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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 29.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191805290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19180529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19180529
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1918
- Monat1918-05
- Tag1918-05-29
- Monat1918-05
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Nr. irr. Auer Tageblatt und Antztt-e« für da» GrhßeNrß« Mittwoch, den SS. Mal 1918. lin Realschullehrer Schrein er und Rößlerund einige Gedicht»' n vortrüge von Schülern: „Da» Kleinod" von Sepke (Schmal- u fitß la), TigenbrodtS „Danklied an Hindenburg". (Schülerin d Baudenbacher Ilb) und Aushalten von Töhrner (Verlach g Illb). In der Festrede sprach Herr Röhler iiber Helgoland. A iltach einigen Bemerkungen über die Natur verbreitete sich h, der Vortragende ausführlicher Uber tue G-schichte der Gr- Werbung Helgolands und über seine Bedeutung für ti NW Dtt»S Mr ich zum sl Generaloberst von Ressel Sein Leben und Witten. Au» Berlin wird gemeldet: Der Obettommandierende den Matten Generaloberst von Kessel, ist heute Dienstag 1 nacht im 72. Lebensjahre einem Schlaganfall erlegen. Bereits s gestern früh fühlte er sich unpäßlich. Er hatte seit gestern abend das Bewußtsein verloren. Don dem Ableben ist sofort dem Kaiser Meldung erstattet worden. Kurz vor Dollen dung des 71. Lebensjahre» hat der Generaloberst zum zweitenmal geheiratet. Gustav v. Kessel wurde am 1. April 1848, in Potsdam gebaren und trat im Mai 1964 in da» 1. Gardrregiment zu Fuß «in; 1868 wurde er Sekondrleutnant und machte als solcher die Feldzüge von 1866 und 1870—71 mit. Bet St. Privat wurde er schwer verwundet. Im Jahre 1883 wurde er zum Jlügeladjutanten de» damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm ernannt und verblieb in dieser Stel lung, 1885 Major geworden, bis zum Tode de» nachmaligen Kaisers Friedrich Hl. Auch Kaiser Wilhelm II. ernannt« ihn zu seinem Flügeladjutanten und beförderte ihn 1889 zum Oberstleutnant. 1891 wurde er Oberst und auch Komman deur der Schloßgordekompani«. Das Kommando de» 1. Garde regiment» zu Fuß übernahm er 1893 und verblieb an seiner Spitze, bi» er im März 1896 Generalmajor wurd^ Kom mandierender General de» Gardekorp», da» er fast «in Jahr zehnt befehligte, wurde er im Jahr» 1901; seit Mai 1903 al» General der Infanterie. Im Jahr« 1910, al» er da» Korp» abgab, wurde er zum Oberbef ehlshaber in den Marlen ernannt und am 27. Januar 1911 zum Generaloberst. Da» Amt de» Oberbefehlshaber« in den Matten, in ruhigen Zeiten kaum bekannt, kam in sein« Hand zu großer Bedeu tung, al» der Krieg ausbrach. Generaloberst o. Kessel hat die ihm kraft diese» Amte» verliehen« Besugni», da» öffent liche Leben weitgehend zu beeinflussen, durch seine Verord nungen in allgemein anerkannter Weise gehandhabt und, be sonder» im ersten Krirgsjahr, schweren Schäden, namentlich im Nahrungsmtttelgewerbe, vorgebeugt bezw. sie beseitigt. Derheiratet war Generaloberst v. Kessel seit 1877 mit Frieda Fretin von Esebeck und nach ihrem Tode mit Frau von Borstell. Dem, rang? T krctcir v o zu besuch« nisse der l mitielnu-r erwarten Berlin etr wo eine landS, Oe Lie Mögli nührnni die Zusttn lungen w und geme nächste W Djulbar befinden. Nachrichten Uber ein Entkommen de» Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch sind erfunden. Der Großfürst hat der Politik entsagt, und e« liea weder für ihn noch für die anderen Mitglieder der kaisc ltchen Familie Anzetchei chlagnaf ung aus er Jnsp 8. Aug rlaubnü rteilt ft» eschäftli ände ni ahrtrups mhmten )le Mel Heinen >er Kras echnet w ' tände vi ' »omme ruf Ans, > reiwti ignun wr Beta ! gen euch