37. Jahrgang Leipzig, den 1. September 1928 Nummer 9 ocir Organ für das gesamte Radfahrwesen, für Sport, Industrie und Handel Amtliche Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes Schriftleitung und Anzeipen-Amiahmc: Kurt Adler, Leipzig 6 1, Haiustrahe 16, IV. — Fernruf 16889. Ehrenbundespräsident Arthur Klarner 60 Jahre alt. Am 21. September d. I. begeht unser allverehrter lang jähriger Bundesführer die Feier seines 60jährigen Geburts tages.' Durch sein aufopferndes und erfolgreiches Wirken für unseren Sachsenbund erfreut sich der Jubilar allgemeiner Hoch schätzung und Beliebtheit, was besonders darin seinen Ausdruck SRB. zusammenschlossen, stand Klarner in der vordersten Reihe. Schon 1894 wurde er als 26jähriger wegen seiner sportlichen Kenntnisse und zufolge seines organisatorischen Talentes zum Sportausschuß-Vorsitzenden unseres Bundes erwählt. Als Meisterfahrer im Jahre 1888. AIS erster sächsischer Militärradfahrer im Jahre 1890. fand, daß er gelegentlich seines Rücktrittes vom Bundesvorsitz zum Ehrenpräsident ernannt wurde. Unser Klarner, welcher einer bekannten Leipziger Familie entstammt, hat sich schon in frühester Jugend eifrig dem Sport gewidmet, obgleich sich damals die deutsche Sportentwicklung noch im Anfangsstadium befand. Unter der Flagge des Leipziger Bicycle-Klubs, des ältesten sächsischen Radfahrervereins, startete er 1887 zuerst auf Bahn und Straße und gehörte durch seine zahlreichen Erfolge bald zu den bekanntesten Radsportsleuten seiner Zeit. Aber auch nach Aufgabe seiner Radfahrerlaufbahn bewahrte er dem Radsport unvermindert sein Interesse weiter. Während seiner Militärdienstzeit hat er das Fahrrad bei der Armee ein führen helfen, und als sich sportbegeisterte Männer 1891 zum Als das Fahrrad sich immer mehr dem Weltmarkt erschloß, hat er dann die damals alljährlich im Leipziger Krhstallpalast stattfindenden „deutschen Fahrrad-Messen" ins Leben gerufen. Seine rastlose Schaffenskraft hat ihm sowohl im Leben als auch im Sport die wohlverdienten Erfolge gebracht, und er kann deshalb mit Befriedigung auf sein Lebenswerk zurückblicken. Der SRB. nimmt am Freudenfeste eines seiner Besten auf richtigsten Anteil, eingedenk seiner Verdienste um unseren Ver band und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß unser Jubilar den Seinen und auch uns noch recht lange rüstig und sportsfreundlich erhalten bleiben möchte. Mancher, der diese Zeilen liest, wird sich herrlicher Stunden erinnern, welche er mit Klarner verlebte, und die gesamte deutsche Radsportgemeinde wird ihre besten Wünsche erbringen.