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Auer Tageblatt : 19.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192110198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19211019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19211019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-19
- Monat1921-10
- Jahr1921
- Titel
- Auer Tageblatt : 19.10.1921
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lW er» durchs» MN er Tafrlg»- «eseu voll- »üea Brwer- ugnirobschr., sine» unter richten. er, ,isch, al» erster Dauernde, alt. ledige I 671» an , Pappen- ter lmgrb«ng ils -leben- indler sehr S729« an >Zer Aue. ichroth. !N, ahem Lohn Lenz, ilcht dien »r- aus ein Posten Mil, Lumen, -u 10000 an) Tranlpvrt AM kauf, vahntzoy. , HO, »>/, Uh« »»»IN, Mer Tageblatt !WD kn«i»n sm »°s «rzgebirs- »W zcrnfpkich - ftnschlu» , /» Uh« »»,m. Lel-gromme, lag,blatt fiuerrza'blrg», Dieses Statt enthält -le amtlichen Sekanntmachungen -es Nates -er Sta-t flue. postsch.ck.eont», Nm, L»lp,l, n». teer. Nr. 24S Mittwoch, äen IS. «Oktober 1921 IS. Jahrgang Das Wichtigste vom läge. Ter Rücktritt des Reichskabtnetts ist so gut wie sicher, nur die Frage, ob" eine Umbildung oder eine Neubildung des Kabinetts mit oder ohne Wirth! stattsinden soll., ist noch nicht geklärt. * Ter interfraktionelle Ausschuß des Reichstages beschäftigte sich gestern in einer Sitzung beim Reichskanzler mit der Frage der Kredii- yilfe durch die In d ustr i e. Auch die politische Lage wurde besprochen. Eine Klärung wurde n»chft «»reicht. » Tie Dotschafterko nferenz wählte eine Kom mission, di- alle Sicherheitsmaßnahmen in Ober sch lest en tressen soll und bereits nach Oppeln abger eist ist. Wo» dem Reichsgericht beginnt am 2 7 Okw', de» der Prozeß wegen .Hochverrats gegen den Re gierungspräsidenten a. D. von Jag vw und gegen den Vorsitzenden des Retchslandlnmdes Freiherrn n W a iz- genheim wegen Beteiligung am Kapp- Putsch. » Nach einer Meldung der Ngence HavaS aus Rios- kau ist zwischen den Sowjetrepubliken ser st ei d s ch a n, Armenien und Georgien einerseits und der Türkei anderseits ein FrtedenSverirag unterzeichnet tvorden. Wähl ungszusammenbruch? Nv. Ein führendes Mitglied der deutschen Hoch finanz pflegte in der letztest Zett denjenigen, die ihn nach der seiner Meinung nach zu erwartenden En iw ick- Inug der deutschen Valuta fragten, zu antworten, daß eine Besserung erst etntreten werde, wenn der Dollar auf 300 stünde. Der betreffende Kenner der Verhält nisse erteilte diese Erwiderung in der ersten Zeit halb Ironisch, so daß man ihm anmerkte, er glaube insge heim selber nicht daran. In der letzten Zett konnte er aber dabet sehr ernsthaft aussehen, denn der Dollar ist i-eietts über 200 gestiegen. Ter weiteren Entwicklung scheinen ketne Grewzen gesetzt zu sein, und so ist denn die Urberlegung gerechtfertigt.ob man hier nicht bereits den vollständigen Zusammenbruch der deutschen Wähi- rung vorAugen h a t. ES liegt nämlich aus der Hand, daß ein Tollarstand von 300 den sicheren Tod der deut schen Wirtschaft bedeuten würde, und wenn dah ir . das äußerste vermieden werden soll.so müßte Wohl schon in kürzester Frist irgendetwas Positives zur Stabilisierung der „Reichsmark geschehen. An sich ist eS jg bekanntlich nur genau so gekommen, wie wir immer für den Fall vorausgesagt haben, daß Ob er sch testen uns e n l. rissen würde. Tie Entente wird sich auch selbst rm klaren darüber sein, daß die Ursache der neuen Kata strophe der Papiermark in dem Verbrechen des Genfer Beschlusses zu erblicken ist. Möglicherweise könnte also der prompte Wechsel