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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 24.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191401248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19140124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19140124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-24
- Monat1914-01
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j, vetlsft« »u Nr. 19 de» kwtt ragstzlaü- und »nzeiger« für da« Erzgebirae. «onnaben'', den 94. Jannar 1914. fsiü kann, Auch In diese» Hinsicht «chl «u, um s_ „'..7 . _77 Pläne dies,» " ' ' ch In diese» Hinsicht «Ick also da» Allgemein- > Io »irlsame» «fördert, je schneller kulturell Pltkn« diese» Art ihre tzte'wirft chung finde,,. Den Ein «chn*kn in der «besamtheit Ist edvisall» nicht damit ge dlent, wenn lediglich an» dem e iren Grund, dirtz eine ge dachtd vereint««»» nicht zustande taimnt, der «au «ine r»W«rre unterbleibt, den» das, der sächsisch« Tlaat au lang, -ahre. vielleicht auf Jah'-ehnte hinan«, vün. sich au die nöligen Kapitalien nicht aufzubriirgen vermag, steh mch den jüngsten Etatervrtkrungen zu urteilen. bet de Füll, anderer «euerer dringender Kultunaufga-en, die e> «ir Ihn zu lösen gibt, so gut Vie anher Frage. Deshall sollten Bestrebungen von solchen Seiten, die non sich au einen Teil de, großen Werke» - nicht in Konkur'enz ml den staatlich geplanten, sondern nur ftir den Fall, das» di, Swaingegenossenschaft durch Abstimmung nicht zustande kommt — tn Angriff zu nehmen gewillt sind, nicht gehlndett sondern gefördert werden. Zweisello« wttvden sich all« ve - wattungsbehörden, welche da« im Nahmen de« große. Ganzen zunäckst Erreichbar« fö-dern helfen, dadurch ei, größere» Verdienst um da» Allgemeintnteress« rrwe'ben. al« wenn der grof»« Plan der Muldentalsperren lediglich voi dem Gesich »punkt au» behandelt wird: Entweder alle» oder nicht«. Rus äem Aönigrelch Sachsen. * Kirchberg, 28. Januar. Die älteste Einwoh nerin gestorben. 08 Ickhre und drei Lage alt ge- worden ist Frau Auguste Wilhelmine Wappler, geb. vielter, di« nach kurzem Kranksein gestorben ist. Ziem- Ach rüsttg konnte sie am Montag noch th-ren vü. Ge burtstag feiern. Di« nächstälteste Einwohnerin ist Iran Witwe Wolf, di« 94 Jahr« alt ist. * Mittweida, 28. Januar. Zur vrandkata- strophe. Für die durch da« große Schadenfeuer am Marktplatz Geschädigten sind bereit» von auswärts nam haft« Beträge etngegangen. In der Stadt selbst ist eine Hausfammlung tm Gange und für die nächste Zett sind einige öffentliche Veranstaltungen tn Aussicht ge nommen, deren Reinertrag unverkürzt den Geschädigten zuflietzen soll, von mehreren Nachbarstädten sowie von auswärtigen Landsmannschaften ehemaliger Mittweidaer sind vetletdskündgebungen etngetrofsen. Am Brand- Platz«, au» dem immer noch dicht« Rauchwolken auft- steigen, wird ununterbrochen an der Ntederlegung von Mauerwerk gearbeitet. * Raschau t. v., 28. Januar. Unterschlagun gen. Wett höher sind di« Beträge, die er sich au- Pri- vorstand Richard Enders hier ist seit dem lö. Januar verschwunden und hat über viertausend Mark Gemeinde-, Schul- und JagdgrnossenschaftSgelder unterschla gen. Wett hvhers tnd die Beträge, die er sich aus Pri- dathand, von Freunden und Bekannten, verschaffte und als Reisegeld mitgenommen har. Ender- ist durch die Mntshauptmannschast OelSnitz au- den« Amte entfernt worden. * Auerbach