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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193406018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-06
- Tag1934-06-01
- Monat1934-06
- Jahr1934
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1934
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Tageblatt Ries«. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. LS. ' «nd Anzeiger lLlbedlaü Md AaMger). Laß kiosaoe Tageblatt ist da» znr Baröffeullichung dar amtlichen Bekanntmachung« dar vattöhauptmannschast Großenhain, Finanzamt» Rtefa und de», Hanptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt. Postscheckkonto: Dresden ILM. Girokaff«: Rias- Nr. öS. ^°125 Freitag, I.Juni 1934, abends 87. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta« abend» '/,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, BeznaspreiS, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 cinschl. Postgebühr (ohne ZustellungSgebtthr). «»zeigen für die Nummer de» Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags auf,»geben; eine Gewähr für Las Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 46 mm breite mm.Zeile ober deren Raum « Rpf., die SO mm breite, 8 gespaltene Reklame-mm.Zeile im Tertteil 25 Rpf. (Grundschrift: Petit 8 mm hoch). NachwetsungSgebühr 27 Rpf-, zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/. Aufschlag, «et fehlerhaftem undeutlichen Manuskript wird Haftung abgelehnt. Telephonisch aufgegebene Anzeigen ohne Gewähr. Feste Tarife ä Nr. 1. Bet Einziehung der Gebühren durch Klage ober in Konkursfällen, sowie durch Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa bewilligte Nachlaß hinfällig. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". Im Falle höherer Gewalt—Krieg ober sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BcförderungSeinrtchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nach lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung -es Bezugspreises. — Rotationsdruck und Verlag: Langer S- Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraße 5». Hauptschriftleiter: Heinrich Uhlemann, Riesa, verantwortlich für den gesamten Textteil. Stellvertreter: Rudolf Büttner, Riesa. Berantwortlichcr Anzeigenleiter: Wilhelm Dittrich, Riesa. D. A. >v. 84 : 6550. Am Totenbett -er Abrüstungskonferenz Selbst Henderson erklärt: Vie Lase ist niemals lettischer gewesen als jetzt Fühlungnahmen in Gens ss Genf. Der Donnerstag, an dem die Tätigkeit der Abrüstungskonferenz ruhte, diente überall der Kü-lnng- «ahme zwischen den hier eingetrossenen Mi«ist«r» »nb dem Versuch zur Klärung der durch die ersten Reden ossendar gewordenen Streitfragen. Die internationale Oessentlich- kcit in Genf steht noch ganz unter dem Eindruck der großen Reden, die hier gehalten worden sind. Beraeblich «der sucht mau aus diesen Rede», soviel politisch Interessantes sie sonst enthalten, irgend eine klare Richtlinie sür die Zukuust der Abrüstnngskousereuz heranszulesen. Das wesentlichste Kennzeichen dieser Reden ist vielmehr noch immer das Gegeneinander, da« Durcheinander oder das Beharren in völlig aussichtslosen Stellungen. Als besonder» bedeutsam, wenn auch in negativem Sinne, wird der nun hier assen zu tage getretene Gegensatz zwischen der franzöfischen und der englischen Abrüstuugspollttk empfanden. Seit gestern nach mittag entfalten die hier anwesenden Vertreter der drei nordischen Staaten, Spaniens, der Schweiz und Hollands, wieder eine lebhafte Tätigkeit. Diese Staaten sind zwcisel- los durch die Zustimmung, die ihnen der englische Außen minister Sir John Simon in seiner gestrigen Rede erteilt bat, in