Gleichheit beruht nnd Europa den Frieden gibt und somit in diesem Teil der Welt das Gefühl der Sicherheit nnd des Vertrauens wirderherstcllt, das für die Wiederherstellung des enropäischen Wirtschaftsleben» so bitter notwendig ist Die Lage müsse geklärt werden, aber er glaube, daß in allen Ländern der Gedanke mehr nnd mehr Boden gewinnt, daß das ursprüngliche Recht der Selbstverteidigung nnd der Gleichheit, das jede Nation von Ehre für sich beansprucht, Dcntschland nicht versagt werden kann. Ans persönlicher Erfahrung habe er den Eindruck gewonnen, daß beinahe allenthalben der Mann ans der Straße diese Tatsache be reits anerkannt hak. Niemand in der Well bestreite die Mäßigung unserer Forderungen nach Bcrlcidlgnngsivancn. Tic maßvollen Forderungen Adolf Hillers und der Rcichs- rcgirrnng zeigten auf der einen Seile den unerschütterlichen Willen, das Paterland zu verteidigen, und ihm das Ge fühl der Sicherheit zu gebe», und auf der anderen Seite den Wunsch nach einem wahren Frieden in Europa. Immer wieder Verfchlevvmtg Belannllich follke der vö>kcrbund«rat aus seiner Mai- laqung nun endlich da, genaue Dalum sür diePolk , a b- siimmung im Saargebiet sestsehen. wie man nun erfährt, soll die Festsetzung weiter hinausgeschoben werden und beabsichtigt sein, die durch den Völkerbund zu bildende Abstimmnngskommisfion, die sich unverzüglich nach ihrer Zusammensetzung in» Saargebiet begeben wird, mit der Vorbereitung der Jestsehung de» Abstimmung»da«um» zu beauftragen. Sollte sich diese neue Verschleppungstenden, durchsetzen, so würde die, für die Saarbevölkerung eine neue Geduldsprobe bedeuten und ihre» Glauben an den guten willen der Völkerbundvorgane nicht gerade bestärken. khitlefische Protestnote an Zaum Vie chinesische Regierung hat am Dienstag der japani schen Gesandtschaft eine Role zugeslellt. Die chinesische Re gierung beschäftigt sich darin mit der Stellungnahme Chinas ttu der japanischen Erklärung vom S. April 1934 und betont, di« chinesische Regierung lehne über den Inhalt jede Au, spräche ab, da unter diesen Umständen eine Ver ständigung zwischen China und Japan völlig unmöglich sei. Vie chinesische Roke verwahrt sich besonder« gegen die Poli tik der javanischen Regierung, die darauf hinauslaufe, eine sogenannte »Polizeikontrolle über die chinesische Republik za verhänge» .
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