i. v., 28. Januar. Unter dem ver dacht der Wilddieberei und de« Vogelstel ler« s wurden hier der Frtedhofsverwalter und ro tenbettmeister Kalbe und fein Gehilfe Kubisch ver haftet. Während Kalbe wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, behielt man Kubisch tn Haft. Bet einer Haus suchung fand man ein doppelläufiges Gewehr, zwei reschtngS, viele Patronen, Vogelkäfige, Vogelletm, ei nen toten Hasen ufw. Kalbe besitzt auf dem Lamnltzer «tn Gärtneretgrundstück, von wo aus er das Wildern tn die nahen Waldungen unternommen haben soll. * Leipzig, 28. Januar. Acht Millionen für Schulbauten. Das Sadtverordnrtenkollegium der Stadt Leipzig hatte tn seiner Miriu^chsitzung über eine Rat-Vorlage zu beschließen, tu der für die in Leipzig be vorstehenden Schulbauten die Bereitstellung von acht Millionen Mark tn den nächsten zehn Jahren vorge. chlagen wurde. Den vom Rate für die Beschaffung -iese» gewaltigen Mitt»! aufgestellten Grundsätze,! immte das Stadtvrrordnetenkollegium jedoch nur mit oesentlichen Abänderungen zu. * Dresdrn. Li». Januar. Entführung d«, Loch »r «in«» rumänischen Offiziers. Auf der Reis- mch Dresden hatte di« Gattin de» Obersten Marginea u, Rlmic-Sa ae (Rumänien) im Schnellzug etnen 2V Jahr l en idsmann, den angeblichen Zeitungsdirektor Julia, 'sortuna »ru, kennen gelernt. Vetde waren dann i, inem Dresdener Hotel abg'stiegen. Frau MavgsNoau wollt hre am 28. Oktober IWO geborene Tochter Auro a besuche» ,ie tn einer Dreedener isÄnston untergebracht war. D« ngMtchrn Zeitungsdirektor wurde natü-lich auch di« b ld 'chönr Toch'er vorgestellt. Dieser verschwand alsdaO iir dem Mädtien und seitdem fehlt von beiden jede Spin Neues aus aller Wett. - Dm deutsch« Kronprinz von eins« Geisteskranken »elästtgt. Der am 7. Juli 1887 zu Kolmar geborene IchnotderLeopold Salomon , tn Berlin wohnhaft, lte rin yreitagnachmtttag gegen drei Ith«, als der deutschc Kronprinz nach seinem Palais -urückkeHrte, hinter dem llutomobll her. Sin Schutzmann nahin ihn fest und führt« ihn der wache des zweiten Polizeireviers zu wo er, da er den Eindruck eine» Geisteskranken machte von dem zuständigen Kreisarzt untersucht werden soll Zn seinen konfusen Reden behauptete der Sistierte, rin Bruder de« Kronprinzen zu sein, den er um eine Unterstützung für seinen Lebensunterhalt habe bit ten wollen. * Df» Königin von Griechenland in Berlin. Di« Kö nigin der Hellenen und der Kronprinz von Griechen land sind gestern nachmittag um etrchalb sechs Uhr mit Gefolge auf dem Anhalter Bahnhöfe in Berlin einge- trosfen. Auf'dem Bahnsteige waren der Kaiser und die Kaiserin sowie di« hier und in Potsdam anwesen den Söhne de« Kaiserpaares erschienen. Sine Kom pagnie vom Elisabeth-Regiment mit FaHne und Musik erwies die militärischen Ehrenbezeugungen. Nach herz licher Begrüßung begab sich da« Kaiserpaar mit seinen Gästen nach dem Königlichen Schlosse. * Eor jiings!« Bonaparte. Wie au« Brüssel gemeldet wird, hat die Prinzessin Viktor Napoleon geborene Prinzessin Clementine von Belgien, am Frei- tagmtttag einem Knaben da« Leben geschenkt. Prinz Viktor Bonaparte, der im 82. Lebensjahr« steht, ist da« Haupt der konservativen Bonapartisten. Er hat seine Gemahlin erst zum Altar sichren können, al« König Leopold, der dieser Ehe sich widersetzte, die Au gen geschlossen hatte. Jetzt ist dem Bonapartisten der ersehnte Erbe geboren worden. Ludwig Nephäuser gestorben. Da« Schicksal