ibrrn Vermittelungsbestrebungcn ermutigt worden. Die Vertreter der sechs Mächte habe« auch am Donnerstag nachmittag wieder lauge zusammen beraten. Wie man hört, wollen sie ihre vor einigen Wochen hier veröffentlichte Denkschrift auf Grund der neuen Lage überarbeiten und sie dann im Hanptausichuß der Abrüstungskonferenz zur Dis kussion stellen. Im Gegensatz zu Frankreich tritt diese Gruppe bekanntlich sür eine tatsächliche Durchführung der Gleichberechtigung und sür eine Anerkennung einer begrenz, ten Rüstungsnerstärkung für Deutschland ein, verlangt aber gleichzeitig erhöhte Lichcrheitsgarantien und ein ge ringes Maß tatsächlicher Abrüstung. Man erkennt also dir beiden Hauptlinien: Die sranzö fische Gruppe, die mit Hilfe Rußlands die Konferenz in einen sog. SicherhcitSorgauismuS umso?Men will, der gleich zeitig eine Spitze gegen Deutschland enthalten soll, und die englische Gruppe, der die neutralen Mächte nahestcheu, und die sich bemüht, gleichzeitig mit einer gewissen Erhöhung der Lichrrbeitsgarantirn doch auch noch AbrüstungSbeschltisse zustandezubringcn. Heute wurde behauptet, daß der Ver- treter Italiens vorläufig überhaupt nicht sprechen wolle. Italien ist ta bekanntlich vor allem an einer Begrenzung der Rüstungen interessiert. * Mim verhmiiWM W MM Der „TempS" ,»r Lage l« Genf es Paris. Das Rededuell Liman-Bartha«, das den Widerspruch zwischen der ruglischcn und der französischen Abrüstungspolitik hat klar hrrvortreten lassen, wird auch von der Pariser Abendpresse weiter besprochen. Von be sonderem Interesse ist die Ausfassung de» Temps. DaS Blatt sagt, daß Bartha« in Gens Wahrheiten ausgesprochen bade, die längst hätten gesagt werde« wüsten, lieber die weiteren Aussichten in Genf unterstreicht das Blatt, daß di« Ansführnnge» Barthons kein« Tür verschlossen hätten. Nützliche Verhandlungen über di« Grundlagen der Ab rüstung im Rahmen der organisierten Sicherheit seien weiter möglich. Außerdem gibt sich das Blatt Mühe, ausdrücklich zu betonen, daß Barthou keine Anklagerede gegen Deutsch land gehalten habe. SeMsm WmMw is London. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Hendcrfon, hat am Donnerstag abend einem Reuter-Ver treter folgende Erklärung abgegeben: „Die Lage ist in den Jahren seit Beginn der Abrüstungskonferenz niemals kritischer gewesen als jetzt. Li« wird hossnnngSloS werden, wenn nicht eine schnelle Aendernng eintritt. Die Lage ist dergestalt, daß die Delegationen äußerst zurückhaltend sind, ihre Stellung -arzulegen, und die Besprechungen werden möglicherweise in der nächsten Sitzung de» HairytauSschusses zu Ende gehen." M ölMkUMW I» 8ns )s Genf. Nachdem am Donnerstag die Stellungnahme der deutschen wie der französischen Regierung zu den Ber» mittelnngsvorschlägen de» Barons'Aloist eingegaugen war, weiter verhandelt werden. Auch diesmal wurden die Ver handlungen von den Italienern geleitet; eine unmittelbare deutsch französische Aussprache hat nicht stattgefunden. Di« neuen deutschen Vorschläge wurden zunächst mit den Italie ner» belprochkn. Im Anschluß Hiera» fanden dann im Laufe des Abends wieder Besprechungen zu Tritt statt. Wie verlautet, hat sich Baron «loifi persönlich günstig über die Ansstchten einer Einigung ausgesprochen, um die er sich seit langem in aufopfernder Weise bemüht. Es muß jedoch festgcstellt werden, daß noch immer erhebliche Schwierig keilen vorhanden sind, und daß sich erst endgültig -eigen muß, ob aus französischer Leite wirklich der ernste Wille vor handen ist, zu einem positiven Ergebnis zu kommen oder ob die Verschleppungstendcuzen im anderen Lager noch immer die ausschlaggebende Rolle