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früher zu Kriegszeiten das Vieh verborgen gehalten wurde. Z. Rev. 18—19. Der Johannisbrunnen an der Grenze auf dem Buchberge, dessen Wasser zur Gründer Wasserleitung läuft. Z. Nev. 2. Jonsdorfer Buchberg ist ein bedeutender, bis 651,3 m hoch steigender, durchweg beforsteter Phonolith- rücken zwischen Walters- und Jonsdorf und bildet das Gegenstück zum Gründer Buchberge innerhalb des Lausche bereiches. Z. Rev. Jonsdorfer Schul- und Pfarrwiesen, Waldgelände südlich des Hohlsteinweges und gegenüber den Neundorfer Wiesen nächst der Reichsgrenze. Z, Rev. 38. Jungmichels Geräumtgt ist das Geräumigt nach einem Besitzer benannt. Der Kachelstein, ein altes, an die Herrschaft der Nostitze erinnerndes Wahrzeichen an der Bertsdorfer Straße auf Großschönauer Flur. Der Kachelsteinweg führt von der Jonsdorfer auf die Bertsdorfer Straße östlich des Kachelsteines. Der Schulwiesenhau und Kugelzippel liegt an ihm. Z. Rev. 24. Kaltofens Ecke ist die jetzt verbreiterte Straßen ecke bei Nr. 138. Kamerun heißt noch heute die Lehne am Gründer Buchberge überm Talwege. Früher hier Buschwerk, wurde dieses als eine Art Notstanösarbeit von der Fa. Lange- Waltersdorf gerodet, eine den Webern immerhin un gewohnte Arbeit. (Fortsetzung folgt.) Keiuultbimd und Landsmannschaften. Von Emil Meißner-Kreischa Im letzten Jahrzehnt ist uns gar vieles verloren ge gangen. Die Zeit ohne Seele und ohne Frieden, voller Leidenschaften und Parteigezänk hat so manches Schöne und Herrliche, manches Gute und Wahre verschwinden sehen, aber eins ist uns doch geblieben: „Die Liebe zur Heimat", das Sehnen nach der Scholle, da einst unsere Wiege stand. Es muß doch etwas Eigenartiges sein um diese Heimatliebe, sonst würden wir es wohl nicht erleben, daß gerade in unseren Tagen sich Hunderte in der Ferne zusammenschließen zu Vereinigungen, deren Ziele es sind, uns mit der Heimat zu verknüpfen, sie zu pflegen und sie zu erhalten. Und solche Heimatsehnsucht ist dem Deutschen angeboren. In einsamen Stunden, nach des Tages Mühe und Arbeit, in bangen Nächten kommt gar oft die Erinne rung an die Tage der Kindheit, an Heimat und Vater haus, au die lieben Menschen, die bestimmend an das junge Leben traten. All diese Bilder erscheinen hell vor der Seele, und es regt sich der Wunsch, die alte Heimat wieder aufzusuchen, ihre Luft zu atmen und ihre Klänge und Laute zu hören. In unserer deutschen Sprache gibt es wohl außer dem tiefempfundenen Wort „Mutter" kein zweites, das so traut und innig, so rührend und sanft und doch auch so stark zum Herzen spricht, als das Wort „Heimat". Unsere Kindheit und Jugend, ja oft unsere ganzen Lebensschick sale wurzeln in der Heimatscholle; ohne Heimat gibts keine Liebe, keine Treue, keine Sehnsucht. Die Heimat ist der Jungbrunnen der edelsten Lebenssäfte und Lebens kräfte. Am Heimatherde haben wir das wahre Glück, die schönsten Freuden und den reichsten Frieden genossen. Was uns die Heimat ist, wird einem jeden erst dann be wußt, wenn er sie verlassen hat; der Mensch weiß sie erst dann zu schätzen, wenn er sie entbehren muß. Ein stilles Sehnen nach dieser Seligkeit durchzieht unsere Brust, ein Heimweh, das uns den unschätzbaren Wert der Heimat immer wieder vor Augen führt, und aus diesem Gefühl heraus sind in dankbarer Erinnerung an das Glück der Kindheit in treuer Liebe unsere Landsmannschaften ent standen. Allüberall regt sichs, den idealen Gedanken zu verwirklichen, die Heimat wieder näher zu bringen, die rechte, wahre Heimatliebe