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Nr. 1 Gbevlauflher Heimatzettung „Neuen Gablerstraße" das schmucke Jägerhaus „Zur König- Iohann-Quelle" steht. Auf dem „Stoße" selbst lädt uns in reizvoller, stiller Umgebung eine runde Steinbank mit run dem St inti ch, der sog. Tisch ain Mühlsteinberge, der nach seiner Inschrift im Jahre 1848 von einem gewissen Fröh lich gesetzt wurde, zu kurzem Verweilen ein. Wohl ausgebaut führt die Gablerstraße in nunmehr nur noch mäßiger Steigung zur ehemaligen Burg Neuhaus, zum Kuilssried, wie das heute nur noch ruinenhafte Schloß allgemein genannt wird. Bevor wir aber den Karlsfried erreichen, liegt links, e<wa zwei Minuten im Dickicht ver steckt, ein Steinblock, in den ein auf Blech gemaltes Bild eingelassen ist, die sog. Lhloliid nhöhe. Das Bild stellt ein Weib mit einem Köcher dar und dürfte, da es von Rost be reits sehr erheblich zerfressen ist, in nächster Zrit wohl voll ständig vernichtet werden. Wir verlassen jedoch diesen Punkt, obwohl er uns einen reizenden Blick in das malerische und vom Alltagsverkehr noch nicht berührte Weißbachtal bietet, und stehen bald vor dem Schilde, das uns durch finsteren Fichtenbestand den Ausstieg zum Karlsfried, jener alten einst kaiserlichen, dann zittauischen Zollburg anzeigt. Es liegt mir fern, in diesem Zusammenhänge über die Geschichte dieses schon längst in Trümmern liegenden Schlosses zu berichten, dessen Mauer steine zum größten Teile zum Aufbau der jLückendorfer Kirche Verwendung fanden. Nur möchte ich an dieser Stelle unseren wackeren Stadtschreiber Johann von Guben zu Worte kommen lassen, der uns ja in seinen Jahrbüchern einige die Zollburg berührende Ereignisse überliefert hat. Der Karlsfried trägt seinen Namen nach dem Kaiser Karl IV., der das Schloß durch einen Ritter namens Ulrich Cista — Carpzov nennt ihn Ulrich Zqster — erbauen ließ. Wir wissen sogar Jahr und Tag, an dem mit dem Ausbau der Veste begonnen wurde. Es mar der 28. Juli 1357. Der Zweck des Schlosses sollte sein, die Gablerstraße von ihrem Eintritt in den Wald bei Eichgraben bis über den Lücken dörfer Paß zu sichern und auf diese Weise den Handels verkehr zu schützen, der in sehr starkem Maße seinen Weg über den „Gäbler" von und nach Böhinen nahm. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, war auf den Karlsfried eine Geleitsmannschast gelegt, die die Wagen begleitete und von jedem Wagen einen Straßenzoll erhob. Wir lesen über die Anfangsgeschichte des Karlsfried bei Johann von Guben: „Oo nock iVl.L66.Ivij iar, V. kui. auZusti, li? kesser kuril buaven Kurl?vrid, der? Ku? vk dem ZebirAe; du? buuvete ezen ritter, der ki? VIriek 6i8ts, vin du? du? urme lute d68te 8ickire c?OAeu ober du? gebirZe." (Fortsetzung folgt.) Unse Iveemt! M urcki! wühtersck denn, wu wir dr Keeme sein Und singn dr Leemt su moanckes Lied zum preitze? I HNs o dr Oder, vonau, ne ann Lkein — I Ives, ock ann Mapdauscktrand und a dr veitze, I Ür is bekannt dr Überlausitz - Oo Und seine Scbänkeet Kaan Ke §remder scbmälern LIr urgemütlicks Völkcken woknt su do 's kaklt ns a Largeskükn und kübscben Lälern, Wu Sunnenglanz die Large sckmurgst immseemt vo leit dis Überlausitz, unse Leemt. L>o, wu noa koarpenteicke sein zu sakn Und Quäle murmeln, klinische Lacke rieseln, Wu Liläkgurken guten Sooft noa gakn, vr Sandel