de» vom Unglück verfolgten Ruhelosen hat sich erfüllt. Lud wig Rexhäuser ist am Frettagmorgen im Krankenhause zu Füssen tm Alter von 51 Jahren den schweren Leiden erlegen, da- al- Folge de» Selbstmordversuchs am Anfang dieses Jahre» sich eingestellt hatte. * Eor Kampf gegen die «rebskrankheit. Wie ver lautet, hat tn New Kork ein bejahrter Millionär 16 Millionen Dollars zur Errichtung von zwanzig Hospitälern angeboten, tn denen Krebsleidenden unent geltlich Radiumbehandlung zuteil werdien soll. Der Spender will nicht, daß sein Nam« genannt wird. * Carnegie Uber dir Pflichten des reichen Mannes Ter Milliardär Carnegie hat sich in London durch eine Edisonsche Sprechmaschine ktnematographisch für die Nachwelt verewigt. Carnegie sprach über die Pflich ten des reichen Mannes gegenüber dem.Gemeinwesen und sagte: Zunächst ist es Pflicht des Reichen, durch ein einfache» Leben seinen Mitbürgern «tn Beispiel zu se- zen, und alle« Auffällig« zu vermeiden. Für sein« ^achkomnten soll er tn mäßiger Weise Fürsorge treffen, und schließlich soll er allen verbleibenden Ueberschuß an Reichtum al» ein Dm gegebene« Darlehen betracht en, da« M zum Segen und zur Wohlfahrt seine- Vol ke» verwenden soll. * Ermordung stm» stkeutsche« tu Schanghai. In Schanghai ist di« Gattin de» deutschen Fleischermei- ter» Neumann ermordet Worden. Frau N. ist schrecklich verstümmelt. Der wert der gestohlenen Juwelen und re« entwendeten Geldie« wird auf annähernd 4000 Pfund irschätzt. Di« Brutalität, mit der da» Verbrechen au«, ieführt wurde, läßt darauf schließen, daß noch ander« Zeweggründ« als ein bloßer Raubmord vorltegen. Der Latte der Getöteten, der ein großes Geschäft tn Schang- M besitzt, befand sich zur Zett des Mordes im Hospital. * Zwei Kinder verbrannt. Au- Essen (Ruhr) wird »«meldet: In der Gemeiiwe Bottrop benutzte die »ehnjährtge Tochter eines Bergmann» beim Feueraw nachen Petroleum. Eine aus dem Ofen schlagende iMmm« »«ntzündet« ein Bett, tn dem zwei kleine Aeschwister de» Mädchens lagen. Die beiden Kin der verbrannten. Der zu Hilfe eilende Vater er- ttt schwere Brandwunden. * Die Diebstähle tm Grazer Pathologtsch-Anatomi- chen Institut. Wie bereit» gemeldet, hat die Staat-an- ivaltschaft in Graz gegen den Diener Valentin Stein- klauber di« Untersuchung eingeleitet, weil er einen chwunghaften Handel mit Zähnen und Zöpfen rieb, die er Leichenbeständen de- Institut» ent nommen hatte. Einer erst kürzlich verstorbenen Frau Mtte er zwei große Goldplomben gestohlen. Stein klauber nahm nach der Obduktion der Leichen di« Zähne an sich und verkaufte sie nach Wien an etnen Gold schmied. Aber nicht nur mit Goldplomben, sondern auch mit den den Leichen abgeschntttenen Zöpfen würde ge handelt. Nach einer Haussuchung wurde Stetnklauber verhaftet. * Schreckenstat neidischer Kinder. Au» Leman» im französischen Departement Garthe Wird gemeldet. Ein vierjähriger und «in dreijähriger Knabe haben au» Eifersucht darüber, daß dstm 18 Monate alten Schwe sterchen von der Mutter mehp Leckerbissen -»gesteckt wurden, das Kind Mit glühenden Kohlen über schüttet. Al« die Mutter heimkehrte, fand sie das Kind in hoffnungslosem Zustande. * Die Spielschulden eine» Prinzen. Der Herzog von Morte-Mart hat, wie aus Parts gemeldet wird, von dem Pariser bürgerlichen Gericht das Entmündi gungsverfahren gegen seinen Sohn, d.n Prinzen von konngh-Charente, eingelettet, weil er ein unver