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Oberlauflher He!matze!tung Ar. 8 oorgetragen. Aus bcmselvcn sei die Diilutiedecvewegung erwähnt. Durch den Tod verloren wir sechs Mitglieder. Es sind dies die Herren Kon rektor i. R. Pros. Kruspe, Fadrtkdtredtor Lange, Oberpostsekretär Steinert, Schneidermeister Udich, Schriftsetzer Wuschlck und Frl. Lydia Sachse. Die einen wurden plötzlich und unerwartet, noch in der Doll kraft des Lebens stehend, abgerufen, die anderen von langen Leiden erlöst. Ihr Andenken wird allezeit in Ehren gehalten werden. Die Versammlung ehrte sie durch Erheben von den Plätzen. Sechs Mit glieder schieden wegen Verzugs aus und 16 infolge Krankheit, wirt schaftlicher Verhältnisse und freiwilliger Abmeldung. Das sind 28 Ab gänge. Denen stehen gegenüber 51 Eintritte und särs neue Geschäfts jahr sind bereits 18 Aufnahme», aber auch 8 Abmeldungen erfolgt, sodaß unsere Listen zurzeit einen Sollbestand von 601 Mitgliedern aufweisen. Davon entfallen aus Bautzen 496, auf Großpostwitz und Umgebung 62, auf Obergurig u. Umg. 25, aus Wilthen 18 Mitgl. Der Rechnungsbericht des Herrn Prokurist Ullrich weist einschl. eines Vortrages aus dem vergangenen Geschäftsjahre in Höhe von 1307,86 Maik eine Gesamleinnahme von 4663,56 Mark und eine Gesamtausgabe von 3743,24 Mk. auf, sodaß ein Bestand von 920,32 Mk. verbleibt. Die Rechnungslegung war geprüft und für richtig ge- sprechen worden: Herrn Ullrich wurde daraus Entlastung erteilt. Unter dem Punkte Anträge wurde zunächst über die vom Vor stände bearbeiteten Satzungsänderungen beraten. Sie gelangten mit wenigen geringfügigen Abweichungen zur einstimmigen Annahme. Be schlossen aber wurde, in Anbetracht der beträchtlichen Zahl auswär tiger Mitglieder (siche oben) den Namen unseres Vereins umzuändern in „Gebirgsverein zu Bautzen und Umgegend." Für weitere sich nötig machende Instandsetzungsarbeiten der Wirtschafts gebäude, für Wege-Ausdesserungcn und Wegezcichen-Erneuerungcn wurden die erforderlichen Mittel bewilligt. Uber die Wahlen, die für die Leser der OH3. weniger Interesse haben, sei erwähnt, daß die satzungsgemäh ausfchetdenden Vorstands mitglieder, Rechnungsprüfer, Obmänner der Ausschüsse und Ver trauensmänner für die auswärtigen Mitglieder wiedergewählt wurden. Dir Wahl des Herrn Oberrealschul-Oberlehrers M. Lehmann-Bautzen als Wegemeister des Westbezirks der „Lusatia" wurde bestätigt. I. F r e n z e l. Buchbesprechungen Beiträge zu einem Heimatbuch der Sächsischen Schweiz. 2. Hest E. Walther, »Die Besiedlung der Teichfischen Schweiz durch die Deutschen". 64 Seiten Oktav, Preis 50 Psg. ausschl. Porto. Verlag Wtlh. Volkmann, Dresden-A., Dürerstr. 15. Anschließend an das erste Hest, das eine kurze Vorgeschichte der Sächsischen Schweiz brachte und mit der Slawenzeit endete, behandelt das zweite die Früh geschichte derselben Landschaft. Es berichtet über die Besitznahme und Urbarmachung des Elbsandsteingedirges durch deutsche Ritter, Bauern und Bergleute und beantwortet die Fragen: Woher kamen die deut schen Siedler der Sächsischen Schweiz? Wann hielten sie ihren Einzug bei uns? Wer ries sie? In welcher Weise entstanden die deutschen Dörfer und Städte unsers Geschtchtsgebtets? Wie erhielten diese Reu siedlungen ihre Namen? — Auch das benachbarte deutsch-böhmische Grenzgebiet ist mit berücksichtigt worden. Drei Dorf- und acht Stadt pläne aus der Sächsischen Schweiz zeigen, wie verschiedenartig trotz gewisser Übereinstimmung die deutschen Zuwandirer Vie Siedlungs formen gestalteten. »Kraut und Rüben". Dritte Fuhre. Gereimtes und Unge reimtes in Oberlausitzer und deutsch-böhmischer Mundart von Bihms Koarle. Bautzen, Gebr. Müller GmbH. „Was lange währt, wird aut." Auch die dritte Fuhre „Kraut und Rüben", die soeben in erster Auslage den oorangegangenen beiden Ladungen folgt und denselben Zuspruch finden dürste, wie ihre Vorgängerinnen; wurde sie doch längst mit Spannung erwartet! Der dritte Band unterscheidet sich von den andern beiden insofern, als er nicht ausschließlich eigene Arbeiten des Herausgebers enthält, sondern erfreulicherweise auch einige Schöpfungen anderer Mundartdtchter ausgenommen und der Vergessenheit entrissen hat. Allerdings hat er auch hierbei ergänzend und bessernd eingreisen müssen, da der Urtext einzelner Stücke verschollen und bei anderen Bihms Koarle auf Überlieferungen oder mangelhafte Bearbeitungen angewiesen war. Selbstverständlich hat er in diesen Fällen in Bezug aus stoffliche Gestaltung und mundartliche Einkleidung ganze Arbeit