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Erbaut 1921—1923 hält seine Aäume bestens empfohlen Neuzeitlich eingerichtet Fremdenzimmer :: Zentralheizung :: Kalt- und Warmwasserleitung :: Gediegene Bier- und Weinstuben Gesellschaftssaal :: Bundeskegelbahn :: Autohalle :: Ausspannung :: Angenehmer Familienaufenthalt Anerkannt gute Küche :: Ma-c LNbriÄr. Material hierzu ist der Bereinigung von ihr wohlgesinnten Kreisen ebenfalls kostenfrei zur Verfügung gestellt worden. Die Bühne hat dadurch eine sehr schätzbare Vervollständigung erfahren. Die erprobte Spielleitung des Herrn Julius Palme hatte sich des Schwankes mit hingebender Liebe angenommen und die Bühnen verhältnisse prächtig ausgenutzt. Don den Darstellern schoß dies mal Paul Krauthauser als Gustav entschieden den Bogel ab und machte dieses Universalgenie von dämlichen Hausknecht zu einer ganz famosen Type. Diese Gestalt ist aber auch vom Verfasser mit besonderer Sorgfalt gezeichnet, während die übrigen Figuren nicht gerade als problematische Gestalten gelten können und daher auch der Darstellung wenig Gelegenheit zu Lberragen- den Leistungen geben. Das hängt eben mit der ganzen Anlage der Komödie zusammen, die nichtsdestoweniger ein Zugstück der Thalia-Waldbühne bilden wird. Auguste Jäckel und Max Krause sorgten mit gesunder Natürlichkeit für glaubhafte Aus gestaltung ihrer Rollen als wirtschaftlich aufbesserungsbedürftige Waidschenkenleute. Außerordentlich beweglich und drollig gab sich Max Schubert in einer hochkomischen Partie. Bei Wil helm Hluchy, der als Büttner-Bauer wieder eine ganz hervor ragende Studie lieferte, war jede Linie wundervoll echt und fein beobachtet. Sehr überzeugend wirkte ferner Franz Weiß als Hieronymus Habelmann, eine Gestalt, die einigermaßen dem Hinzelmann im „Weißen Rößl" wahlverwandt ist. Die Herren Sprenger, Menzel und Krause jun., endlich die Damen Riedel,Effenberger, Zimmermann und Hartmann waren ebenfalls zu gleichen Teilen an dem darstellerischen Ge samterfolg mitberechtigt. Weniger erfreulich war es, wie vandalenmäßig einige un überlegte Besucher mit dem die Bühne umrahmendem Baum wuchs und Strauchwerk umgingen. Hier möchte die „Thalia- energischer für den Schutz ihrer Theateranlage eintreten, denn gerade das freundliche Grün macht einen ganz wesentlichen Be standteil des Bühnenbildes aus. Schließlich bleibe nicht unerwähnt, daß der Reinertrag der Aufführung für die durch die Not der Zeiten gefährdete Johann David Preibisch-Stiftung in Reichenau, ein Altersheim für die Ärmsten der Armen, bestimmt worden war. Dem guten Zweck kann die in jedem Falle recht ansehnliche Summe von über neun Millionen Mark zugesührt werden. Viv-rt segnens! Bruno Reichard. Ausstellung Paul Sinkwitz Neugersdorf, im August l923. Am Sonntag, dem 5. August, wurde in der hiesigen Gewerbe schule eine selbständige Ausstellung der Werke des oberlausitzer Künstlers Paul Sinkwitz eröffnet. Es ist dies die erste Übersicht, die uns über das Schaffen des jugendlichen Malers und Graphikers geboten wird, die wir um so lebhafter begrüßen, als sie uns ein zusammenhängendes Bild über das Können und das Wirken des Künstlers gewährt. Ein nameniliches Verdienst um das Zustandekommen der Ausstellung gebührt Herrn Professor Müller-Löbau, dem auch an dieser Stelle hierfür gedankt sei. Paul Sinkwitz ist in der Oberlausitz nicht unbekannt. In Bautzen namentlich kennt man ihn durch seine Ölbilder lausitzer Landschaften, und doch scheint gerade dieses Schaffensgcbiet — wenigstens ließ dies die Neugersdorfer Ausstellung erkennen — nicht sein stärkstes zu sein. Viel sicherer führt er den Griffel und drückt mit ihm seine mit dem Auge des Künstlers geschauten Visionen aus. Mit ihm — und nach allen Werken, die wir bis her von ihm kennen, allein mit dem Griffel — hat er den großen Schritt vom Ästhetentum zu wahrhaft tiefem Künstlertum getan. Es sind bisher nur wenige Werke, die diesen letzten Schritt des Künstlers verraten. Aber sie sind da. Ich denke namentlich an eine Radierung der Kreuzigungsszene, die mit einigen wenigen Senkrechten und Wagerechten das Erlebnis der Kreuzigung dar stellt und hier steigert sich die Impression zur Expression. Dyna- misch entlädt sich — wie bei aller jungen Kunst — das, wovon das Innere des Künstlers überquillt. Auch als gemütlicher Plauderer offenbart sich Paul Sinkwitz. Nicht spitzige, satirische Karikaturen schafft er. Es sind vielmehr humoristisch-harmlose, aber dennoch fein beobachtete Szenen aus dem Volksleben mit stark heimatlichem Einschlag. Freilich in der Technik ist er nicht allenthalben frei und originell, aber den noch besitzen diese Werke ihren großen Wert. Die ausgestellten Aquarelle zeigen wenig Neues. Es sind zumeist Studien, die für den Werdegang des Künstlers charakteristisch sind. Inter essant bleiben hingegen die graphischen'Kunstgewerbe-Arbeiten Einkwitzens — Plakate, Briefköpfe, Kartenmaterial und Kon firmationsscheine. Alles verrät einen ernst strebenden Künstler, dessen Griffel mit viel Schwung arbeitet, und nicht zuletzt einen sicheren Techniker. Jedenfalls können wir von ihm noch manche ausgereifte Kunstleistung erwarten, wenn er nicht gewaltsam von der eingeschlagenen Bahn abgedrängt wird. Horst Löhner t. Wir bitten um Adressen von im Auslande lebenden Gberlausihern! Schon manche der im Auslands lebenden geborenen Oberlausitzer sind eifrige Leser der Oberlausitzer Heimat-Leitung und dankenswerte Zuschriften von diesen zeigen die Hoch- jchätzung dieser einzig dastehenden Heimatzeitschrist. Mn nun auch weitere fern von der Heimat weilende Oberlausitzer mit der Heimatzeitung bekannt zu machen, bitten wir unsere geschätzten Leser, uns Adressen von Verwandten und Bekannten, dis im Auslands ihren Mohnsitz haben, bald gef. mittsilen zu wollen. Mit verbindlichem Dank im Voraus und heimatlichem Gruß Geschäftsstelle der C>. H.-A., Äeichenau i. 6a. ^stskeller Verchen sehenswertes, slthistorisches I3ie» uncl Zpeiseloksl Treffpunkt nller Oberl3U8it^er tteimZifreunäe) ^.rhsut 1476 Erneuert I88Z