zwischen Ursache und Wirkung mit der Wucht eine» unwiderleglichen Bewei ses auf.unsere Gegner Einfluß üben, denn außerdem ist,zu erwarten, daß sich die unmittelbaren Folgen der Entwertung der Papiermark auf anderthalb Pfennig und weniger annähernd ebenso stark in Frankreich und England, wie in Deutschland spürbar machen werden. Bet einem derartigen Stand des deutschen Zahlungs mittels .scheidet Deutschland endgültig aus der Reihe der Völker auf dem internationalen Weltmarkt aus. Atif die Dauer kann km» aber weder der englische noch auch der amerikanische Vtarkt vertragend Alan braucht nur einmal in den Kreisen de» deutschen Handel» Um- srage zu halten, um mit erschreckender Deutlichkeit zu erkennen, U'ie verheerend bisher schon der schwankend« Instand der deutschen Valuta «ach innen wie nach außen gewirkt hat. Es wird nicht» eingekaust, weil man bei einem auch nur vorübergehenden Wtederanzteihen der, Reichsmark Verluste fürchtet, oder weil man, wenn eine weitere Entwertung unvermeidlich ist, für da» Frühjahr den Käuferstreik voraussieht. Sv aberwitzig e» klingt, könnte man aber trotz allem der Abetnnng sein, daß nun mehr die Taktik der Gegner, di« auf ewige» Hinaus» zögern hinansläust, ihr Ende finden mutz, weil, wie sich jetzt schon an der Londoner Bärs« zetgl, die Panikstimmung^ Pie zuerst in Wien zu beobach ten war, „über Berlin auf die Geldmärkte der Entente übergretft. Be.t un» aber sollte man den Dingen mit größerer Ruhe gegenübertre- ten und entgegensehen, al» da- stellenweise im breiten Publikum geschieht. Angstkäufe bedeuten doch immer nur Maßnahmen für kurze Zett u,id helfen über da» Sinan». Problem sicht hinweg, da» ledem von un» gestellt ist. » Der Kur» der Mark hatte gestern gegen den schwarzen Montag eine ge ringfügige Besserung zu verzeichnen, indem der Dollar vvn etwa 190 auf 180 Mark zurückging, das englische Pfund von etwa 7!>0 auf 720. Die Börsen in Berlin, TVeSven und Leipzig blieben gestern geschlossen. Im Freiverkehr neigten die Kurse für Wertpapiere zumeist nach oben. Hirgümd und der katastrophale Marksturz. Tie gestrigen Londoner Morgewblütter beschäftigen sich mit dem Sturze der deutschen Mark. Während die Times in einem Leitartikel schreibt, eine Ermäßigung dec an Deutschland gestellten Forderungen würde im gegenwärtigen Augenblick die wirtschaftlichen Ausrichten in Europa nicht verbessern, sagt Tatlh News, nach ihrer Ansicht seien die Reparalionsforderungen am Zusammenbruch der Mark schuld. Wenn der Sturz der Mark anhalte, so könne Deutschland womöglich die ge forderten Summen nicht bezahlen- Unter Hinweis auf den Schaden, den der Tiefstand der Mark ganz Europa zufüge, fragt Daily News, weshalb man auf der For derung der Reparationen bestehe. Dauern gegen -ie rvil-en Devisenspekulationen. Der Kampf um» da» Existenzminimum. Das bayrische Handels Ministerium hat schon vor längerer Zeit die Aufmerksamkeit der zuständigen Rclchsstellen darauf lenken lassen, daß die Ausschrei tungen der Spekulation vor allem aus dem De uts eum ar kl auch tu den weiteste,» Kreisen der bay rischen Bevölkerung schwerste. Besorgnisse und tiefgehende Beunruhigung Hervorgernfen ha ben. Dabet wurde darauf hingewiefen, daß in Bayern die Schicht der kleinen, um die, Grenze des EMenz- minimumS sich bewegende Vermögen und die Schicht der nun vom Untergang Bedrohten ver hältnismäßig größer und wichtiger ist «iS in manchen anderen Teilen des Reiches, und daher Bayern besonders an den Vorgängen interessiert tst. die vor allein an den großen Börsen in Erscheinung treten. Wenn schon diese Vorgänge mehr die Folge