geleistet. Sehr nett finden wir es, daß auch der „Basen wenz" von Wilhelm Friedrich Ausnahme gesunden hat. Daneben findet sich noch eine ganze Menge Ursprüngliches aus der Feder von Bihms Koarle; köstliche Schnurren, die uns schon hier und da in Rezitations abenden begegnet sind, bet denen es sich aber wohl verlohnt, sie schwarz auf weiß zu besitzen. Wollte man eine Anzahl der bestgelungenen Nummern besonders hervorheben, so müßte man das ganze Inhalts verzeichnis abschreiben. Daß trotzdem dem einen oder dem andern Lejer dies oder jenes besser zusagt, ändert daran nicht». Herzlich freuen wir uns der beigesteucrten Gaben aus dem „Giftschränkchcn", die in geeigneter Runde immer stürmische Heiterkeit auslöscn und übrigens verhältnismäßig ungefährlich sind. Wir wünschen dem lau nigen Büchlein dieselbe weite Verbreitung, die seine Vorläufer ge funden haben und hoffen vor allem, daß es nicht die letzte Gabe des Verfassers sein möge! Br. Reichard. Lisa Tetzner: »Der Sang Ins Leben". Erzählung einer Kind heit. Eugen Diederichs Verlag in Jena. 1926. Broschiert 3 Mk.. in Leinen 5 Mk. Wenn uns die „deutsche Märlesbas" Lisa Tetzner ein neues Buch beschert, so können wir sicher sein, daß es sich um eine gediegene Gabe handelt, die fernab des lärmenden Alltags mit Andacht genossen sein will und nicht für den Augenblick geboren ist. Der Untertitel des Werkes „Erzählung einer Kindheit" könnte zu der Annahme verleiten, daß es sich hier um eine Art autobiographischer Arbeit handelt, die unbedingten Anspruch darauf hätte, für bare Münze genommen zu werden. Das ist aber doch wohl nicht in vollem Um sang der Fall. Nach unserer persönlichen Kenntnis der Verhältnisse scheinen hier Wahrheit und Dichtung ineinander zu fließen, wobei das Tatsächliche allerdings die Oberhand haben mag. Es ist aber dabei zu berücksichtigen, daß der Werdegang der Dichterin sie durch eine harte Schule schweren physischen Leidens grsührt und dadurch ihre psychische Entwickelung und ihre Weltanschauung stark beeinflußt hat. Hieraus erklärt sich auch die herbe Note, die immer wieder durch ihre ursprüng lich so sonnige Veranlagung hindurchklingt und gelegentlich eine ge misst Härte des Uneils zeitigt. Daß Lisa Tetzner auch im vorliegendem Werke im wesentlichen aus dem Boden der Wirklichkeit süßt, dafür spricht die liebevolle Schilderung ihrer räumlichen Umwelt und die treffende Charakterisierung einzelner Persönlichkeiten, die in ihr Lebew traten. Mit meisterhafter Plastik läßt sie vor unserm Auge das alte liebe Jonsdorf und das verträumte Häuschen im „Wtescntal" er stehen, in dessen freundlicher Umgebung sie unbekümmert mit der bar- sllßigcn Dorsjugend herumtollte. Wir fühlen auch auf uns den gütigen Blick des alten Kantors ruhen, der uns noch heute ein wertgeschätzter, lieber Freund ist. Dann fordert das wachsende Leben die Trennung von den ltebgewonncnen Gespielen, und frühe ward die junge Dame fertig. Dann kommt die schwere Krankheit, mit ihr die häufige Ein samkeit und der Hang zum Grübeln, der ihr Wesen bestimmt. Sie wird unvorbereitet wissend, ohne daß es die Angehörigen ahnen. So mancher Blütentraum ist ihr dahingewelkt, aber sie überwindet und> wächst über die eigene Persönlichkeit hinaus. Was sie der Heldin: ihrer Erzählung als Mahnung zuruft, wenn sie sagt: „Sei tapfer;, kleine Anne; das ist das einzige, was wir dem Leben entgegensetzen können," das ist die Quintessenz ihrer unter so manchem schmerzlichen Verzicht errungenen Lebensweisheit. Mit wehmütigen Empfindungen, aber stetig steigender Spannung lesen wir das neue Buch von Lisa Tetzner, das uns nicht aus seinem Banne läßt und uns zwingt, zu einer Reihe aktueller Fragen Stellung zu nehmen. Br. Reichard. KonMopei ! IM I LelMüli : ^äuhen.^Vencsjsc^ie 5tr. t Oss Zern stelucjite IsZes- unci Astenci-dske - frstßlsstiZes sieonrcrt feinste : Xoncjitorei-frreuZniste VestellunZsZescftsst s Verlang nscft auswärts ! lei. ZllS welche die idealen Bestrebungen des Naturschutzes sördern wol len, bc stellen bei ihrem Buch händler oder beim Verlag die bilderreiche, vornehm ausgestattete Monatsschrift dlstursckutr rsiklilllst Hl litt gttSllle HM litt »slmrdülrtt, illl NstlililMmchffW rniil Mmnüte SttlielmW. tzerausgegeben o. Dr. Hermann Helfer, unter Mitwirkung von zahlreichen bekannten und führenden Persönlichkeiten der Natur- u. Vogelschutzbewegung. Bezugspreis nur Mk. 1V — jährl., Vierteljahr!. Mk. 2.50 Probehefte versendet gegen Ein sendung von Mk. I.— auf Wunsch der WMslWMW SMMtsilMWelmtl.ir Postscheck-Konto: Berlin 72944