Bun' chreibt ui eine imm überhand ländische hineinzut uud Kri auf bürg. Ausschalt absichten wohl die ganzen N Kriege er Kamerads Weise psl KriegSteu jeder Art, vereinig»»! a» arbeit« rnppeli arbeitend! staaten is dieser Nu Adresse « Weinstras von folg> Mb.), F« mann (Z Der Großfürst hat der Politik entsagt, und e« liegen weder für ihn noch für die ander«,» Mitglieder der kai er lichen Familie Anzeichen vor, daß sie die Krim veria sen wollen. Ebenso find die Gerüchte über eine bevorstehende Keife der Katsertn-Witwe nach Dänemark unbegründet. vordringm gegenrevolutionärer Kosakentruppen. Ein russischer Journalist teilte dem Stockholmer Blatt „Gozialdemonattn" mit, daß schon am 2, Mai die in» Nach einigen der Bortragende ausführlicher über l Werbung HehuilandS und über seine Bedeutung für Deutschlands .Kriegführung zur See. Die Rede klang aus in ein Hoch für König Friedrich August uud die Sachsen hymne (in der von uns veröffentlichten neuen Fassung.) Die Städtische FortbilvungSfchule feiert« Königs Ge burtstag -um ersten Male ebenfalls in einem öffent lichen Gchulaktu», den sie am gestrigen ritenStag Abend vor» V,7 Uhr ab in der Turnhalle der Geßnerplatzschul» abhielt. Die Schule hat damit di« Form, vaterländischer Gedenktag« nur in nichtöffentlichen, kurzen Klassenseiern zu gedenken, mit einer Mr di« jungen Leute hoffentlich förderlicheren vertauscht. Herr FortbildungSschullehrer Weinhold verbreitet« sich in seiner anregenden An sprache über „Wesen und Wert de« Baterlandsltebt" Herrn Fortbildung--- schuttehrers Schreiber verschönt« oer Schulchor der -wetten Bürgerschule di« Feststunde durch wohl gelungene Gesänge. Zwei recht ansprechend« Deklama tionen von Gedichten «ine» Schwarzenberger» und eine» Auer Kinde» brachten belebend« Abwechslung. In üb licher Weise umrahmten gemeinsam« Gesänge und Tchrtftoerlesung mit Gebet die erhebende Feierstunde. Die Feier in der -weiten Btiv-erfchnie. Bet der Yeter tn der -wetten Bürgerschule hielt Herr Lehrer Trtnks l «ine sehr gehaltvoll« Ansprache, durch »oelche er tn anregender Form d«n Anwesenden den B«grtsf Mts^V^MF mchnrn VatatNvn« erkenn«^ Di« Ge- fschtAkraft dsr «ngkischen Nrm«« ist herab- «efetzt Mi» Wied« auftzeMten Dtvtstonen sind mit -ahlMhem jungen und mumsgebtldeten Ersatz durch setzt. Dor Gmst der La« -Wang England zu immer grv- ßewr AUSdtzhnung.de» Wchrgesetze» und -uv Einführung ^t« «ndlisch« Ersatz- feindlichen Kampf- ischer verbände be- Uralgebiet operierenden gegenrevolutionären Kosaken truppen vordrangen und die Verbindung zwischen uralet und Saratow abschnttten. Wahrschetnlsch bandelt es sich um Truppen de» Kosakengeneral» Duboss, der sich dem Bolschewikiregiment widersetzt«. Nach einem Artikel in der Bolschewikizettung „JSvestija" bilden di« Städte Ural und da» Uralaebiet da» Hauptzentrum de» bewaffneten stampfe« für die konstituierende Versammlung, und die dortigen Aufrüher verfügen über bedeutende Geldquellen und Truppenmassen. Die Erhebung dehnt sich bereit« auf Sibirien au«. Die gleiche Nummer der „JSvestija" öe richtet, auch tn Buleara und Jakutsk habe ein Aufruhr gegen die Sowjetregierung stattgefunden und die sibirische Koalitionsregierung bekämpfe die Bolschewtkt. Intentepropaganda in Kiew. Nachdem bereits feit längerer Zeit «tn« statt« Entente propaganda in Kiew festgestellt war, deren Spuren nach dem griechischen Konsulat wiesen, sind unter Mitwirkung der ukrainischen Behörden durch die deutsche Feldpoltzet der griechisch« Wahlkonsul G r ipard und der griechisch« Wahl- vtzekonsul Wasstliodi unter Spionageverdacht ver haftet worden. Letzterer ist nach Feststellung seiner Per sönlichkeit zunächst wieder entlassen worden. Don Staät unä Lanä. Au«, 29. Mai. Nvnlgr-Sebmrtagt-ribiMelttit In -Ine.. An sämtlichen hiesigen Schulen fanden heut« Feiern aus Anlaß de» Geburtstage» de» König» von Sachsen statt, über die un» wie folgt berichtet wird» Die Feier in der Realschule. Um »/,9 Uhr vormittag» fand heute im Festsaale der Realschule die König» ge- burtStagSfeier statt. Die Feier bot einen Cinzelae- sang von Frl R. Strüver aus Schneeberg („Schlacht gebet" v. Lazarus), einen musikalischen Vortrag für Klavier und Harmonium (BenedietuS von Rost) durch die Herren ligen ruj fürst N i Großfürst Peter Nikolc Tochter, Großfürst Alex Ft-. 