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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 29.10.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191710296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19171029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19171029
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1917
- Monat1917-10
- Tag1917-10-29
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le» 12. Jahrgang Montag» äen 29. Oktober 1917 tlr. 252 Mer Tageblatt SW Mzeiger für -as Erzgebirge »«LLiZLZ mit der wöchentlichen UnterhaiüMgsdlülagr: Mer Sormtagsblatt. MLVVB? st VpirchNun», -», »»Sektion mit Nlttmabme Ser VonntsI« nachmittag» 4—5 Uhr. — erl-gramm^Sress,: rogkblcM /iveeezLedirg». Zrrnsprrchrr -s. »^^>'°Ästeüuns«»Zür nnnerlang« -ingrstn-te Monnveiste kann chrwShr nicht werben. «>«sr^t»lcht'üiu'ulch >«-»"» I? Zusammenbruch tler ttaliemschrn Isonrolrom. Deutsche Kruppen stehen vor Mine. Die Gefangenen;,ch; von 100 OVO, die Zahl der erdeutelen Geschütze von 700 im dauernoen weiteren Anwachsen. Die Wucht äeutscher Vergeltung, lrallenr Heimsuchung. HZrz wiedergrnommen, Mansalcone, Eividale besetzt, Uber 100 000 Gefangene, über 700 Seschiitz« erbeutet. Das sinh die Riesenerfolgs der deutsch-österreichisch ungarischen Abrechnung mit Italien bis gestern. Allüberai! in deutschen Landen und denen unserer Verbündeten lösten sie unbeschreibliche Freude aus. Feiern auch wir in unserem Auer Tale die über alles Lob erhabenen unvergleichlichen Leistungen unserer Truppen und ihrer Führung. Jubel nur Jubel herrsche in diesen Tagen herrlicher deutscher Sieg^., Freude und Freude tue sich kund über die deutschen Schläge über den ungetreuen Bundesgenossen. Zerschmetterung un.t Grauen komme über sein Land. Das ist das gerechte Schick sal für den frivolen Kriegsverlängerer. Schmückt die Häuser. Flaggen heraus! Aber auch Tage der Dankbarkeit sollen diese Jubeltage sein. Dankbar wollen wir aufblicken zu Gott, der uns die Faust erheben lieh zu rächen und zu strafen, wer uns scheußlich verbrecherisch in den Rücken fiel. Und geloben wollen wir erneut in diesen Tagen, auszuhalten und durchzuhalten bis die Zeit gekommen ist, wo man endlich der deutschen Friedens bereitschaft entgsgenkommen wird. In drei Tagen unserer Offensive wurde den Italienern die Frucht vierzehnmonatigem schweren Ringens aus der Hand geschlagen. Die 500000 Italiener, die der Besitz von Görz gekostet hat, haben um sonst geblutet. Der Traum vom größeren Italien ist aus geträumt. das Ende zieht herauf. Mag seiner Wieder gewinnung auch eine alles in den Schalten stellende politische Bedeutung zukommen, militärisch bedeutungsvoller ist dir Herresstratze des Sieges, an der Görz nur eine Etappe ist. Wie viel Blut ist geflossen um den Km, dm Mrzli Vrh, um den Monte Sabonno. den Monte Santo, den Monte San Gabriele — um Görz! Die Blüte des italienischen Heeres liegt hier begraben, ungeheures Mareria! ist aufgeboten worden, um die Pforte nach Triest zu sprengen, selbst Engländer und Franzosen Haden zuletzt, dabei mitgeholfcu -- alles war vergebens, MeP «ls das: Monsalerme isi von der österreichisch« ungarischen Heereslemmg gleich zu Beginn des Krieges aus strategischen Mückßchrcii kampflos geräumt worden, Eividale, die erste Stadt in der venctianischen Ebene, war ebenfalls stets unumstrittener wichtiger italienischer Besitz. Wiederum beweist cs sich, daß die Einheitsfront, die die Gegner in so sielen Reden gefeiert haben, auf unserer Seite verwirklicht ist. Die heldenmütigen Abwehrkämpfe unserer Truppen im Westen, die Siege, die auf flandrischen Trichterfeldern und an der Aisne gegen eine ungeheure liebermacht erfochten wurden, sie HM» dir Voraussetzungen für die Vertreibung der Italiener ans dein Görzischen geschaffen, auch die Männer an der Westfront haben Anteil an dem Lorbeer der Kämpfer in Italien. Ergänzend zum gestriger; Heeresbericht wird noch aus VrrKn gemeldet: In Italien schreiten die Verbündeten von Erfolg Zu Erfolg. In ungeheuren Kampf- und Marschleistungen haben die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen das Schwierige Gebirge überschritten und die Ebene erreicht. Eivi- tzale wurde am 27. Oktober abends von deutschen Truppen, Görz am selben Abend von österreichisch-ungarischen Truppen erobert. In