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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 01.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191903017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19190301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19190301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-01
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./ > .... /luer Tageblatt E Mz°jg°r Mr das -krMbirg- M, mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /tuer Sonntagsblatt. eÄ!»'v>» nÄ^"d.^.ü?n,"s»wU S««chslun-» Skk NkSaklwn Mil /iusnahm« der Sonntag, nachmittag« 4—e Uhr. — r,l,gramm-fl»ttss,, Lag,bla« ftu-,r-g«blrgi. ),rnspr»ch«r SS. w!nn nö!,!A "»'«V'Ä.Ä.7«*LW" unv,rl°ngt «ingrsan»., Manuskript, kann V.währ nicht g.I.isl.t «,r-,n. WuMn'fK Nr. S0 Das Neueste vom Tage. V« Der gestrigen Sitzung der sä chstsch en Volks« Kammer wurde dar vorläufige VsrfassungS- ?»tw«rf angenanmsen. Tie Reglern ng wurde zur vorläufigen Fortführung der Geschäfte be- MMSSt. > .r . l . » DerStrvikim Ruhrrevier kann al» beendet «ngefehen werden. Tagegen ruft de« Oberschlesi. sch« Spartakistenbund zum Generalstreik in Öberschlefienzur Erzwingung politischer Rechte auf. ! Rio« kommunistiW n spurtMstlscher Sette wird in Nerltn »ine lebhaft» Agitation für einen Ge- neralfl reik betrieben. Aus Veranlassung des Mini sterium» de» Innern wird, mit dem 1. März beginnend, ein« systematisch« Absuchung Berlin» nach Waffen durchgrMhrt werden. « DI« britische Regierung soll beschlossen haben, den »agltfchen Kaufleuten zu erlauben, mit den Bewohnern d« Unken RAeinufers Handels,be. zirhungen antzuknüpfen. « Li» Besatzungen der von der französischen Re gierung zurückgehaltenen deutschen Schiffe Scharnhorst und Batavia sind in Hamburg e^snge troffen. , Nommunistey. P L Y. Mer sind die Kommunisten? Wer bi.det di, Gefolgschaft de» Spartakusbunde», der nur deö» wegen in letzter Zett an Ausdehnung gewonnen hat, weil er sich zur kommunistischen Partei erklärt hat. So lange er unter Liebknecht lediglich die unentwegte Kra° kcelvereintgung war, die blindwütig gegen jede Regie rung, gleichviel ob konservativer oder sozialdemokratischer Art, Sturm lief, bloß weil sie eben eine Regierung war — solange bestand der Spartakusbund au» wenigen Köp fen. Jetzt aber hat er zu seinem Zerstörungsprogramm ein scheinbar aufbauende» Ideal, den Kommunis mus, gefügt, und e» ist nicht zu leWnenr die Spar takisten haben an Zähl gewaltig zugenommen. Kommunismus! — Kann denn irgend ein vernünftiger Mensch Kommunist sein? Nie und nimm«! Daher sehen Wir denn auch, daß die Kommunisten dir jüngste Par tei sind, die Zahl ihrer Anhänger steht in schneiden dem Widerspruch zur Zahl der Wahlberechtigten unter ihnen. Sie besteht nämlich zu 98 Prozent aus 16- und 19jährigen Burschen. Und die Führer? Tie sind älter, da- ist richtig. Nun, eS gibt in jedem Land und Volk verstiegene Köpfe, denen mit keinen Ver nunftgründen beizukommen ist, und im Lande der Tich- t«r und Lenker sind sie vielleicht besonder» zahlreich gehört. Die Führer sind fast ausnahmslos Litera, reu, Leute, die sich an unwirklichen Hirngespinsten berauschen, ober Rechtsanwälte, Leute, dje an