7 7 77^.7...., s . , Feodorowna sich tn Djulbar bei Kap Attodar, die und verstand sein« Hörer in gespanntester Aufmerksam- Großfllrstin Olga nut ihrem Gatten sich in Charaka östlich leit zu halten. Unter Leitung de» Herrn Fortbildung». lag« bowotst, d< kraft und di« F rett» In hvhem «ach Rotz» wlrv von Von ywaugose« OeMFenk vuß«r Laon, da- auch am 26. Mat mit 128 Schuß bedacht wurde, Laben di« Franzosen an diesem Tage auch wwder »inmat ihr« «tgen« Stadt Roh« beschossen. Unser» Urttttert« »rahm mit gewohnter guter Wirkung Ha-ebrvuck, Morbeau«, Villers, Choeque», die Schächte von Rooutz, sowi» dichtdesetzte feindlich« Gräben -wischen Mesntl und Bon-ineourt unter Feuer. Lebhafte und andauernd« feindlich« Berwundetenabtranspor- t« von k»tztg«nannt«m Ort« wurden beobachtet. Ein veobächtnngSoffizier vo« der Reimser stathedräst. Di« Franzosen haben hartnäckig behauptet und durch di« Zeugnisse höherer katholischer Würdenträger bewei sen wollen, daß auf dem Turm der Kathedrale von Reim» nie «tn feindlicher Beobachtung-Po sten war. Wir sind nun tn der Lage, den Namen «in«» französischen Offizier» zu nennen, der nach sei ner eigenen Angabe bi» Ende April Beobachtungs offizier auf dem Turm der Reimser Kathedrale war E» ist die» der französische Artillerieoffizier Eduard Albert de Bordell im Ltoilberuf Bank beamt« im Eredtt Lyonnais. und da» Wesen unsere» Staat»kSrp«r» al» «in»» fein entwickelten, lebendigen Organi-nru» klar legte und dar- au» für die staat-bürgerliche Bildung und Erziehung w«sentliche Forderungen und Pflichten ablettete. In dem der Vortragende seine interessanten Darlegungen am Schluss« mit den Grundgedanken de» SKristentume- tn Be-i«hun« setzt«, gelangte er -u ein« zu ernstem Nach- denken anregenden Würdigung de» Kriege» al» reli giöse« Erlebni». Nachweisend, wt« unser König be strebt ist, unser engeres Vaterland al» wertvolle» Glied de» Reich-körper- -u sichern und Wetter zu häftigen, schloß er sein« „Naturgeschichte Wer unseren Staats- körper" mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf unsern Lande-Herrn. Stimmungsvolle Ehorgesänge un ter Herrn Kantor Gemmler« Leitung und ein« Reih« verschiedener Deklamationen verschönten die Feier- stunde. Zwei der Gedichte stammten von Kindern de» Erzgebirge», nämlich von Curt Ra mb ach-Schwär- zenbergr da» Sachsengrab und von Johanne» Zeidler-Aue.Metßenr Frühling 1918. Am Schluß gab der Direktor noch! Grüß« von den im Feld« stehen den Lehrern Krau», Böttgvr, Meißner und Lange'bekannt Die Feier in der dritte« Bürgerschule. Heute vor mittag versammelten sich die Oberklafsen der dritten Bürgerschule im Schulsaale an der GabelSbergerstraße, um eine Nachfeier zu König» Geburtstag obzuhalten. Nach dem gemeinsamen Gesang: Lobe den Herren. . . sprach Herr Lehrer Weiß.ein Gebet. Tie Festrede hielt Herr Lehrer Scherzer. Er erzählte den Kindern von Klcinmttteln de» Seekrieges. Vaterlands« und Flotten lieder umrahmten die anschaulichen Ausführungen. Ter allgemeine Gesang „Len König segne Gott" beschloß die würdige Feier. Schulfeier i» A«erha«mer. Bet der Feier des Ge burtstage» de» Königs in der Schule zu Auerhammer hielt Lehrer Eiegert di« Festrede über: „Tie Sachsen im Weltkrieg«." Begeistert