als die Ur sache der inneren Wertbewegung der Mark sind und es hiernach Unmöglich tst, mit technischen Mil.eln den Sturz der Mark aufzuhalten, so muß doch nach Auffas sung per bayrischen Regierung -versucht werden, wen ta stens den größten Auss.ch^reitungen der Spe- kula-tton entgegenzu treten. Hierzu wurde in Ucbereinsttmmung mit dem Urteil hervorragender bay rischer Sachverständiger neben anderen Maßnahmen be sonders die Einführung der LegttimatlvnSpflich! und de» SchlußschetnzwangeS bet Devisengeschäften angeregt. Der Stanä äer Regierungsbildung. Kg. Gestern und vorgestern hat im Netchsiag der interfraktionelle Ansschnß getagt, um sich über die wei tere Haltung des Kabinetts klar zu werden. Wenn dis Einzelheiten dieser Beratungen natürlich auch vertrau lich sind, so kann doch gesagt werden, daß gerade ans dem Zentrum heraus die Anschauung vertreten wür de, daß der Reichskanzler das frühere Programm nicht mehr aufrechi zu erhalten vermag. Es würde darum auch ein Gebot der Klarheit sein wenn das Kabinett feine Demlsston gäbe. Ttie Demo kraten hüben sich dieser Auffassung angeMossen. Von sozialistischer Seite widerstrebt man jeder Aeuderung Per Außenpolitik und ebenso wendet man sich gegen jede Mechtsdrehung der Innenpolitik, obwohl eine solche von allen Setten abgelehnt wird. Tie Sozial demokratie glaubt, daß ein Grund für den Rücktritt des Kabinetts Wirth nicht gegeben ist. Tie Entscheidung liege beim Reichstag und wenn dieser dem Kabi nett ein Vertrauensvotum ausstelle, dann entfalle jeder sGrund für einen Rücktritt. Auch die Temvkrate» stad der Auffassung, daß der außenpolitische Mißerfolg nicht Anlaß zu einer persönlichen Kritik am Reichskanzler ge ben kann, aber da dieser Rücktritt für den Fall emev ungünstigen Entscheidung in der oberschlesischen Fruge bestimmt in Aussicht gestellt wurde, sei er fetzt nicht zu umgehen. Am zweiten Tage der Verhandlungen Hai man sich ausschließlich mit der Frage einer sachlichen Einigung über ein Stenerprogramm. beschäftigt. Pusi- tivo Vorschläge konnten aber auch vvn den Sozialisten nicht gemacht werden. Tie Beratungen endet«» mit der Einsetzung eine» Unterausschusses, der In der Tteuerfrage bestimmte Richtlinien aufstellen soll. In Preußen ist die Stegterungsbildung gleichfalls nicht voran gekommen. Ter Ministerpräsident vertritt jetzt den Standpunkt, im Personalbestände möglichst wenig zu verändern. Im Gegensatz zu ihrer früheren Haftung verlangen di« Sozialisten vor der Regelung der preu- tzlschen Kabinett-umbtldung §tne sachliche Einigung jm Reich». i . w t - : i s t > i ' Reue Verzögerung. k. Tie mittelalterliche Tortur des Auf-dir-Folter» spannen wird fröhlich weiteraeübt. Tie. Polen wissen sicherlich durch ihre französischen Freunde längst genau Bescheid über den Genfer Beschluß, während wir immer noch aus die mähr oder minder zuverlässigen Nachrichten der Ententepresse angewiesen sind. Nachdem man bisher deS Glaubens sein durfte, daß man am Mtit- woch einigermaßen Zuverlässiges über da» Genfer Do kument erfahren würde, und der Reichstag deshalb auf Donnerstag einberusen ist, ist nun eine neue Ver zögerung eingetreten, sodaß schwerlich damit zu rech nen ist, daß der Reichstag bei seinem Zusammentritt auch nur einigermaßen brauchbares Dtaterial vorltsgeu haben wird, um sowohl dazu wie zur Regierungskrise Stellung zu nehmen. Tie Stebenmalwetsen von Genf, die mit so großem Pathos verkündet haben, daß ihr Beschluß der Ausbund al leb Gerechtigkeit sei, habrn einen so unsäglichen Wirrwarr damit angertchlel, daß jetzt der Sekretär des Völkerbundes nach Paris berufen