von neuem zu entflammen, und um diesen Heimatsinn und die Heimattreue zur schönsten und größten Entfaltung zu bringen, haben sich seit Jahren die einzelnen Landsmannschaften zu Gruppen und zu einem Bunde zusammengeschlossen, dessen segensreiches Wirken ein großer Dienst am Vaterlanöe war. Hier ist der Garten der wahrsten und edelsten Heimatpflege. Man muß nur einmal solche Heimatabende erlebt haben. Die alten Erinnerungen an Kindheit und Jugend zeit werden geweckt, Bekanntschaften wieder aufgefrischt, Freundschaften geschlossen, die alten schönen Sitten der Heimat gepflegt und eine innige Verbindung mit derselben angestrebt. Alle sind hier Brüder und Schwestern, ob arm und reich, ob hoch und niedrig, alt und jung, es gibt hier keinen Standesdünkel und keinen Klassen- und Kastengeist. Sie alle eint nur der eine große Gedanke an die Heimat. Dabei sind politische und religiöse Angelegenheiten voll ständig ausgeschlossen. Das innige Verbundensein er schließt auch die rauhesten Herzen beim warmen Druck der Hände. Jede Zusammenkunft bedeutet für die Heimat genossen ein Fest, an welchem man bei warmherzigem Ge dankenaustausch frohe Stunden verleben kann. — Dankbar und freudig begrüßen es die Landsleute, wenn ihnen Landsmannschaft und Heimatbund das Land der Väter in Lied, Wort und Bild in ihren Heimatabenden erschließen, wobei ihnen Kulturausschuß, Sängerabteilung, dramatische Vereinigung und Trachtengruppen durch herr liche Lichtbilöervvrträge, Darbietungen heimatlicher Szenen, Gesänge und Volkstänze oft und gern zur Verfügung stehen. In stolzer Freude aber schlägt die Brust, wenn es gilt, gemeinsam die Heimat aufzusuchen, mit dem Banner oder der reichgeschmückten Fahne zum Heimatfeste zu ziehen und in der alten Vaterstadt die lieben Bekannten, Freunde und Verwandten wieder einmal ans Herz zu drücken. Verscheucht sind da die Sorgen des Alltags und Glückseligkeit erfüllt das Herz der gern gesehenen Heimat gäste. Mehr denn je ist man jetzt bestrebt, durch Heimat-, Gruppen- und Bundesfahrten, die sich immer einer recht guten Beteiligung erfreuen, den Wundergarten unserer deutschen Heimat mit seinen Schönheiten und Wahrheiten aufzuschließen. Die meisten wissen ja noch nicht, wie herr lich und eigenartig an landschaftlichen Reizen unser Vater land ist, vor allem gilt es, unsere Jugend dafür zu be geistern, sie soll wandernd, schauend, forschend und ge nießend unsere Heimat kennen und lieben lernen. Segensreiche Unternehmungen sind auch die heimat lichen Ausstellungen, die uns so manches Schöne und Wert volle aus der Zeit der Väter, die Perlen deutscher Kunst in Bild und Photographie zeigen und der Nachwelt er halten. Auch hier lernen wir die Heimat schätzen und lieben und sind stolz auf alles das, was unsere Ahnen einst geschaffen. — Und zum Schauen kommt dann das Lesen der Heimatbücher, die Werke unserer heimischen Dichter, die uns den Zauber der heimischen Scholle vor Augen führen, wir lesen die schönen wertvollen Heimat- Beilagen der Tagespresse mit ihrer Heimatgeschichte, hören die Musik der Komponisten der Heimat und erfreuen uns am Singen unserer herrlichen Volkslieder, die man an keinem der Abende unserer Landsmannschaften missen mag. Ein bedeutendes geistiges Band sind auch unsere lieben grünen Heimatblätter geworden, eine Zeitschrift, die von erfahrenen, tüchtigen Heimattreuen Männern redigiert und geleitet wird und allen unentbehrlich geworden ist. Sie gibt uns die rechte Belehrung und Belebung unserer Heimatgeftthle und hebt das Leben im Verein.