spielen. Die Pvlizeifrage har am Donnerstag nicht mehr die Rolle gespielt, die ihr in der internationalen Vefsentllchkeit vielfach zugewicsen wurde, zumal der Gedanke der Ent seudnng einer internationalen Truppe nach dem Saargcbiet sich sowieso schon als undurchführbar erwiesen hat. Ein fehr harter Kamps ist vor allem noch in der Garantiefrage zu sichren, wobei der Streitpunkt der Abstimmungsgerichte in erster Linie einer Lösung entgegcnsteht. * MW« »kl »ei sealer Mdrlvreawreii wer »le emMliMW jt Genf. In später Nachtstunde des Donnerstag wur den nach mehrstündigen Verhandlungen zwischen den Ver tretern Deutschlands. Italiens und Frankreichs Formnlie- ruugen sür dir Lösung der Abstimmungssrage im Laargebiet seftgeleg«, die den Regierungen Dentschlands und Frank reichs zur Beschlußsastung übermittelt worden find. Man erwartete eine Entscheidung bis Freitag mittag. * Ae kiiMe SeWlMril reAel mit »km Me »er «»MWrWmiz )( London. Die Meldungen der englischen Morgen blätter aus Genf sind in pessimistischem Tone gehalten. Sic bezeichnen es als saft unoermeidlich, daß der heutige Tag das Ende der Abrüstungskonferenz bringen werde. An diesen Erwartungen ändern auch nichts die Nachrichten von den „tapferen Bemühungen" der kleineren Mächte, die die Denkschrift vom 14. April verfaßt haben, also Spanien, die Schweiz, Holland, Schweden, Norwegen und Dänemark. Daß man auch in Kreisen der britischen Delegation in Gens sehr stark damit rechnet, daß ein Scheitern der Konferenz schwerlich vermieden werden könne, geht au» der gestrigen Genfer Rundsunkanspracke deS Lordsiegelbewahrers Eden hervor. Besonderes Aufsehen erregt natürlich der Umstand, daß der bisher immer optimistische Präsident der Ab rüstungskonferenz Henderson ähnliche Acußerungen ge tan bat. Der Genfer Korrespondent de» Dailv Telegraph sagt in seinem Bericht, es herrsche eiue Art Berzweislnng. Allerdings verlaute in Gens, baß die sogenannten neutralen Mächte heute ein Abkommen Vorschlägen würden, da» in Einklang mit ihrer Erklärung vom 14. April stehe. Augen blicklich würben die Vereinigten Staaten von Amerika und die Sowjetunion diesen Vorschlag unterstützen. Die Rede Barthons vom Mittwoch habe in Genf Ueberraschung und Feindseligkeit verschiedener Stärke erregt. In britischen Kreisen sei bekannt, daß die gegen den britischen Staats sekretär des Aenßern gerichteten persönlichen Bemerkungen keine Antwort finden würden. Andererseits seien die bei den Staatsmänner aber gestern nicht zusammengetroffcn. * Ämter zur Ar»e v«AM V London, lieber die Rede Barthou» vor dem Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz in Genf liegt noch keine amtlich« englische Stellungnahme vor. Reuter glaubt jedoch zu wissen, daß man an zuständiger Stelle der Ansicht sei, daß BarthouS Barschläge nicht ,« ernst genamme» »erde« dürfte«. Man betone, daß eS Barthou mehr gewohnt sei, vor der Kammer zu spreche» al» vor dem Völkerbund. Daher seien seine Ausführungen Über Sir John Timon und den englischen AbrttstungSplan eher als amüsante red«erische Pointen al» eine verantwortliche Erklärung hAj krantöülche» Rlültttlllkllll GlöLlüÜÜtz» M AlMttN WN SslkMWW MliMlWU» Zwischen Polizei und Nationalsozialisten ist es am Don nerstag in Wi« n im sogenannten Tiroler Garten zu schwe- ren Zusammenstößen gekommen Di« deutsche Nothilfe wollte einen Unterhaltungsabend im Tiroler Garten veran stalten, der von den Behörden verboten worden war. Trotz dem hatten sich an 3000 Personen, hauotsächlich National sozialisten beim Tiroler Garten eingesunken, die das Horst- Wessel-Lied sangen. Di« Polizei, durch Heimwehrleute ver stärkt, versucht«, die