Vorwort. In frober Erwartung des Tages, an dem vor 25 Jahren der Grunbftein 3u dem Baue des Ersgebirgsvereins gelegt ward, befcbloffen Gefamtvorftanb und Ab» georbnetenverfammlung des Ersgebirgsvereins bie Berausgabe einer Seftfcbrift, bie fich nicht darauf beschränken follte, ein Bild von der Entwicklung unb bem Wachs» tum, ber Tätigkeit unb den Erfolgen bes Ersgebirgsvereins 3U entwerfen, fonbern bie auch einige wiffenfcbaftlicbe Beiträge als Seftgabe unb 3ur bleibenden Erinne» rung an bie Jubiläumsfeier barbieten follte. Der Gefamtvorftanb verfehlt nicht, allen den lieben unb treuen (Ditarbeitern, bie ihm bie Berausgabe ber Seftfcbrift ermöglichten, für ihre freundliche Unter» ftüfeung beften Dank aus3ufprecben. (Böge bas befcheibene Büchlein mit freund» lieber Dachjicbt aufgenommen werben; vielleicht ift fein Inhalt geeignet, bei den Vereinsmitgliebern liebe Erinnerungen waebsurufen, wohlverdiente Sreube an bem Erreichten 3U erregen unb 3U neuem fröhlichen Schaffen 3U begeiftern, vielleicht ift es auch imftanbe, Angehörigen verwandter Vereine Intereffe absugewinnen unb fie 3U Vergleichen mit den eigenen Verbältniffen ansuregen. Schneeberg, im September 1903. Der ßesamtuorstand des Grzgebirgsuereins. Der (Hrzgebirgsverein in den 25 Wen von feiner Begründung bis zur Gegenwart. Von R. Corenz. I. Begründung und Entwickelung des Vereins. Das Erggebirge ift lange 3eit bas Afcbenbröbel unter ben beutfeben (Dittel» gebirgen gewefen. Während fich ber Sächfifchen Schweig, bem Riefengebirge, Thüringer Walb, Barg, Sichteigebirge ufw. feit langem alljährlich ber Strom ber Touriften guwanbte, hlieb unfer hei» matliches Gebirge faft unbekannt unb würbe gemieden; unb hoch konnte es inbegug auf lanbfcbaftliche Schönheiten recht gut einen Vergleich mit ben ge= nannten Gebirgen ausbalten; feine von munteren Bächen burebraufebten Täler, feine im Schmuck bes Dabelwalbes pran» genben aussichtsreichen Böben unb nicht gulefet feine biebere, fleifeige unb anteilige Bevölkerung verdienten es wohl, in wei» ten Breifen gekannt unb gefebäfet gu werben. Aber erft nachdem gahlreicbe Schienenwege bis in biefe Gegenb ein» gedrungen waren, lenkten fich bie Schritte ber Wanderer mehr als früher hierher. Der Auffchwung bes gangen touriftifeben Cebens in Deutfcblanb unb Öfterreicb in ber gweiten Bälfte bes vorigen Jahr» bunberts unb ber 3ufammenfcblufe ein» fichtsvoller (Dänner 3U touriftifeben unb Verfcbönerungsvereinen gu bem 3wecke, grofee 3iele ficberer gu erreichen, wie es unter anderen ber im Jahre 1877 ins Teben gerufene Gebirgsverein für bie Säcbfifcbe Schweig begweckte, mag wohl bie Urfacbe gewefen fein, bafe man im Stillen bie (Döglicbkeit ber Begründung