berechtig. keitSfanattSmu» leiden, die in jeder Besitzungsungleich heit ein Unrecht erblicken, ohne zu fragen, wie diese Un gleichheit entstanden ist, ob nicht unabänderliche natür liche Veranlagungen oder gar selbstverschuldete Um- ständ« sie herbetgefsthrt haben, Endlich gibt e» unter ihnen sicher auch solche, und in nicht zu knapper Zahl, dir lediglich der Machthunger rreibts die au» ri- gsnster, egoistischer Eitelkeit und ost Gewinnsucht sich dieser radikalsten Bewegung anschlietzen. Davon, daß die Spartakusbünden auf Raub und Plünderung ausgehen, wollen wir. ganz absehen, denn da» hat mit Kommunismus nicht» zu tun. Der reine Kommunismus ist «ine ganz friedlich« Sache, aller ding* bedeutet er «in« Wirtschaft«, und Lebensform, die, wenn überhaupt, so nur auf den Südseeinseln per- wirklicht werde« kann. M bedeutet nicht» anderes als dl« Vernichtung aller Zivilisation und Kul tur, vor §ll«m aber aller inte nstveu, organi sierten Arbeit. Da wir in Deutschland, und be sonder» im dichtbevölkerten Sachsen, aber nur vi» Volksmenge dadurch erhalten, und ernähren M« nen, daß wir mit den Erzeugnissen unserer Arbeit un» die Nahrungsmittel von außerhalb kaufen — der Kamt, muntsmu» aber di« Arbeit vernichtet, so bedeutet da», daß wir in Deutschland in kommunistischer Form nur ein Viertel ki« «in Drittel unserer Volkszuhl «mähren könn ten. wohin sollen aber die überzähligen drei Viert«!? In» Sen seit*? «!» würden im fürchterlichsten ab ler Bürgerkrieg«, im Krieg« aller Hegen alle um «in« Brotrinde getötet werben oder verhungern. La« ! müssen sich di« Kommunist«» klar.machen, wenn fi« Sonnabenä» «jen 1. Marz 1919 auch alle Bürgerlichen vernichten, so hat Deutschland noch immer zu viel Menschen, eS müßte noch der größte Teil des Proletariats dran glauben. Ter Rest könnte dann ein kommunistisches ländliches Dasein führen, ohne Städte, ohne Bahnen, ohne Verkehrsmittel, ohne Kul tur, ohne Wissenschaft, ohne Aerzte. Wer das will, der werde Kommunist, denn der Wille ist d«S Menschen Himmelreich. Wer da» aber nicht will, sondern vom KvmmuniSmns dis Besserung seiner Lage als ar beitender Volksgenosse erhofft, her denke über den Kvm» inuniömus nach, um ihm mit Abscheu den Rücken zu kehren. Daß unreife Burschen sich von ihm betören lps- feu, ist begreiflich, aber verstanden haben sie ihn ebensowenig, wie sie da» wirkliche Leben kemien gelernt haben. Wir sind ein Volk von Arbeitern von tüchti, gen, fleißigen, ziel« und pflichtbewußten Menschen, wir wollen un» von Milchbärten weder regieren noch ver gewaltigen lassen. Spartakus im Reiche. In Mitteldeutschland scheint sich bereit» ein« Ab nahme der Streillust beurevkbar zu machen, so hat im Kreise Ltebenwerda die Streikbewegung ihren Höhe punkt schon überschritten. In Elsterw erda und Ort rand W nach zweitägigem Streik die Arbeit wieder ausgenommen worden. Ebenso wird nach eintägigem Streik im Bockwitzer Kohlenrevier wieder gearbeitet. Nur in Mühlberg an der Elbe dauert der Streik noch an. Auch im Lausitzer Kohlengebiet hat sich die Lage ein wenig gebessert. In den südwest lichen Teilen des Kvhlengebietes bei Ruhla nd war aus den Gruben der Plessauer Werke, sowie der Braunkohlen- und Brikett,Jndustrie.Aktien-Oesellschast Generalstreik