besserlicher Spieler ist. Sein Vater hat nach seiner Ver heiratung 1907 zum ersten Male vier Millionen und vor kurzem zum zweiten Male weitere drei Mil- iton en Spielschulden für ihn beglichen. Ter Ge. .tchtShof sprach nach Kenntnisnahme von diesen Tat schen die Entmündigung des Prinzen aus. * Der SOO-Millionen-Rnchlaß eines « «maligen Laufjungen. Eine große Ueberraschung brachte in New York die offizielle Bermögensseststellung der Hinterlas enschaft des tm Juni vergangenen Jahres in London »erstorbenen amer ikanischen Etsenbahnkönigs llnthoni Brady. Als vor einigen Monaten der Re- gierungskommissar mit dem Notar Bradys sprach, glaubte der Negierung-Vertreter mit der Annahme von 10 Millionen Dollar Vermögen über die eigentliche Hin. erlassenschast weit hinausgegangen zu sein. Tatsächlich ;at sich ergeben, daß Brady 200 Millionen Lollar hin erlassen hat. Brady begann seine Laufbahn im Jahre i870 als Laufjunge in einem kleinen New-Uor- ker Hotel. ' nehm in die Länge gezogen. Der Bengel setzte eine ab weisende Miene auf, — da erkannte er das Mädchen von der Wiese. Nun glitze'ten seine Augen, und ein Schmunzeln zog seinen Mund breit. Hannah errötete tief und heiß. Fast wie einen Schmerz fühlt« sie das Not sich Uber ihr Eesichi, ihren Nacken aus- breiten. Wie geht es Ihrem Herrn? — stotterte sie end- lich verlegen. Gr spitzte die Ohren, er sperrte den Mund auf. Wa — wa« —? Wie's Herrn Professor — Ah so — Al» «oottge- wandter Bedienter begriff er sofort. Die Mein« da be durfte eines Vorwands! Gr legte die Stirn tn Falten. Besser, besser. Ich danke. Noch nicht ganz gut, — aber das Fräulein können sich ja selber überzeugen. Gr ließ Hannah eintreten, unter einer Verbeugung, dir ihr sonderba- verzerrt und lächerlich tief vorkam. Aber ihr Blick wurde adgelenkt von der Ausstattung de« Raumes, in den sie eingetreten war. Wie r"1Md, wie hell alle«! Matten am Fußboden, gestreift« Schal, an den Wänden, die Möbel aus feinem Kvrbgelecht und mit sei denen Kissen belegt. Eime Treppe aus dunklem Holze, ge schnitzt und verschnörkelt, schwang sich nach üben. Auf der lagen lauter schwere, buntgewirkte Decken. Wenn das Fräulein da hinauf spazieren wollen, — Fritz lachte jetzt über', ganze Gesicht. Der Herr Professor wid sich ja unbändig freuen, ganz unbändig — Hannah zögerte. Vielleicht war es richtiger, sich erst anmelden zu lassen — oder beging sie damit einem Ver stoß? Sie entschloß sich, die Treppe ohne weitere« hinaus zustvigen. Schließlich mußte ja der Diener di« Gewohn heiten sein«» Herrn kennen. Und dann, — plante sie nicht, den Kranken zu überraschen? Die Stimme Fritzens schnarrte ihr noch nach: Oben den Gang zu Ende bis zum Vorhang. Drunter durch und die zweite Mr geradeaus. Atelier sicht dran! Zaghaft hob Hannah Fuß um Fuß. Sie scheute sich fast, auf di« kostbaren D«ck«n zu treten. Jetzt war st« sitzW. j Beinahe hätte st« auf-eschtten« ! Auf dem Treppenabsätze stand eine kleine Truhe. Da vor lag da» Fell eines Leopardeder Kopf ausgestopf mit bo.. rft funkelnden Augen darin, mit einem greulichen zähnflerschenden Nachen! Sie drückt« sich scheu vorbei, schlag den breiten Vorhang zurück, schritt vorwärts, über dicke, schalldämpfende Deck«, hin. Die Tür zum Atelier stand halb offen. Mit angchaltenem Atem beugte sie sich vor, -lickte hin ein. Ihre Augen wurden weit, — ihre Finger spreizten sich Das — da» war ein Atelier? So erwa« Herrlicher qad's art' Erden? Das Licht kam von oben, du-ch groß Scheiben, schien vom Himmel her herabzusallün, klar und hell, — beleuchtete all das Schöne, da» hier zusammen-- driingt stand und lag. — verwirrend fast in seiner Fülle unt )och so sein und sinnvoll geordnet, daß nicht» übelflüssig erschien. An den Wänden tbewebe in matten, schönen Farben Darauf Waffen, Schilde, Helm«. Di« von Perlmutter«!»