Demonstranten zu zerstreuen. Während die Polizei mit dem Gummiknüppel vorging, zogen einzelne Heimwehrleut« die Bajonette und verletzten einige Natio nalsozialisten schwer. Die Nationalsozialisten bekamen aber ständig Zuzug aus dem Publikum und schließlich wurden die Polizei und di« Hrimwehr von den nur mit Stöcken ver sehenen Nationalsozialisten zurückgeschlagen. Erst in den späten Abendstunden gelang es der Polizei, die Demonstran- ten zu zerstreuen. Zehn Personen wurden festgenommen. WtWk WMMkMSbk M Ml» s» Personen festgenommen «k Züriä' Anläßlich einer Beriammluug der Natio nalen Front in der Stadthalle in Zürich kam es zu einer Grgenkundgebung des „KampfbundeS gegen Faschismus", der hauptsächlich aus Kommunisten be steht. dem aber auch sozialdemokratische Kreise nicht iern- stehen Der Stadtrat von Zürich statte tue Venammluna der Nationalen Front lediglich als geschlossene Pcrsamui lung gestattet, ein Gebot, da« von den Veranstaltern auch eingehalten wurde. Die marxistische Presse statte ihre Anhänger zur Ver hinderung der Versammlung aufgesordert Die Polizei wurde, al« sie die Gegenkundgebung unterdrücken wollte, bereits beim Anmarsch mit Steinwürfen empfangen. Auch wurde aus der Menge geschaffen. Die Polizei selbst gab keinen Schuß ab. Ein Angehöriger der Ratio nalen Front wurde lebensgefährlich durch rineu Mesferstich verletzt. -Ein Polizeiossizier und süus Polizisten erhielten durch Steinwürfr leichte Berlctzungeu. Festgenommen wurden insgesamt 83 Personen, unter ihnen der jozialdcmokratisäsc Parteisekretär Walter. MfkllWlW »kl MkzWUkslMttl Der Reichsmirtschaftsminifter bei« Hanbmerk ss Berlin. In der Abteilung Handwerk der AnS- stcllung „Deutsches Volk — Deutsche Arbeit" nahm am Douuerstag nachmittag der ReichShaudwcrksführcr W. G. Schmidt in Anwesenheit deS Rcichswirtschasksministcrs Schmitt die AmtSeinsührnng ber 1» Landeshandmerks» sührer und dreier Stellvertreter vor Reichsmirtschasts- Minister Lchmitt erinnerte daran, daß das Dritte Reich, wie der Führer oft genug ausgeführt habe, cS als eine der wichtigsten Ausgaben ansehe, dem Mittelstand, dem privaten Unternehmer, ber seine eigene Existenz aufbanc, dem Bauer, dem Handwerker und dem Kaufmann, ber der wichtigste Pionier im Staate sei, zu Helsen. Er erwarte vom Handwerk, baß es nicht verlange, daß zum Schaden des Ganzen andere Institutionen aus dem Gefüge gerissen würden. Wir alle müßten un» in die Gesamtintercssen einfügen. Er glaube aber sagen zu dürfen, daß durch die von der Regierung getroffenen Maßnahmen dem Handwerl geholfen sei. Allerdings könne man nicht verlangen, daß in einem einzigen Jahre all die Fehler, die früher be gangen worden seien, nun beseitigt würden. Auch hier müsse die Aufwärtsentwicklung allmählich komme». Der ReichShandwerkssührer wies bei -er feierlichen Amtseinführung daraufhin, daß von den 13 Landcshand- «erkSführern allein neun eine MitgltedSnummcr unter 100MV besäßen. ES handele sich also um alte und be währte Mitarbeiter, die nun die schwere Arbeit in den Landesverbänden zu leisten hätten und das lebendige Bindeglied zwischen der Reichssührung und dem Lande sein sollten. ES gelte das Handwerk nunmehr einer neuen Blüte cntgegenzuführen. Nach der Verpflichtung durch Handschlag durch den ReichShandwerkssührer gab RcichS- wirtschaftSmintster Schmitt den LandeShandwerkSftthrern folgende Geleitsätze mit auf den Weg: 1. Haltet Kamerad schaft untereinander und mit dem ganzen Volk, 2. nur die Tat ist wirklich Arbeit und nicht das Redeu bringt uns vorwärts, g. jeder stelle an sich selbst die größten Anfor- üernnaeiz.
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