wenigen Tagen ist die Gefangenenzahl auf mehr als 80000 Mann gestiegen und über 600 Geschütze sind er beutet worden. Was sonst noch an Kriegsmaterial und Beute in dem zerklüfteten Gebirgsgelände steckt, läßt sich nicht smnähernd übersehen. Bei dein schnellen und siegreichen Vordringen bleibt keine Zeit zur Zählung und Bergung. In wenigen Tagen hat Cadorna nicht nur den Gewinn eines jährigen Krieges elngebüßt, in dem er allein bis zum L. Juli 1600000 Mann liegen ließ, und der Italien bis jetzt 23 Milliarden gekostet hat, sondern auch weiter italieni sche Gebiete dem Feinde überlassen müssen. Vor diesem einzig dastehenden Erfolge werden für immer die Lügen der Entente übel den gesunkenen Kampfwert der deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen verstummen müssen. Ent sprechend dem guten Fortgang ist die Stimmung der Truppen kampfesfreudig und siegeszuversichtlich. In Flandern wurden an der Küste mehrere feindlich« Monitor« und Zerstörer von unseren leichten Seestreitkräften und Seefltegern vertrieben. Auf zwei der Zerstörer wurden Treffer beobachtet. Auf dem Großkampffeld folgte nach vor mittags einsetzendem starken Feuer ein feindlicher Angriff MMsmht Vei die MgslW Ivo 000 Gesänge««, über 706 Geschütz«! Amtlich wird aus Berlin gemeldet vom Abend des 28. Oktober: In Flandern lebhafte Feuerbätigkeit bei Tixmuiden und im Houthoulster-Wald. Am Oise-Aisne» Kanal bei Filain weitere Kämpfe. — Im Osten nichts Wesentliches. — Die italienisch« 2. und 3. Armee sind im Rückzug nach Westen. Unsere Verfolgung ist vom Gebirge bis zum Meer in schnellem Fortschreiten. An Gefangenen sind bis jetzt 100 000, an Geschützen über 700 gezählt worden. MWtlllhMrBMhtWhM (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 29. Oktober 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Eeneralfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht von Bayer«. Dunst und Nebel, schränkten in Flandern die Kampf tätigkeit ein. Trotzdem war längs der Äser das Feuer lebhaft. Es erreichte, besonders bei Dirnmide große Heftigkeit. Vorstöße feindlicher Abteilungen nördlich der Stadt scheiterten. Zwischen dem Houthoulster-Wald uud der Lys belegte der Gegner unsere Kampfzone mit einzelnen starken Feuer wellen. Englische Infanterie, hinter Feuerwellen, von Rauch- graucueu vorgchend, srisf nördlich der Bahn Boesinghe-Stadeu an. In unserer Abwehrwirkung brachen die Sturmwellen ! zusammen. Front des deutschen Kronprinzen. Am Chenün des Dames stürmten starke, französische Kräfte nach heftiger Arlillerievorbereiiung zweimal bei Draai an. Von unserem Feuer an einzelnen Stellen durch Gegen stoß unserer Grabenbesatzung gefaßt, mußte der Feind zurück- weichen. Er hotte schwere Verluste und ließ Gefangene in unserer Hand. Bei den anderen Armeen nur stellenweise auflebcnde Gefechtstäiigkcit. Seit dem 22. Oktober verloren die Gegner durch Luft kampf und Abwehrfeuer 48 Flugzeuge, davon 3 im Heimat gebiet. Leutnant Müller schoß den 30. und 31., Leutnant von Bülow den 22. und 23. feindlichen Flieger ab. keVliitzer K r i eg Sscha«» la ». Kein« Ereignisse von Bedeutung. Mazedonische Arant. In: Bicken von Monasiu-, im Cernabogen und von Wardac bis zum Doiran-Soe bekämpften sich die Artille rien lebhaft. Italienische Front. Der durch die Erfolge geflügelte Kampf der deut schen und österreichisch-ungarischen Divisionen unter Ksm- mando des Gcuerais der Infanterie Otto von Belek hat die ganze italienisch.- Jsvuzofront zum Zusammensturz gebracht. Die geschlagene 2. italienische Armee ist im Zurück« fluten gegen den Tagltainento. Die 8. italienische Armee hat sich im Angriff auf ih«e Stellungen von der Wippach bis zum Meere nicht gestellt. Sie ist im eiligen Rückzug längs der adriatischen Küste. Auch nördlich der breiten Hurchbruchslinie ist die italie nische Front vom Kärnten- bis zum PlDtken-Paß im Schwan ken. Feindliche Nachhuten versuchten bisher vergeblich, da« ungestüme Vorwärtsdringcn der verbündeten Armem zu hemmen. Deutsche Truppen stehm vor Udine, dem bis herigen Hauptquartier der Italiener. Oesterreichisch-ungarische Divisionen haben Cormons ge nommen und nähern sich im Küstenstrich der Landesgrrnze. Alle Straßen waren von regellosen Fahrzeugkolonnen der italienischen Armeen und Bevölkerung bedeckt. Die Gefongenen- und Beutezahl sind dauernd