blükt mit Sulat und Ladiessln, Wu sück dr Summerfrisckler garn drkult, vr Scktädtsr sikr sück loabt a kukscktoals-vötten, voas Moans- und Weibsvulk o noa treibt und schpult, vr Lauer 's Viskck noa treckt ukk grüne Örikten, Wu no dr Waber seine Werkle besmt, vo leit dis Überlausitz, unse Leemt. Wu ne die Langeweile sckmurgst sckun ploagt, „Oe-sie-ockt" wird noa aaltvaterscker Sitte, Vie Quoarkscknitts noa immer sckmeckt und toagt, Ll Sckobendaack noa kängt ukk moancker Lütte. Wu jeds mit vuttsrmilck sück garn no tränkt, Und do und durrt dr Lirsckebrei noa ploappert, vr Sckturck de Kinder a die Läuser brengt, Var ukk'n §irsckten Kuben scknoarrt und kloappert, Wu mirscktentsels a gutt Sloas Lier noa sckesmt Oo leit de Überlausitz, unse Leemt. Wu zeit'g dis Lircke singt und piakft dr Scktoar Und sckpäter o dis „Vetter-Ooatte" zwitsckern, Wu mer zu zween, su wie a „Ladslpoar" Llnn Sunntge Qbds kurrtck übsr'n Lanzsoal glitsckern, Oie vobakspkeike wird no kuuck gsikrt Und quoalmt draus wie bann oarmen Leuselbäcken, Wu's'ck jeds Land noa kleih'g und garne rükrt, Vie Leute falber garn noa Lldunn scktecken, Wu oallsr Srieskroam mirscktsns is verkekmt, Oo leit dis Überlausitz, unse Leemt. Wu ann (Zedacktnitz labt dis „Llnne-Luse", Ll moancken Lausern kloappert noa 's „Lezesk", Und moancker sück noa külln tutt seine vuss Mit dann su garn gescknuppten „Sentimsk", Wu's gibbt noa Kirmsen, Lücksts, kindtookassen Und do drbsi a Seidenlaben kerrsckt, Wu su vill wird getrunken und gegossen voas eenen bale noa dr Lauck zrberrsckt, — Wu ees oalls Kind saalg a dr Wiege trsemt, vo leit die Überlausitz, unse Leemt. Wu aalt und jung amol bann Nocken soah, Sckpinnscktubenkrsede nabenbei ne ckkite, Sruutzmutter uns zerr Oaduckt und zun Sckpoatz Zwargen, Nübezakin und mi drzaklte, Wu §alsen zwingen zerr Lswundsrung Oie gute als Sitte uns bemesstert, Vie als Lieb zerr Leemt bleibt ewig jung, Uff's neue sie uns immer mi begeestert, Wu „Siek-ock-kar-Lumor" gekärg noa scktreemt vo leit dis Überlausitz, unse Leemt. — Orotzsckönau i. Sa. Karl kaklert jun. Der gottlose Wolf Theodor Schütze, Hainitz s hat'in der Lausitz einen sehr Kallen und sehr strengen Winter gegeben Anno 1659; der Schnee hat überall eine Elle hoch gelegen und darüber, also daß die Menschen sich nicht gern aus ihren Hüiten wagten und alles freie Getier gar jämmerlich Not litt. Manch ein wackerer Hase erstarrte hungersmatt und ward vom Schnee sturm alsbald begraben; die Rehlein scharrten verzweifelt aus den verschütteten Äckern und gingen dennoch stets ungesättigt zu Bett; arme Vögel fielen in Mengen dem mörderischen Froste zum Opfer und wurden, tot oder verendend, im Magen der Füchse bestattet. An vielen Orten gar führte man bittere Klage, daß die grimmen Wölfe frech raubend Wege und Stege gefährdeten, nachdem der unlängst zu Ende gebrachte greuel- reiche Krieg ihnen in deutschen Landen wieder zu guter Der- mehrung geholfen. Am grauen Morgen eines Sonntages zu Anfang des Hornung weckte eine arme Wilfrau in dem Örtchen Lehn ihre beiden Kinder und sprach zu ihnen dies: „Merket auf, Agnes und Jakob, was ich euch sage! Ich werde itzt zur Kirche gehen; denn es ist nicht wohl getan, das Wort Gottes an zwei Sonntagen nacheinander zu versäumen. Stehet bald aus und achtet des Feuers; machet euch auch zu schaffen in den