- lagen strahlenden Möbel, zum Mil verdeckt von seidenen, kostbaren Schals — so sein wie der, van die stumme Tilla von ihrem Half« genommen hatte, um ihn Hannah zu schenken. All«» bunt, prunkvoll und doch wie durch einen setnrn Schleier gedämpft und gemildert. Hannah» Augen -Hannen zu leuchten. Und wie au- weiter Fern«, au» einem versunkenen Reiche geheimer Er innerung floß «» ihr zu: die» ist die Welt, au» der du ge kommen bist, — die» ist dein« Welt! Die Wett de» Schönen. * Nun setzte sie den Fuß über die Schwelle. Dort drüben l-hnte nachlässig da» Bild mit den Königs kerzen, und daneben auf einer Staffelei, in einen breiten, dunklen Rahmen gefaßt, stand ihr Bild. Aus däa Zehen ging st« daraus zu. Nun sah sie sich e'st wie tn einem Spiegel, nun der Rahmen die -unt« Leinwand aÄschloß von der Umgebung. Ihr Blick streift« die nackten Füße auf dem Bild«. Er mutzte noch daran gemalt haben. Er! Unter seinem -rotzen, berühmten Namen wagte st« gar nicht, an ihn -u denken. Dis Füße zeigten sich wund, -- bimcten Lv.« ,«>n <r begriffen hatte! Wie es ihm zum Heizen gedrungen sein nutzte, -atz sie für ihn durch Dornen g«gangem, war — mit mrrissinen Fützen. Langsam wanderte ihr Blick über die zarte, geängstigte Bestatt hinauf. Sie war's nicht. So schön konnte sie ja nicht sein. Oder doch ? Einen Jubelruf hätte sie wusstotzen mögen, aber sie be herrschte sich, wandte sich ab. ! Was drängte sich nicht alles in ihr Gesichtsfeld! Hun dert Augen hätte sie haben mögen, um nichts zu übersehen, nn alle» zu würdigen. Dort der herrliche Schrank, hier die grinsende Mask« au» Goldblech mit den toten, starrenden Augen. Ueber dem .gM«U Glanze lag eine dichte Staublage. Ganz deutlich bemerkte «» Hannah. Der Diener, der war wohl faul, ver- nachlässig^ die schöne Einrichtung seines Herrn. Sicherlich denn auch die Base drüben zeigte sich förmlich eingcpulvert — die dunkle Grzvas« mit den Henkeln au« geknoteten grünen Schlangen. Ebenso die riesige Muschel daneben, deren Innere» leuchtete wie rosige» Fleisch. Hannah staunte alles an. So «wohnte er im Sommer! Aus dem Lande! Freilich, er muhte wohl zu jeder Stunde Schöne» um sich sehen, um seinen Bildern da» schenken zu können, was ste ü-er andere hinaushab. Da« Mädchen ging auf ein Perlmuttertischchen zu. Eine Handvoll Briafblättrr lag darauf, dicht beschrieben mit lang gezogenen, ineinanderlaufenden Schriftzügen. Gewiß von seiner Mutter! Soviel konnte nur «ine Mutter vn ihren Sohne zu schreiben haben! Neben den Briefen stand ein Ledenahmrn, der di« Photographie einer jungen Dam« einsaßte. Gott, -lickte die hochmütig -- Trotzdem war sie ganz rin- fach angezogen, fast so einfach wie Hannah. Nur klebte ihr bas schwarze Kleid förmlich um den vollem, Wanken Kör per. Auch eine Brosche mit einem Namenszuge trug ste. Sonst keinerlei Schmuck. In der -and hielt st« etwa», da, wie »ine Gert« aussah. Und — wie komisch! Neben ihr auf einem Stachle lag ein Herrenhut. (Fortsetzung folgt.)
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