proklamiert worden, der durch fremd« Elemente, .na mentlich durch Hallenser Agitatoren, in die Reih« der Bergleute htneiygetragen worden war. Gestern früh wurde auf allen Gruben de» Sttederlausttzer Kohlenge bietes die Arbeit wieder ausgenommen. Auch die Arbeitslust regt sich wieder, denn der Bedarf an Grubenarbeitern ist im Augenblick durch die intensiv« Tätigkeit der Arbeitsnachweis« völlig gedeckt. — Im Meuselwitzrr Bchirk hat gestern vormittag eine Konferenz der Bergarbeiter stattgefullden, in der folgender Beschluß gefaßt wurde: Tie Konferenz beauftragt Vertreter der Streikleitung und einen Vertreter der Negierung, mit der Reichsregie rung über sofortige Demokratisierung zur Vor bereitung der Sozial tsterung dazu reifer Be- triebe zu verhandeln. Ueber das Ergebnis der Ver handlungen ist den Streikenden schnellsten».Bericht zu er statten. Ucber die Fortführung und Beendigung de» Streik» entscheiden dann die Streikenden durch Abstim mung in Versammlungen. Kritische Lage I* Zeitz. In Zeitz ist die Bürgerschaft in den Gegen, streik et »getreten. Bi« jetzt herrscht Ruh« in der Stadt, doch sind Unruhen zu befürchten, zumal ein Teil der Garnison mit den streikenden Unabhängigen sym'pa- thisiert und die Streikleitung selbst erklärt hat, sie könne keine Gewähr für die Aufrechterhaltung der Ordnung übernehmen. Außerdem ist bekannt, daß Vie Führer der Zettzer Arbeiterschaft der sparta kistischen Bewe gung zuneigen. Zurückweisung setz Gesterulstteik» i-n Gera. Am Donnerstag tagte« in Gera sämtlich« sozialdemo kratische« Organisation««, einMicßltch der Gewerkschafts kartelle. GS wurde einstimmig beschlossen, den Gene ralstreik znrückguwetse«. Ablehnung der Räjte«chn»»l» in München. Nachdem da» Bürgertum in MÜMen ein« Woche lang zur Untätigkeit gezwungen war, beginnen.sich nun in den Reihen der L«mokraten Bestrebungen geltend zu machen, di« auf eine Verständigung mit den Mehrheits sozialisten abzielen. Bemerkenswert ist, daß «in« Grupp« von Mehrheitssoztalisten «in« EntMeHuyg sm.jnmm- men hat, in der di« Ausrufung der Räterepublik und di« Diktatur de» Proletariat» abg«tÄM wirst. In Mün chen Herrscht Ruhe. Panik im Münchener «nv G.Rgt. Gestern nachmittag.drqna in den Arbeiter'. Sol daten. und Vauernrat plötzlich «in Mann der Mutz wach« mit zwei vorgehaltenen Revolvern in den Saal und viefr Hände hoch! Mn folgten zwei weiter, Mann. GW« «n-ehe^-v» Pauik brach Pt-. Ttt 14. Jahrgang Wachen eilten sofort herbei. Dr. Levien, Mühsam, Lan dauer und noch ein Verfechter der Räreidee wurde« verhaftet. In allen Straßen wurden Plakate angeschla gen. wprin die Bevölkerung ausgefvrd.ert wird, die Ge waltpolitik von Tr. Levien und Genossen abzuschütteln. Wie es heißt, sind Dr. Levien und Genossen bereits.Wie der freigelassen worbe». . Die Reaieru«s»truppe« si« Güsse*- , dorf eixgevücktl La» Generalkommando in Münster teilte am Frei tag nachmittag nm 8 Uhr mit: Tie RegierunMkNVpe« sins heute Uvkmirtag in Düsseldorf rtugrrückr. Ln» Ständehan» und Vie Bahnhöfe sind besetzt worden. Sie HampträvrlSführer der Spartati stein find eiltkomme«. Lst» übrige» herrscht Ruhe. Weiter wird noch gemeldet: Durch tatkräftige» und überraschende» Vorgehen de» Hauptmann» Lichtschlag wurden die