winde, um ein Gntachien darüber abzugeben, wa» der Völkerbund mit seinem Beschluß eigentlich gemeint habe. Die Meftmngsverschwdenheiten zwischen England und Frankreich, ob der Genfer Beschluß ein untrenn bares Ganzes sei, oder ob nur die. Grenzführung pikiert werden könne, während man die wirtschaftlichen Bedin gungen einer freien Vereinbarung zwischen Deutschland und Polen überlassen müsse, sind so wenig ausgeglichen, daß jetzt wieder einmal eine Konferenz einberusen und einen Ausweg finden soll. Selbst wenn dieser Ausweg gesunden wird, wft-d es aber das Geheimnis der En tente bleiben, wie sie in der kmkzen Frist von »ine« Monat die Frage der Grenzziehung und der wirtschaft lichen llebergangsbestimmungen auch nur annähernd Wien soll. Die Uebergabemaßnahmen ln Gbersthlefle». Die französischen Tvuhpen werden vkbt Mr die an Polen fallenden Gebiete, sondern auch di» dar an anschließenden Deutschland zu gesprochen»« Gre umkreise besetzen, um Zusammenstöße »wische» Deutschen und Polen zu vermeiden. SS handelt sich hierbei um die Kreise Gleiwitz, Lubltnitz und Tarn Gottz deren Räumung durch die Engländer, die dort bisher das Besatzungskontingent gestellt halten, schon in näch ster Zett erfolgen dürfte. In den größeren Städten de» den Polen zugesprochenen Gebietes werden van der polnischen Bevölkerung umfassende Vorbereitungen für den Empfang und die Begrüßung der polnischen Trup pen getroffen. Beim Etnizug der Polen in Oberschle sien werden auf besonderen Wunsch des Posener Gene ralkommandos auch die Posener Truppen vertreten sein. Das nur aus Insurgenten bestehende sogen. Beulhener Regiment, Vie Division des Obersten^ Zenkteller, prote stierte in einem Telegramm an den polnischen General- stab gegen die Zuteilung Beuthens an Deutschland und verlangte die gewaltsame Besetzung der Stadt BruthseN durch-die Kinder von Beuthen, wie sich da» Regiment nennt. Im Kreise Le obschütz ist eine starke von d«N Tschechen genährte Propaganda unter der Bevölkerung bemerkbar, die darauf gerichtet ist, die Zuteilung detz Kreises Leobschütz an die Tschechoslowakei zu erbitten. Aönig Luäwig IN. von Bayern 's» Der ehemalige König von Bayern, Ludwig III-, tft Montag abend auf seiner ungarischen Besitzung Sarp« gestor b «bn. Tem letzten Bayer nkvstta aus dem Stamm« der Witielsbacher Ivar eS an der Wiege nicht bestimmt pe- wiesen, den Thron" zu besteigen. Er war am 7. Januar 1845 als Sohn des Prinhen Luitpold, de» späteren Prinizregenten von Bayern, geboren worden. Anwart schaft auf das Thronerbe hatten vor ihm noch tzwet Oheime und danach zwei Vetterst. Deren Anheimfall an Wahnsinn bszw. Kinderlosigkeit haben dem Prinzen Ludwig den Weg zum Throne freigemacht. Und nur verhältnismäßig kuche Zeit, nicht ganz lech» Jahr«, war es ihm vergönnt, dort feistes Amte» zu walten. Am 12. Tüzember 1912 hatte er die Negierung ang«^ treten, im November 19t 8 zwang ihn al» ersten de« in Teutfchlaud regierenden Fürsten der Revoluiionst- sturm, in die Verbannung zu gehen. Seine Erziehung hatte man vorwiegend auf bürgerlichen Zuschnitt ge richtet, eben weil nach Lage der damaligen Personen verhältnisse seine Regentschaft nicht in» Auge gefaßt werden konnte. Wohl bekleidete er auch! Ofkitzierd« stell« na im Heere, aber ein Unfall im Feldtzuge 1800 gab ihm Veranlassung, seine unmft'elbaren Be- lzlehungen zum Heere zu lösen. Er wurde bald dem Retchsrat al» Mitglied z«geführt, dessen .Sitzungen er nlit großer Regelmäßigkeit beiwohnte. An der Univrrfd .tät wie an der Technischen Hpchschule in München Hal
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