und begeisternd führte er di« Kinder von der Mobilmachung bis zu den Ruhmestaten der Sachsen im Kriege. Umrahmt wurde der Dortrag durch Gedichte und Lieder. Kriegsauszeichnnnaen. Unteroffizier Kurt Weigel von hier, erhielt die Sachsen-Metningsche Tapferkeit-Medaille. Er ist bereit» Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse, der Sankt Heinrichs- und Friedrich-Angust-Mrdatlle, — Dem Gefreiten Friseurgeschästsinhaber Albin Scherfig, Schnee- berger Straße 14, wurde da» Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. vi« vpf«ttag« zugunsten der Lndendorss-Spend« für Kriegsbeschädigte finden in Sachsen am 1ö. und 16. Juni 1918 statt. g v«» legebni» de» 8, Keiegssnleih» in de« Amts- hauptmennscheft Gchwerzinberg. In den Orten der Amts- hauptmannschast Schwarzenberg wurden für di, 8. Kriegsan leihe nachweislich insgesamt 26230296 Matt gezeichnet; diese» glänzend, Ergebnis übertrifft da« der 7. Kriegsanleihe um nicht weniger al« 7174L30 Mark. Vom Sächsisch«» Lehreroerein. Bet den letzten Derhand- lungen de» Sächsischen Lehrervrretns in Dresden, dessen Be schlüsse wir in umstrem Blatt« mittetlten, waren al« Ver treter des Vezirkslehrerverrtn» Aue di« Herrrn Friedrich und Weinhold (Aue) und Daub«(Lüß- nitz) anwesend. Zusammenschluß der vbst- und Gemüsehändler. Die tn Aue wohnhaften Obst- und Gemüsehändler beabsichtigen, sich zu «tner-ErwerbSgesellschaft zum Zwecke de» gemein samen Einkauf» -usammenzuschließen. Die Gesellschaft»- gründung soll, wir wir hören, nächsten Freijag Abend im Viktoria-Hotel erfolgen. Bezirkstag der vogtländisch-erzgebirgischen Handel,schütz- und Rabattsparverein«. Ein am Sonntag in Planen unter dem Vorsitz von Stadtrat Findeisen, Plauen, abge- kalten» Bezirkstag der vogtlänbisch-erzgebirgischen Han- deltsckutz- und Rabattsparvereine, nahm nach einem Vor trag de» Dttbandsdir-ktorS Bevthten, Hannover, iiber „Der gegenwärtige und zukünftige Kampf de» denlsch n Kleinhandri» und Gewerbe» mit seinen Gegnern" einstim mig folgende Entschließung an: „Der kauf >nännische und gewerbliche Mittelstand sieht im Hinblick auf die Erfahrungen der Kriegswirtschaft mit schweren Sor ge n tn die Zukunft. Die vogtländisch-erzgebirgisch > Be- ^»Versammlung der Handelsschatz- und Ralmlispurvin.iur >ält die Förderung der immer besser nutzbar zu mach >en Gemeinschaft der selbständigen Handels- und Ä werd - treibenden für dringend uö ig; sie erivart-U aber oou R - gterung unv Behörden verständnisvolle Wll dtgilng >i>>ee Lage und den Willen, die bernsiiche S-lbstiind!gk> it im Mittelstände-um Wohle der Gesamtheit anfrechtznertzalt n." Kaufmann I. Schmidt, Plauen, hielt eineit Vortiag über „Kleinhandel, Krieg»- und Uebergaug-wirtschasl". Er forderte allmählichen Abbau der Krtegsivittschafl. Eine rege Au»sprache, an der sich Mitglieder an» Schöneck, Wer dau, Glauchau, Meerane, Schwarzenberg usw. beteilig ten, folgte den Vorträgen Dec Tagung wohnten al« Ehrengäste u. a. Oberbürgermeister Lehmann, Geh. N - gt«runa»rat Amt-Hauptmann Dr. Mehnert nnv Landtag«- abgeordneter Günther bet. Reu« vefchckagnahmebttamttmqchung. Heute Ist ein« neu« Bekanntmachung, betreffend Beschlagnahm« und vorratsertz«bung«n von Gummtb«r«rfungen für Kraftfahrzeug« jeder Art, erschienen, die an Stell« d«r Bekanntmachung vom 16. Mai 1915 getreten ist. Durch ist« neu« Bekanntmachung werden sämtliche. Gum- mtber«tsung«n (Decken, Schläuche, Vollreifen) für Kraft fahrzeug« jeder Art (Kraftwagen, Krafträder) be schlagnahmt, gleichgültig, ob sie sich! an Wagen (auch an zugviassenen) b«stnd«n oder nicht, ob st« von irgend einer Stelle früher freigegeben oder ob sie im Inland« oder Ausland« erworben sind. Nicht beschlagnahmt find lediglich die Bereifungen, die sich!.im Eigentum der Hee res- oder