Spartakisten völlig überrumpelt. Mit der Entwaffnung wurde unter Aussicht der in zwischen gebildeten Bürgerivehr bereits erfolgreich begonnen. Vereinzelter schwacher Widerstand wurde schnell gebrochen und eine Anzahl Spartakisten verhaft tet. Ter Eindruck de» raschen Sieges der Negierungs truppen ist stark, und der Jubel der Bevölkerung über die Befreiung äußert sich laut. Spartaftste«anfmchr I« Württemberg. In Württemberg sind, wie e» bisher den Anschein hat, alle Pläne der Spartakisten und Unabhängigen mißglückt. Ebenso ist die radikale Bewegung, di« auf eine Ausdehnung des mitteldeutschen Generalstreik» guf Sttddeutschland abzielte, in Württemberg mißglückt. Mit Ausnahme von Hetlborn, wo die Arbeiter in den Aus stand getreten sind, wird überall gearbeitet. Auch in Oberschlcsten «ärt r«. Lm oberschlesischen Kühlengeblete macht sich, genährt auch durch Zulauf von Matrosen, eine lebhafte spar- takistt sch-bolschewistische Agitation bemerkbar. In der Ueberzeugung, daß der polnische Einfall in Ober schlesien der gegebene.Zeitpunkt für die Ausrichtung der kommunistischen Herrschaft sein würde, sucht sie der polnischen Agitation die Wege zu ebnen- Nevolutwnäre Umtriebe im CntenterHeer. Die Führe» der französische« Front»*- mee habt» Marschall Foch Mitteilen lassen, daß st« keine unbedingte Gewähr für die Zuverlässig« keil ihrer Truppe« iiberneHwerr können. iZuch hat »ns Grand dieser Mitteilungen de» französische« Minister rat benachrichtigt, hat jedoch hin;«gefügt, daß er hoffe, der Lage Herr zu Wersen, fall» es gelinge, Vie Arbeiter schaft im Lande ruhig zu erhalte«. Lik Stimm «NO »er fron zöfische« Arbeiter ist allerdingM sehr revolutionZr. V» habe« sich im ganze« La«v» SlrbeiterauSfchiisfe gebildet, die gemeinsam mit tze« Sol daten««« schlissen verhandeln, nm der Regierung eit» Ul timatum zu stelle«, t« dein schleunigste Demobi lisierung und der Friedensschluss innerhalb eiste» kurz bemessenen Frist gefordert werden. Man rechnet damit, daß in Pari» Anfang März Ereignisse do« gr»- ßer Tragweite eirttrrtt« Werve«- , Der Reiseverkehr zwtschM EnglstNv ststv Frankreich ist seit drei Tagen fast völlig »iw gestellt nnv unterliegt auch bei dem beschräntwm Um fange der allerschärfstcn Konlrotte. Diese Maßnahme ist darauf znrttckz«führen, daß Vie engstsche Mtlisärbw Hörde da* Borhandenftin einer engen Arbeitsge meinschaft zwischen englische« n«V fr««§Ü» fische« revolutionäre« Organlfatte« .«stt» deckt hat. Bei einer Sletlw enMchor Frontsoldat«« W«o» den rkvolutionäre Aufruf« vorgefnuvest. Ma Soldaten sind standrechtlich erschoss e« wostve». D»rn aushi« ist al« Vertretung des ftangöstsche« «mV engli sche« Wenkralstabr« «ine gemeinsam« tintersuchimgek-m« Mission gebildet worden, die die ««fgabe tzck», Ve« «tzst- iiuiouäre« Umtriebe« in de« betderscsttgest Dhgstesst Mw !wgt«»nlrktkn. Zur Bewegung mrter den Mglifchm Arbeitern. < Ti« Konferenz zur Beilegung der Tisf«ren sch^n den englischen Arbeitgebern und Arberg am Donnerstag früh tu London eröffne Ti« Beratungen wurden durch «in« Anfprach botiSmtnister» Horne «ingaleitet. LlStzd wird aus dem KonPwsse nicht dg» Wort « aber di« Forderung«» d« DettgigiM «ch Vst,
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