im Anwachsen. Heftig« Gewitter, verbunden mit schweren Niederschlägen, entluden sich gestern über dem gewaltigen Kampffelde der 12. Jsonzoschlacht. Dor erste Gen eralqnartiermeister (W. L. B.) ^Ludeudorff. westlich des Houthoulster Waldes. Stark« Massenetnsätze ließen Franzosen und Engländer nur einen unbedeutenden Streifen Bodens in dem schlammigen Trichterfeld östlich Merckem ge winnen. Auch dieser Angriff erhöhte wiederum die unnützen Vlutopfer unserer westlichen Gegner. Das feindliche Feuer blieb auch tagsüber lebhaft und steigerte sich zeitweise am Nachmittag zu Trommelfeuer. Es dchme sich in großer Stärke auch nördlich des Großkampffeldes, besonders beider seits Dixmuiden aus. Wiederholt wurden rückwärtige belgi sche Ortschaften planmäßig beschossen. An der Aisnefront wurden nördlich Braye 6 Uhr vormittags mehrere feindliche vorstoßende Komoagnirn abge schlagen und Gefangene eingebrachl. Nachmittags und abend» setzren nach starker Artillerie- und Mincavorbereitung tiefge- Piedert französische Angriffe ein, die inner blutigen Feind verlusten scheiterten. Zahlreiche Gefangene, 3 Maschinenge wehre und Schnelladegewehre blieben in unserer Hand. * Das Generalkommünöo or-uet nach einem so eben eingegongenen Telegramm -as Zlagge« vor» ölensilichen unü behördlichen He-äu-en an. Wir wiederholen daraufhin nochmals de« oben a«ge» sprachen«» Ruf „Flaggen heraus!" * . * SeslSritma in lulien. Tie Bestürzung über die Ereignisse am Jsonzy drängt in Italien alles Interesse an der Ministerkrts« zurück. Ter Corriere della Sera sucht das schwer er regte Publikum durch den Hinweis aufzurichten, daß auch den anderen Mächten im Weltkrieg« zuweilen Miß geschick beschicken war, so den Deutschen bet Verdun. Gegen Italien habe sich diesmal alles verschworen. Der Zusammenbruch Rußlands, die durch Ungunst des Geländes ermöglichten geheimen Vorbereitungen de» Feindes, endlich sogar die Elemente, der das Jsonzotal erfüllende dichte Nebel und der Wind, der die abscheu lichen Gasmassen in die italienischen Linien hineintrieb, hemmten drc Verteidigung an vielen wichtigen Punkten. Tas Blatt mahnt das Volk, die nvNvendigen Opfer mit Mannesmut zu tragen In solchen Augenblicken müsse das Pvlk sich seiner erhabenen Aspirationen würdig erweisen Trotz alledem werde die Zivilisa tion siegen Auch der Secolo sucht die Bevölkerung durch Hinweis auf Verdun zu beruhigen. Die geräumte Bainsizzastellung habe übrigens nur defensiven Wert gehabt. Ter Sektor des Mittleren Jsonzo mit Görz bleibe unangetastet. Gewiß, der heutige Bericht sei nicht erfreulich, aber das Volk möge den Pessimisten nicht Gehör schenken und das kämpfende Heer durch sein Siegesvertrauen unterstützen. Auch der Secolo klagt, daß die Witterung die Oesterrsicher und Deutschen be günstige. Faßt man die Nachrichten in den verschiede nen Blättern zusammen, so scheint doch! ziemliche Be stürzung in Italien zu herrschen. Die Agenzia The- sant begründet die Räumung des Bainstzzaplareaus durch den feindlichen Vorstoß auf Ctdidals, der dt« In Batnsizza stehenden italienischen Truppen der Gefahr der Umzingelung aussetzt«. Im Interesse eines besseren Widerstandes gelte es, die Front z« verkürzen. Ter Kampf sei mehr als schwer. Seine WechselMle seien ungewiß, und der Feind besitze nicht nur «ine überaus zahlreiche Artillerie, sondern auch den Vorteil des An greifers. Tie Lage sei -weifellos ernst. Das Ober kommando ergreife aber alle notwendigen Maßnahmen. Petit Journal meldet aus Rom» A« der ttalient. scheu Front erwidern über 5000 Geschütz« da» feindlich« Feuer. ^An der Abwehraktio« nehmen allein 500 eng lische und französisch« Geschütz« teil. Wie Schweizer Blätter von der italienischen Grenz« .melden, sind Dienstag nacht alle italienischen Häfen di» Adriatischen Meeres für gesperrt erklärt worden. AtaltenWe Eingeständnisse. Giornale d'Jtalia schreibt r Um den Widerstand der italienischen Trüschen besser organisieren zu können, mußten gewisse Punkt« vor den feindlichen Truppen ge räumt werden, was der Verteidigung zugute kommt. Man dürfe nicht vergessen, daß gewisse Stellungen nur einen geringen Defensivcharakter haben, sobald ei» gro ßer Osfensivsturm dagegen anhebt. Corriore delia Oya meint: Ter Feind hat unter ausgezeichneten Gelände-
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