Marineverwaltung befinden. Trotz der Be- Das Selbstbestimmungsrechl von Csttanä unä Livlanä. Der Einspruch de» Herrn Joffe. Herr Joffe, der russische Botschafter in Berlin, ha« fich tn einer Note an Herrn v. Kühlmann über da§ Estland-Livlaud-Problem ausgesprochen, und so sehr mau die vorsichtige Haltung dieses von seiner Regierung al- hängigen Gesandten verstehen kann, so wenig erfreulich wäre e», wenn wieder uferlose ÄuSetnandersei - ungen über Selbstbestimmungsrecht und Volkövertre tung beginnen würden. Es schrecken die Erinnerungen an Trotzki» Auftreten in Brest-LitowS l. Herr Joffe bestreitet nicht, daß der Augenblick gekommen ist, wo Estland und Livland ihr SelbstbestimmungSrechr durch offizielle Erklärungen geltend machen können. E> bestreitet ihnen nur das Recht, eine Entscheidung ohne vor hergehende» Einvernehmen mit der Moskauer Regie rung herbeizuführen. Und er bestreitet die Berechtigung, die „Aktivlegitimation" der Vertreter der estnischen uni livländischen Ritterschaft. Was den ersten Einwand be trifft, so wird man im FriedenSvertrage von Brest-LitowS^ vergeblich nach Bestimmungen suchen, die die Haltung JoffeS rechtfertigen. Offenbar hat er darüber schon se:t einiger Zeit bestimmte Weisungen der Bolschewistenregie- rung. Denn gleichzeitig mit vem Bekanntwerden seiner Note traf aus Moskau die amtliche Meldung ein, daß da» Volkskommissariat für auswärtige Angelegenheiten neue Verhandlungen mit Deutschland wünsche, unter anderem auch über die politische Lage Estland» und Liv lands. Wa» hinter diesen Wünschen steckt, ob das ehrliche Belangen nach klarer Regelung oder Ränke und Treibe- reien eine» deutschfeindlichen Einflusses, daß muß sich noch erweisen. Die nächsten Aeußerungen bei Sowjetregierung werden hoffentlich darüber Aufschluß geben. Soviel ist sicher: JoffeS persönliche Ansicht allein spricht sich nicht tn seiner Note aus. Er weiß genau, welche» Wind in Moskau weht. Auch nicht bezüglich seines zweiten Einwande», der angeblich mangelnden Akttvlekittmatiori der Vertreter der Ritterschaften. Er sieht tn ihnen nur die Abgesandten einer kleinen Gruppe von Personen. Sie seien von niemanden erwählt, sondern von den Behörden er nannt. Und sehr geschickt erwähnt er Proteste einzelner Gemeindeältesten des Rigaer LandeSrats gegen die Auf fassung, daß sie befugt seien, im Namen des estnischen Volke» zu sprechen. Das von Herrn von Kühlmann als Vermittler vorgelegte Schriftstück sei im besten Falle nur ein« Willenskundgebung kleiner VolkSteile, und zwar höch sten» der Oberschichten der Ritterschaft. ES ist selbstverständlich, daß einzelne Gruppen der Bevölkerung von Estland und Livland mit den Beschlüssen des LandeLratS nicht einverstanden sind. Man kann diese Gruppen gegen den LandeSrat anfbringen. Man kann sie „bolschewisieren" nnd man hat wieder da« Thavs ohne Ende. Es scheint wirklich notwendig zu sein, daß die beutscke Regierung nun gegen alle Versuche, die Entwick lung der Dinge in den Rnndstaaten zu stören, energisch austrttt und dem Moskauer Volkskommissariat end^üi- ttg reinen Wein einschenkt, wie sie über tue Zweifel de» Herrn Joffe denkt. Der Aufenthalt der russischen Großfürsten. Ueber den AufenthalSort der Mitglieder de« ehema ligen russischen Herrscherhauses w rd nntgetc-ilt, daß Grob fürst Nikolaus Nikolajewit ch mit Fran nnd Sohn, Großfürst Peter Nikolajewit ch mit Frau, Sohnnnd Tochter, Großfürst Alexander Michael owttsch mit Frau und 6 Kindern, sowie die Kaiserin-Witwe Maria sandten einer kleinen Gruppe von Personen. Sie seien niemanden erwählt, sondern von den Behörden er- Gemeindeältesten des Rigaer LandeSrats gegen die Auf fassung, daß sie befugt seien, im Namen des estnischen
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